Wir sind ein bunt gewürfelter Haufen und sind nicht immer gleicher Auffassung. Was auch unmöglich ist, weil wir alle unterschiedlich geprägt sind, weil wir die unterschiedlichsten Dinge erlebt haben, weil wir gleich erlebte Dinge, ganz unterschiedlich deuten, bewerten, beurteilen…Wir haben ganz unterschiedliche Interessen und Berufe und Lebensentwürfe. Und obwohl das keiner von uns will, verletzen wir uns gegenseitig, ist Freundschaft nicht immer möglich, werden Besprechungen manchmal mit dem schalen Geschmack von: sich unverstanden fühlen, verlassen. Aber ich liebe sie trotzdem, sie ist auch ein Stück Zuhause und ich liebe Tage wie heute. Gottesdienst um 10.30Uhr. Wir holen unsere Freunde aus dem Flüchtlingsheim ab, werden herzlich an der Eingangstür vom Gottesdienst begrüßt. Der Auftakt, ein Lied, dass von einem sinnvollem Leben spricht, von Dankbarkeit, von Glaube. Meine beiden Großen freuen sich aufs Kinderprogramm. Ich bin so dankbar, dass es diese ehrenamtlichen Helfer gibt, die Sonntagmorgens ein Kinderprogramm anbieten. Meine Jüngste will nicht gehen, aber das kennt auch meine Freundin mit ihrem Sohn und so sitzen wir im Foyer und unterhalten uns. Auch das kann Gottesdienst sein. Danach gemeinsames Mittagessen. Es gibt mehrere, die vorher schon den Gottesdienst verlassen und Tische stellen, Würste grillen und viele, die einen Salat vorbereitet haben. Ich bin so dankbar für die, die diese Art von Mittagessen vorbereitet haben. Jeder ein bisschen und zum Schluss reicht es für alle. Ich bin im Gespräch mit dem einen, dann mit den anderen. (Ihr wisst, ich bin Vielrednerin, die das Zuhören immer üben muss.) Und ich mag diesen Austausch, lerne wieder dazu, fühle mich durch die Aussage einer lieben Bekannten ermutigt. Meine Kinder haben hier Freunde, springen herum, sind gerne hier. Hier treffe ich auch immer wieder Leute, die ich im Privatleben nie treffen würde. In der Küche sind schon fleißige Helfer wieder am Abwasch. Es ist immer wieder jemand anderes dran. Tische werden wieder abgebaut, Stühle zusammen gestellt. Unsere Freunde, die ihre Heimat verloren haben helfen mit. Zum Abschied sagt mir der eine, in seiner unermüdlichen Art, die deutsche Sprache zu lernen: „Hier isch sein glucklich.“Am Ende, es ist schon 14.30Uhr, die spontane Idee mit Freunden noch in den Wald zu gehen. Um 17.15Uhr komme ich mit meinen Kindern nach Hause. Ich bin so dankbar für die tolle Gemeinde (Kirche), der ich mich zugehörig fühle. Hier ist mein Glaube Zuhause. Und was ich am meisten mag an meiner Gemeinde (Kirche), sind die Menschen mit denen ich hier Glaube teile.
Fotos folgen morgen…Mein Internet streikt. Ich hoffe, es veröffentlicht den Artikel.