Geliebt, er wird geliebt. Mir stehen nach der Begegnung kurz die Tränen in den Augen, weil ich mich für den Jungen so freue. Ich begegne auf der Straße einer Bekannten. Wirklich, eigentlich kennen wir uns nur von 2-3 Begegnungen auf dem Schulhof. Sie hatte mir damals erzählt, dass sie schwanger ist. Heute traf ich sie wieder. Ihr Sohn ist schon fast ein Jahr. Wir haben uns wirklich lange nicht mehr gesehen. Und als ich in den Kinderwagen schaue, sieht er mich an und ich sehe, was offensichtlich ist. Dass er mit speziellen Bedürfnissen auf die Welt gekommen ist und Trisomie 21 hat. Ich begrüße ihren kleinen Sohn und weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Kann sein für viele von euch ist das kein Problem, aber ich will auf keinen Fall verletzend oder platt und floskelhaft wirken oder befremdlich reagieren oder ähnliches. Aber meine liebe Bekannte macht es mir leicht und spricht gleich von der besonderen Situation, die sie nun zu bewältigen hat. Und die Atmosphäre lässt es zu, dass ich sie nach ihrer „Seele“ frage, wie es ihr geht, wie sie damit umgeht. Und sie erzählt von ihren Herausforderungen, von ihren Zweifeln und Ängste, von den schwierigen Momenten. Und in ihrem Blick liegt diese Liebe, diese Mutterliebe und ihre Worte: „…trotzdem ich bin so froh, dass es ihn gibt.“ Er wird geliebt. In einer Welt, die eher davon spricht, dass für Menschen mit besonderen Bedürfnissen kein Platz ist, die sogar behauptet sie könnten nicht glücklich werden, wo eher dazu geraten wird, diesem Leben keine Chance zu geben, sehe ich diesen Jungen an und freu mich so, dass er geliebt wird und durchs Leben begleitet und eine Familie hat. Diese Begegnung hat mich heute sehr berührt und dankbar gemacht.
besondere Bedürfnisse
26 Montag Sep 2016
Posted Dankbarkeitsmomente
in
Petra sagte:
liebe Lizzy, danke für diesen Beitrag. Wir haben auch einen Downi in unserer Familie. Es ist der zweitjüngste Sohn meines Mannes. Ihn wegzudenken wäre unmöglich. Trotz großer Herausforderungen schenkt er uns so viel. Wir können von diesen Kindern lernen, was es heißt unbekümmert zu sein und trotz allem immer ein Lächeln auf dem Gesicht zu haben. Kevin ist sich selbst sehr bewusst, dass er anders ist als die anderen Menschen und doch strahlt er eine Herzlichkeit aus, die einen staunen lassen. Man bekommt von diesen Kindern so viel zurück, dass es die ganze Anstrengung und Herausforderung bei weitem übertrifft.
alltagsstueckwerk sagte:
Vielen Dank liebe Petra. Es ist schön das zu lesen! Liebe Grüße, Lissy
Julia sagte:
Wow!
PR-Siegle sagte:
Das berührt mich echt! Und wie gut, dass du dir Zeit genommen hast diese Begegnung aufzuschreiben und deine Gedanken dazu. Plus zu veröffentlichen. Danke!
alltagsstueckwerk sagte:
Danke für deine ermutigende Rückmeldung!!!