Vor mehr als 10 Jahren saß ich mit ein paar Leuten in einem Vorbereitungstreffen. Zusammen wollten wir für Teenager wieder ein besonderes Bühnenprogramm auf die Beine stellen (beim TMT). Weil es unser gemeinsames Ziel war, dass sie Jesus auf eine Art und Weise kennen lernen, die neugierig macht, inspiriert, nachdenklich macht…So saß ich mit anderen Ehrenamtlichen, Theologiestudenten und Hauptamtlichen an einem Tisch und die Frage nach dem Thema stand im Raum und im Gespräch sagte dann jemand: >Ja, und Samstagabend thematisieren wir, dass Jesus für all das was zwischen Gott und uns Menschen steht am Kreuz gestorben ist, damit wir frei sind.< Und ich, klein Lissy, weiß nicht, was mich da geritten hat, antworte: >Oh nee, nicht schon wieder das Kreuz. Das kennen doch alle schon.< Und dann sah mich einer der Hauptamtlichen an. Wir kannten uns bis dahin nicht und ich hatte das Gefühl, dass er sich in dem Moment wirklich fragte, was ich in dieser Besprechung zu suchen hatte und ich spürte, dass ich gerade etwas wirklich dummes und unangebrachtes gesagt hatte. Denn der ca. 2 m große Mann erklärte mir dann kurz, aber deutlich, dass das Kreuz die Grundlage und das Wichtigste für unseren christlichen Glauben ist und noch ein bisschen mehr. Das waren ganz wenige Augenblicke in dieser Besprechung, aber dieser Einwand von diesem großen Mann hat mich voll getroffen. Voll! Ich kann die Situation heute noch fühlen. Den Rest der Besprechung war ich eher leise und auf dem Weg nach Hause in meinem Auto betete ich immer wieder nur eines: > Bitte, Herr Jesus. Ich will wirklich berührt werden von dem was du am Kreuz für mich getan hast. Nach all den Jahren in der Kinderstunde, Konfiunterricht und all den Osterfesten langweilt mich das! Aber ich wünsche mir, dass es mich trifft, dass es mich verändert und dass ich genauso leidenschaftlich wie dieser große Mann davon reden kann.< Es ist eines der Gebete, die Gott sehr eindeutig beantwortet hat. Denn nach vielen Jahren an denen ich Ostern gefeiert habe und Traditionen gelebt habe und schon auch durchaus ungefähr wusste, was Jesus da getan hat (auch wenn ichs nicht ganz verstehe), ist Ostern mittlerweile für mich zu einem der wichtigsten Erinnerungsfest überhaupt geworden. Es ist so schön, wie Gott echte Dankbarkeit in mein Herz schenkt, wirklich fühlbare Liebe und echte Freiheit. Es hat Auswirkungen in meinen Alltag. Dies alles ausgelöst durch einen unbedachten Einwand, der für mich persönlich, durch das Vorbild eines großen Mannes und dem daraus entstandenen Gebet, zu einem echten Meilenstein in meiner Gottesbeziehung wurde. Für diese Begegnung bin ich bis heute so dankbar. Und es ist für mich ein echtes Geschenk, dass mein Mann und dieser große Mann mittlerweile Kollegen sind und seine Frau und ich ziemlich dicke miteinander sind. Ich rede von niemand anderem als unserem Pastor Jo Böker. Und find es im nachhinein nochmal lustiger, dass ich damals überhaupt nicht wusste, wer das ist oder dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen. Und nach wie vor höre ich ihm gerne zu. Und heute Abend hat er wieder so echt und leidenschaftlich von dem geredet, was Ostern bedeutet, obwohl er darüber sicher schon oft gepredigt hat. Aber ihm wird dabei nicht langweilig und mir auch nicht mehr. Und dafür bin ich heute sehr dankbar!
Ostern
27 Sonntag Mrz 2016
Posted Dankbarkeitsmomente
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