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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

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Kategorien-Archiv: AlltagsGedanken

vom Mamasein im Alter

06 Mittwoch Feb 2019

Posted by alltagsstueckwerk in AlltagsGedanken

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Ich stehe im Esszimmer der alten Frau, die ich in meiner Spätschicht mit betreue. Sie erzählt wie schwer ihr das alt werden fällt, wie seltsam es sich anfühlt, wenn man im Kopf noch alles denken kann, aber der Schwindel einen daran hindert ungehindert durch die Tür zu gehen. Wie eingeschränkt man wird. Das Holz holen ihr ihre erwachsenen Kinder, genauso wie jeder Arzttermin erst durch den Kalender der Kinder muss, weil sie dort gar nicht mehr alleine hinkommt, weil sie vergisst was sie zu tun hat, wenn sie die Praxis verlässt. „Alt werden ist nicht schön.“ Immer und immer wieder höre ich diesen Satz aus ihrem Mund. „Man wird zur Last für andere,“ das ist ihre feste Meinung. Sie hat nicht damit gerechnet so alt zu werden. Nein, ganz und gar nicht. Ihre Tochter steht mit im Raum, räumt etwas auf, scheint beschäftigt. Doch dann löst sie sich von ihrer Tätigkeit, breitet weit die Arme aus und drückt ihre Mama an sich, bevor sie ihr in die Augen schaut. „Ich verstehe dich ja“, sagt sie, leise, vorsichtig. „Ich glaube, dass das alles nicht einfach ist und dir schwer fällt. Aber, wenn du nicht mehr bist werde ich dich so vermissen. Du bleibst doch meine Mama und nichts ist für mich Last.“ Ich brauche euch nicht zu erzählen, dass ich emotional ziemlich getroffen bin von dieser wunderschönen Mama-Tochter Beziehung. Die nicht immer leicht ist, die Herausforderungen mit sich bringt, aber nicht zur Last wird. Ich schätze die beiden so.

In meinem Seminar erlebe ich immer wieder Mamas, die sehr unsicher sind, weil sie Zuhause beleiben – stay-at-home-moms, sagen die Amerikaner dazu und auch die, die einen Beruf ausüben und kleine Kinder haben.  Ist es nicht interessant, dass Frauen jahrelang dafür gekämpft haben selbstbestimmt zu sein und das bedeutete damals, auch berufstätig zu sein. Und heute kommen Frauen in den Minderwert, wenn sie nicht berufstätig sind. Der Pegel scheint auf der anderen Seite hochzuschwingen. Ich war 10 Jahre ausschließlich Zuhause. Ich bin, seitdem ich wieder ein bisschen arbeite, sehr dankbar für diese Zeit. Es ist mir am Anfang sehr schwer gefallen, weil ich eine Mama, die Zuhause bleib als spießig empfand und ich zur Oberspießerin wurde. Aber ich glaube, so hat es eben zu mir gepasst. Es ist für mich stimmig. Und am Ende geht es nicht darum ob ich berufstätig war oder nicht, sondern wie ich die Beziehung zu meinen Mädels gestaltet habe. Und ich hoffe, bete und wünsche mir so sehr, dass ich für sie Ermutigerin, Rückenstärkerin und Hoffnungsträgerin sein darf, wenn sie schon längst erwachsen sind und ihr eigenes Leben leben. Und ich glaube, dass ich heute schon für in 40 Jahren die Weichen stelle und den Weg beschreite. Deshalb sind mir diese Mama Themen so wichtig, nicht, weil ich über richtig und falsch reden möchte, sondern Mut machen: jede Mama muss und darf ihren eigenen Weg finden. Denn das bedeutet Selbstbestimmtheit. Wir dürfen uns davon lösen, dass irgendjemand unseren Weg beurteilt und gut finden muss, sondern, dass wir für uns lernen Entscheidungen zu treffen. Und berufstätig oder nicht: ich wünsche jeder von uns, dass uns unsere Kinder einmal in den Arm nehmen, wenn wir schwach sind und alt, wenn wir uns als Last empfinden und unbrauchbar… Denn dann ist es nicht mehr wichtig, wie andere uns als Mamas beurteilt haben, sondern ob wir eine Beziehung zu unseren Kindern haben.

Auf meinen Touren zu den alten Menschen sehe ich viel Einsamkeit, viele unaufgearbeitete Lebensgeschichten und schweigende Verwandte, aber es gibt immer mal wieder einen Lichtblick an dem ich mich so freue, den ich festhalte, von ihm lerne…

Spruch auf der Karte:

Ich habe jetzt das Alter erreicht, in dem >Happy Hour< Nickerchen bedeuetet

blessed

31 Montag Dez 2018

Posted by alltagsstueckwerk in AlltagsGedanken

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In den letzten Tagen war mehr Zeit, das Leben langsamer, die Momente intensiver. Abends schaue ich mir ein Video einer Frau an, die ihr Haus und ihre Weihnachtsdeko zeigt. Ich weiß, manche werden das nicht verstehen, aber ich liebe Wohnzeitschriften, Wohnbücher und seit neustem dieses Videoformat. Die Frau nimmt mich mit und führt mich in die große Eingangshalle ihres Hauses. Die Halle ist groß und geräumig und wunderschön dekoriert. Die Aussicht aus den hohen Fenstern gigantsich. Auf einen verschneiten See, wie im winterwonderland. Es kriecht schon der kleine Stich hoch, der mir das Gefühl vermittelt zu kurz zu kommen. Denn das ist die Grundlage allen Neides. Dass ich glaube zu kurz gekommen zu sein. Gerade will ich das Video unterbrechen, da schwenkt die Kamera auf das Sofa mit den unzähligen Kissen. Ich fühle mich ins Herz getroffen, denn auf eines der Kissen steht: blessed. Denn blessed habe ich ganz groß über unser Küchenfenster gepinselt. Vor genau einem Jahr haben wir diese Wohnung bezogen, die erste Nacht hier geschlafen. Ich hatte eigentlich nur einen Wunsch für unser neues Zuhause, dass unser Ausblick auf etwas Grünes sein wird, einen Garten oder ein Waldstück. Keines davon ist im Moment Wirklichkeit. Aber auch, wenn wir diesen Wunsch noch nicht verwirklichen konnten, habe ich unzählige Dankesmomente in dieser Wohnung mit meiner Familie in meinem Leben sammeln können. Segen sind nicht einfach nur die äußeren Umstände, sondern auch, dass ich sehe, was mir geschenkt ist und dass ich das wertschätze, auch wenn mancher Wunsch noch offen ist. Seit einem Jahr sind wir nun hier Zuhause. Und auch wenn der Blick nicht romantisch und friedlich ist lebe ich gerne hier. Wir haben die nettesten Nachbarn neben uns. Gegenüber von uns ist der Döner, der mit seiner blinkenden Reklame auf sich aufmerksam macht. Mit dem Besitzer reden wir jedes mal ein paar Worte und grüßen uns freundlich. Seine Saucen sind unschlagbar. Ich bin gesegnet und das ist mir bewusst, weil ich die meiste Zeit damit verbringe zu schauen, was mir geschenkt ist und nicht mehr so viel Zeit darauf verwende wahrzunehmen was mir zu meinem Glück noch fehlt. Ich schaue dankbar auf das Jahr 2018 zurück. Viele schöne Momente mit meinen Lieben, wunderbare Begegnungen mit den Zuhörerinnen von meinen Vorträgen, immer wieder im Alltag die erholsame Stille… Es gibt so vieles. Vielen Dank an dich, die du immer mal wieder vorbei schaust und mit liest. Das bedeutet mir viel. Danke für eure Kommentare, Mails oder likes.

Ich wünsche euch ein gesegnetes neues Jahr, in dem wir miteinander die Augen offen halten für das was uns geschenkt ist. In einer der letzten Predigten fiel der Satz: „Zähle deine Segnungen…“ Das gebe ich an dieser Stelle an euch weiter. Denn ich bin dem am meisten dankbar, von dem wir gesehen sind, der uns beschenkt, der liebt und vergibt. Gott hat dich und mich ins Leben geliebt und ich freue mich auf 2019 mit ihm. In einer Welt die mir immer wieder Sorge macht und in Angst versetzt entscheide ich mich immer wieder neu auf der Seite der Hoffnung zu stehen. Denn so lange es noch Saat und Ernte gibt, Sommer und Winter, Tag und Nacht hält Gott seine Hand über uns. Das ist meine Quelle, Gott selbst, der meine Hoffnung ist.

Wir hören uns im neuen Jahr wieder. Gott mit dir!

Ganz liebe und herzliche Grüße, Lissy

Listenliebe

01 Samstag Dez 2018

Posted by alltagsstueckwerk in AlltagsGedanken

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Meine Mädels öffnen das erste Mal ihren Adventskalender, auf den sie schon so hingefiebert haben. Nach dem Suchen der Zahl, dem Öffnen der Päckchen steht darin eine Botschaft : „Schaut an die Tafel in der Küche.“ Erwartungsvoll laufen sie dorthin und sehen 3 Listen mit jeweils ihrem Namen darüber. „WeihnachtsDankesListe“ entziffert meine Älteste. Nach dem ich ihnen meine Beweggründe erklärt habe und sie wissen, dass es die nächsten Tage auch noch andere Dinge im Kalender gibt, die sich ihnen mehr erschließen, haben sie Lust mitzumachen. Mein Gedanke dazu?

Weihnachten ist ein Fest mit viel Vorfreude, aber auch hohen Erwartungen. Viele wünschen sich, dass es so schön wie möglich wird. Auf das Essen bezogen, auf die Geschenke und auch auf die Familienatmosphäre und die eigene emotionale Stimmung. Deshalb führen viele eine Menge Listen: Rezeptlisten, Einkaufslisten, Geschenkelisten, to-do-Listen, Weihnachtsfeiern von der Arbeit aus, den Freizeitaktivitäten der Kinder, im Kindergarten und der Schule… Es gibt noch vieles zu tun, bis es endlich soweit ist. Und das hat auch alles seine Berechtigung, weil Weihnachten einfach ein schönes Fest werden soll. Aber es gibt so den Beigeschmack, dass wir auf etwas hinarbeiten, dass das heute noch nicht reicht. Die Wohnung muss noch verschönert werden, das Essen noch verfeinert, vielleicht wandert sogar noch ein neues Kleidungsstück in den Kleiderschrank für den Heiligen Abend. Und auch wenn ich das alles kenne, möchte ich mit meinen Kindern bis Weihnachten 24 Gründe sammeln für die wir jetzt schon dankbar sind. Dinge, die in der Hektik vielleicht verloren gehen könnten, schöne Momente, die ungeachtet an uns vorüber ziehen, Geschenke, die mit Geld nicht zu kaufen sind, aber trotzdem reich machen können. Ich freue mich mit ihnen diese Listen auszufüllen. Sie sind eine schöne Ergänzung zu den Wunschlisten. Im Hier und Jetzt sein, den Augenblick wahrnehmen, das Schöne festhalten. Auch wenn diese Aktion heute Morgen bei meinen Kindern keine Freudentränen ausgelöst hat, so wünsche ich mir doch durch so etwas eine Art Fundament zu legen: den Blick zu schärfen für das was heute schon Schönes in unserem Leben ist und an diesem Tag.

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit mit vielen Dankesmomenten.

verlernen zu urteilen

30 Freitag Nov 2018

Posted by alltagsstueckwerk in AlltagsGedanken

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„Unsere Eltern erklärten uns, dass jeder Mensch auf der Welt seine unsichtbare Geschichte mit sich herumträgt und allein deshalb etwas Toleranz verdient.“ Ich stehe nicht in der Gefahr mir spontan eine neue Tasche zu kaufen oder ein paar Schuhe oder ähnliches. Aber wenn ich in einem Buchladen stehe, dann werde ich meistens schwach. So viele wunderbare Geschichten, die gelesen werden wollen, so viele wunderbare Menschen, die etwas aus ihrem Leben teilen und ich die Möglichkeit habe dazuzulernen, zuzuhören, neue Gedanken zuzulassen. Mein absoluter Favorit im Moment ist das Buch von Michelle Obama. Es hat mich an dem Tag, als es in Deutschland zu kaufen gab angelacht, nein, sie hat mich angelacht. „Ihr möchte ich zuhören,“ dachte ich und schon war das Buch gekauft. Und das Zitat ihrerer Eltern, das ich am Anfang erwähne, ist schon so treffend und schön formuliert. Ich verstehe so manche Menschen nicht. Es sind nicht die, mit denen ich viel Zeit verbringe, sondern eher die, die so flüchtig in mein Leben kommen und dann auch wieder verschwinden. Von manchen bekomme ich nur einen Bruchteil ihres Lebens mit und trotzdem stehe ich in der Gefahr genauso schnell wie sie kommen und gehen ein Urteil in meinem Kopf zu fällen, eine Schublade zu öffnen und sie dort abzulegen. Diese Urteile sind meistens nicht sehr freundlich, ermutigend und aufbauend. Deshalb möchte ich immer mehr verlernen zu urteilen, auch wenn mich manche Dinge oder Verhaltensweisen stören: „Jeder Mensch trägt seine unsichtbare Geschichte mit sich herum.“ …einschließlich ich selbst. Das Buch gefällt mir jetzt schon, obwohl ich erst 30 von 538 Seiten gelesen habe…und ich wünsche mir, dass dieses Zitat Auswirkungen in meinen Alltag hat.

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