Unser Auto ist in der Werkstatt und ich bin dankbar, dass ich den Termin für meinen heutigen Vortrag nur 4 km entfernt hatte. So konnte ich mit dem Fahrrad dorthin fahren und habe die Herbstluft, die Farben der sich verändernden Blätter und den Wind genießen können. Jetzt ist Herbst. Hinter uns liegt ein heißer wunderschöner Sommer, aber der Rhythmus der Jahreszeiten bleibt verlässlich und der Herbst zieht ein. Und was mich heute am dankbarsten macht ist die Unterhaltung mit der älteren Frau nach meinem Vortrag. Denn das Arbeiten in der ambulanten Pflege freut mich und belastet mich. So wenig Eigenreflexion und dadurch entstandene Einsamkeit, ungeklärte Beziehungen… und immer fährt bei mir die Sorge mit, dass ich so später alt werden könnte. Und diese wunderbare Frau, mit der ich nach meinem Vortrag ins Gespräch kam, zeigt mir die schöne Seite des älter werdens. Sie wird angerufen von ihrere Tochter um mit den Enkeln zu helfen, sie töpfert und in investiert in andere Menschen. Nicht alles geht mehr schnell und leicht von der Hand aber sie versucht diesen Prozess des schwächer werden anzunehmen und zu lernen damit umzugehen. Sie bleibt Lernende und formuliert abends immer wieder Gründe für die sie dankbar ist. Sie hat eine so schöne warme Ausstrahlung und nimmt mir heute die Sorge vor der Einsamkeit im Alter. Zwischen uns liegen ca. 40 Jahre, aber uns verbindet der Gedanke, dass wir vielleicht nie unsere eigenen Ideale erreichen, dass es aber trotzdem möglich ist versöhnt mit sich selbst unterwegs zu sein. Heute ist sie meine Ermutigung und dafür bin ich sehr dankbar!!!