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Der Wecker klingelt. Ich denke an alles nur nicht ans aufstehen. Heute bin ich viel zu müde für diese wunderbare Stille am Morgen. Erst als es Zeit wird meine Tochter für die Schule zu wecken verlasse ich das Bett. Als meine Mädels dann alle versorgt und im Kindergarten und  der Schule sind und ich an meine Aufgaben des Tages gehen will, halte ich inne. Nein, ich erledige jetzt nur das notwendige Telefonat und dann setzte ich mich zu Jesus. Immer dieses Gefühl Zeit nutzen zu müssen, produktiv sein zu sollen… Was genau ist eigentlich Produktivität und Effizienz und vor wem muss ich meine Zeit verantworten? Also setze ich mich an den Tisch, schlage die Bibel auf und will hören, zuhören, will seine Stimme erkennen zwischen all den Stimmen, all den Geräuschen, all dem Gerede und meinen unzähligen Gedanken. Ich will unbedingt Maria sein, obwohl ich manchmal glaube etwas mehr Martha würde mir gut tun. Weil erledigte Posten auf der Liste so viel besser aussehen, so viel wichtiger als diese Stille vor Gott, mit Gott, bei Gott. Ich lese Hiob und bin wieder so fasziniert. Ja, dieser Mann fasziniert mich und ich stelle fest, was ich immer wieder schmerzlich feststelle. In der Bibel stoße ich auf Texte in denen sich ein Gott zeigt, der nicht in mein Bild passt. Ich merke, dass ich Gott vom hören sagen kenne und von Erfahrungen, die ich mit ihm gemacht habe. Und oft genug schlage ich die Bibel auf und erwarte, dass sich in Texten der Bibel mein Bild von Gott bestätigt. Oft genug werde ich enttäuscht. Eine Täuschung, die sich in mir als Bild, als Ideal verfestigt hat wird verändert. Gott macht sich mir nicht verfügbar. Er ist souverän und in all seinen Offenbarungen bleibt er geheimnisvoll, unverständlich. Eine Freundin fragte mich letztens, wieso ich dann an ihn glaube? Wegen des Friedens den ich in seiner Gegenwart in mir erlebe. Ob in der bewussten Stille oder auch im Trubel des Alltages das innerliche Zurückziehen. Da entsteht Friede über das eigene Versagen, Verletzungen durch andere, Situationen, die mich überfordern, Schwachheit, die ich spüre, Sorgen, die ich mit mir herum trage, Ängste, die bohren, unerfüllte Wünsche, ausstehende Fragen… All diese Dinge werden leise, verlieren ihre Penetranz, ihre Präsenz, ihre Hartnäckigkeit. Dann, wenn ich heraus aus dem lauten Alltag in das Bewusstsein der stillen kraftvollen souveränen Gegenwart Gottes trete. Und Hiob ist mir ein unglaubliches Vorbild wie Beziehung zu Gott aussehen kann und seine Geschichte passt so gar nicht in meine Vorstellung eines liebenden Gottes. Aber ich will Gott kennen lernen und nicht das Bild, das ich mir von ihm mache. Auch wenn das manchmal fast schmerzlich ist. Und heute bin ich Gott dankbar für die gemeinsame Zeit mitten am Vormittag. für diesen unerklärlichen inneren Frieden. Danke dafür!!!