In meiner Tasche befinden sich alle möglichen Dinge -alles was man eben so braucht. Oder auch nicht braucht. Denn heute Vormittag fällt mein Blick (und ich muss jetzt so ehrlich sein, weil es mein heutiger Dankbarkeitsmoment ist) immer wieder auf die benutzte Windel, die in meiner Handtasche liegt. Nachts trägt meine Jüngste noch eine Windel und ich erinnere mich auch, dass ich ihr diese wie jeden Morgen ausgezogen habe. Wie sie allerdings in meine Tasche kam ist mir schleierhaft. Es war nicht meine Tochter. Sie ist sehr zuverlässig, wenn es um die Müllentsorgung geht. Ich denke, dass ich es war. In meiner Gedankenlosigkeit oder zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, schon bei der nächsten Aufgabe, die ich erledigen wollte und so landete diese Windel statt im Müll in meiner Tasche. Und letztens habe ich mal wieder einen Artikel zu Dankbarkeit gelesen. Bzw. ging er darum, dass die D20161028_094820.jpgeutschen eher undankbare Menschen sind. Irgendwie konnte ich diesen Gedanken in diesem Artikel nicht teilen. Und seit heute Morgen weiß ich auch warum. Das Gegenteil von Dankbarkeit ist nicht unbedingt Undank oder undankbar. Sondern für mich eher Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit. Aber der erste Begriff trifft es, glaube ich, besser. Viele von uns sind so mit ihrem Alltag beschäftigt, so in Gedanken oder so vieles braucht vielleicht auch kein Nachdenken mehr, weil es eben zum Alltag, zum Leben gehört. Und durch diese Gedankenlosigkeit sind uns die Momente nicht bewusst, die es lohnt festzuhalten, zu verinnerlichen, zu bewahren. Weil sie nicht wahrgenommen werden. Die Windel hat mir heute wieder gezeigt, wie viele Dinge so automatisch laufen. Ich kann mich nicht erinnern. Mit diesem Blog und an Tagen, an denen ich offline bin und in mein Gedankenkenbuch schreibe, möchte ich der Gedankenlosigkeit entgegenwirken. Und ich mache die wundervolle Erfahrung nach fast 2 Jahren Dankbarkeitsblog, dass zwar eine Windel gedankenlos in meiner Tasche landet, viele Dankesmomente aber nicht die Chance hatten unbemerkt zu bleiben. Und diese bereichern mein Leben so sehr. Und für diese Alltagerinnerung und den Gedanken dazu bin ich heute dankbar!