Es ist schon interessant, dass ich ihn genauso spüre – ein Stich. Neid ist unnötig, unangenehm, unfair und unangebracht. Und trotzdem nützt es nichts, wenn ich mir verbieten will neidisch zu sein. Und dann erinnere ich mich, dass eine Freundin mir einen Artikel zu diesem Thema nannte, das für mich eines der größten Dankbarkeitskiller ist, das Vergleichen und der daraus entstehende Neid.
Ich lese den Artikel, fühle mich verstanden, freue mich so an der Wortwahl, an der Art das Thema zu beleuchten und in Worte zu fassen. Der Neid hat eine Botschaft, denn nicht mein Gegenüber ist das Problem, sondern Neid entsteht immer in mir. Bis gestern wollte ich das, was ich „Innere Arbeit“ nenne aber nicht angehen. Ich wollte mir selber leid tun und mich mit den Ursachen dieses Gefühls nicht auseinandersetzen. Es tat so gut diesen Artikel zu lesen, weil er mich motiviert hat, weil er mir geholfen hat den Blick weg von den anderen auf mich selber zu richten….Was ist los mit mir? Was ist los in mir? Und keine andere findet für solche Themen besser Worte als Christina Brudereck. Sie hat nichts moralisierendes, nichts gesetzliches, nichts verurteilendes in ihren Worten. Nein, sie versteht und ermutigt, gebraucht das Wort Gottes aus einem anderen Blickwinkel und bereichert durch ihre Gedanken meinen Tag.
Auch die Karte, die an meinem Kühlschrank hängt ist mit Text und Gedanken von ihr. Und eine total liebe Blogleserin hat mir vor ein paar Wochen ein wundervolles Buch von Christina Brudereck geschickt. Ich war so überrascht über diese liebe Geste und freu mich so an dieser besonderen Aufmerksamkeit.
Heute bin ich dankbar, dass ich zugeben kann, wenn der Neid an mir nagt. Denn das ist für mich dieser erste wichtige Schritt. Ich zitiere Christina Bruderecks treffende Worte: „Ich weiß heute, dass der Neid ein Bote ist. Fies, aber er hat mir etwas zu sagen. Wenn er auftaucht, sich aufbaut, weiß ich, dass ich unzufrieden bin. Gekränkt. Nicht im Gleichgewicht. Der Neid zeigt mir, dass ich unter Lücken leide. Er hält mir den Spiegel vor. Wenn ich diese Regung bemerke, höre ich daher eine Einladung zur Seelenarbeit: Werde ehrlich! Sag, was du vermisst. Was dir fehlt. Erzähl, wie schlimm es ist….“ Leider kann ich euch nicht den ganzen Artikel abschreiben. Eine so begabte Frau wurde heute für mich durch ihre Gedanken zur Ermutigung, zur Ermahnung, zur Erinnerung. Ich bin dem Neid nicht hilflos ausgeliefert und kein Opfer dieses Gefühls… Für diesen ersten Schritt heute bin ich voll dankbar, denn der Rest folgt, bis ich wieder im Gleichgewicht bin. Das Leben eben, mein Leben eben…