Es wäre meine Art des Friedens gewesen und ich bin ehrlich: es hätte keinen Frieden gebracht. Denn wenn ich aus verletzten Gefühlen heraus handle, aus dem Gefühl der Ungerechtigkeit und des Ärgers, dann kommt dabei keine echte Klärung der Situation zustande. Ich bin immer wieder überrascht, wie mich Situationen, das Verhalten von Menschen, Worte, Taten verletzen können, die mich eigentlich persönlich gar nicht betreffen. Gedanklich mische ich mich dann ein – durch imaginäre Gespräche, die besser nie statt finden, durch Telefonate, die besser unerledigt bleiben, durch e-mails, die nicht geschrieben werden sollten. Und so habe ich die halbe letzte Nacht und den Tag, bis zum Kochen mit solchen Gedankenkarussells verbracht. Es ist interessant, ich koche ja nicht besonders gerne, aber nachdenken funktioniert da ganz gut. Und dann höre ich zu. Ich habe schon die ganze Zeit gebetet, aber ich wollte nicht hinhören, zuhören, denn Gott denkt in solchen Momenten doch echt anders als ich. Und so kommt es wie es kommen muss: „So viel an euch liegt, haltet mit allen Menschen Frieden.“  (ein vers aus der Bibel) So viel an mir liegt…an mir liegt in der Situation eine ganze Menge. Als erstes und vor- allem mich nicht einzumischen. Ich merke wie sich eine andere Lösung im Umgang mit dieser Situation anbahnt. Nicht meine Lösung, sondern Gottes Lösung, der hier auf die Erde kam um Frieden zu bringen. Ich spüre dieser Lösung in mir nach und merke, dass es mir so schwer fällt von meiner vermeintlichen Friedenbringung zu Gottes Friedensbringung zu kommen. Da ein „Ja“20151014_220903 dazu zu finden. Also, laufe ich die Treppe hoch zu unserer Mitbewohnerin, die die ganze Situation auch beschäftigt und: sie bringt mir den entscheidenden Satz, der mir hilft zu Gottesfriedensbringung „ja“ zu sagen. Und das unglaubliche passiert. Plötzlich habe ich Frieden in mir. Die Karussells sind abgebaut. Ich bin so dankbar, dass Gott mir heute klar gemacht hat, dass mein Weg nicht seiner ist.