Wenn man mich fragt, wie mein Umgang mit meinem Smartphone ist, dann antworte ich eigentlich immer: „Gut. Ich habe mein Handy im Griff und nicht mein Handy mich.“ In unserem Urlaub war ich fast drei Wochen offline. Und wenn ich jetzt wieder zu Hause bin, dann überlege ich mir, ob ich tatsächlich so einen guten Umgang mit meinem Smartphone habe. Denn: diese Woche fühle ich mich davon echt gestresst. Dabei geht es nicht um die Apps Instagram und Pinterest. Die mag ich sehr und hänge dort auch nicht stundenlang rum. Aber whats app und dieses Gefühl der Erreichbarkeit finde ich echt schwierig. Ich schaue so oft auf dieses Gerät. Am meisten strengt es mich an, dass es so viele offene Nachrichten gibt. Eine Frage wird gestellt, ein Termin soll vereinbart werden. Es gab Zeiten, da hat man das Telefon in die Hand genommen und es an Ort und Stelle geklärt oder musste später nochmal anrufen. Jetzt ist der andere an der Reihe und muss sich melden. Und in der Woche laufe ich schon wieder mit einem schlechten Gewissen rum, weil ich mich nicht gleich zurück melde, weil ich Nachrichten schon wieder vergessen habe, weil ich noch nicht weiß, ob ich an dem Termin kann, weil ich nicht gleich antworte und es gibt Leute, die antworten immer gleich. Ich mache das nicht und weiß nicht, wie ich dieses Stressgefühl wieder loswerde…Deshalb bin ich so dankbar, dass ich 3 Wochen wirklich zur Ruhe kam, weil mein Smartphone keinen Empfang hatte. Und ich bin dankbar, dass ich durch diese Pause mir selber wieder mehr auf die Schliche komme, denn wenn ihr mich heute fragen würdet: „Wie ist denn dein Umgang mit dem Smartphone so?“, würde ich nicht sagen, dass ich einen guten Umgang damit habe, sondern auf der Suche nach einem guten Umgang damit bin, damit ich nicht gefühlte 100 mal am tag da drauf gucke…
offline
10 Samstag Sep 2016
Posted Dankbarkeitsmomente
in
Pete J. Probe sagte:
Guten Morgen,
mit diesem Artikel hast du `Geschichte geschrieben´.
Du kennst doch den Ranga Yogeshwar. Der macht sich weitere Gedanken darüber, inwieweit wir das Internet noch im Griff haben, oder umgekehrt. Und genau, wie du es beschreibst, fängt das Ganze an.
Schwieriges Thema, aber am Ball bleiben.
LG
PJP
P.S. Ich schließe mich von dieser Interneterei nicht aus, nehme mir aber wesentlich mehr Zeit für das wahre Leben (ohne Handy)