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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

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Kategorien-Archiv: Glaube im Alltag

die Melodie der Stille

24 Dienstag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Gedanken-/Tagebuch, Gott, Zeit

Das Öffnen des Wasserhahnes, ein nicht zu beschreibendes Geräusch, aber in der Stille ist es wahrnehmbar. Das erste plätschern des Wasserstrahles, der mein Gesicht erfrischt. Das Knarzen unter meinen Füßen der losen Dielen unter dem Teppichboden. Im Alltag auch hörbar, in der Stille so laut. Die Kaffeemaschine, die tagsüber treu ihren Dienst tut – auch ihr Tätigkeit ist ein Lärmen und die damit verbundene Anspannung: <Hoffentlich wacht niemand aus meiner Familie aus.> Der Wind, der leise durch die Balkonpflanzen bläst. Jedes vorbei fahrende Auto zählbar, bemerkbar – wenn die Stunden fortgeschritten sind, werde ich an ihren Motoren nicht mehr zählen können wie viele es sind. Das leise Rascheln beim Umblättern der Seiten, das feine Kratzen des Kugelschreibers über Papier. Schreiben, damit auch die Gedanken zur Ruhe kommen. Wer die Stille kennt weiß um das Lärmen des Tages, weiß um die Geräusche des Alltages, weiß um die Töne des Lebens. Und ich liebe es aus der Melodie der Stille in das Lärmen, in die Geräusche, in die Töne einzutauchen. In der Stille höre ich meine Lebensmelodie und ihrer möchte ich mir bewusst sein, bewusst werden – immer wieder neu. Dankbar für diese Zeit. (Deshalb freue ich mich über meinen Kaffeefilter, der neu bei mir eingezogen ist. Aufbrühen mit der Hand, wie im Urlaub und in alten Zeiten und sehr leise.)

mitten am Vormittag

30 Dienstag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Alltag, Bibel, Gott, Zeit

Der Wecker klingelt. Ich denke an alles nur nicht ans aufstehen. Heute bin ich viel zu müde für diese wunderbare Stille am Morgen. Erst als es Zeit wird meine Tochter für die Schule zu wecken verlasse ich das Bett. Als meine Mädels dann alle versorgt und im Kindergarten und  der Schule sind und ich an meine Aufgaben des Tages gehen will, halte ich inne. Nein, ich erledige jetzt nur das notwendige Telefonat und dann setzte ich mich zu Jesus. Immer dieses Gefühl Zeit nutzen zu müssen, produktiv sein zu sollen… Was genau ist eigentlich Produktivität und Effizienz und vor wem muss ich meine Zeit verantworten? Also setze ich mich an den Tisch, schlage die Bibel auf und will hören, zuhören, will seine Stimme erkennen zwischen all den Stimmen, all den Geräuschen, all dem Gerede und meinen unzähligen Gedanken. Ich will unbedingt Maria sein, obwohl ich manchmal glaube etwas mehr Martha würde mir gut tun. Weil erledigte Posten auf der Liste so viel besser aussehen, so viel wichtiger als diese Stille vor Gott, mit Gott, bei Gott. Ich lese Hiob und bin wieder so fasziniert. Ja, dieser Mann fasziniert mich und ich stelle fest, was ich immer wieder schmerzlich feststelle. In der Bibel stoße ich auf Texte in denen sich ein Gott zeigt, der nicht in mein Bild passt. Ich merke, dass ich Gott vom hören sagen kenne und von Erfahrungen, die ich mit ihm gemacht habe. Und oft genug schlage ich die Bibel auf und erwarte, dass sich in Texten der Bibel mein Bild von Gott bestätigt. Oft genug werde ich enttäuscht. Eine Täuschung, die sich in mir als Bild, als Ideal verfestigt hat wird verändert. Gott macht sich mir nicht verfügbar. Er ist souverän und in all seinen Offenbarungen bleibt er geheimnisvoll, unverständlich. Eine Freundin fragte mich letztens, wieso ich dann an ihn glaube? Wegen des Friedens den ich in seiner Gegenwart in mir erlebe. Ob in der bewussten Stille oder auch im Trubel des Alltages das innerliche Zurückziehen. Da entsteht Friede über das eigene Versagen, Verletzungen durch andere, Situationen, die mich überfordern, Schwachheit, die ich spüre, Sorgen, die ich mit mir herum trage, Ängste, die bohren, unerfüllte Wünsche, ausstehende Fragen… All diese Dinge werden leise, verlieren ihre Penetranz, ihre Präsenz, ihre Hartnäckigkeit. Dann, wenn ich heraus aus dem lauten Alltag in das Bewusstsein der stillen kraftvollen souveränen Gegenwart Gottes trete. Und Hiob ist mir ein unglaubliches Vorbild wie Beziehung zu Gott aussehen kann und seine Geschichte passt so gar nicht in meine Vorstellung eines liebenden Gottes. Aber ich will Gott kennen lernen und nicht das Bild, das ich mir von ihm mache. Auch wenn das manchmal fast schmerzlich ist. Und heute bin ich Gott dankbar für die gemeinsame Zeit mitten am Vormittag. für diesen unerklärlichen inneren Frieden. Danke dafür!!!

Stille Tage im Januar

07 Sonntag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Gott, kreativ, Schreiben, Zeit

 

Hallo ihr Lieben, weil ich Lust habe mein Erfahrungen mit euch zu teilen, die ich Anfang Januar während meiner Stillen Tage gemacht habe, bekommt ihr einen längeren Text als sonst zu lesen. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und eine gute neue Woche! Mit ganz lieben Grüßen eure Lissy

Stille Tage

Motivation

Stille, Schweigen, alleine sein – all das sind Begriffe, die in mir eine Sehnsucht wecken. Die Sehnsucht Urlaub zu nehmen von all den vielen Reizen, die mich an einem Tag erreichen. Aber nicht nur äußere Reize machen mich reizbar, auch mein Kopf, meine Gedanken senden immer wieder neue Signale an mein Herz, an meine Seele. Und mein Mann weiß das und weiß auch, dass mir als extrovertierter Mensch die Stille gut tut und das nichts sagen nicht nichtssagend ist. Und so ermöglicht er es mir: 4 Tage Stille, 4 Tage Schweigen, 4Tage Urlaub. Urlaub mit Gott, denn ich freue mich darauf wieder einmal die Bedeutung von Psalm 46, 11 zu erfahren: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“

Haus

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten in welcher Form man diese Stille gestalten kann und es ist wichtig, finde ich, heraus zu finden, was zu einem und der ganz eigenen Lebenssituation passt und sich inspirieren zu lassen, aber nicht gesetzlich zu werden. Bevor mein Mann und ich heirateten und Eltern wurden hatte ich schon 4-5 mal solche Stillen Tage in den unterschiedlichsten Formen gemacht und weiß nun ein bisschen besser was mir hilft still zu werden. Die Motivationen in die bewusste Stille zu gehen sind ganz verschieden. Im Vorfeld hatte ich von einem Mann gelesen, der 10 Tage ausschließlich meditierte, auf einem Betonbett in einer Art Zelle schlief und die ganze Zeit nur Wasser trank und Rohkost aß. Er will, das war seine Aussage, in den Raum der Leere kommen, sich von allem entleeren. Mein Ziel ist es in den Raum der Begegnung mit Gott einzutreten. Ich möchte in der Stille diesen leisen Impulsen nachgehen, dieser leisen aber beständigen Stimme in meinem Herzen, die ich schon auch in meinem Alltag wahrnehme, die dort aber immer wieder von anderen Stimmen übertönt wird und durch ihre Schlichtheit und Einfachheit immer wieder in Gefahr steht an Bedeutung zu verlieren. Für mich ist das Stillesein keine asketische Übung, um mich zu disziplinieren, sondern Urlaub zu machen, zu genießen mit diesem wundervollen präsenten Wissen, dass Gott selbst mir all das Gute tut, was ich an diesem Ort erfahre. Denn ich mache nicht ganz alleine diese Schweigetage. Ich schließe mich einer Gruppe in einem Haus an. Das Haus liegt in der schönen Rheinebene umgeben von Weinbergen in Betberg. (http://www.betberg.de/) Hier werden Stille Tage, Schweige Tage, Oasentage für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Es ist ein schönes Haus mit vielen liebevollen Details. Da ich ein absoluter Dekofan bin, genieße ich das sehr und freue mich an den vielen schön gestalteten Ecken und Winkeln. Als Familienfrau gehört es zu meinen Aufgaben jeden Tag meine Familie mit Essen zu versorgen, sie zu bekochen. Hier genieße ich, dass ich das nicht machen brauche. Zu jeder Mahlzeit darf ich mich an den gedeckten Tisch setzen. Das Essen ist super lecker. Wer allerdings vegane Schonkost erwartet kann das vielleicht als Diätwunsch angeben, denn serviert wird so richtig leckere Hausmannskost. Die Köchin hat ein Kochbuch heraus gegeben, das aber schon seit geraumer Zeit vergriffen ist. Gegessen wird gemeinsam. Dabei läuft im Hintergrund leise klassische Musik. Denn auch das Essen wird schweigend eingenommen. Allerdings ist es nicht solch ein Schweigen, das in Fahrstühlen herrscht und irgendwie unangenehm ist, sondern ein bewusstes Schweigen, das erholsam ist. Für mich so schön! Ich esse in Gesellschaft ohne mich unterhalten zu müssen. Ich sitze und esse. Ich sitze, esse und genieße. Die Zimmer sind schlicht eingerichtet. Ich habe mir die Lieblingsbettwäsche von meiner großen Tochter mitgenommen. Ich mag es einfach schön – und geblümte Bettwäsche ist schön und erinnert mich an meine Mädels.

Offline sein

Mein Laptop blieb zu Hause. Mein Handy habe ich dabei. Bevor ich Kinder bekam hätte ich gedacht: „Das ist dann aber nicht wirklich offline sein, wenn man sein Handy mitnimmt.“ Aber ich habe mittlerweile Familie, Kinder, die sich auf die Zeit mit dem Papa freuen, aber trotzdem die Mama vermissen werden. Deshalb habe ich den Whatsapp-Kontakt zu meinem Mann offen. So kann ich nicht sehen und reagieren, wenn mir jemand anderes schreibt, aber die Nachrichten meiner Familie bekomme ich. Es kommen sehr wenige. Mein Mann ermöglicht mir diese Stille. Es ist Anfang Januar, es sind noch Ferien. Sie sind der einzige Kontakt zur „Außenwelt“. Ansonsten keine Blogs, keine Videos, keine Podcasts, keine Mails – offline eben.

Gestalterin der Zeit

Durch meine Erfahrungen in Zeiten der Stille bevor ich Mama wurde, weiß ich, dass ich eine Art Struktur brauche um die Stille genießen zu können. Kein Terminkalender oder das Erreichen von Tageszielen, mehr so eine Art Rhythmus. Auch hier bin ich für mich am richtigen Ort, denn das Haus liegt direkt neben einer Kirche und 3 mal am Tag gibt es Tageszeitengebete, an denen man teilnehmen kann, aber nicht muss. Zusätzlich gibt es Impulsangebote vom Pfarrer und der Pfarrerin, die dieses Haus leiten. Auch das ist ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung…

Stille

Am Morgen in aller Frühe den Milchkaffee in der Hand, aus dem Fenster schauend. Es ist noch laut in mir. Echte innere Stille ist bei mir ein Weg. Wenn ich im Haus ankomme braucht es seine Zeit bis ich auch innerlich angekommen bin. Mein Kopf ist noch sehr voll, meine Gedanken springen hin und her, aber ich merke im Laufe des Tages, dass sie an Sprunghaftigkeit verlieren. Und so forme ich all diese Gedanken immer wieder zu Gebeten und bringe sie zu dem, der hier so präsent ist, so spürbar da, aber nicht in fühlbarer Nähe, sondern in der geheimnisvollen Gegenwart, die weder in Worten zu beschreiben, noch in Sätzen zu fassen ist. Hier in der Abgeschiedenheit, wo mein Glaube nicht ständig in Frage gestellt wird, da wo er nicht lächerlich gemacht wird, hier muss ich nichts beweisen, hier lerne ich von Gott – er lässt sich finden, wenn wir ihn suchen. Meine Suche hat so lange gedauert und dauert immer noch an. Immer wieder neu muss ich in den Situationen und Herausforderungen meines Lebens mich auf die Suche nach Gott machen. Da ist etwas schreckliches passiert. Bist du noch da? Meinst du es wirklich gut? Bist du ein liebender Gott? Warum passieren dann diese Dinge in meinem Leben, im Leben anderer, in dieser Menschheitsgeschichte? Ich dachte, wenn ich an dich glaube, dann wird mein Leben einfacherer, gesegneter und Segen bedeutet doch erfolgreicher, oder? Davon spüre ich nichts. Das habe ich mir anders vorgestellt. Warum ist das so? Ich erhalte keine Antworten, lerne unbeantwortete Fragen auszuhalten, weil ich gehalten bin von dem der sagt: Ich bin da. Der Raum der Begegnung bedeutet genau das, Begegnung mit Gott und nicht die Antworten auf all meine Fragen. Es scheint seine Herausforderung an mich zu sein: suche mich und sein sich – finden lassen. Denn dann werden die Fragen kleiner, sie verlieren nicht an Bedeutung, aber an Lautstärke. Was wäre wenn Gott mit mir lauter unterwegs wäre, tosender? Mein Weg gepflastert voll unergründlicher Wunder? Wenn nicht seine leise Stimme zu hören wäre, sondern eine laute, so wie ich viele laute Stimmen in meinem Alltag wahrnehme und mich schnell unter Druck gesetzt fühle. Könnte ich dann besser mit ihm gehen, hätte ich dann mehr Vertrauen in diesen unsichtbaren Gott? Gott scheint bei mir großen Wert auf die kleinen Schritte zu legen, die Sorte Schritte, die ich kaum wahrnehme. Im Gehen der scheinbare Stillstand. Ich kenne auch die Menschen, mit denen Gott offensichtlicher unterwegs ist, sich klarer zeigt. Die mir unglaubliche Dinge und Wunder erzählen, die die Stimme Gottes hören und deren Fragen gleich beantwortet werden. Das ist ihr Horizont, nicht der meine. Und ich schätze es sehr, wenn wir im Austausch miteinander sind, wenn wir uns auf Augenhöhe und in Gleichwertigkeit begegnen. Nicht im Diskutieren darüber wer recht hat und richtiger liegt, sondern im Erzählen. Wir glauben an den einen, den gleichen, der sich in so vielen Facetten zeigt. Meine Gottesbegegnung in der Stille ist ein stilles Genießen, ein da sein dürfen und können. Die Stille ist kein Appell. Sie macht mir keinen Vorwurf, dass sie in meinem Alltag selten zu finden ist. Sie grölt nicht nach mehr Aufmerksamkeit. Sie fordert mich nicht mit Bestimmtheit auf, dass sie mehr in meinem Alltag vorkommen muss, sie macht mir kein schlechtes Gewissen. Nein, die Stille ist eine Einladung. Eine Einladung Gott zu begegnen.

Die Bibel

Damit verbringe ich die Vormittage. Einen Text lesen, langsam, immer wieder. Laut und leise. Nachklingend hören. Im Alltag bin ich immer wieder eine fast food Leserin. In kurzer Zeit möglichst viele Erkenntnisse aus einem Text gewinnen. Aber fängt Glaube vielleicht erst dann an, wenn durch die Wiederholung Erkenntnisse zu alltäglichen Inhalten und Handlungen werden. Ist das Wissen das entscheidende oder das weise danach handeln? In diesen Tagen dreht es sich immer wieder um dieselben Texte. Ich schlage Stellen nach, suche Verbindungen zu Geschichten, suche Vorbilder, die mir immer wieder in der Bibel begegnen. Es ist Zeit die Bibel zu studieren, in texte tiefer einzusteigen, Worte, Sätze herauszuschreiben, ihnen nachzugehen, nach Überschneidungen im eigenen Alltag zu suchen, sich neue inspirieren zu lassen von einem Buch mit dessen Autor man in Verbindung steht.

Bücher

Was wäre ich ohne meine Bücher? Von anderen Menschen zu lesen, wie sie mit dem Leben zurecht kommen, wie sie Glauben leben, warum sie Gott nicht aufgeben, sondern nicht aufgeben Gott zu suchen. Auch hier habe ich Bücher dabei. Schon allein, weil ich doch die Sorge habe, dass mir langweilig werden könnte und ich dann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann.

Für die Abende nehme ich mir eine Biographie mit. Im Bett vor dem Einschlafen einer inspirierenden Persönlichkeit zuhören, von ihrem Leben erfahren, von den schönen und schlechten Zeiten. Abends will ich nicht mehr denken, sondern zuhören und eintauchen in eine Leben das nicht meines ist. Die Nachmittage verbringe ich (nicht immer) mit einem Buch, das mich zum Nachdenken und reflektieren anregt. Auch dieses Mal habe ich solch ein Buch dabei, ein richtig gutes. Es wird mir zum richtigen Gottesgeschenk, weil es mich anspricht und die Art,in der es geschrieben steht, mir gut tut. Es ist so intensiv, so eine Bereicherung in diesen Tagen.

Liturgie

In der Landeskirche bin ich mit ihr groß geworden, habe sie lange als einengend empfunden. Sie hat mir das Gefühl genommen mich frei entfalten zu dürfen. Hier bekommt sie eine neue Bedeutung. Sie wird mir zur Zusprecherin, die mir in eine Situation hinein spricht in der meine Gefühle noch das Gegenteil von der Wahrheit behaupten. Sie ist ein wundervolles Gerüst, die mich am Morgen an die Größe Gottes erinnert, am Mittag seine Gegenwart bezeugt und mir am Abend den Zuspruch der Gnade schenkt. Sie sammelt meine Gefühle ein, spricht Worte der Wahrheit in meine Gedanken und Sätze des Friedens in mein Herz.

Kreativ sein

Gott hat mich damit beschenkt, auch andere Ausdrucksweisen zu finden, als die der Worte. Ich kann nicht gut malen, aber ich kann einen Bibelvers gestalten, der mir wichtig wird. Und so bin ich dankbar für die tolle Idee des bible art journalings. Denn hier habe ich Zeit einem vers sehr viel zeit und Raum zu geben, weil ich ihn auch mit Farben und Formen gestalte, so dass er farbig in meinem Leben wird und Form in meinem Innerem annimmt. In meiner Reisetasche findet sich immer etwas washitape, farbige Stifte, Kleinigkeiten um kreativ zu werden.

Gedankenbuch

Auch hier gestalte ich gerne die Seiten bevor ich etwas hinein schreibe. Und ich schreibe, lang und ausführlich. Komme immer wieder mit Gott in Kontakt indem ich auf sein geschriebenes Wort mit meiner Handschrift antworte. Ich liebe dieses Gefühl der unendlichen Zeit.

Rückkehr

Ich habe einen Platz in diesem Leben, einen Ort an den ich gehöre, Menschen, die mich vermissen. Ich freue mich nach 4 Tagen nach Hause zu kommen. Ich bin so gerne Mama von meinen 3 Mädels und ich genieße diese Ruhe in der Abgeschiedenheit, aber noch mehr freue ich mich, dass ich gerne zurück kehre in mein Leben – zu meiner Familie, meinen Freundinnen, an den Ort, der mein Zuhause ist. Das wundervolle an diesem Kurzurlaub ist, dass mir Gott viel näher ist. Ich empfinde ihn als näher und weiß, dass er mit mir heimgeht. Seine Gnade steht über meinem Leben, über meinem Alltag.

Was bleibt im Alltag?

Die Freude an der Stille, das Bedürfnis danach. Die Einladung sie auch heute wieder zu suchen. Ich habe eine Liturgie in meinem Alltag. Wie ich den Tag mit Gott beginne, wie ich ihn mit Gott beende. Es ist kein gesetzliches Festhalten an neuen Vorsätzen, sondern ein Reagieren auf das was ich für mich als hilfreich und wohltuend erkannt habe. Denn ich will Gestalterin sein – Gestalterin meiner Zeit, meines Alltages, meines Leben. Es geht für mich in der Stille nicht um das Schweigen und still sein an sich, sondern um das innerlich ruhig und still werden, das mir hilft in meinem Alltag Gott zu „erkennen“. Immer nur stückweise, nie in seiner Vollständigkeit. Aber ich habe Gott in der Stille erlebt und deshalb lebe ich mit unbeantworteten Fragen, weil seine Antwort nicht die Beantwortung meiner Fragen ist, sonder seine Antwort ist seine Gegenwart.

„Seid stille und erkennt das ich Gott bin.“ Psalm 46,11

Vielleicht hab ich den ein oder anderen neugierig gemacht oder ihr habt auch schon solche Stillen Tage erlebt. Ich freue mich über Gedanken und Erfahrungen oder Fragen. Gerne einfach in die Kommentare oder an meine Mailadresse post@alltagsstueckwerk.com

frohe Ostern

12 Mittwoch Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Gott, kreativ

Weil ich morgen mit meinen Mädels wegfahre, schreibe ich euch heute und werde bis zum Ende der Ferien offline sein.

Erntedank, Pfingsten, Weihnachten, Ostern – all diese Feste liebe ich. Weil sie eine Erinnerung sind, weil sie vor dem Vergessen bewahren, weil in ihrer Wiederholung ein hoher Wert steckt. Auch wenn sie vielleicht das Gefühl vermitteln: <Kenn ich schon! Langweilig! Nicht schon wieder!> ist doch die Frage, ob ich glaube was ich da höre und ob ich lebe, was ich glaube schon zu wissen? Die Geschichte ist und bleibt eine unglaubliche, die erst im Kontext der Beziehung mit Gott an Glaubwürdigkeit gewinnt. Und selbst dann ist sie zu schwer zu verstehen, als das sie bis ins Detail begriffen werden kann. Und doch bin ich dankbar, dass ich diese unsichtbare Hand ergriffen habe, die mich nicht loslässt, auch wenn mir das festhalten in manchen Situationen zu schwer erscheint. Denn manchmal werden die Stimmen von außen so laut, dass die innere Stimme der Überzeugung droht an Stärke zu verlieren. Aber am Kreuz erlebe ich etwas für mich einzigartiges. Hier ist mein Scheitern richtig, denn das, was am Kreuz wie gescheitert aussah ist Stärke. Hier darf ich schwach sein, denn das, was am Kreuz wie Schwäche aussah ist die Rettung. Hier darf ich Falsches ablegen, weil mein Wert am Kreuz nicht von meinen Leistungen abhängt, sondern ob ich dort sein will. Am Kreuz, als Empfängerin von Vergebung, von Gnade, von Liebe… Ich liebe Ostern, ich liebe diese Erinnerung, ich liebe diese Wiederholung. Weil ich jeden Tag aus dieser Gottesliebe heraus lebe. Weil sie mir so unendlich viel bedeutet.

Ich wünsch euch allen ein frohes Osterfest, ein Fest der Wiederholung, der Erinnerung, das vor dem Vergessen bewahrt. Das glauben zu können und mich darauf zu freuen – dafür bin ich heute sehr dankbar.

kurzer Spruch

25 Samstag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Schlagwörter

Bibel, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch

Und dann fällt mir ein kurzer Spruch ein. Prägnant formuliert, eindeutig in der Aussage, klar umrissener Handlungsbedarf. Wäre mir dieser Wegweiser nicht eingefallen, ich hätte nur mich und meine egoistischen Bedürfnisse in dieser Situation im Blick gehabt.

An meinen 2 Mädels beobachtete ich es. Das Handeln der einen, führt zur Reaktion der anderen. Es schaukelt sich hoch bis eine weint.

Wenn die Kolleginnen meiner Freundin diesen Spruch kennen würde, sie hätte es im Moment nicht so schwer an ihrer Arbeitsstelle. Abends ist sie fertig. Nicht, weil sie hart gearbeitet hat viele Stunden, sondern weil sie das Verhalten der Kollegen aushalten muss, verletzende Bemerkungen, indirekte Kränkungen – mit Absicht ausgeteilt.

Wenn sich jeder von uns an diesen Spruch halten würde, der jeden Einzelnen meint und nicht die Veränderung des anderen erwartet. Diese Welt wäre ein wundervoller Ort. Aber sie ist schon so kaputt, dass wir uns sorgen, es nicht einsehen diese Motivation im Alltag zu leben, in der Begegnung mit den anderen, im Miteinander. Weil wir sonst ausgenutzt werden, weil wir uns schützen müssen, weil wir nicht einsehen den ersten Schritt zu machen. Ich bin sehr dankbar für diesen inspirierenden Spruch und dass ich Menschen kennen und erleben darf in deren Alltag dieser sichtbar wird.

„Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen.“                    Matthäus 7, 11

Leben teilen

26 Sonntag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Schlagwörter

Begegnungen, Freundschaft, Gedanken-/Tagebuch, Zeit

Um 11.30 Uhr heute Morgen kommen wir an. Nicht in meiner Heimatstadt, sondern in meiner Heimatgemeinde (Kirche). Hier habe ich Menschen kennen gelernt, die so lebendig Glaube gelebt haben, dass es mich angesteckt hat und ich mich auf die Suche gemacht habe – „meinen“ eigenen Glauben zu finden. Und deshalb sind es immer besondere Momente, wenn ich durch die Türe ins Innere des Gebäudes gehe. Denn hier treffe ich Menschen, die mich geprägt und begleitet haben, mit denen ich mich sonst nicht treffe, weil es einfach zu viele wunderbare Menschen gibt. Und in der Predigt gab es ein Zitat von Christopher McCandless: „Echtes Glück kann man nur erfahren, wenn man es teilt.“ Genau das erlebe ich in meinem Leben und freue mich so sehr und bin so dankbar, dass Gott mir Menschen schenkt. Genauso empfinde ich das. Sie sind jeder für sich ein Geschenk. Ein fröhliches Hallo an den verschiedenen Ecken und Türen, Umarmungen, freundliches Händedrücken, ein paar austauschende Worte, wunderbare Begegnungen. Mittags sitzen wir dann in der Familie meiner Freundin, mein Patenkind erzählt mir von ihrem letzten Urlaub, zeigt Bilder, teilt ihre Glücksmomente. Meine Freundin und ich bringen uns zwischen Pizza zubereiten, Kindern zuhören und beschäftigen auf den neusten Stand: Wie geht es dir? Wie geht es mir? Es war kurz, intensiv, schön. Wir müssen los. Nach Hause, mein Mann hat im Abendgottesdienst unserer jetzigen Gemeinde (Kirche) eine Aufgabe. Und dankbar sitze ich da und denke, auch hier beschenkt mich Gott mit Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Es hat gedauert bis das hier und jetzt zum Zuhause wurde. Bis ich hier auch zugeben konnte, wenn es mir nicht gut ging und merkte trotzdem angenommen zu sein. In der Zeit als meine Kinder so klein waren und ich über Jahre vom eigentlichen Gottesdienst nicht viel mitbekommen habe, bin ich oft trotzdem gegangen, weil ich hier Menschen getroffen habe, mit denen ich mein Leben teilen, denen ich mich mitteilen konnte und ich durfte zuhören, habe Glück und Unglück von anderen erfahren. Und an dem heutigen Abend sitze ich hier und denke: „Echtes Leben kann man (nur) erfahren, wenn man es teilt, wenn man sich mitteilt, mit anderen teilt, wenn man Anteil nimmt.“ Ich bin so dankbar, dass Gott so unterschiedliche wunderbare Menschen geschaffen hat. Seine Kreativität ist unübertroffen. Das ist mir heute sehr bewusst geworden und ich bin so dankbar dafür.

Treue

22 Mittwoch Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Charakterwerkstatt, Gott

Meine liebe Freundin hat sich in einem Kommentar dazu geäußert, gerne mehr über die Wertewerkstatt zu erfahren. Da ich heute mit einem Thema dazu konfrontiert wurde, erzähle ich euch mehr darüber und was heute mein Dankesmoment dazu ist. Es war schon lange mein Wunsch und ich freu mich, dass es jetzt Wirklichkeit geworden ist, mich mit jungen Mädchen und Frauen zu treffen, mit ihnen Zeit zu verbringen und Themen zu besprechen, die positive Auswirkungen in ihr Leben haben können. Ich habe dazu keinerlei Kompetenzen, außer, dass ich auch einmal so jung war und dass ich so ein großes Herz und Anliegen für Mädchen und junge Frauen in diesem Alter habe. Der Name setzt sich durch das Ziel zusammen, das ich mit diesen Treffen verfolge. Wir reden über Werte, ich habe da einen Teil wo ich einen Impuls zum Nachdenken weiter gebe, aber es geht auch darum, dass wir wie in einer Werkstatt miteinander an unserem Charakter arbeiten – #Wertewerkstatt. Dabei geht es nicht um Perfektion oder darum sich zu verbessern, sondern darum wie das Leben gelingen kann. Und ob ich schon jetzt Weichen für ein gelingendes Leben stellen kann. Ich habe mich im Vorfeld mit vielen „Zweifeln“ auseinander gesetzt. – Bin ich nicht schon zu alt für diese Mädels? Was habe ich schon weiter zu geben? Nehme ich mich und meine Meinung zu wichtig? – Es hat länger gedauert, aber mit 2 Mitarbeiterinnen haben wir gedacht: Wir starten einfach mal. Und darum geht es: Was sind Werte? Wie entstehen sie? Wozu sind sie wichtig? Ganz wichtige Frage, denn wenn ich in etwas nur eine Regel sehe ist das Bedürfnis ziemlich groß sie irgendwann brechen zu wollen. Es geht um Selbstreflexion und um Worte dafür zu finden, was mir wichtig ist. Für mich auch entscheidend: Werte sind sehr unterschiedlich! Ich will mich an meine Werte halten, auch wenn mein Gegenüber mir nicht mit demselben Wert begegnet. Ich will meine Werte formulieren können, denn zwischen Menschen und auch in Familien kommt es oft dann zu Konflikten, wenn meine Kinder sich nicht mehr an die Werte halten, die ich unbewusst für richtig und wichtig halte. Ich könnte jetzt ewig so weiter schreiben. Aber das wird hier sonst unendlich lang. In den nächsten Treffen steigen wir mit den Mädels thematisch in die einzelnen Werte ein, wollen Werte auseinander nehmen, schauen, was sich dahinter verbirgt, ob sie für die Einzelne interessant sein könnte und auch, was es praktisch bedeutet sich an diesen Wert zu halten. Das letzte Treffen hat mir schon voll Spaß gemacht. Wisst ihr, wenn man tut was man liebt, dann gibt das ein so schönes Lebensgrundgefühl! (Auf meine Töchter passt in der Zeit ein jung verheiratetes Ehepaar auf und meine Große hat schon gefragt: „Wann ist wieder die Werkstatt? Wir wollen zur Jessie.“ Ihr wisst gar nicht, wie dankbar ich für die beiden bin! Die Gemeinde (Kirche) in die wir gehen, schätze ich sehr wegen der vielen tollen Menschen, die dort sind.) Heute wurde ich mit dem Wert der Treue konfrontiert bzw mit dem Gegenteil davon. Es macht mir so viel aus zu beobachten, wie viele Menschen leiden, wenn sich innerhalb einer Gruppe einer gegen diesen Wert der Treue entscheidet. Untreue hat so viel zerstörendes. Und es geht nicht erst in einer Ehe oder Partnerschaft darum. Oft denken Leute, erst dann ist es wichtig. Falsch (also, ich halte den Gedanken für falsch.) Treue beginnt schon viel früher: Halte ich dicht, wenn mir eine Freundin ein Geheimnis verrät? Auch dann, wenn ich vielleicht einen Vorteil davon hätte, wenn ich diese Information an jemanden anderen weitertrage? Bin ich mir selber treu? Mache ich Sachen, weil alle sie machen oder lerne ich mir selbst treu zu bleiben, obwohl es in der Situation schwierig ist? Denn wieso sollte es mir in einer großen Sache leichter fallen, wenn ich Treue nicht schon in den kleinen Situationen einübe? Werte können entscheidend sein, wenn meine Gefühle verrückt spielen. Sie können ein wunderbarer Wegweiser für Entscheidungen sein. Ja, vielleicht ist das noch nicht die Lebenswelt jeder jungen Frau, die da samstags bei mir im Wohnzimmer sitzt an 6 Terminen. Aber zumindest hat sie schon einmal etwas davon gehört und das ist mir so wichtig. Ich habe dieses Thema erst in Angriff genommen als ich Mutter wurde. Erst da ist es mir bewusst geworden, wie viel Eigenverantwortung ich für mein Leben habe und wie Werte mir helfen diese Verantwortung wahrzunehmen, auch wenn meine Gefühle in eine andere Richtung wollen. Und für mich ist es immer sehr wichtig in die Bibel zu schauen. Ich liebe dieses Buch und verstehe nicht, dass es diesen Ruf hat veraltet zu sein. Es so praxisnah und es sind einzelne Sätze, die helfen können um gute Werte, gewinnbringende Lebensweisen zu verinnerlichen. Es ist wundervoll, dass Lebensthemen, die jetzt von Psychologen erforscht werden schon dort ihre Grundlage haben, weil Gott Schöpfer ist, den Menschen kennt und weiß, welche Werte, Überzeugungen und Grundsätze wichtig sind, damit Beziehungen gelingen. Und ich liebe diesen Vers aus Lukas 16,10: „Wer in kleinen Dingen treu ist, wird auch in großen treu sein. Und wer schon in geringen Angelegenheiten betrügt, wird auch bei größerer Verantwortung nicht ehrlich sein.“ Kann man es präziser ausdrücken? Treue ist ein Übungsfeld mit dem man nicht früh genug anfangen kann. Nicht erst in der Ehe… und heute wurde ich durch eine Begebenheit in meiner Entscheidung bestätigt, dass es o.k. ist, wenn ich diese #Wertewerkstatt anbiete – denn der Wert der Treue verbindet, schafft Vertrauen, schenkt gelingende Beziehungen. Und ich liebe die Bibel und Jesus, denn wenn ich daran scheitere und untreu werde, wenn meine Gefühle stärker waren, als meine innere Überzeugung, dann kann ich das vor Gott zugeben, kann ich mich öffnen, muss nichts vorspielen, kann darüber mit ihm nachdenken, warum mir die Treue so schwer fällt und seine Liebe vergibt mir. Denn Treue ist eine Übung und Meister sind wir alle nicht…

im Sein ist der Trost

19 Donnerstag Jan 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Alltagslektion, Gott, Leben mit Kindern, Mama sein

Es gibt unter Christen die Tradition, dass über einem Jahr ein Bibelvers steht. Dieser Vers wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellese ausgewählt. Letztes Jahr hieß dieser Vers: >Gott spricht: Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.< Jesaja 66,13. An diesem Satz habe ich mich so gestört. Ich fand diesen Vergleich total überzogen, weil ich mich sofort konfrontiert sah mit den Unzulänglichkeiten, die ich als Mama oft empfinde. Mit dem Gefühl der Überforderung, wenn sich mein Kind nicht von mir trösten lässt, obwohl ich mir alle Mühe gebe. Aber mein Vorteil ist, dass ich so einen Vers nicht abstempel und beiseite lege, sondern genau das zu Gott sage: „Ich finde diesen Vers weder tröstlich noch passend. Du siehst doch wie oft ich als Mama versage.“ Und wenn mir Gott etwas zeigt, dann ist es oft leise, fast unauffällig, ich könnte es im Alltag auch übersehen und achtlos daran vorbei gehen…                                               Und so saß ich letztes Jahr im Eltern-Kind-Kreis, den ich mit 2 Freundinnen zu dem Zeitpunkt Woche für Woche machte. Im Raum ca. 12 Mamas und ihre kleinen Kinder. Auf dem Spielteppich saß das kleine Mädchen. Braune Haare, braune große Augen, Schnuller in der Hand, ca. 1 1/2 Jahre alt. An diesem Tag hatte die Kleine eine eher betrübte Grundstimmung, sonst ist sie ein sonniges Gemüt. Ihre Mama verließ für kurze Zeit den Raum. Das kleine Mädchen fing auf dem Teppich an sich bemerkbar zu machen. Sie hat nicht richtig geweint, eher ein wimmern und die Laute, wenn eine gewisse Unzufriedenheit spürbar ist. Eine andere Mama bemerkte das und setzte sich lächelnd zu ihr, streichelte über ihre Wange, versuchte ihr den Schnuller zu geben, sprach leise freundliche Worte. Sie war dem Mädchen ganz zugewandt, ganz für sie da, tröstend wollte sie ihr begegnen. All ihre Bemühungen wurden von der Kleinen nur misstrauisch beäugt, getröstet war sie nicht. Es waren wirklich nur ein paar kurze Augenblicke, dann kam die Mama des auf dem Teppich sitzenden Mädchens herein, erfasste die Situation auf einen Blick, nahm ihre Tochter auf den Arm, schenkte ihr ein Lächeln und ein paar beruhigende Worte und ich hätte es am liebsten mitgefilmt: sofort war das Mädchen still, das leise Wimmern verebbte noch in der Bewegung, als die Mama ihre Tochter auf den Arm nahm. Die Kleine legte ihren Kopf an Mamas Schulter, steckte sich den Schnuller in den Mund. Trost, Friede. Diese Situation hat mich so bewegt, auch jetzt noch im Schreiben. Denn mir wurde etwas gezeigt, dass ich bis dahin noch nicht bemerkt hatte. Seit diesem Augenblick, seit dieser Beobachtung werte ich mein Verhalten als Mama viel seltener, denn: Mama ist Trost. Ihr Sein ist Trost. Es sind nicht in erster Linie die Handlungen, die trösten. Es ist die Art wie wir unsere Kinder auf den Arm nehmen, es ist die Stimmlage mit der wir mit ihnen reden, es ist unser Geruch, es ist die Art wie sich unsere Haut, unsere Haare anfühlen. Nicht unser Verhalten löst den Trost aus, in unserem Sein ist der Trost. Das erste Gefühl von Geborgenheit, das erste Gefühl von Annahme, das erste Gefühl von Trost. Das ursprüngliche Gefühl. Die andere Mama, die das Kind trösten wollte hat alle tröstlichen Handlungen getan, die sie hat tun können, aber sie war eben nicht der Trost. Ihre Stimme, ihre Berührung waren in ihrer ganz liebevollen Art trotzdem fremd und fühlten sich deshalb nicht tröstlich an. Trost ist die Mama selbst, Geborgenheit ist die Mama selbst. Trost bedeutet nicht unbedingt das Aufhören des Schreiens, bedeutet nicht unbedingt die Linderung des Schmerzes, bedeutet nicht unbedingt das Abklingen des unangenehmen Gefühls. Trost bedeutet: sie ist da, hält mich aus in meinem Schreien, in meinem Unwohlsein. Das ist tröstlich. Denn Trost birgt unausgesprochene, nicht nennbare Nuancen in sich…es sind nicht die Handlungen, die das ursprüngliche Gefühl von Trost auslösen, es ist die Mutter selbst… An einem Tag wie heute an dem meine Jüngste krank und damit unleidlich ist, bin ich sehr dankbar Mama zu sein, ihre Mama zu sein. Ihre Laune hat sich über den Tag nicht verbessert, ihre Schnupfnase löste sich nicht in Luft auf und doch war mein Kind getröstet, weil ich da war. Und auch wenn ich meine Handlungen vor mir selbst so oft kritisiert habe, habe ich eines durch die Situation gelernt. Ich bin Trost, mein Sein ist für mein Kind tröstlich. Ich muss nicht durch Handlungen erst Trostkompetenzen erarbeiten. Was für ein schöner Grund heute dankbar zu sein!

besinnlich

26 Montag Dez 2016

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Bibel, Gott, Weihnachten, Zeit

Und es wird wieder besinnlich am frühen Morgen. Meine Familie schläft noch, die Geschenke sind alle ausgepackt, das Festessen gegessen, unsere Freunde wieder Zuhause und Weihnachten bleibt, weil Jesus bleibt. Es ist für mich der größte Grund dankbar zu sein, dass ich morgens im Gebet solch eine Ruhe und Kraft finde, in der Bibel Worten und Sätzen begegne, die Auswirkungen in mein Leben habe und dieses Bewusstsein von Besinnlichkeit nicht nur in der  Weihnachtszeit von Bedeutung ist. Und ich habe mehrere Karten bekommen in denen mir gewünscht wurde, dass ich trotz der stressigen Zeit Momente der Ruhe und Stille erlebe. Ich erlebe sie, morgens, wenn meine Familie noch schläft, die Geschenke ausgepackt sind, das Festessen gegessen und die Freunde wieder Zuhause sind…Dankbar für eine besinnliche Stunde am Morgen.20161226_055330

Entscheidung bestätigt

07 Mittwoch Dez 2016

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Bibel, Gott

20161207_160651Sie beginnen ganz langsam und kommen sehr leise. Sie stellen Entscheidungen in Frage und greifen Überzeugungen an. Fast unbemerkt…Zweifel. Seit gestern Abend überlege ich sehr intensiv, ob ich diese Dankbarkeitsmomente tatsächlich weiter sammeln soll. Ob das nicht einfach nur eine fette rosarote Brille ist, die ich mir da aufsetze, die mich leicht naiv wirken lässt. Ist es nicht angesichts gewisser Umstände naiv oder nicht sogar unangebracht dankbar zu sein. Ob es der Blick ins Weltgeschehen ist, die Auseinandersetzung mit all den Menschen aus anderen Kulturen und ihre Lebensgeschichten oder die Veränderungen, die 2017 für uns als Familie anstehen. Und alles steht so ungewiss in den Sternen. Und die Sterne sind in dem Fall nichts romantisches…Und so schlafe ich gestern ein und wache heute Morgen auf und rede mit Gott darüber. Für mich immer das wichtigste. So wie ich mich fühle, so wie ich bin, Worte, die auch meinen Alltag beschreiben…so bete ich. Ich bitte um etwas, das mir diese zweifelnden Gedanken nimmt. Noch bevor Dankbarkeit von Psychologen erforscht wurde, hat Gott in der Bibel gesagt: „Seid  dankbar in allen Dingen.“ Heute wünsche ich mir irgendetwas, was diesen Vers bestätigt, weil ich wirklich überlege, ob ich diesen Lebensstil nicht doch wieder aufgebe. Ob ich die Entscheidung: jeden Tag ganz bewusst Dankbarkeitsmomente einzufangen wieder verwerfe. In diesen Zweifeln ist kein Frust, sondern die Angst irgendwie kindlich zu sein, dem Leben nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu begegnen…So laufe ich eben durch den Tag. Nicht besonders traurig, aber sehr nachdenklich und hinterfragend. Und dann bekomme ich eine whats app. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr diese mich heute berührt und mein Herz in Bewegung gesetzt hat. Und wie ich wirklich staunend zu Gott sage: >Danke, dass du mich siehst, dass du mich immer ernst nimmst und reagierst.< Die Nachricht kam von jemandem von der ich das nicht erwartet hätte. Also, das meine ich nicht negativ. Jedenfalls schickt sie mir einen Link, den ich heute mit euch teile. Ich kann nicht sagen, dass ich all das, was diese Studien zum Thema Dankbarkeit herausgefunden habe schon erlebt habe, aber ich bin ja auch erst 36 und noch nicht 80 und diesen bewusst dankbaren Lebensstil versuche ich erst seit 2 Jahren zu führen, aber es hat heute meine Entscheidung, Dankbarkeit als Lebensstil weiter zu verfolgen, so bestätigt. Dieser Lebensstil ist nicht naiv, er ist gesund. Das hat mich heute so gefreut, so dankbar gemacht: Gott, der mein beten hört, eine liebe Person, die heute an mich gedacht hat und dieser Blogartikel: https://mymonk.de/5-minuten-veraenderung/

 

 

punktuell

06 Dienstag Dez 2016

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Familie, Leben mit Kindern

20161206_124910In der Vorweihnachtszeit ändert sich mein Alltag nicht sehr. Aber ich liebe diese Zeit trotzdem, weil ich das Vorweihnachtliche in unserem Alltag versuche zu zelebrieren – ganz punktuell. Zu den Adventskalendern, die es für meine Mädels jedes Jahr gibt, ändert sich unser Abendritual etwas. Es gibt abends während des Vorlesens Punsch und ein neues Adventskalenderbuch. Jeden Tag eine andere Geschichte, die von anderen Kindern in der Vorweihnachtszeit handelt. Es ist gemütlich und ein bisschen etwas besonderes und meine Kinder mögen das sehr. Und ich habe mir dieses Jahr auch ein Adventsbuch gekauft. Es sind ganz kurze Gedanken, die ich im Laufe des Tages weiterdenken kann. Solche kleinen Minirituale in der Vorweihnachtszeit schätze ich sehr. Und bin für den Gedanken von heute Morgen dankbar und für die gemütliche Zeit heute Abend mit meinen 3 Mädels. Ganz punktuell die Weihnachtszeit gestalten…

1.Advent

27 Sonntag Nov 2016

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Alltag, Familie, Leben mit Kindern, Weihnachten

20161127_164058Und das liebe ich so! Der Blick aus dem Fenster, wenn der Advent beginnt. Über den Straßen leuchten viele warmweiße Lichterketten. Im Gespräch mit Gott, während meine Familie noch schläft, in die Decke am Fenster eingekuschelt. Mich auf den besinnen, um den es für mich geht in dieser Zeit – um Jesus Christus selbst. Deshalb wird mein Alltag nicht ruhiger oder in irgendeiner Form besinnlicher. Mein Alltag ist mein Alltag. Und wie meine Tochter treffend formulierte: „Advent ist wie wenn wir die Tage bis zu unserem Geburtstag zählen. Nur zählen wir halt bis zum Geburtstag von Jesus.“ Und Jesus ist schon mitten drin dabei, immer und überall – auch im Advent. Und seine unmittelbare Nähe feiere ich. Ich bin so dankbar dafür!!!

wertvolle Zeit

09 Mittwoch Nov 2016

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Bibel, Gott, Zeit

20161109_103008Amerika hat gewählt. Amerika scheint es zu wollen. Das Ergebnis der Wahl hat mich echt getroffen und betroffen gemacht. Und traurig. Heute Vormittag war ich total unruhig, habe Kommentare gelesen, die ich von ihrem Inhalt echt nachvollziehen kann, aber nicht von der Art und Weise, wie sie geäußert wurden und werden. Ich bin betroffen, dass ein Mensch, der menschenverachtende Äußerungen in offiziellen Reden einfach raushaut, der mit viel zu einfache Lösungsansätzen wirbt, der undifferenziert und laut seine Meinung wie Parolen verbal in die Menge wirft, gewählt wird. Ihm wird vertraut. Ihm wird geglaubt. Er hat es geschafft. Und was für ihn die größte Bestätigung ist, ist für mich ein Grund traurig zu sein. Und vielleicht findet es der ein oder andere falsch an dieser Stelle von Liebe zu reden, weil Liebe in der Politik nichts zu suchen hat. Aber ich bin geschockt von der Lieblosigkeit, die ich im Wahlkampf beobachtet habe. Wo ist die Liebe der Menschen zueinander? Wo ist die Menschlichkeit, die uns alle wissen lässt, dass jeder von uns dazu gehört – zur Gemeinschaft Mensch? Wo ist die Achtung vor dem Anderen? Der Respekt vor dem Leben selbst? Ich finde sie nicht, wenn ich nach Amerika sehe. Ich finde sie nicht in den Kommentaren vieler, die ihren Unmut auf ähnliche Weise zum Ausdruck bringen, was sie an Trump selber kritisieren. Ich finde sie nicht, wenn ich mir anschaue, wie wir im eigenen Land mit dem Thema Menschen aus anderen Kulturen umgehen. Ich finde sie nicht, wenn ich höre, wie Flüchtlinge in den Unterkünften miteinander umgehen und sich gegenseitig das Leben schwer machen. Ich finde sie nicht, wenn ich das Weltgeschehen beobachte. Ich finde sie nicht, wenn ich in mein eigenes Leben schaue und Gedanken beobachte, die ich zu manchen Menschen habe. Sie ist uns verloren gegangen. Die Liebe zueinander, die Menschlichkeit, die Achtung vor dem anderen, der Respekt vor dem Leben selbst. Und weil sie nicht in mir selbst wohnt, diese Liebe und weil ich in dieser Welt keinen guten Lösungsansatz sehe, weil wir alle überfordert sind, bete ich zu dem der erschaffen hat, der Schöpfer ist, der uns unseren Willen lässt, der noch nicht eingreift, der den längeren Atem hat, der nicht zu verstehen ist. Und hier finde ich, wie schon so oft, Frieden. Hier finde ich Impulse, die ich brauche, weil es in dieser Welt nichts Verlässliches gibt, nichts, das weise ist. Und ich bitte ihn darum, dass ich die Wahl in den USA besser einordnen kann und ich bitte ihn um Verständnis für meine Traurigkeit und ich bitte ihn darum, was ich tun kann. Und er redet mit mir durch das Buch, das viele als veraltet darstellen, als uninteressant und als irrelevant. Und finde Texte, die mir helfen, die mir gute Impulse sind, weise Ratgeber. Deshalb liebe ich dieses Buch, die Bibel. Und auch wenn meine Gefühle und Gedanken so in Aufruhr waren, ich bin so dankbar für diese wertvolle Zeit heute morgen! Gott ist ein Gott der tröstet. Das habe ich wieder erlebt. Und ich will tun, was er mir aufträgt in 1.Timotheus 2,2 :…betet für die Herrschenden…

Inspirationsquelle

10 Sonntag Apr 2016

Posted by alltagsstueckwerk in Alltagsinspirationen, Dankbarkeitsmomente, Glaube im Alltag

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20160410_122623.jpgMich hat es entscheidend geprägt, als ich dieses Buch vor vielen Jahren das erste mal las und dann noch mal und dann immer wieder zwischendurch einzelne Textabschnitte. Irgendwann ist es irgendwie weg gekommen. Vielleicht bei einer unserer Umzüge, vielleicht hatte ich es auch verliehen…Und letztens entdeckte ich es wieder, als Neuauflage bzw. Sonderedition. Und ich bin so dankbar für dieses Buch. Der Titel sagt alles und die praktischen Tipps und persönlichen Geschichten machen dieses Buch für mich immer wieder zu einer Inspirationsquelle. Auch heute Morgen, nur ein kurzer Abschnitt, aber er begleitete mich in Gedanken den ganzen Tag. Allerdings mache ich daraus keine Buchempfehlung. Ich stelle immer wieder fest, dass ein Buch, dass ich total gut finde stark damit zusammen hängt in welcher Lebenssituation ich mich befinde, wie das Thema in mir geprägt ist, mit welcher Brille ich das Buch lese (damit meine ich mit welcher Prägung, welchem Hintergrund, welchen Erfahrungen), ob der Schreibstil des Autors mir gefällt… Ein Buch kann für mich total lesenswert und berührend sein, für jemand anderen nichtssagend. Wir haben alle sehr unterschiedliche Inspirationsquellen. Ich bin sehr dankbar, dass ich eine von meinen wieder neu entdeckt habe…

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