Die letzten Tage war ich krank, so richtig mit Fieber, Magen-Darm-Geschichte… extrem unangenehm. Im Volksmund heißt es, dass Männer so wehleidig wären – ich gebe ganz offen zu: ich bin es auch. Vor allem die Nächte waren so schlimm, fast unerträglich. Wenn ich Fieber habe, was schon sehr lange nicht mehr der Fall war, dann fühlt sich meine Haut so total seltsam an, fast schmerzhaft. O.k., ich höre auf Details zu beschreiben, die Liste wäre lang.

Für mich gehört es dazu morgens dankend zu erwähnen, dass meine Beine über die Bettkante kommen, dass mein Herz nicht aufgehört hat zu schlagen, dass mein Kopf mir sagt, welches Datum heute ist und ich die Uhrzeit sofort anhand der Zeiger erkennen kann. Danke, dass ich gesund bin. Dass das nicht selbstverständlich ist sehe ich immer wieder. Aber: es ist meistens nicht von einem Gefühl begleitet, diese morgendliche Dankbarkeit über meine Gesundheit. Und mir ist es sehr wichtig, dass Dankbarkeit ein Gefühl sein kann, aber eben nicht muss. Dankbarkeit ist die Entscheidung, eine innere Haltung einzuüben, die die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Gute und Selbstverständliche lenkt und diese Dinge wertschätzt. Das Gefühl ist dabei nicht ausschlaggebend, sonst würde am Ende so manchen Tages meine Dankesliste leer bleiben. Heute, als ich aufwachte, nach einer erholsamen Nacht ohne Fieber, unangenehmer Schmerzen und anderen Symptomen war es da, dieses schöne warme glückliche Gefühl der Dankbarkeit über meinen gesunden Körper. Alles ist wieder so wie es sein soll. Und ich fühle mich deshalb heute den ganzen Tag schon so dankbar. Dankbarkeit ist kein Gefühl, kann aber eines sein und fühlt sich dann so richtig gut an!!!

Nach überstandenem Magen-Darm soll man essen worauf man Lust hat, sagt der Volkmund. Für mich Bratapfel und Milchkaffee, welch ein Genuss.