Es ist ein unglaublicher Prozess, der in so vielen Feinheiten, in so vielen Facetten, in so vielen Nuancen abläuft. Nicht sichtbar, nicht fühlbar, aber hörbar. Von all den Worten, die meine Jüngste in ihrem Leben reden wird, ist Mama das erste gewesen und heute folgte das zweite – klar, verständlich, in der Aussprache einwandfrei: Eis. Ich hielt es in der Hand und sie freute sich riesig auf den bevorstehenden Genuss und rief: Eis. Zu beobachten wie alles erlernt wird, finde ich eines der faszinierenden Dinge im Alltag mit Kindern. Ich kann reden, kann Worte, Bezeichnungen, Formen finden um mich auszudrücken und doch bin ich angesichts dieser Lernprozesse sprachlos. Sprachlos darüber, wie meine Kinder sprechen lernen, wie sie lernen Worte zu finden, wie sie lernen Situationen zu beschreiben, Gefühle in Worte zu fassen… Und für diesen Prozess bin ich heute dankbar. Denn eine große Herausforderung für mich als Mama war/ ist das Deuten der Säuglingssprache. Hunger, Durst, müde – wieso mein Kind weinst du? Ich freue mich über jedes Wort, das meine Kinder lernen, vielleicht, weil ich Worte an sich so liebe, vielleicht, weil ich meinen Kindern besser eine Lösung anbieten kann, wenn sie sagen, wo der Schuh drückt. Ich bin dankbar für diesen Wortelernprozess, dankbar für jedes Wort und heute ist mein Lieblingswort Eis.