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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Schlagwort-Archiv: Zeit

Sommerpause

04 Mittwoch Jul 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Gedanken, Mama sein, Zeit

Mir fehlt es nicht an Dankesmomenten. Im Gegenteil, je länger ich sammle desto präsenter sind mir all die Dinge in meinem Alltag für dich ich dankbar bin.

Da sind die wundervollen Hortensien, die ich an einer Hauswand blühend entdeckt habe. Die Pracht ist nicht in Worte zu fassen und macht mich dankbar.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Foto zu meinem Artikel in der Zeitschrift family so groß abgedruckt wird. Das zu sehen und den Artikel noch einmal zu lesen ist ein extrem seltsames Gefühl. Und sollte es nicht voller Freude sein? Aber ich kenne mich mittlerweile gut: Mein innerer Kritiker und meine wohlbekannten Selbstzweifel sind zu Besuch und wollen gehört werden. Wisst ihr wofür ich dankbar bin? Dass ich die beiden sehr gut kenne, aber in den letzten 2, 3 Jahren immer mehr lerne Entscheidungen nicht aufgrund ihrer Stimme zu treffen. Sie werden gehört und dann überlege ich, ob sie in die Entscheidung mit einbezogen werden. Würde ich auf meine inneren Zweifel immer hören hätte ich keinen Blog, würde ich weder Vorträge noch Predigten halten und diesen Artikel hätte es nie gegeben. Ich halte mich an Pippi Langstrumpf: „Das habe ich vorher noch nie gemacht. Das wird sicher ganz wunderbar.“ Es ist zwar nicht wunderbar, aber danach freue ich mich, dass ich es gemacht habe. Für dieses Lernfeld bin ich dankbar.

Meine Mittlere hat ihren 8. Geburtstag gefeiert. Und es folgen bald meine Große mit 10 Jahren und meine Kleine mit 5. Ich freue mich so sehr an diesen 3 und dass sie mein Leben so bereichern. Ich habe in der Baby- und Kleinkindzeit so mit mir zu kämpfen gehabt. Alle Mamas um mich herum schienen immer so glücklich zu sein, nur ich war im Zustand der Dauerüberforderung und saß so oft abends auf meinem Bett und habe mich und meine Unfähigkeit beweint! Ich war so enttäuscht von mir selber und habe unzählige Male gebetet: „Kommt meine Zeit als Mama noch, da wo ich es genießen kann?“ Die letzten 2 Jahre hätte ich am liebsten angehalten, weil ich es genieße: das Mamasein. Ich bin Gott so dankbar, durch seine Gnade habe ich so viel über mich gelernt. Am meisten sicher, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich schwach bin…

Ich kehre gerade in Teilzeit wieder zurück in meinen erlernten Beruf. Es ist so schön zu merken, dass der Beruf, den du mit 17 Jahren gewählt hast auch mit 37 Jahren noch Freude macht.

Nach wie vor ist die Stille meine liebe Begleiterin. Ob am Morgen oder abends vor dem schlafen gehen. Nicht jeden Tag, nicht zwanghaft, aber immer bereichernd und entspannend. Jetzt beginnt auch die vortragsfreie Zeit bis September. Die Sommerpause in der es keine Anfragen gibt. Ich habe vor ein neues Vortragsthema zu erarbeiten und bereite mich auf die Themen im Herbst vor. Und ich bin leise. Kein Mikrofon in der Hand, keine neuen Leute… Ich genieße diese Vortragstätigkeit sehr. Ich bin sehr, sehr dankbar, dass viele von euch das mir ermöglichen, weil ihr mich zu euren Veranstaltungen einladet. Aber diese Redepause ist so wichtig. Für diese Zeit bin ich jetzt schon dankbar: reflektieren, nachspüren, schweigen… (Falls ihr eure Veranstaltungen plant und noch auf der Suche nach einer Referentin seid dürft ihr mir gerne schreiben: post@alltagsstueckwerk.com).

Ich verabschiede mich in die Sommerpause. Mein Blog wird auch still in der Zeit sein, aber ihr wisst, ich sammle weiter die Dankesmomente meines Alltages, die kostbaren Kleinigkeiten, die schönen Momente, all das Gute… Und ich freue mich, wenn du ab September wieder mit liest und noch mehr, wenn du die Augenblicke deines Alltages sammelst für die du dankbar bist.

Danke für dein treues Lesen.

Mit ganz lieben Grüßen, Deine Lissy

wertvoll

25 Mittwoch Apr 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Frauen, Freundschaft, Zeit

Tomas Sjödin schreibt in seinem Buch „Wo du richtig bist“: >Meiner Erfahrung nach werden zwei Dinge deutlich, wenn man auf das Leben zurückblickt. (…) Das zweite ist die Entdeckung, dass an jeder wichtigen Weggabelung ein Mensch steht, ein Mitmensch, der seine Rolle selbst nicht für bedeutsam hält, der aber einfach da ist mit dem, was gerade gebraucht wird, und der eine entscheidende Bedeutung bekommt. Nicht alles, was uns im Leben begegnet hat einen bestimmten Zweck, aber es kann auf lange Sicht zu etwas Gutem führen. Daran sollte man denken, wenn man für die Nöte anderer Menschen Erklärungen aufzählt. Oder für seine eigenen. Deshalb führt die Frage „Warum passiert das gerade mir?“ selten irgendwohin. „Warum nicht mir?“, ist eine angemessenere Frage. (…)Jemandem etwas zutrauen ist eine heilende Kraft und etwas, das einem Menschen den Mut gibt, Dinge zu tun, die er sonst nie gewagt hätte. Dass jemand, dem man vertraut, an einen glaubt, ist ein stärkeres Fundament für das weitere Leben als Visionen oder Bildung.<

Heute hatte ich Begegnung mit genau einer solchen Freundin. Sie ist in ihrer Art mir Fragen zu stellen und mich zu spiegeln so wichtig. Und ich bin dankbar, dass es sie gibt, dass sie sich immer wieder Zeit nimmt, dass sie die Augen nicht rollt obwohl ich mich in meinen Denkprozessen wiederhole und die stetig da ist. Diese Beständigkeit ist so wichtig für mich und ich bin dankbar, dass es sie gibt und für einen wertvollen Vormittag.

23.06 Stunden

20 Montag Nov 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Gedanken, Zeit

Heute Morgen habe ich nach dem Aufstehen meinen Wecker für den morgigen Tag gestellt. Er gab mir die Meldung: in 23.06 Stunden klingelt dieser Wecker. Cool, oder? Mir hat das so gefallen, dass ich jetzt ganz bewusst 23.06 Stunden meines Lebens vor Augen habe und Möglichkeiten sie zu gestalten. Aktuell sind noch 7 Stunden und 26 Minuten übrig. Keine Ahnung warum mich das gerade so fasziniert, aber es gefällt mir so. Und was habe ich gemacht? Milchkaffee getrunken und den wunderschönen Text 1.Korinther 13 aus der Bibelübertragung >willkommen daheim< gelesen. Meine Mädels gedrückt, geküsst und versorgt. Mit meinem Mann nette Handynachrichten geschrieben. Im Jobcenter mit einer iranischen Familie gewesen. Bei Aldi eingekauft, gekocht, Wäsche gewaschen und aufgehängt, dabei wunderbare Musik gehört. Im Internet nach einem neuen Staubsauger gegoogelt und mit tollen, mir aber fremden  Menschen telefoniert, weil wir als Team gerade eine Feierlichkeit vorbereiten und Unterstützung brauchen. Über eine Bemerkung von jemandem nachgedacht, die mich echt getroffen hat und dann aber wieder inneren Frieden gefunden. 2 Schubladen aussortiert und mit meinen Mädels lesen geübt und ein Diktat. Muffins gebacken und mich so über die Lieferung eines Lichternetzes gefreut mit dem ich das Himmelbett in unserer neuen Wohnung gestalte. Den Rücken des Pferdes meiner Tochter genäht. Nichts aufregendes, einfach 16 Stunden meines Lebens. Nichts besonderes. Das ist meine Leben, mein Alltag, das bin ich. Ich bin dankbar für diese Stunden, für die Einfachheit der Dinge und die letzten Stunden von den 23 werde ich die meiste Zeit schlafen. Das Bewusstsein für meine Zeit hat mich heute sehr dankbar gemacht. Geschenkte Zeit, weil ich keine Minute hinzufügen kann – ich kann sie nur gestalten.

die Melodie der Stille

24 Dienstag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Gedanken-/Tagebuch, Gott, Zeit

Das Öffnen des Wasserhahnes, ein nicht zu beschreibendes Geräusch, aber in der Stille ist es wahrnehmbar. Das erste plätschern des Wasserstrahles, der mein Gesicht erfrischt. Das Knarzen unter meinen Füßen der losen Dielen unter dem Teppichboden. Im Alltag auch hörbar, in der Stille so laut. Die Kaffeemaschine, die tagsüber treu ihren Dienst tut – auch ihr Tätigkeit ist ein Lärmen und die damit verbundene Anspannung: <Hoffentlich wacht niemand aus meiner Familie aus.> Der Wind, der leise durch die Balkonpflanzen bläst. Jedes vorbei fahrende Auto zählbar, bemerkbar – wenn die Stunden fortgeschritten sind, werde ich an ihren Motoren nicht mehr zählen können wie viele es sind. Das leise Rascheln beim Umblättern der Seiten, das feine Kratzen des Kugelschreibers über Papier. Schreiben, damit auch die Gedanken zur Ruhe kommen. Wer die Stille kennt weiß um das Lärmen des Tages, weiß um die Geräusche des Alltages, weiß um die Töne des Lebens. Und ich liebe es aus der Melodie der Stille in das Lärmen, in die Geräusche, in die Töne einzutauchen. In der Stille höre ich meine Lebensmelodie und ihrer möchte ich mir bewusst sein, bewusst werden – immer wieder neu. Dankbar für diese Zeit. (Deshalb freue ich mich über meinen Kaffeefilter, der neu bei mir eingezogen ist. Aufbrühen mit der Hand, wie im Urlaub und in alten Zeiten und sehr leise.)

Menschen und ihre Geschichten

07 Montag Aug 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Freundschaft, Zeit

In der letzten Woche habe ich viele Menschen getroffen. Und wenn ich eines liebe dann sind es Begegnungen, Menschen, ihre Geschichten, ihr Leben… Ich möchte zuhören, wahrnehmen, bin dankbar Fragen stellen zu dürfen und bin immer wieder auf ganz unterschiedliche Art und Weise berührt von diesen Begegnungen. Weil wir alle nur dieses eine Leben haben und weil wir alle so unterschiedliche Dinge zu bewältigen haben…

Ich wollte von all den besonderen Menschen erzählen, die ich treffen durfte, die mein Leben bereichern, die besonders sind und die sich nie als besonders bezeichnen würden. Ich bin so dankbar für den Nachmittag mit meiner Pflegeschwester. Ich war 16 Jahre als ich auszog, sie war damals 10. Vielleicht genieße ich deshalb Zeit so mit ihr, weil ich sie immer wieder neu kennen lerne und Begegnungen und Gespräche mit ihr sehr schätze.

Ich wollte euch von einer wundervollen Familie erzählen, die wir auf dem Rückweg von Frankfurt besucht haben. Ich mag sie so sehr in ihrem Haus mit Garten, 2 Kinder… Wir sehen uns nicht oft. Aber ich finde meine Freundin schon allein in ihrer liebevollen Art erholsam. Diese feine Ausstrahlung, die es so schön macht bei ihr Gast zu sein, sie im Umgang mit ihren Kindern zu erleben oder wie sie das Haus zu einem schönen Zuhause gestaltet, in der all ihre Lieben zur Ruhe kommen können.

Ich bin dankbar für liebe Bekannte, die wir wiedergesehen haben nach längerer Zeit. Zu hören was sie beschäftigt, wie es ihnen geht…

Aber am tiefsten hat mich die Begegnung mit einer früheren Freundin berührt. Es ist schon knapp 20 Jahre her, dass wir sehr eng miteinander unterwegs waren. Unsere Wege trennten sich, wir verloren uns aus den Augen. Da ich nicht an Zufälle glaube, sondern an Geschenke des Himmels sind wir ihr über den Weg gelaufen oder sie uns? Ich habe sie als lebensfrohe junge Frau in Erinnerung, die viel lachte, einfach so eine Frohnatur. Genauso begegnet sie mir 20 Jahre später wieder, obwohl sie eine Krebstherapie hinter sich hat. Mit Chemo, Bestrahlung, mit Nachsorgen und Physiotherapie-Terminen. Die Folgen der Erkrankung und der Therapie prägen immer noch sehr ihren Alltag. Wir sind gleich alt. Kann das Leben unfairer sein als dass es einen jungen Menschen schon so offensichtlich mit dem Tod konfrontiert? Und darf man überhaupt noch fragen warum Gott Leid im Leben eines Menschen zulässt, wenn dieser Mensch von der Liebe und Fürsorglichkeit und Größe Gottes spricht, die er hautnah erlebt hat und erlebt? Die diese Liebe Gottes nicht von den äußeren Umständen abhängig macht, sondern ausgesöhnt mit ihrer Geschichte lebt? Sie ist mir so eine Ermutigung, so ein unglaubliches Vorbild. Ich kann euch gar nicht sagen wie dankbar ich für unsere Begegnung bin, so dankbar. Ich feiere meine lebensfrohe Freundin von damals und diese lebensfrohe Frau von heute.

Ich bin so dankbar, dass ich so viele wunderbare Menschen mit ihren Geschichten kennen darf. Es ist ein Geschenk, ein Privileg, etwas so wertvolles.

In den Sommerferien sind wir wieder unterwegs. Ich schreibe schon jetzt sehr unregelmäßig, weil es viel Spontanität und wenig Routine gibt. In ein paar Tagen machen wir uns wieder mit unserem VW-Bus auf den Weg nach Italien. Ich hätte total Lust übers Campen zu bloggen, aber wir sind eher offline unterwegs. Eine Freundin hat mir mal gesagt, dass mein Blog eher unübersichtlich durch die Rubriken geworden ist und sie nicht weiß, wann ein neuer Beitrag online ist. Ich lade euch ein den Button oben zu klicken und eure e-Mail Adresse zu hinterlegen. Dann bekommt ihr neue Beiträge automatisch per Mail zugeschickt und ich freue mich über regelmäßige Leserinnen. Ich wünsch euch allen eine schöne Sommerzeit und bedanke mich für euer Lesen, für Kommentare oder likes. Vielen Dank!

gut tun tut gut

01 Dienstag Aug 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Leben mit Kindern, Zeit

Den letzten Monat fand ich super stressig. Viele Termine, viel zu erledigen… An manchen Tagen wusste ich nicht wie ich all dem gerecht werden soll. Ich merke das dann grundsätzlich an meiner unausgeglichenen emotionalen Verfassung. Jetzt ist der Monat rum, den ich fast jedes Jahr als sehr intensiv wahrnehme. Ich liebe es, dass meine Seele weiß wann sie sich ganz weit öffnen darf – nicht in den Momenten, die mich frustrieren, in denen ich an meine Grenzen komme, mich ärgere, überfordert fühle und hilflos bin. Nein, dann nicht. Sondern dann, wenn ich auf staufreien Autobahnen das Gefühl genieße selbstbestimmt und frei leben zu dürfen. Mit meinen Mädels auf dem Weg nach Frankfurt. Ich genieße es Brombeeren zu ernten und direkt auf Törtchen zu legen. Dazu eine Tasse Kaffee. Wunderbar! Wundervolle Blumenpracht im Palmengarten, ausgelassenes Spiel von meinen Mädchen im Plantschbecken, Vorfreude auf meine Schwester morgen. Ich lerne zu unterscheiden, wann ich meinen Gefühlen ganz viel Raum gebe und wann es angebracht ist nicht jeder Gefühlsregung ausgiebig nachzugehen. Oft sind es eben die Kleinigkeiten die gut tun. Das zu wissen tut gut.

Leben feiern

28 Freitag Jul 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Charakterwerkstatt, Zeit

An dieser Gewohnheit Dankesmomente einen festen Platz im Leben zu geben, einen Ort an dem sie gesammelt werden um nicht in Vergessenheit zu geraten, feiere ich am meisten die Auswirkungen, die diese Gewohnheit nach fast 3 Jahren hat. Meine äußeren Umstände sind unverändert, meine innere Haltung wandelbar. Ich höre manchmal die Stimmen, die mir sagen, dass mein Blog sehr ehrlich und persönlich ist, ein bisschen zu ehrlich und zu persönlich… Heute könnte das vielleicht für den ein oder anderen zu viel sein, aber irgendwie bin das ich. Ich stehe zu dem was ich denke und fühle und beobachte dadurch tatsächlich auch Veränderungen. Dieses Zugeben von Schwächen, von Momenten in denen man merkt, dass man so eigentlich nicht sein will, diese zugeben und formulieren zu können, gehört für mich zu den besten Dingen meines Seins, weil sie dadurch nicht mehr unterschwellig brodeln können.

Heute war ich Gast, eingeladen zum Grillen. Die Gastgeberin hat sich große Mühe gegeben. Liebevoll alles vorbereitet in ihrem schönen Haus mit Garten. Sie ist umsichtig und man merkt ihr an, dass der Wert der Gastfreundschaft für sie wichtig ist. Sie leitet den Abend mit einem schönen Text ein. Ich schätze mal wir sind so um die 20 Leute oder mehr? (Ich bin im Schätzen super schlecht.) Es ist einfach schön in ihrer Gegenwart und der ihrer Familie zu sein und ich genieße die Zeit dort sehr mit meinen 3 Mädels. Weil sie einfach etwas Wunderschönes teilt, ihre Gabe der Gastfreundschaft und der Kreativität mit viel leckerem Essen, schönem Ambiente. Sie teilt ihr Haus, die tolle Aussicht aus ihren Wohnzimmerfenstern, ihren wunderschönen Garten… Mein Danke heute ist, dass ich das so richtig genießen kann. Denn vor ca. 2 Jahren hätte das Vergleichen in mir genagt und der Neid seinen bitteren Geschmack hinterlassen. Über viele Jahre, eigentlich Jahrzehnte habe ich mich immer benachteiligt gefühlt. Wirklich dauernd. Es ging um das Aussehen anderer oder ihre Begabungen. Es ging um Wohnsituationen, um materielle Dinge, auch wie diszipliniert andere waren und ich nicht. So viele Jahre in denen ich viele Situationen nicht genießen konnte, weil meine Seele so damit beschäftigt war zu sehen, dass ich das alles nicht habe und viel schlechter dran bin wie andere. Ich kann euch nicht in Worte fassen was diese kleine Gewohnheit des Sammelns von schönen Momenten in meinem Leben für einen Reichtum in meiner Seele bewirkt. Es ist für mich der absolute Hammer, dass ich heute ohne einen winzig kleinen Gedanken des Vergleichens oder Neides einfach genießen konnte. Das ist so ein freies und unbeschwertes Gefühl. Ich bin so dankbar für einen wunderschönen Abend bei einer fantastischen Gastgeberin mit super netten Menschen.

 

Ich freue mich…

27 Donnerstag Jul 2017

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Begegnungen, Familie, Zeit

…endlich sind Sommerferien. Ich freue mich auf diese Wochen, die immer so erholsam und so unbeschwert sind. Ich freue mich mit meinen Mädels nach Frankfurt zu meiner Pflegemutter zu fahren. Es gehört schon zum kleinen Ritual, dass mein Mann in der ersten Ferienwoche beruflich unterwegs ist und ich in die Heimat fahre. Ich freue mich auf meine „kleine“ Schwester. Eben haben wir noch telefoniert. Sie hat jetzt einen Garten gepachtet. Ich freue mich so auf sie und andere Freunde in den Sommerferien zu treffen. Ich freue mich auf unseren Familienurlaub. Einmal im Jahr fahren wir weg – mit unserem VW Bus und das Dachzelt oben drauf. Ich freue mich auf die Freizeit mit jungen Erwachsenen in Italien. Meine Töchter und ich dürfen wieder mit – wie schön! Es gibt so viele Dinge auf die ich mich in den Sommerferien freue: kein Wecker, viel lesen, baden, ganz viel Familienzeit… Aber am meisten freue ich mich darauf, dass mein Mann nach den Ferien zwar eine neue Stelle beginnt – der Arbeitgeber aber der gleiche bleibt. Er ist dann nicht mehr Jugendpastor, sondern übernimmt neue, andere Aufgaben. Es ist ein riesiges Geschenk für mich, weil wir in keine andere Stadt ziehen müssen. Keine neuen Freunde suchen, sich nicht neu vorstellen, seinen Platz finden… Ich kehre gerne wieder nach Hause zurück in unsere Kleinstadt, zu den Menschen, die mir in den letzten 7 Jahren wichtig geworden sind. Ich freue mich weiterhin Teil einer Gemeinde (Kirche) sein zu dürfen in die ich auch gehen würde, wenn mein Mann dort nicht angestellt wäre. Wie schön sich auf die Sommerferien zu freuen und auch wieder darauf nach Hause zu kommen, weil es vertraut ist und wir es uns nicht neu erarbeiten müssen. Das ist ein Geschenk, mein Geschenk. Und ich bin Gott sehr, sehr, sehr dankbar dafür!!!

Zeit

18 Dienstag Jul 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Leben mit Kindern, Zeit

„Heute war der letzte Vorschultag. Und es war eigentlich wie immer – schön.“ Meine Mittlere sitzt zufrieden auf der Rückbank unseres Autos. Vor einem Jahr haben wir entschieden sie nicht einzuschulen, noch nicht. Obwohl sie auf dem Strich bei der Vorschuluntersuchung geradeaus laufen konnte. Obwohl ihr rechter Arm über den Kopf gelegt das linke Ohr fassen konnte (altertümliche Überprüfung ob ein Kind schulfähig ist). Obwohl die Stifthaltung gut war und sie still sitzen konnte. „Sie kann in die Schule.“ sagten Pädagogen und Kindergartenmamas, Bekannte und andere. Sie kann, soll aber noch nicht, dachte ich und leitete alles in die Wege um ihr zusätzlich ein Jahr unbeschwertes Spiel zu gönnen. Ich sah all die äußeren Faktoren, die sie zur Schulfähigkeit erfüllte, aber ich sah auch kleine Teile ihrer Seele, die Teile, die vielleicht nur eine Mama sieht. Wird sie in dem unbewussten Wettbewerb, der ab der ersten Klasse da ist, bestehen? Wie wird sie mit dem Lärm umgehen, wenn alle Klassenzimmertüren aufgehen und Kinder wild und ungeordnet in den Schulhof rennen? Wie geht sie mit Frust um? Wie mit Hänseleien, wenn nicht immer eine Erzieherin zur Stelle ist? Vor einem Jahr ist ihr jeder Abschied von mir noch schwer gefallen. Ich habe mich oft genug gefragt, ob ich etwas falsch gemacht habe, nicht genug Rückenstärkerin war. Und habe mich dafür entschieden zu glauben, dass jedes Kind anders ist. Ja, mein Kind war schulfähig vor einem Jahr. Nun scheint sie schulreif zu sein. Denn der Seele kann man nichts unter Druck beibringen. Man kann ihr unterstützende Impulse und Zeit geben, damit sie reift, die Seele reist langsam. Ich bin so dankbar, dass wir vor einem Jahr diese Entscheidung getroffen haben. Dieses Jahr, diese Zeit hat ihr gut getan und in ein paar Wochen tauscht sie ihren Waldrucksack gegen ihren Schulranzen ein. Und vielleicht war dieses Jahr auch nur für mich, denn ich traue ihr nun zu und glaube, dass sie tragen kann was auf sie zukommt. Dafür bin ich dankbar.

Spielplatzlektion

08 Donnerstag Jun 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltagslektion, Leben mit Kindern, Mama sein, Zeit

Auf dem Spielplatz. Sonne, blauer Himmel, Wärme, gesunde Kinder, entspannter Tag, Ferien… Wir buddeln im Sand als 2 Jungs sich in Hörweite setzen, ca. 7 oder 8 Jahre alt. „Ich grabe jetzt ein Loch,“ sagt der eine. „Ich auch,“ antwortet der andere und fügt hinzu: „Meins wird tiefer als deins.“ „Stimmt gar nicht,“ kontert sein Freund. „Ich kann viel tiefer und überhaupt besser graben.“ Sie fangen überhaupt nicht erst an zu buddeln. Sie sind zu sehr damit beschäftigt sich zu vergleichen und dem anderen zu erklären, dass sie besser sein werden.

Später sitzt meine 3jährige auf der Schaukel. Aus dem Stand kann sie sich in Bewegung schaukeln und wird richtig hoch. Ich verkneife mir diese überflüssigen Sätze: >Mach langsam. Nicht so hoch, sonst fällst du noch.< Sie macht glückliche Gluckslaute, legt ihren Kopf in den Nacken, lacht. Meine 6jährige kommt dazu. Sie setzt sich auf die Schaukel daneben. Binnen von Sekunden schaukelt sie hoch und immer höher: „Schau mal, ich schaukel höher als du,“ ruft sie ihrer kleinen Schwester zu. Meine Jüngste hält inne, schaut nach rechts, versucht noch höher zu schaukeln, schafft es nicht und bricht frustriert in Tränen aus. Was sich meine Mittlere dann von mir anhören musste schreibe ich nicht, aber:

Im Vergleichen ersticken wir unsere Danbarkeitsmomente! Dieser Satz hat sich in mir formuliert nachdem ich ca. 1 Jahr gebloggt habe und gemerkt habe, was es mir unter anderem schwer macht, dankbar zu sein. Und es ist egal ob man 3, 6, 24, 36, 48 oder 73 Jahre alt ist. Im Vergleichen machen wir klein was wir haben, wer wir sind und wofür wir dankbar sein können. Ich mochte heute unseren Ausflug auf den Spielplatz und bin dankbar für diese wertvolle Zeit.

mitten am Vormittag

30 Dienstag Mai 2017

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Alltag, Bibel, Gott, Zeit

Der Wecker klingelt. Ich denke an alles nur nicht ans aufstehen. Heute bin ich viel zu müde für diese wunderbare Stille am Morgen. Erst als es Zeit wird meine Tochter für die Schule zu wecken verlasse ich das Bett. Als meine Mädels dann alle versorgt und im Kindergarten und  der Schule sind und ich an meine Aufgaben des Tages gehen will, halte ich inne. Nein, ich erledige jetzt nur das notwendige Telefonat und dann setzte ich mich zu Jesus. Immer dieses Gefühl Zeit nutzen zu müssen, produktiv sein zu sollen… Was genau ist eigentlich Produktivität und Effizienz und vor wem muss ich meine Zeit verantworten? Also setze ich mich an den Tisch, schlage die Bibel auf und will hören, zuhören, will seine Stimme erkennen zwischen all den Stimmen, all den Geräuschen, all dem Gerede und meinen unzähligen Gedanken. Ich will unbedingt Maria sein, obwohl ich manchmal glaube etwas mehr Martha würde mir gut tun. Weil erledigte Posten auf der Liste so viel besser aussehen, so viel wichtiger als diese Stille vor Gott, mit Gott, bei Gott. Ich lese Hiob und bin wieder so fasziniert. Ja, dieser Mann fasziniert mich und ich stelle fest, was ich immer wieder schmerzlich feststelle. In der Bibel stoße ich auf Texte in denen sich ein Gott zeigt, der nicht in mein Bild passt. Ich merke, dass ich Gott vom hören sagen kenne und von Erfahrungen, die ich mit ihm gemacht habe. Und oft genug schlage ich die Bibel auf und erwarte, dass sich in Texten der Bibel mein Bild von Gott bestätigt. Oft genug werde ich enttäuscht. Eine Täuschung, die sich in mir als Bild, als Ideal verfestigt hat wird verändert. Gott macht sich mir nicht verfügbar. Er ist souverän und in all seinen Offenbarungen bleibt er geheimnisvoll, unverständlich. Eine Freundin fragte mich letztens, wieso ich dann an ihn glaube? Wegen des Friedens den ich in seiner Gegenwart in mir erlebe. Ob in der bewussten Stille oder auch im Trubel des Alltages das innerliche Zurückziehen. Da entsteht Friede über das eigene Versagen, Verletzungen durch andere, Situationen, die mich überfordern, Schwachheit, die ich spüre, Sorgen, die ich mit mir herum trage, Ängste, die bohren, unerfüllte Wünsche, ausstehende Fragen… All diese Dinge werden leise, verlieren ihre Penetranz, ihre Präsenz, ihre Hartnäckigkeit. Dann, wenn ich heraus aus dem lauten Alltag in das Bewusstsein der stillen kraftvollen souveränen Gegenwart Gottes trete. Und Hiob ist mir ein unglaubliches Vorbild wie Beziehung zu Gott aussehen kann und seine Geschichte passt so gar nicht in meine Vorstellung eines liebenden Gottes. Aber ich will Gott kennen lernen und nicht das Bild, das ich mir von ihm mache. Auch wenn das manchmal fast schmerzlich ist. Und heute bin ich Gott dankbar für die gemeinsame Zeit mitten am Vormittag. für diesen unerklärlichen inneren Frieden. Danke dafür!!!

Tu-Wort

26 Freitag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Alltagslektion, Familie, Freundschaft, Zeit

Ein Tag bei meiner Freundin. Ich finde sie ist eine wunderbare Frau. Sie ist hübsch, eine zugewandte Mama, sucht nach der Sinnhaftigkeit des Lebens und immer wieder die Gegenwart Gottes. Sie ist engagiert und die Gesprächsthemen gehen uns nicht aus. Ich sehe sie selten, höre sie selten, unsere Begegnungen sind etwas besonderes. Sie ist alleine mit ihren Kindern, weil ihr Mann in einer anderen Frau etwas besonders sah für das er bei ihr den Blick verloren hat. Es war kein Alkoholproblem, kein Drogenkonsum, nicht Gewalt in der Ehe das Ende, sondern der Alltag, der zum Gegner wurde. Und ist das die Gefahr langjähriger Beziehungen? Wir verlieren den anderen aus den Augen, verlieren den Blick für das besondere im Alltag, weil das besondere schon Jahre her ist. Aus einem verliebten Paar, wird ein Ehepaar, werden Eltern, die lernen müssen zu jonglieren zwischen neuen Rollen und anderen Erwartungen, zwischen Zweisamkeit, Zeit für sich und Familienzeiten. Zwischen Beruf und Begegnungen, zwischen Hausbau und Entscheidungen. Manchmal scheinen nur noch die Kinder die einzige Gemeinsamkeit zu sein. Aber ist es in der Ehe nicht genauso wie bei der Dankbarkeit? Es braucht die Entscheidung und dann die Übung am anderen zu sehen, für was man dankbar ist? Damit mein Gegenüber, den, den ich gewählt habe nicht untergeht im wahllosen Durcheinander des Alltages, beliebig wird, austauschbar. Heute bin ich sehr dankbar für meine Freundin, die sich so darum bemüht es gut zu machen mit Kind, Kegel und Beruf. Und ich bin dankbar für die Erinnerung den anderen nicht aus den Augen zu verlieren, nach Gemeinsamkeiten zu suchen und wenn ihr mich fragt: auch das kann eine Übung sein. Denn lieben ist ein Tu-Wort und Tu-Wörter werden zwar klein geschrieben, haben aber große Auswirkungen und ich schließe heute mit dem Satz, den ich für Ehen so liebe:

„Wähle wen du liebst und dann liebe wen du gewählt hast.“

Einmal wählen und 1000sende Male lieben. Das ist wahrscheinlich nötig, damit der Alltag zum Verbündeten wird und nicht zum Gegner.

Stille Tage im Januar

07 Sonntag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Gott, kreativ, Schreiben, Zeit

 

Hallo ihr Lieben, weil ich Lust habe mein Erfahrungen mit euch zu teilen, die ich Anfang Januar während meiner Stillen Tage gemacht habe, bekommt ihr einen längeren Text als sonst zu lesen. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und eine gute neue Woche! Mit ganz lieben Grüßen eure Lissy

Stille Tage

Motivation

Stille, Schweigen, alleine sein – all das sind Begriffe, die in mir eine Sehnsucht wecken. Die Sehnsucht Urlaub zu nehmen von all den vielen Reizen, die mich an einem Tag erreichen. Aber nicht nur äußere Reize machen mich reizbar, auch mein Kopf, meine Gedanken senden immer wieder neue Signale an mein Herz, an meine Seele. Und mein Mann weiß das und weiß auch, dass mir als extrovertierter Mensch die Stille gut tut und das nichts sagen nicht nichtssagend ist. Und so ermöglicht er es mir: 4 Tage Stille, 4 Tage Schweigen, 4Tage Urlaub. Urlaub mit Gott, denn ich freue mich darauf wieder einmal die Bedeutung von Psalm 46, 11 zu erfahren: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“

Haus

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten in welcher Form man diese Stille gestalten kann und es ist wichtig, finde ich, heraus zu finden, was zu einem und der ganz eigenen Lebenssituation passt und sich inspirieren zu lassen, aber nicht gesetzlich zu werden. Bevor mein Mann und ich heirateten und Eltern wurden hatte ich schon 4-5 mal solche Stillen Tage in den unterschiedlichsten Formen gemacht und weiß nun ein bisschen besser was mir hilft still zu werden. Die Motivationen in die bewusste Stille zu gehen sind ganz verschieden. Im Vorfeld hatte ich von einem Mann gelesen, der 10 Tage ausschließlich meditierte, auf einem Betonbett in einer Art Zelle schlief und die ganze Zeit nur Wasser trank und Rohkost aß. Er will, das war seine Aussage, in den Raum der Leere kommen, sich von allem entleeren. Mein Ziel ist es in den Raum der Begegnung mit Gott einzutreten. Ich möchte in der Stille diesen leisen Impulsen nachgehen, dieser leisen aber beständigen Stimme in meinem Herzen, die ich schon auch in meinem Alltag wahrnehme, die dort aber immer wieder von anderen Stimmen übertönt wird und durch ihre Schlichtheit und Einfachheit immer wieder in Gefahr steht an Bedeutung zu verlieren. Für mich ist das Stillesein keine asketische Übung, um mich zu disziplinieren, sondern Urlaub zu machen, zu genießen mit diesem wundervollen präsenten Wissen, dass Gott selbst mir all das Gute tut, was ich an diesem Ort erfahre. Denn ich mache nicht ganz alleine diese Schweigetage. Ich schließe mich einer Gruppe in einem Haus an. Das Haus liegt in der schönen Rheinebene umgeben von Weinbergen in Betberg. (http://www.betberg.de/) Hier werden Stille Tage, Schweige Tage, Oasentage für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Es ist ein schönes Haus mit vielen liebevollen Details. Da ich ein absoluter Dekofan bin, genieße ich das sehr und freue mich an den vielen schön gestalteten Ecken und Winkeln. Als Familienfrau gehört es zu meinen Aufgaben jeden Tag meine Familie mit Essen zu versorgen, sie zu bekochen. Hier genieße ich, dass ich das nicht machen brauche. Zu jeder Mahlzeit darf ich mich an den gedeckten Tisch setzen. Das Essen ist super lecker. Wer allerdings vegane Schonkost erwartet kann das vielleicht als Diätwunsch angeben, denn serviert wird so richtig leckere Hausmannskost. Die Köchin hat ein Kochbuch heraus gegeben, das aber schon seit geraumer Zeit vergriffen ist. Gegessen wird gemeinsam. Dabei läuft im Hintergrund leise klassische Musik. Denn auch das Essen wird schweigend eingenommen. Allerdings ist es nicht solch ein Schweigen, das in Fahrstühlen herrscht und irgendwie unangenehm ist, sondern ein bewusstes Schweigen, das erholsam ist. Für mich so schön! Ich esse in Gesellschaft ohne mich unterhalten zu müssen. Ich sitze und esse. Ich sitze, esse und genieße. Die Zimmer sind schlicht eingerichtet. Ich habe mir die Lieblingsbettwäsche von meiner großen Tochter mitgenommen. Ich mag es einfach schön – und geblümte Bettwäsche ist schön und erinnert mich an meine Mädels.

Offline sein

Mein Laptop blieb zu Hause. Mein Handy habe ich dabei. Bevor ich Kinder bekam hätte ich gedacht: „Das ist dann aber nicht wirklich offline sein, wenn man sein Handy mitnimmt.“ Aber ich habe mittlerweile Familie, Kinder, die sich auf die Zeit mit dem Papa freuen, aber trotzdem die Mama vermissen werden. Deshalb habe ich den Whatsapp-Kontakt zu meinem Mann offen. So kann ich nicht sehen und reagieren, wenn mir jemand anderes schreibt, aber die Nachrichten meiner Familie bekomme ich. Es kommen sehr wenige. Mein Mann ermöglicht mir diese Stille. Es ist Anfang Januar, es sind noch Ferien. Sie sind der einzige Kontakt zur „Außenwelt“. Ansonsten keine Blogs, keine Videos, keine Podcasts, keine Mails – offline eben.

Gestalterin der Zeit

Durch meine Erfahrungen in Zeiten der Stille bevor ich Mama wurde, weiß ich, dass ich eine Art Struktur brauche um die Stille genießen zu können. Kein Terminkalender oder das Erreichen von Tageszielen, mehr so eine Art Rhythmus. Auch hier bin ich für mich am richtigen Ort, denn das Haus liegt direkt neben einer Kirche und 3 mal am Tag gibt es Tageszeitengebete, an denen man teilnehmen kann, aber nicht muss. Zusätzlich gibt es Impulsangebote vom Pfarrer und der Pfarrerin, die dieses Haus leiten. Auch das ist ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung…

Stille

Am Morgen in aller Frühe den Milchkaffee in der Hand, aus dem Fenster schauend. Es ist noch laut in mir. Echte innere Stille ist bei mir ein Weg. Wenn ich im Haus ankomme braucht es seine Zeit bis ich auch innerlich angekommen bin. Mein Kopf ist noch sehr voll, meine Gedanken springen hin und her, aber ich merke im Laufe des Tages, dass sie an Sprunghaftigkeit verlieren. Und so forme ich all diese Gedanken immer wieder zu Gebeten und bringe sie zu dem, der hier so präsent ist, so spürbar da, aber nicht in fühlbarer Nähe, sondern in der geheimnisvollen Gegenwart, die weder in Worten zu beschreiben, noch in Sätzen zu fassen ist. Hier in der Abgeschiedenheit, wo mein Glaube nicht ständig in Frage gestellt wird, da wo er nicht lächerlich gemacht wird, hier muss ich nichts beweisen, hier lerne ich von Gott – er lässt sich finden, wenn wir ihn suchen. Meine Suche hat so lange gedauert und dauert immer noch an. Immer wieder neu muss ich in den Situationen und Herausforderungen meines Lebens mich auf die Suche nach Gott machen. Da ist etwas schreckliches passiert. Bist du noch da? Meinst du es wirklich gut? Bist du ein liebender Gott? Warum passieren dann diese Dinge in meinem Leben, im Leben anderer, in dieser Menschheitsgeschichte? Ich dachte, wenn ich an dich glaube, dann wird mein Leben einfacherer, gesegneter und Segen bedeutet doch erfolgreicher, oder? Davon spüre ich nichts. Das habe ich mir anders vorgestellt. Warum ist das so? Ich erhalte keine Antworten, lerne unbeantwortete Fragen auszuhalten, weil ich gehalten bin von dem der sagt: Ich bin da. Der Raum der Begegnung bedeutet genau das, Begegnung mit Gott und nicht die Antworten auf all meine Fragen. Es scheint seine Herausforderung an mich zu sein: suche mich und sein sich – finden lassen. Denn dann werden die Fragen kleiner, sie verlieren nicht an Bedeutung, aber an Lautstärke. Was wäre wenn Gott mit mir lauter unterwegs wäre, tosender? Mein Weg gepflastert voll unergründlicher Wunder? Wenn nicht seine leise Stimme zu hören wäre, sondern eine laute, so wie ich viele laute Stimmen in meinem Alltag wahrnehme und mich schnell unter Druck gesetzt fühle. Könnte ich dann besser mit ihm gehen, hätte ich dann mehr Vertrauen in diesen unsichtbaren Gott? Gott scheint bei mir großen Wert auf die kleinen Schritte zu legen, die Sorte Schritte, die ich kaum wahrnehme. Im Gehen der scheinbare Stillstand. Ich kenne auch die Menschen, mit denen Gott offensichtlicher unterwegs ist, sich klarer zeigt. Die mir unglaubliche Dinge und Wunder erzählen, die die Stimme Gottes hören und deren Fragen gleich beantwortet werden. Das ist ihr Horizont, nicht der meine. Und ich schätze es sehr, wenn wir im Austausch miteinander sind, wenn wir uns auf Augenhöhe und in Gleichwertigkeit begegnen. Nicht im Diskutieren darüber wer recht hat und richtiger liegt, sondern im Erzählen. Wir glauben an den einen, den gleichen, der sich in so vielen Facetten zeigt. Meine Gottesbegegnung in der Stille ist ein stilles Genießen, ein da sein dürfen und können. Die Stille ist kein Appell. Sie macht mir keinen Vorwurf, dass sie in meinem Alltag selten zu finden ist. Sie grölt nicht nach mehr Aufmerksamkeit. Sie fordert mich nicht mit Bestimmtheit auf, dass sie mehr in meinem Alltag vorkommen muss, sie macht mir kein schlechtes Gewissen. Nein, die Stille ist eine Einladung. Eine Einladung Gott zu begegnen.

Die Bibel

Damit verbringe ich die Vormittage. Einen Text lesen, langsam, immer wieder. Laut und leise. Nachklingend hören. Im Alltag bin ich immer wieder eine fast food Leserin. In kurzer Zeit möglichst viele Erkenntnisse aus einem Text gewinnen. Aber fängt Glaube vielleicht erst dann an, wenn durch die Wiederholung Erkenntnisse zu alltäglichen Inhalten und Handlungen werden. Ist das Wissen das entscheidende oder das weise danach handeln? In diesen Tagen dreht es sich immer wieder um dieselben Texte. Ich schlage Stellen nach, suche Verbindungen zu Geschichten, suche Vorbilder, die mir immer wieder in der Bibel begegnen. Es ist Zeit die Bibel zu studieren, in texte tiefer einzusteigen, Worte, Sätze herauszuschreiben, ihnen nachzugehen, nach Überschneidungen im eigenen Alltag zu suchen, sich neue inspirieren zu lassen von einem Buch mit dessen Autor man in Verbindung steht.

Bücher

Was wäre ich ohne meine Bücher? Von anderen Menschen zu lesen, wie sie mit dem Leben zurecht kommen, wie sie Glauben leben, warum sie Gott nicht aufgeben, sondern nicht aufgeben Gott zu suchen. Auch hier habe ich Bücher dabei. Schon allein, weil ich doch die Sorge habe, dass mir langweilig werden könnte und ich dann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann.

Für die Abende nehme ich mir eine Biographie mit. Im Bett vor dem Einschlafen einer inspirierenden Persönlichkeit zuhören, von ihrem Leben erfahren, von den schönen und schlechten Zeiten. Abends will ich nicht mehr denken, sondern zuhören und eintauchen in eine Leben das nicht meines ist. Die Nachmittage verbringe ich (nicht immer) mit einem Buch, das mich zum Nachdenken und reflektieren anregt. Auch dieses Mal habe ich solch ein Buch dabei, ein richtig gutes. Es wird mir zum richtigen Gottesgeschenk, weil es mich anspricht und die Art,in der es geschrieben steht, mir gut tut. Es ist so intensiv, so eine Bereicherung in diesen Tagen.

Liturgie

In der Landeskirche bin ich mit ihr groß geworden, habe sie lange als einengend empfunden. Sie hat mir das Gefühl genommen mich frei entfalten zu dürfen. Hier bekommt sie eine neue Bedeutung. Sie wird mir zur Zusprecherin, die mir in eine Situation hinein spricht in der meine Gefühle noch das Gegenteil von der Wahrheit behaupten. Sie ist ein wundervolles Gerüst, die mich am Morgen an die Größe Gottes erinnert, am Mittag seine Gegenwart bezeugt und mir am Abend den Zuspruch der Gnade schenkt. Sie sammelt meine Gefühle ein, spricht Worte der Wahrheit in meine Gedanken und Sätze des Friedens in mein Herz.

Kreativ sein

Gott hat mich damit beschenkt, auch andere Ausdrucksweisen zu finden, als die der Worte. Ich kann nicht gut malen, aber ich kann einen Bibelvers gestalten, der mir wichtig wird. Und so bin ich dankbar für die tolle Idee des bible art journalings. Denn hier habe ich Zeit einem vers sehr viel zeit und Raum zu geben, weil ich ihn auch mit Farben und Formen gestalte, so dass er farbig in meinem Leben wird und Form in meinem Innerem annimmt. In meiner Reisetasche findet sich immer etwas washitape, farbige Stifte, Kleinigkeiten um kreativ zu werden.

Gedankenbuch

Auch hier gestalte ich gerne die Seiten bevor ich etwas hinein schreibe. Und ich schreibe, lang und ausführlich. Komme immer wieder mit Gott in Kontakt indem ich auf sein geschriebenes Wort mit meiner Handschrift antworte. Ich liebe dieses Gefühl der unendlichen Zeit.

Rückkehr

Ich habe einen Platz in diesem Leben, einen Ort an den ich gehöre, Menschen, die mich vermissen. Ich freue mich nach 4 Tagen nach Hause zu kommen. Ich bin so gerne Mama von meinen 3 Mädels und ich genieße diese Ruhe in der Abgeschiedenheit, aber noch mehr freue ich mich, dass ich gerne zurück kehre in mein Leben – zu meiner Familie, meinen Freundinnen, an den Ort, der mein Zuhause ist. Das wundervolle an diesem Kurzurlaub ist, dass mir Gott viel näher ist. Ich empfinde ihn als näher und weiß, dass er mit mir heimgeht. Seine Gnade steht über meinem Leben, über meinem Alltag.

Was bleibt im Alltag?

Die Freude an der Stille, das Bedürfnis danach. Die Einladung sie auch heute wieder zu suchen. Ich habe eine Liturgie in meinem Alltag. Wie ich den Tag mit Gott beginne, wie ich ihn mit Gott beende. Es ist kein gesetzliches Festhalten an neuen Vorsätzen, sondern ein Reagieren auf das was ich für mich als hilfreich und wohltuend erkannt habe. Denn ich will Gestalterin sein – Gestalterin meiner Zeit, meines Alltages, meines Leben. Es geht für mich in der Stille nicht um das Schweigen und still sein an sich, sondern um das innerlich ruhig und still werden, das mir hilft in meinem Alltag Gott zu „erkennen“. Immer nur stückweise, nie in seiner Vollständigkeit. Aber ich habe Gott in der Stille erlebt und deshalb lebe ich mit unbeantworteten Fragen, weil seine Antwort nicht die Beantwortung meiner Fragen ist, sonder seine Antwort ist seine Gegenwart.

„Seid stille und erkennt das ich Gott bin.“ Psalm 46,11

Vielleicht hab ich den ein oder anderen neugierig gemacht oder ihr habt auch schon solche Stillen Tage erlebt. Ich freue mich über Gedanken und Erfahrungen oder Fragen. Gerne einfach in die Kommentare oder an meine Mailadresse post@alltagsstueckwerk.com

kein Wir-müssen-uns-beeilen

11 Dienstag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Familie, Leben mit Kindern, Mama sein, Zeit

Kinderlachen, Eis essen, Fahrrad fahren, Playmobil spielen, um 21 Uhr noch wach sein, Geschichten schon am Vormittag vorlesen, kein Wir-müssen-uns-beeilen, kein Wecker klingeln, im Schlafanzug bis in die späten Morgenstunden herum laufen… Ferien sind etwas wunderbares, nicht nur für meine Mädels. Und ich bin sehr dankbar für diese Tage und diese Zeit.

ohne Altersbeschränkung

02 Sonntag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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Frauen, Schreiben, Zeit

Heute habe ich die Freundin meiner Freundin getroffen. Weil ihre Freundin und ich gerne schreiben, reden und überhaupt die Sprache unsere Art und Weise ist uns auszudrücken, bekamen wir die Möglichkeit uns näher kennenzulernen. Auf Instagram folge ich einem kleinen Stück, einem Ausschnitt ihres Lebens, das sie teilt, sich uns mitteilt, das was sie frei gibt von sich in die Öffentlichkeit. Und ich liebe ihre Texte, auch die, die sie schon auf youtube veröffentlicht hat. Manche Menschen werden tief berührt durch Melodien eines Liedes, durch die Noten eines Instrumentes – bei mir werden es immer die Sätze sein. Sätze, die treffen, weil sie zutreffen und einen Teil in mir treffen, den ich bis dahin selbst nicht in Worte fassen konnte. So habe ich mich heute in diesem Gespräch gefühlt. Uns trennen Welten und verbindet doch diese Liebe zur Sprache und dieser Wunsch sprachfähig zu bleiben und in Worte zu fassen was in uns ist. Sie ist schon auf großen Bühnen unterwegs und hat schon eine CD heraus gebracht. Deshalb habe ich ihr Fragen gestellt. Fragen, die sie auch kennt und für sich schon Antworten gefunden hat oder noch eine Fragende ist. Es war eine inspirierende Stunde für mich. Eine Stunde in der ich gelernt habe. Und eine Stunde, die mir wieder einmal bestätigt, was ich schon lange glaube zu wissen: Weisheit hat nichts mit dem Alter zu tun. Weisheit entsteht da, wo dem Leben mit offenen Augen begegnet wird. Da, wo die Bereitschaft da ist dazuzulernen und sich hinterfragen zu lasse ohne sich selbst dabei immer in Frage zu stellen. Weisheit ist zuhören um zuzuhören. Weisheit ist zu lernen sich selbst zu reflektieren und nicht die Ursache von schwierigen Situationen immer bei den anderen zu suchen. Die Freundin meiner Freundin ist weise. Und so manchen Satz schreibe ich mir jetzt noch auf. Damit ich ihn nicht vergesse, wenn die Fragen in mir wieder lauter werden. Eine junge weise Frau von der ich in einer Stunde viel lernen konnte, die für mich zur Ermutigung wurde. Ich bin ihr sehr dankbar für diese Zeit heute!            https://www.youtube.com/watch?v=rubjeV_0k78

Mama-Tochter-Zeit

23 Donnerstag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Familie, Mama sein, Zeit

Heute habe ich die 2 Stunden am Nachmittag mit meiner Großen so genossen. Wir waren alleine. Ein paar Erledigungen in der Stadt. Ihre Hand in meiner. Das ist selten geworden bei drei Kindern und sie ist die Älteste. Gemeinsam Eis essen. Ein Frühlingskleid für sie kaufen. Für solche Momente bin ich, auch wenn sie selten sind, so dankbar. Ihr meine ganze Aufmerksamkeit schenken können, mich mit ihr unterhalten, ihr ununterbrochen zuhören können. In diesem Moment kein Erziehungsauftrag, keine Stresssituation. Die Hausaufgaben haben wir in dieser Zeit nicht gemacht. In dieser Zeit hatte einfach unsere Beziehung ihre Zeit, unser Gespräch, unser Zusammensein. Ich bin sehr dankbar für diese 2 Stunden an diesem Tag, Mama-Tochter-Zeit. 

mitfühlen

07 Dienstag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Bibel, Charakterwerkstatt, Gott, Zeit

Herzlich Willkommen zu einem neuen Beitrag, zu neuen Dankesmomenten, zu den Kleinigkeiten des Alltages, die doch so besonders sind, zu Beobachtungen und Wahrnehmungen. Ich freu mich, wenn ihr wieder mit lest, mit denkt, mit dankbar seid. Schön, dass es euch gibt!

Bei meinen Töchtern kann ich das. Wenn sie sich weh tun oder eben gerade kam noch einmal eine von ihnen aus dem Bett um mir etwas zu erzählen, was ihr Kummer macht. Ich höre zu und nehme wahr. Beurteile weder ihren Schmerz, wenn sie sich weh tun, noch ihren Kummer, wenn sie traurig sind. Ich bin für sie da mit tröstenden Worten, manchmal mit einer Umarmung, manchmal einfach nur da sein. Bei meinen Freundinnen kann ich das. Wenn eine von ihnen Schmerzen hat oder mir erzählt, was ihr Kummer macht. Ich höre zu und nehme wahr. Beurteile weder ihren Schmerz noch ihren Kummer. Ich bin für sie da mit tröstenden Worten, manchmal mit einer Umarmung, manchmal einfach nur da sein. Bei mir lerne ich das. Denn bis jetzt konnte ich das nicht. Wenn ich traurig, enttäuscht und frustriert bin, dann sind da in mir keine tröstenden Worte, kein gütiger Umgang mit mir selbst, sondern Sätze wie: „Reiß dich zusammen. Das kann doch nicht so schwer sein.“ „Das ist doch nicht so schlimm. Stell dich nicht so an.“ Mein inneres Reden in Krisenzeiten. Aber ich beobachte, lerne, lerne von Freundinnen, wie sie mit mir umgehen, lerne von meiner Rolle als Mama. In den letzen Tagen war ich traurig, enttäuscht, frustriert. Eine Situation ist eingetreten mit der ich nicht gerechnet hätte, der ich betrübt gegenüber stehe. Aber und das ist mein Dankesmoment heute: die Traurigkeit und Enttäuschung und auch der Frust, der dadurch gerade in mir ist, nehme ich wahr ohne mich dafür zu verurteilen. Es ist o.k., dass ich traurig bin. Und die negativen Gefühle, die ich sonst mit Aktivismus versuche zu überspielen, habe ich einfach wahrgenommen. Interessant für mich: dadurch wurden diese Gefühle erst gar nicht so groß. Weiterhin habe ich in all dem die Dankesmomente wahrnehmen können. Statt wie sonst sofort zu versuchen Gute-Laune-Mechanismen zu aktivieren, die alles oft noch schlimmer machen, weil sie einen enormen Druck aufbauen wie ich in meinen Augen zu sein habe, konnte ich mich in den letzten Tagen so nehmen wie ich bin. Ich wusste nicht was für eine große Freiheit darin liegt! Und jetzt geht es mir schon so viel besser, obwohl sich gar nichts an der Situation verändert hat. Und weil ich die Bibel liebe und Gott weise ist, lese ich mit neuen Augen:  Alles hat seine Zeit – weinen hat seine Zeit, wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit, wie auch das tanzen. Prediger 3, 4  Ob ich mir die Zeit zum traurig sein nehme liegt in meiner Hand. Ich bin heute sehr dankbar für diese neue Erfahrung, die so hilfreich ist, für diesen neuen Blickwinkel und für Gottes gütigen Umgang und ein Buch, dass vor so vielen Jahren entstanden ist und mir heute zum Wegweiser wurde.

Leben teilen

26 Sonntag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Begegnungen, Freundschaft, Gedanken-/Tagebuch, Zeit

Um 11.30 Uhr heute Morgen kommen wir an. Nicht in meiner Heimatstadt, sondern in meiner Heimatgemeinde (Kirche). Hier habe ich Menschen kennen gelernt, die so lebendig Glaube gelebt haben, dass es mich angesteckt hat und ich mich auf die Suche gemacht habe – „meinen“ eigenen Glauben zu finden. Und deshalb sind es immer besondere Momente, wenn ich durch die Türe ins Innere des Gebäudes gehe. Denn hier treffe ich Menschen, die mich geprägt und begleitet haben, mit denen ich mich sonst nicht treffe, weil es einfach zu viele wunderbare Menschen gibt. Und in der Predigt gab es ein Zitat von Christopher McCandless: „Echtes Glück kann man nur erfahren, wenn man es teilt.“ Genau das erlebe ich in meinem Leben und freue mich so sehr und bin so dankbar, dass Gott mir Menschen schenkt. Genauso empfinde ich das. Sie sind jeder für sich ein Geschenk. Ein fröhliches Hallo an den verschiedenen Ecken und Türen, Umarmungen, freundliches Händedrücken, ein paar austauschende Worte, wunderbare Begegnungen. Mittags sitzen wir dann in der Familie meiner Freundin, mein Patenkind erzählt mir von ihrem letzten Urlaub, zeigt Bilder, teilt ihre Glücksmomente. Meine Freundin und ich bringen uns zwischen Pizza zubereiten, Kindern zuhören und beschäftigen auf den neusten Stand: Wie geht es dir? Wie geht es mir? Es war kurz, intensiv, schön. Wir müssen los. Nach Hause, mein Mann hat im Abendgottesdienst unserer jetzigen Gemeinde (Kirche) eine Aufgabe. Und dankbar sitze ich da und denke, auch hier beschenkt mich Gott mit Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Es hat gedauert bis das hier und jetzt zum Zuhause wurde. Bis ich hier auch zugeben konnte, wenn es mir nicht gut ging und merkte trotzdem angenommen zu sein. In der Zeit als meine Kinder so klein waren und ich über Jahre vom eigentlichen Gottesdienst nicht viel mitbekommen habe, bin ich oft trotzdem gegangen, weil ich hier Menschen getroffen habe, mit denen ich mein Leben teilen, denen ich mich mitteilen konnte und ich durfte zuhören, habe Glück und Unglück von anderen erfahren. Und an dem heutigen Abend sitze ich hier und denke: „Echtes Leben kann man (nur) erfahren, wenn man es teilt, wenn man sich mitteilt, mit anderen teilt, wenn man Anteil nimmt.“ Ich bin so dankbar, dass Gott so unterschiedliche wunderbare Menschen geschaffen hat. Seine Kreativität ist unübertroffen. Das ist mir heute sehr bewusst geworden und ich bin so dankbar dafür.

wertvolle Selbstverständlichkeiten #5

17 Freitag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Bücher, Schreiben, wertvolle Selbstverständlichkeiten, Zeit

Krass, wie schnell so eine Woche umgeht und wie leicht es ist jeden Tag eine Selbstverständlichkeit zu finden, für die man dankbar sein kann. Heute ist es, dass ich lesen und schreiben kann. Jeden Tag, wirklich jeden Tag gebrauche ich diese lernbare Fähigkeit. Und gut, ich habe dazu eine unglaubliche Affinität. Es ist für mich nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Genuss. Lesen sorgt für Selbstständigkeit. Obwohl ich meine Ausbildung schon lange abgeschlossen habe, habe ich immer die Möglichkeit mich weiterbilden zu können, meinen Horizont erweitern zu können, weil sich Buchstaben nicht willkürlich aneinander reihen und ich ihre Bedeutung nicht verstehe, sondern sie zu Wörtern werden, sie sinnvolle Sätze ergeben, die mein Wissen erweitern. Es ist ein riesiges Privileg. Ich erinnere mich auch noch gerne an die letzten Sommerferien. Weil ich empfinde, dass meine Zeit so begrenzt ist lese ich im Alltag eigentlich nur thematische Bücher und in den Sommerferien einen Roman. Und geschriebene Geschichten können mein Herz, meine Gedanken, meine Seele so fesseln, das schafft kein Film. Ich liebe das Lesen, das Schreiben sowieso. Heute bin ich so dankbar für diese wundervolle Fähigkeit. Sie nimmt mich in andere Welten mit, erweitert meinen Horizont, formt meine Werte, eröffnet mir neue Möglichkeiten…

Glückstage

11 Samstag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Familie, Leben mit Kindern, Zeit

Es ist so faszinierend, wenn es frisch ist, wenn alles noch so unberührt vor einem liegt. Zwei Leben, die noch keine gemeinsame Geschichte haben. Zwei Leben, die sich dafür entscheiden eine gemeinsame Geschichte zu schreiben und zu ihrem Glück und zur Erhaltung der Menschheit weitere Leben in dieses Leben zu lieben. Es ist aufregend, irgendwie abenteuerlich, vielleicht romantisch, nicht ganz so kitschig wie in Hollywood, etwas realistischer, weil wir nicht ganz so gut aussehen, weil wir in unserer Liebe nicht ganz so ausschließlich sind, denn es gibt grundsätzlich noch andere Dinge im Leben, die unser Leben lebenswert machen. Gott sei Dank. Und unser gemeinsames Leben endet nicht nach 90 Minuten. Und so liegt es auf der Hand, dass es nicht immer ganz so intensiv ist, wie in der ersten Zeit, dass wir uns immer wieder finden müssen in unserem Alltag, der nun andere Anforderungen stellt, als in der Zeit, in der wir nur zu zweit waren, in der Zeit, als unsere Geschichte noch nicht so viele Seiten hatte. In einer Situation in den letzten Tagen dachte ich (mal wieder): „Warum kann mein Mann nicht ein bisschen emotionaler sein? Mir etwas mehr Empathie entgegen bringen und nicht jedes Gefühl von mir erst einmal hinterfragen? Warum kann er nicht mehr Verständnis zeigen?“ Ich dachte (mal wieder): „Gott sei dank bringt er immer wieder mit seiner Sachlichkeit Ruhe ins emotionale Gefüge unserer Frauenwirtschaft hier zu Hause. Auf bestimmte Situationen lässt er sich gar nicht ein, stört sich an emotionalen Ausbrüchen nicht sonderlich, egal ob sie fröhlich oder verzweifelt sind. Er bleibt da in seiner verlässlichen Beständigkeit.“ Heute waren wir Teilnehmer eines Eheseminares in unserer Gemeinde (Kirche). Ich mag es total, dass dieses Thema dort einen Ort findet um besprochen zu werden. Viele Ehen, die scheitern, viele Ehen, in denen nicht mehr miteinander geredete wird, viele Ehen, deren gemeinsames Happy End es nicht gibt, weil einer schon vorher die Handlung verlässt. Und es geht für mich nicht um neue Erkenntnisse, sondern um die Erinnerung. Denn was bringt die beste Erkenntnis, wenn sie im Alltag nicht gelebt wird? Und ich bin dankbar, dass wir diese wertvolle Ehezeit miteinander hatten zusammen mit vielen weiteren Paaren, denen ihre Ehe auch nicht egal ist. Ich bin dankbar für die Mitarbeiter, die in der Zeit auf die Kinder aufgepasst haben und für liebe Leute, die uns an diesem Tag bekocht haben. Und der Satz bleibt mir in Erinnerung: „Der Punkt der Anziehung in einer Partnerschaft wird zum Punkt des Konflikts.“ Dankbar für Ehezeit, für Zeit zu zweit, für unsere gemeinsame Geschichte…

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