20160306_120718Da war es wieder. Eine ungeplante Situation, die mich mit mir selbst konfrontiert. Ich hab eine Meinung zu einem bestimmten Thema und irgendwie komme ich mit einem Freund darauf zu sprechen, als wir beide unsere Kinder in die Kinderbetreuung während des Gottesdienstes bringen. Und wenn ich eine Meinung habe, dann begleitet mich ein bestimmtes Auftreten. Eine gewisse Überzeugung, die es meinem Gegenüber nicht ganz einfach macht mit mir zu diskutieren. Leider merke ich meistens erst zu spät, dass ich jetzt gar nicht weiß, was der andere dazu denkt, weil nur ich geredet habe. Heute Morgen wäre es fast wieder so gewesen. Aber mein Gesprächspartner erläutert seine Meinung und ich bin ehrlich überrascht, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Aber im Zuhören kann ich seinen Standpunkt verstehen und mein Horizont wird wieder etwas erweitert. Ich muss immer und immer und immer wieder lernen zuzuhören. Zu versuchen zu verstehen. Nur weil ich etwas schlecht finde, heißt das noch lange nicht, dass andere das auch schlecht finden. Nur, weil ich mit etwas nicht einverstanden bin, heißt das noch lange nicht, dass andere damit auch nicht einverstanden sind. Nur weil ich etwas kritisch finde, heißt das noch lange nicht, dass andere das auch kritisch finden. Heute bin ich sehr dankbar für dieses kurze Gespräch, dass mir wieder einmal geholfen hat. Es wird immer mein Thema bleiben, dass mir zuhören und verstehen schwerer fällt als reden. Um so dankbarer bin ich für Situationen wie heute, die mich daran erinnern und mich lehren. Das größte Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören um zu verstehen. Wir hören zu um zu antworten. Ich bleibe eine Lernende…