Eigentlich dachte ich schon weiter zu sein, mich entwickelt zu haben. Vielleicht nicht äußerlich sichtbar aber innerlich spürbar. Nach all den vielen Gesprächen, wunderbaren Bibelstellen, Gebeten, Impulsen durch Bücher, Predigten, Podcast, Artikeln, thematischen Blogs. Immer wieder wünsche ich mir, dass das Leben eine Aufwärtsbewegung ist an Erkenntnissen, im Meistern von Problemen und Lösen von Krisen.

Und stelle fest: bei mir nicht. Manchmal fühle ich mich zurück geworfen in längst vergangene Denkmuster, Minderwertsgefühle, alte Gewohnheiten. Mein Leben scheint ein Prozess zu sein und meine wichtigste Begleiterin ist die Zeit. Mit ihr lerne ich doch noch geduldig zu werden, weil ich so manchen äußeren Umstand nicht verändern kann. Ja, auf meine innere Haltung habe ich Einfluss. Aber auch das dauert. Weil ich Resultate schneller sehen will, weil ich mich frage ob es sich lohnt, weil… Wenn ich heute und in diesen Tagen für eines dankbar bin, dann dass ich weiß, dass mein Leben ein Prozess ist und immer mal wieder durch Veränderungen muss. Dass es Phasen gibt, die sich leicht und schön und lohnenswert anfühlen und Phasen, die schwierig einzuordnen sind. Mein Leben besteht aus Phasen nicht aus einer Selbstoptimierung, aus Auf- und Abstiegen für die ich nicht so wirklich trainieren kann. Ich kann nur mein Tempo anpassen, freundlich mit mir selber umgehen und wissen: die Zeit ist meine wichtigste Begleiterin. Ich liebe es alles aufzuschreiben und in ein paar Jahren zu lesen ob und was aus der jetzigen Phase entstanden ist. Mein Leben ist ein Prozess…