20160307_200612.jpgSehr lange habe ich mich für Politik nicht interessiert. Das Gefühl war zu groß, dass ich sowieso nichts verändern, ausrichten oder bewirken kann. In meiner Umgebung fehlte es an Menschen oder ich habe sie nicht gesucht, die ein Anliegen hatten, politisch interessiert und engagiert und dann noch angenehm im Umgang. Denn hin und wieder begegnete ich schon Menschen mit politischen Anliegen, aber die standen dann so im Gegensatz zu meinen Vorstellungen oder wurden so vehement vertreten, dass Politik unangenehm und für mich nicht von Bedeutung war. Das änderte sich erst als ich heiratete und mit der Hochzeit auch eine Tageszeitung in mein Zuhause kam. Mit meinem Mann schaue ich fast keine Filme, sondern wenn er mal abends zu Hause ist und wir gemeinsam etwas anschauen, dann will er Diskussionsrunden, Sonderberichte oder Reportagen sehen. Deshalb hat es mich nicht überrascht, dass er für move on (Jugendkreis) bei uns zu Hause vor den Landtagswahlen einen Politiker einlud, der an den Plakaten hängt und heute Abend in meinem Wohnzimmer saß. Kein Wahlkampf soll hier stattfinden, sondern Interesse an Politik geweckt werden. An diesen Abend hatte ich keine besonderen Erwartungen, aber ich bin dankbar. Auf den Plakaten sieht man ein Gesicht, jetzt „kennt“ man dazu die Person. Ein Familienvater, ein Ehemann, ein Berufstätiger, ein Mensch-menschlich um Entscheidungen ringend, Fehler machend, Veränderungen bewirkend. Politik wurde heute sehr nahbar. Das hat mir gefallen. Es ging weniger um seine Partei, sondern eher um die Ermutigung Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen. Interesse an politischen Themen zu wecken. Selber nachzudenken. Selber aktiv zu werden.