Hände (2)Es gibt Dinge, die mache ich aus Überzeugung. Dazu brauche ich keine Bestätigung von außen, sondern die Sache überzeugt mich und dadurch hat sie ihren Wert, ihre Berechtigung. Dann gibt es Themen, da weiß ich nicht, ob ich auf dem richtigen Weg bin, ich bin unsicher und dadurch immer wieder auf der Suche, von außen Wert zu bekommen. Von außen Bestätigung zu bekommen. Von außen Sicherheit zu bekommen. Dazu gehört mein Muttersein. Ich wäre gerne die perfekte Mutter, die alles immer richtig und gut macht, die in jeder Lebenslage mit der richtigen Emotion zur richtigen Zeit am richtigen Ort wäre. Bin ich aber nicht. Aber ich bin Mama, bin ihre Mama. Ich bin die, die meine 3 Mädels am besten kennt. Ich bin die, die um ihre kleine Welt weiß, was sie beschäftigt. Ich weiß von allen Menschen auf diesem ganzen Planeten am besten, was ihnen schmeckt, was sie traurig macht, erkenne Anzeichen für Müdigkeit und bin am meisten daran interessiert, dass es ihnen gut geht. Ich bin für sie verantwortlich und wenn es sein muss, erhebe ich meine Stimme für sie, treffe Entscheidungen für sie. Und auch wenn ich mir meiner Sache nicht sicher bin, kann ich das doch am besten, einfach, weil ich sie am besten kenne. Ich bin dankbar für mein Muttersein, ich bin dankbar Mutter zu sein. Mamasein ist doch eine Berufung. Ich lebe meine Berufung, kann mich ihr im Moment ganz widmen. Lebe meine Passion, erfülle meine Aufgabe mit Freude. Ich bekomme keine Standing ovation (aber wer bekommt die schon), aber wenn meine Große ihre Hand in meine schiebt und nachdem sie mir ihr Herz ausgeschüttet hat, sagt: „Ich bin froh, dass du meine Mama bist, du verstehst mich richtig gut.“ Dann ist das mein persönlicher Applaus und ich bin dankbar für diese Augenblicke. Mamas, (das klingt jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber) wir investieren in die Zukunft, formen die nächste Generation, bilden Charaktere. Ja, das macht unsicher, aber wir sind ihre Mamas und du hast eine unendlich wichtige und wertvolle Aufgabe…Schlaf gut, morgen brauchst du wieder Kraft und falls dich dein Kind heute Nacht braucht, kann ich dich nicht wirklich trösten, nur sagen: irgendwann wird es tatsächlich besser. Aber denke daran, du vermittelst heute und in all den anderen wachen Nächten Verlässlichkeit, Vertrauen, Vertrautheit…