20151118_170424.jpgSolche Tage sind „gefährlich“. Ich bin verletzt und enttäuscht aufgrund einer Situation und dann wirbelt in mir ein Sturm. Richtig heftig. Ich fühle mich hilflos und möchte so schnell wie möglich diese Situation klären, aber da gibt es nichts zu klären. Manches muss man einfach aushalten. Und an solchen Tagen besteht die Gefahr, dass die Dankesmomente, die es gibt gar nicht auffallen oder dass sie vom Sturm davon geweht werden, leicht wie eine Feder. Im letzten Jahr habe ich mich immer und immer wieder gefragt, ob ich heuchle, wenn ich auch an diesen schweren Tagen abends meinen Dankesmoment schreibe und veröffentliche. Nein, tu ich nicht. Denn diese guten Momente gibt es, auch in Herausforderungen, in Traurigkeit, schlechten Erfahrungen, Krisen…aber sie scheinen nicht so stark zu sein wie der Sturm. Indem ich sie mir vergegenwärtige, wahrnehme, bewusst mache, formuliere und aufschreibe, lege ich einen Briefbeschwerer darauf. Halte sie fest, damit der Sturm sie nicht mitnehmen kann. Auch an diesem Tag bin ich dankbar für die warme Dusche am Morgen, bevor meine Familie wach ist, habe ich den Waldspaziergang mit meinen Mädels genossen-das duftende, raschelnde Laub, die kleinen Ärmchen meiner Tochter um meinen Hals, die Aussage einer meiner Töchter, als ich ihr sage, dass ich sie lieb habe: Ach Mama, das weiß ich doch. An diesem Satz und dass sie sich meiner Liebe bewusst ist, freu ich mich so. Es war ein stürmischer Tag, aber die Federn sind noch da, dafür bin ich heute dankbar.