Und heute geht es zu ende-das Jahr 2016. Es war herausfordernd mit dem Beigeschmack von Überforderung. Nicht, weil ich die vielen schönen Dinge nicht sehen könnte, die in meinen Alltag gelegt sind, sondern, weil ich viele Menschen erlebt habe denen so viele Selbstverständlichkeiten nicht in den Alltag hinein gelegt sind. Sicherheit, das Gefühl willkommen zu sein, eine schöne Wohnung, Begegnungen ohne Vorurteile-all das haben sie nicht erlebt und das tut mir, nach wie vor und immer wieder neu, im Herzen weh. Weil wir doch alle Menschen sind und in allen Nationen, Kulturen und Ländern gibt es freundliche und unfreundliche Menschen, Menschen mit einem sehr feinen Gewissen und Menschen mit unglaublich groben Zügen, die unmenschliche Dinge tun, weil ihnen die Menschlichkeit verloren gegangen ist. Und wenn ich für eines dankbar bin in diesem Jahr 2016, dann, dass Gott mir so viele Begegnungen mit Menschen geschenkt hat. All die tollen Frauen, die ich an meinen Vorträgen kennen lernen durfte und manch inspirierendes Gespräch, das sich danach ergeben hat. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für all die, die ich kennen lernen durfte aus anderen Nationen, Kulturen, Ländern, weil sie meinen Horizont erweitern, weil sie mich herausfordern, weil sie mir Gutes tun. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für meine Freundin, die uns gestern aus Berlin besucht hat. Eine unglaublich lebensfrohe weise Frau, die in einem Kiez mit Jugendlichen arbeitet, die selbst schon sexuell übergriffig wurden, weil ihre Seele schon von klein auf mit Füßen getreten wurde. Eine Arbeit, die ich nie tun könnte, Hilfe, die ich nie geben könnte. Aber genau das lerne ich von ihr: wir haben alle eine andere Not, die uns anspricht, bei dir wir das Gefühl haben helfen zu müssen und zu wollen, weil es uns auf der Seele brennt. Und ich mag es so sehr, dass wir uns austauschen können, dass wir uns gegenseitig unterstützen und jede in ihrer Art lassen, da wo sie helfen will. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für eine andere Freundin, die zu Besuch war, die in diesem Jahr Familie gegründet hat, ein Haus gekauft, Urlaub mit Baby plant. Ich freu mich, wir sind schon so lange Freundinnen und können uns gegenseitig zuhören, auch wenn wir ganz unterschiedliche Themen haben. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Es sind noch so viele andere Menschen, andere Geschichten, andere Biographien, die ich erleben durfte…Und bei all den menschlichen Katastrophen, bei all den angstmachenden Nachrichten, bei all der gelebten Lieblosigkeit möchte ich mich auch im neuen Jahr an das halten, was wir vor ein paar Tagen in der Weihnachtsgeschichte gelesen haben: Fürchte dich nicht! Ich will mich immer wieder neu gegen die Angst und für das Vertrauen in Gott entscheiden, weil ich an ihn glaube, weil ich sein Wirken in vielem erleben darf, weil es noch nicht zu ende ist und weil ich glaube, dass eine Lebensgeschichte dann Sinn macht, wenn sie von seiner Hand geschrieben wird. Und so wünsche ich euch allen ein gesegnetes neues Jahr. Nicht als leere Floskel, sondern als sinnfüllendes alltägliches Erleben. Vielen Dank für euer treues Lesen, vielen Dank für eure likes und Kommentare…Diese schriftlichen Begegnungen sind für mich auch freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für euch! Mit ganz lieben Grüßen an euch alle, Lissy