Meine Morgende an denen ich aus der Stille der Nacht in die Stille des Morgens eintauche sind oft nicht effektives Bibel lesen, durchstrukturierte Gebetslisten und wohlüberlegte Monologe. Es ist ein Ankommen, ein Sein dürfen, mein Sein dürfen in Gottes Gegenwart. Heute Morgen bin ich keine Stunde vor meiner Familie aufgestanden um in den Tag zu starten, es waren 20 Minuten. Davon die Zeit in der ich mein Gesicht gewaschen und eingecremt habe, meine Zähne geputzt, Kaffee gekocht und Kerzen angezündet. Da waren es schon keine 20 Minuten mehr, sondern vielleicht noch 13. 13 Minuten in denen ich mir bewusst werde, dass ich Geschöpf bin, dass ich geliebt und angenommen bin. 13 Minuten in der die Stille mich wie ein wärmender Mantel umschließt in dem die Liebe Gottes spürbar ist. 13 Minuten in denen mir meine Identität in Jesus sehr bewusst ist, unangefochten, weder von Menschen noch von Ereignissen in Frage gestellt. 13 Minuten Ruhe und innerer Friede. 13 Minuten sind nicht viel und nicht lang, aber sie sind die wunderbare Ausgangsposition für meinen Tag. 13 Minuten, die meiner Seele gut getan haben ohne dass ich in Worte fassen könnte was genau diese Stille vor Gott in mir bewirkt. Denn da sind keine Gebetsanliegen, die ich vor ihn bringe, kein Aktionismus der mich einholt. Da ist einfach Sein, Stille, Frieden, innerer Frieden – 13 Minuten bis der Alltag anbricht. Für mich haben diese 13 Minuten heute wieder den Unterschied gemacht und für diese Zeit bin ich sehr dankbar…

Liebe das Schweigen über alles: Es bringt dir eine Frucht, die keine Zunge beschreiben kann. Anfangs müssen wir uns zum Stillschweigen zwingen. Dann aber wird etwas geboren, das uns zum Stillschweigen hinzieht. (Isaak von Ninive)