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Am Wochenende war unsere Gemeinde (Kirche) Gastgeber für eine Veranstaltung von ca. 180 Frauen, die sich mit dem Thema Berufung beschäftigt hat. Darüber denke ich auch schon eine ganze Weile nach und frage mich ob jeder von uns eine Berufung hat? Was genau eine Berufung ist? Und mittlerweile frage ich mich ob diese Fragen überhaupt geklärt werden müssen, denn in der Vorbereitung hatte ich bei einem Getränkehändler Getränke bestellt. Die Frau, die meine Bestellung aufnahm und heute das Leergut wieder annahm, Rechnung schrieb usw. hat ihren Job so excellent gemacht. Im Vorfeld musste ich was umbestellen, für so viele Leute hatte ich noch nie Getränke organisieren müssen. Meine Freundin und ich fanden die Idee Palletten zur Deko an diesem Tag zu verwenden toll und ich fragte die Getränkehändlerin, ob wir von ihrem Laden welche ausleihen dürften. In ihrer ganzen Art blieb sie geduldig, obwohl es viel zu tun gab. Hatte mehrere Kunden im Blick und war bis jetzt zum Abschluss unseres Geschäftes nicht einfach nur kompetent, sondern zugewandt und es war ihr anzumerken, dass sie sich wünscht, dass ihre Kunden zufrieden sind. Nicht, dass sie Getränkehändlerin ist ist ihre Berufung, sondern die Art wie sie diesen Beruf ausfüllt scheint wichtig zu sein. Genauso der Mann von der Müllabfuhr. Zweimal im Monat begegnen meine Tochter und ich ihm auf dem Weg zur Schule. Er wünscht uns immer einen guten Morgen, verbeugt sich oder winkt. Er wirkt nicht genervt oder angewidert von dem was er dort tut. In Windeseile hat er die Mülltonnen geleert und verliert über diese Routinen nicht die Menschen um sich herum aus dem Blick. Vielleicht ist Berufung, dass ich das was gerade zu tun ist, egal wie andere Menschen diese Tätigkeit bewerten, mit einer freundlichen inneren Haltung tue, mit einem inneren Ja. Weil es das ist was auch in dem Fall glücklicher macht… Wie bei der Dankbarkeit. Nicht ständig auf eine große abgefahrene Veränderung hoffen, sondern im hier und jetzt ein Ja zu dem finden, was hier und jetzt getan werden muss. Darüber denke ich weiter nach und bin heute dankbar für zwei Menschen, deren Namen ich nicht kennen, die Getränkefrau und den Müllmann. Ihr Vorbild macht mich nachdenklich…