20160504_131740Eine Freundin von mir ist heute in ihr Heimatland geflogen. Ihr Mann kümmert sich in der Zeit um ihre beiden Kinder. Ich treffe eine Bekannte am Bahnhof. Sie fliegt heute mit ihrer ältesten Tochter nach London, Mama-Tochter-Zeit. Auf dem Spielplatz begegne ich einer losen Bekannten. Sie ist mit ihren beiden Töchtern unterwegs. Als Unterstützung hat sie ihre Mutter mitgenommen. Gefühlt sehe ich heute auf der Straße lauter Familien, die sich auf das verlängerte Wochenende freuen. Planen, was sie fürs Grillen noch alles brauchen und wer wann einkaufen geht. Oder sind heute fast nur Väter auf dem Spielplatz mit ihren Kindern? Seit dem 27.4. hoffe ich, dass ich doch noch mit auf eine Freizeit kann, auf die meine Freundin heute gefahren ist. Ich hatte mich auf die Warteliste setzen lassen, weil schon alles belegt war. Weil ich so kaputt bin in letzter Zeit, rechnete ich ziemlich fest damit, dass Gott das möglich machen wird. Nicht kochen müssen, Kinderbetreuung, einfach andere Luft und Entlastung. Es hat nicht geklappt. Mein Mann ist die nächsten Tage beruflich unterwegs und meine Mädels und ich sind hier. Wofür ich heute dankbar bin? Ich suhle mich überraschenderweise nicht im Selbstmitleid. Ich hatte gedacht, dass mir das voll was ausmachen würde, wenn diese Freizeit nicht klappt, weil ich mich so schwach fühle. Aber ich sitze hier und genieße gerade am meisten das Gefühl zufrieden und dankbar zu sein, all den eben erwähnten Leuten ihr Wochenende zu gönnen und mich nicht benachteiligt zu fühlen. Solche inneren Prozesse sind immer voll unangenehm und anstrengend, wenn man merkt wie man tickt und das man durchaus mit Selbstmitleid oder Neid zu kämpfen hat. Aber ich finde es dann so schön, wenn ich irgendwann eine Veränderung wahrnehme an den Themen, mit denen ich mich innerlich so auseinander setze. Heute ist es das fehlende Selbstmitleid, dass mir nicht fehlt. Und dafür bin ich dankbar.