20160108_120101Vor vielen Jahren stieg ich kurz nachdem ich meinen Führerschein gemacht habe in das geliehen Auto von Verwandten und fuhr ca. 300 km zu meinem damaligen Freund (heute mein Mann). Ich hatte vor und während der ganzen Fahrt total Angst einen Unfall zu bauen und war während des Wochenendes eher total unentspannt, weil ich an die Rückfahrt dachte. Vor ca.7 Jahren stieg ich in unseren alten Opel Kadett. Meine erstgeborene damals 4 Wochen alt und fuhr dem Kleintransporter, den mein Mann fuhr hinter her, in dem all unsere Sachen waren. Wir zogen zum ersten Mal um. Ich war vor und während der Fahrt so unsicher, weil ich zum ersten Mal alleine mit meinem Töchterchen eine so lange Strecke fuhr ca. 150 km. Heute bin ich zu einer Freundin gefahren, ca. 100 km hin und dann wieder zurück. Ich bin vorher entspannt, während der Fahrt und auch danach. Unser Auto ist 16 Jahre alt, zwischendurch leuchtet die Öllampe auf und vor der Rückfahrt muss ich noch das Öl auffüllen, während der Fahrt werde ich von einer Kinder-CD beschallt, dazwischen immer wieder Fragen meiner Kinder, Essen nach hinten reichen und Trinkflachen öffnen. Ich erzähle euch das nicht um euch zu langweilen, sondern weil es mich ermutigt hat. Wir wachsen mit unseren Aufgaben. Was ich mir vor 10 Jahren nie hätte vorstellen können, ist heute Alltag und nicht sonderlich aufregend. Es hat mich ermutigt, weil ich mich als Mama heute Morgen mal wieder total unzulänglich und inkompetent gefühlt habe und mir Sorgen machte. Sorgen bringt nichts, aber Schritt für Schritt gehen, Kompetenz durch Herausforderungen und neuen Aufgaben dazu gewinnen. Das wahrzunehmen und mir bewusst zu machen hat mir heute sehr geholfen. Es hat meinem unruhigen Kopfkino den Ton genommen und unheilvolle Filme ohne Ton sind besser auszuhalten. Heute bin ich für diese Autofahrt dankbar, die mich daran erinnert: Wir wachsen mit unseren Aufgaben und Übung macht den Meister. Ein Meister will ich gar nicht sein, aber eine Mama, deren Kinder spüren, dass sie gewollt, geliebt, begabt sind…