Im Zug, von unserer Kleinstadt in die Großstadt, begegnen wir einem jungen Mann – ca. 14 Jahre alt. Ich weiß jetzt ziemlich viel über das Filmen von Skateboardfahrern, Kickboardfahrern etc. Er hat meinen Mädels und mir seine ganze Ausrüstung an Kamera und Zubehör gezeigt. Ich habe ihn nicht gefragt, wie er diese Ausrüstung finanziert hat. Zum Schluss sage ich ihm, dass ich es toll finde, dass er seine schulfreien Tage nicht nur vor dem PC verbringt. Er lacht, Internet braucht er nur um neue Sprünge und Tricks zu sehen und seine eigenen Videos hochzuladen. In der U-Bahn sitzt hinter uns eine Frau mittleren Alters. Sie wirkt traurig, resigniert. Meine Jüngste fängt an mit ihr „Allo“ zu spielen und versteckt sich immer wieder hinter meiner Schulter, um dann vorzulinsen und „Allo“ dieser Frau zuzurufen. Die Frau freut sich, shakert mit ihr und als sie die U-Bahn verlässt, winkt und lacht sie nochmal durch das Fenster. Wir sehen unglaublich viele verschiedene Leute und als eine kreativ gestaltete Frau, mit vielen Piercings, Tattoos und bunten Haaren, die Bahn verlässt, fragt meine Mittlere: „Warum sieht die so komisch aus?“ Meine Große antwortet: „Lass sie doch, wenn die das schön findet. Das muss dir nicht gefallen.“ Und unser Wocheneinkauf fällt viel kleiner aus. Ich überlege genau, was wir brauchen und meine 2 Großen müssen beim Heimlaufen mit anpacken. Das alles hätten wir nicht erlebt, hätte mein Mann letzte Woche nicht das Auto mitgenommen, als er unterwegs war. Das waren interessante Situationen. Allerdings hat es mich sehr dankbar gemacht, als ich heute Morgen mit meiner Großen einen Termin hatte und wir ins Auto stiegen, Motor an, losfahren. Super einfach, super selbstverständlich, super Luxus. Wir sind Luxusladies, wir haben die Möglichkeit Auto zu fahren, was das Leben mit 3 Kindern echt einfacher macht. Ich bin dankbar einen Führerschein und ein Auto zu haben.          20150601_160307