Nach einer unruhigen Nacht schläft meine Jüngste um 6 Uhr nocheinmal ein, ich bleibe wach und starte in den Tag. Nachdem die Große und Mittlere mit allem fertig sind, drängt die Zeit und wir müssen los. Also muss ich die Jüngst wecken, aber das mache ich total ungern, weil sie dann eher unleidlich wird und aufgeweckt werden überhaupt nicht mag. Meine Mittlere sagt: „Ich mach das.“ Kurz darauf höre ich aus dem Kinderzimmer lachen und klatschen, von Unleidlichkeit keine Spur. Später am Tag bin ich mit den 3 im Auto unterwegs und weil meine Jüngste ihren Autositz so gar nicht toll findet, versuche ich sie mit beruhigenden Worten und einem gewissen Kraftaufwand in diesen Sitz zu befördern. Sie quittiert das mit lautstarkem Weinen. Meine Große steigt ein, schneidet ein paar Grimmassen, schnallt sich an. Die Tränen meiner Jüngsten verebben und sie lacht ihre große Schwester an. Meine Freundin erzählte mir mal, dass es regelmäßig mit ihrer Jüngsten morgens 20150519_155719Auseinandersetzungen gab, weil sie sich Jacke, Schal und Mütze nicht anziehen lassen wollte. Irgendwann machte das mal der große Bruder. Das verlief reibungsloser, seitdem war das seine Aufgabe. Diese Art der Problemlösung funktioniert natürlich nicht immer und in jeder Situation. Aber heute bin ich dankbar, dass die Tränen beim Aufwecken meiner Jüngsten ausblieben und dass wenn mir manchmal die Worte fehlen, Geschwister zu Geschwisterflüsterern werden.