Es war nur eine Aktion, aber damit verbunden allerlei Dankesmomente, die ich gerne mit euch teilen möchte. Einmal im Jahr gibt es in unserer Stadt einen Flohmarkt. Richtig groß in der Innenstadt. Für dieses Jahr hatte ich mir einen Stand besorgt. Bisher habe ich noch nie auf Flohmärkten oder Börsen verkauft. Also absolutes Neuland für mich.

Freundinnen: Mein Mann war an diesem Wochenende nicht da. Leider ist das in unserer Absprache schief gelaufen und ich hatte ihn im Aufbau und für die Kids fest eingeplant. Erst überlegte ich in meiner Panik das Ganze zu lassen, dann aber fragte ich eine Freundin. Denn unsere Mitbewohnerin ist leider auch für eine Woche weg. Meine Freundin übernachtete mit ihrer Tochter bei uns, damit ich um 5.30Uhr los konnte zum Markt. Und nicht nur das. Sie sorgte für meine drei Töchter bis zum frühen Nachmittag. Außerdem buk sie einen Kuchen für mich mit, weil ich eigentlich heute Besuch erwartet hatte und keine Zeit etwas vorzubereiten. Darum hatte ich sie natürlich nicht gebeten, aber sie wollte mich unterstützen. Ich bin ihr so dankbar! Während dem Markt kam eine Freundin und brachte mir eine Eisschokolade mit und ich konnte kurz zur Toilette. Eine weitere Freundin kam um nach meinem Wohlergehen zu fragen und mir etwas Gesellschaft zu leisten. An diesem Wochenende wurde mir wieder einmal bewusst was für ein großes Privileg es ist Freundinnen zu haben, Unterstützerinnen, Weggefährtinnen. Ein Vorrecht!!! Kontakte: Ich war sehr dankbar, dass ich einige liebe Bekannte getroffen habe, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe. Es war schön mit ihnen zu plaudern. Ehemann: Mein Mann lässt mich in solchen Situationen nicht allein, weil er meine Anspannung und Aufregung kennt. Nachts kam er nach Hause gefahren, obwohl sein Termin am nächsten Morgen gleich weiter ging. Er half mir um 5.30Uhr beim Aufbau. Aber es war nicht nur seine praktische Unterstützung, sondern vor allem seine lockere Art, die mir half. Ich bin mega unsicher wenn ich Sachen das erste Mal mache und voll angespannt. Er half mir innerlich ruhiger zu werden. lohnenswert: Im Vorfeld vermutete mein Mann einen Betrag, den ich vermutlich einnehmen würde. Ich war enttäuscht. So wenig Geld für so viel Aufwand? Dann der Perspektivwechsel: Monate vor unserem Umzug habe ich schon richtig gut ausgemistet und einen Überblick über unseren Hausrat. Schon allein deshalb hat sich der Aufwand gelohnt. Für diesen Perspektivwechsel war ich sehr dankbar, denn der Herbst wird dann nicht so stressig. Unterstützung: Mein Mann hatte mir drei junge Männer organisiert, die mir beim Abbau halfen. Alleine hätte ich das nicht geschafft. Sie packten mit an und haben mir eine große Freude gemacht, weil sie noch Sachen mitnahmen, die ich nicht verkauft hatte. Hobby: Ich könnte den ganzen Tag in einem Cafe sitzen und Leute beobachten. Nicht um zu urteilen oder so, sondern, weil der Mensch in seiner ganzen Unterschiedlichkeit so interessant ist. Gestern hatte ich den ganzen Tag Zeit dazu und musste mich noch nicht einmal anstrengen unauffällig zu sein. neue Einsicht: Ich habe Leute getroffen, die mir erzählen, dass sie jedes Jahr so einen Stand haben. Ich merke, dass das überhaupt und ganz und gar nicht mein Ding ist. Preise festlegen, verhandeln usw. unangenehm. Und ich habe die Sachen echt verhökert, weil ich nichts mehr mit nach Hause nehmen wollte. Verkaufen mache ich nicht so gerne. Wieder etwas über mich selbst gelernt. Auch dafür bin ich dankbar. Absage: Für Sonntag hatte sich eine liebe Freundin mit ihrer Familie angekündigt. Ich war traurig als sie absagen musste, aber auch dankbar. Denn ich war so fertig, dass ich mit meinen Mädels heute nur rumgehängt bin und mich vom gestrigen Tag erholen musste. Ich wusste nicht, dass auf dem Flohmarkt rumstehen so viel Kraft braucht. Wetter: Als ich heute morgen aufwachte regnete es ziemlich doll. Ich war so dankbar, dass es gestern (bis auf ein paar einzelne Tropfen am Nachmittag) trocken blieb. Die Dankbarkeit lehrt mich, dass es so viele Dinge in meinem Leben gibt, die ich nicht beeinflussen kann. Ich lerne sie dankbar anzunehmen und mich an ihnen zu freuen ohne sie zu erwarten oder zu glauben ein recht darauf zu haben. Schön, dass es gestern schön war. Und am dankbarsten bin ich, dass der Tag nun vorbei ist und dieser Flohmarkt nicht mehr als großes Unbekanntes vor meinem inneren Auge schwebt. Ich habe Erfahrungen weitere gesammelt…dafür bin ich dankbar.