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Oh, ich habe einige Reaktionen von euch auf meinen letzten Beitrag bekommen und stelle fest: Mails schreiben einige von euch lieber als ein Kommentar. Danke dafür und auch danke für die, die sich immer mal wieder in den Kommentaren äußern. Es ist einfach schön, wenn man mitbekommt, das etwas Geschriebenes in einem von euch etwas anstößt oder bewegt. Neid war jetzt solch ein Thema und ich habe dazu ein paar Gedanken und überlege ob ich die auch in ein Video packen soll? Oder ist das zuviel? Was denkt ihr? Ich könnte über das Thema sprechen… Ihr wisst ja, ich schreibe nicht nur gerne, sondern rede auch gerne…  (post@alltagsstueckwerk.com)

heutiger Dankesmoment: das Wagen feieren

Besorgungen machen in der Stadt. Ich treffe eine Erzieherin meiner Tochter aus dem früheren Kindergarten. Sie ist noch in der Ausbildung, aber keine 20 Jahre mehr alt sondern über 50. Ich freue mich so sie zu sehen, denn unser letztes Gespräch ist ca. 1 1/2 Jahre her. „Wie geht es Ihnen?“ frage ich. Sie seufzt. Vor ihr liegen die letzten Prüfungen bis zu ihrem Abschluss. Sie hat Sorge nicht zu bestehen, denn ihre letzten Prüfungen liegen ca. 30 Jahre zurück. Sie hat 2 oder 3 (ich weiß es nicht mehr genau) Söhne geboren, sie umsorgt und groß gezogen, hat sich hinten angestellt und ihrer Familie den Vorrang gegeben. Hat ihre Söhne durch die Schulzeit begleitet und sie auf Prüfungen vorbereitet. Und als diese groß sind, ihre eigenen Wege gehen schlägt auch sie noch einmal einen ganz neuen Weg ein. Die Ausbildung zur Erzieherin, ein lang gehegter Wunsch. Ja, sie ist über 50 und ja, sie ist die Älteste in der Klasse und ja, sie weiß nicht ob sie besteht. „Was mach ich, wenn ich scheitere?“ steht fragend in ihren Augen. „Habe ich mir zu viel zugetraut? War ich zu optimistisch?“ Erst auf dem Heimweg fällt mir eine Antwort ein, die leider unausgesprochen bleibt (aber die ich dir jetzt schreibe). „Wenn Sie die Prüfung nicht bestehen (was ich nicht glaube), dann feiern Sie sich trotzdem. Laden Sie ihre Familie und Freunde ein und feiern Sie. Denn Sie sind nicht gescheitert. Sie haben einen großen Schritt gewagt, sind los gegangen, haben sich darum bemüht einen Traum wahr werden zu lassen.“ Warum geht es bei uns so viel darum welches Ergebnis wir hervor bringen? Sollten wir uns nicht schon dann freuen, wenn wir etwas wagen auch wenn wir nicht wissen ob wir es schaffen. Und wovor haben wir Angst, wenn es uns nicht gelingt? Vor den Blicken der anderen die denken könnten: Habe ich gleich gesagt, die schafft das nicht die ist zu alt, zu groß, zu unsportlich, nicht begabt, sie ist allein, zu schüchtern, zu vorlaut… Aber können wir nicht die Blicke der anderen kurz in Kauf nehmen und dann wieder den Blick ins Spiegelbild wagen uns zulächeln und sagen: Aber ich habe es versucht. Nicht den vorwurfsvollen Blick im eigenen Spiegel. „Ach hätte ich doch, vielleicht wäre es gut gegangen?“ Nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern das wagen, mutig sein, vorwärts gehen… Ich habe keine Ahnung, ob sie ihre Prüfungen bestanden hat. Aber ich feiere sie jetzt schon, weil sie nicht scheitert, sondern etwas gewagt hat, ihre Komfortzone verlassen hat… egal wie die Ergebnisse sind. Sie ist mir ein wundervolles Vorbild. Für diese Begegnung bin ich heute dankbar!!!