Alltagslektion. Meine Kleinste steht morgens vor dem Spiegel und kämmt sich (so gut sie eben kann) die Haare mit dem tangle teezer. Wenn wir gegessen haben wackelt sie in die Küche und hat oft ihr Schälchen und ihren Becher in der Hand um diese in die Küche zu bringen. Und Zähne putzen gehört fest in ihre Tagesroutine. Keines dieser Dinge habe ich ihr beigebracht. Ich habe sie noch nie gebeten ihre Haare zu kämmen. Bis jetzt wäre ich auch noch nicht auf die Idee gekommen, sie in häusliche Alltagspflichten mit einzubeziehen und sie putzte schon Zähne, da hat es sich in meinen Augen noch gar nicht gelohnt. Aber sie hat große Schwestern. Die machen all diese Dinge und sie schaut zu, macht es nach, lernt an ihren Beispielen. Und ich stelle fest, dass das bei mir immer noch so ist. Ich sehe etwas im Leben eines anderen, was meine Aufmerksamkeit weckt, was mich neugierig macht, was mich inspiriert und lerne von anderen, weil andere mir zum Vorbild weden. Ich habe eine Freundin mit 3 Kindern (in fast gleichem Alter wie meine) und mag es so, wie sie mit ihren Kindern umgeht, wie sie mit ihnen redet, auf sie Rücksicht nimmt. Ich lerne. Ich habe eine Freundin, die hat 4 Töchter und ich mag es wie sie mit und über sie redet, wie sie ihnen ein Gegenüber sein will (vor allen den 3 älteren) und so wie die Kinder über sie reden das auch schafft und dabei immer so schön gepflegt aussieht. Nicht wie ich mir eine berufstätige Mutter mit 4 Töchtern vorstellen würde. Ich lerne. Ich habe eine Freundin, die immer wieder auf meine 3 Mädels aufpasst und sich um so viele Menschen kümmert und so viel Liebe für Menschen hat und ein so großes Herz, dass sich jeder in ihrer Gegenwart wohlfühlt – ehrlich jeder. Ich lerne. Ich habe eine Freundin, die hat ein unglaublich schön eingerichtetes Haus und ist so wahnsinnig organisiert und strukturiert, dass ich nach einem Besuch bei ihr immer eine praktische Idee zu Hause oder in meiner Organisation umsetzte. Ich lerne. Ich habe ein Freundin, die sich beruflich gerade mit so viel Engagement etwas Eigenes aufbaut, dass ich fasziniert dabei zuschaue. Ich lerne. Es gibt endlose Beispiele… Ich bin dankbar für so viele wertvolle Impulse, die ich bekomme, einfach weil ich wunderbare Menschen in meinem Umfeld habe, die ich beobachten darf und dass ich nicht mehr wie früher denke: Warum bin ich nicht so oder habe ich das nicht?, sondern viel mehr die Inspiration darin für mich entdecke und mir das was mir gefällt zum Vorbild nehme und versuche zu lernen. Denn vieles was mir in meinem Leben wichtig ist, habe ich durch das Leben gelernt, durch das Leben anderer, die mir zum Vorbild wurden. Und dafür bin ich dankbar.
lernen
24 Dienstag Feb 2015
Posted Dankbarkeitsmomente
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Dorothee sagte:
Toller Beitrag. Soviel Wahrheit. Ich lerne auch, jeden Tag neu und jeden Tag mehr.