Schon dieser Name klingt besonders, dass es ein Buch über einen sehr schwierigen Abschnitt ihres Lebens gibt ist auch besonders und welches Resumee sie daraus zieht ist, wie soll ich sagen, besonders. Am Freitagabend hatte ich die Gelegenheit das Model Zohre Esmaeli persönlich kennen zu lernen. Ich gebe zu, dass sie mir zuvor kein Begriff war, weil ich mich in der Welt der Reichen und Schönen nicht sonderlich auskenne. Ich wusste aber, dass sie auf diesem Event ist und las deshalb ihr Buch zuvor. Es lässt sich unheimlich leicht lesen, ist sehr leichtfüßig geschrieben, obwohl der Inhalt alles andere als leicht ist. Als Leser wird man mitgenommen auf eine Reise, die nicht Urlaub, sondern Flucht ist. Es ist unglaublich, was sie alles erlebt auf der Flucht von Kabul nach Deutschland, was sie aushalten muss, wie sie sich die Welt in Deutschland vorstellt…Und wie sie ankommt und kämpft. Gegen Vorurteile, mit der Sprache, mit den Gesetzen, die in ihrem Elternhaus gelten – auch in Deutschland. Es ist ein Buch, dass mich fesselt. Und dann komme ich in den Raum, in dem diese Veranstaltung stattfindet und wer steht direkt am Tresen an der Tür? Richtig – Zohre Esmaeli. Und ich nutzte die Gelegenheit, ging auf sie zu und fragte, ob ich sie was fragen dürfe. Natürlich, sagte sie und beantwortete mir alle Fragen. Sie war dabei so nahbar, so bodenständig, so offen und natürlich groß, anmutig und schön. Und für das, was sie mir als Antworten gegeben hat und später im Interview auch erzählte, bin ich dankbar. Es macht mich ein paar Tage danach noch immer aufmerksam, nachdenklich, überlegend…(Ich gebe sinngemäß ihre Aussagen wieder, nicht als Zitate. So schnell konnte ich nicht mitschreiben.) >Viele sagen, dass meine Flucht ein traumatisches Erlebnis war und wie ich es geschafft habe, so normal damit zu leben? Ich spreche nicht von einem Trauma. Diese Flucht war eine sehr schwierige Zeit mit vielen schlimmen Erfahrungen, aber sie hat mich geprägt und innerlich stark gemacht. Ich habe an Stärke gewonnen.< >Ich versuche immer das Positive zu sehen und zu erkennen.< >Die innere Einstellung ist das wichtigste. Und die kann dir auch keiner nehmen.< >Ich habe Armut und Hilflosigkeit erlebt. Auf der Flucht konnte ich oft einen Monat lang nicht duschen, immer die Angst, wann und ob der nächste Schlepper kommt, stundenlanges marschieren durch Matsch oder Schnee. Und ich sehe Glamour, Glitzer, Luxus… Ich bewahre mir ersteres im Herzen, damit ich den Bezug zur Realität nicht verliere.< Ein paar Sätze aus unserem Gespräch und dem Interview auf der Bühne. Das Buch, dass ich zuvor von ihr gelesen hatte, hat sie mir signiert. Aber ihre Signatur hat sie mir, vor allem durch die Begegnung mit ihr, in mir, hinterlassen. Ich bin sehr dankbar für das Gespräch mit dieser Frau, die mit ihren Erfahrungen lebt, auch mit den schwierigen. „Meine neue Freiheit – Von Kabul über den Laufsteg zu mir selbst“ Es kostet 8,99 und bekommt man z.B. hier www.ow.ly/ZdJoW und überall sonst natürlich auch;)
Zohre Esmaeli
16 Mittwoch Mrz 2016
Posted Dankbarkeitsmomente
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