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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Kategorien-Archiv: alltägliche Begegnungen

Menschen, Geschichten, Begegnungen

17 Montag Jul 2017

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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Begegnungen, Frauen, Freundschaft

Es sind Menschen, die mein Leben bereichern. Geschichten von anderen, die mich zum Nachdenken bringen. Es sind Begegnungen, die mich inspirieren und Gespräche, die mich auf neue Gedanken bringen. Und in meinem Leben bin ich für all die Menschen dankbar, die ich kennen darf! Manche Begegnungen sind selten, andere treffe ich öfter. Und keine von ihnen möchte ich missen: Ich lerne von der Sozialarbeiterin, die sich in diesen herausfordernden Zeiten ausschließlich um unbegleitete minderjährige Jugendliche kümmert, die aus anderen Kulturen und Ländern nach Deutschland gekommen sind. Ich erlebe, dass sie die Hoffnung für ein friedliches Zusammenleben nicht verliert. Ich ärgere mich darüber, dass ich den Geburtstag einer lieben Freundin vergessen habe. Sie ist so eine in sich ruhende Persönlichkeit. Ich bin so gerne mit ihr zusammen und bewundere sie für ihre Ausstrahlung, ihr Charisma. Ich höre gebannt den Träumen meiner Freundin zu, die eine Professur anstrebt und 5fache Mutter ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das schafft, weil sie unglaublich diszipliniert und ausdauernd ist. Sie erinnert mich daran nicht davon auszugehen, dass die Erfüllung von Zielen und Träumen ohne Anstrengungen in den Schoss fallen. Ich feiere mit meiner Freundin und genieße den Abend mit ihr, weil sie ihre Prüfungen bestanden, einen Beruf und eine Arbeitsstelle hat. Sie hat sich da erarbeitet und erkämpft. Sie hat es nicht leicht gehabt mit Arbeitszeiten, lernen, denn sie ist Mama. Und das von Anfang an alleine. Ich freue mich so mit ihr, dass sie diesen Meilenstein durch ihre Willenskraft erreicht hat. Und ich freue mich, dass unsere Mitbewohnerin nach einer Woche außer Haus wieder da ist. Letztens habe ich in meiner Lieblingszeitschrift FLOW einen super Artikel gelesen: Der Tag an dem ich aufhörte zu jammern. Sehr inspirierend. Und endlich fiel mir auf was sich an meiner Mitbewohnerin so bewundere: Ich habe sie in drei Jahren noch nie Jammern gehört, echt noch nie. Sie ist mir eine riesige Inspiration Dinge so zu nehmen wie sie kommen und nicht dauernd zu jammern. Ich selbst beginne da erst meinen Lernweg. Aber ich wohne mit der besten Lehrerin im Haus. Viele Menschen, viele wertvolle Geschichten, viele Gründe um dankbar zu sein. 

ohne Altersbeschränkung

02 Sonntag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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Frauen, Schreiben, Zeit

Heute habe ich die Freundin meiner Freundin getroffen. Weil ihre Freundin und ich gerne schreiben, reden und überhaupt die Sprache unsere Art und Weise ist uns auszudrücken, bekamen wir die Möglichkeit uns näher kennenzulernen. Auf Instagram folge ich einem kleinen Stück, einem Ausschnitt ihres Lebens, das sie teilt, sich uns mitteilt, das was sie frei gibt von sich in die Öffentlichkeit. Und ich liebe ihre Texte, auch die, die sie schon auf youtube veröffentlicht hat. Manche Menschen werden tief berührt durch Melodien eines Liedes, durch die Noten eines Instrumentes – bei mir werden es immer die Sätze sein. Sätze, die treffen, weil sie zutreffen und einen Teil in mir treffen, den ich bis dahin selbst nicht in Worte fassen konnte. So habe ich mich heute in diesem Gespräch gefühlt. Uns trennen Welten und verbindet doch diese Liebe zur Sprache und dieser Wunsch sprachfähig zu bleiben und in Worte zu fassen was in uns ist. Sie ist schon auf großen Bühnen unterwegs und hat schon eine CD heraus gebracht. Deshalb habe ich ihr Fragen gestellt. Fragen, die sie auch kennt und für sich schon Antworten gefunden hat oder noch eine Fragende ist. Es war eine inspirierende Stunde für mich. Eine Stunde in der ich gelernt habe. Und eine Stunde, die mir wieder einmal bestätigt, was ich schon lange glaube zu wissen: Weisheit hat nichts mit dem Alter zu tun. Weisheit entsteht da, wo dem Leben mit offenen Augen begegnet wird. Da, wo die Bereitschaft da ist dazuzulernen und sich hinterfragen zu lasse ohne sich selbst dabei immer in Frage zu stellen. Weisheit ist zuhören um zuzuhören. Weisheit ist zu lernen sich selbst zu reflektieren und nicht die Ursache von schwierigen Situationen immer bei den anderen zu suchen. Die Freundin meiner Freundin ist weise. Und so manchen Satz schreibe ich mir jetzt noch auf. Damit ich ihn nicht vergesse, wenn die Fragen in mir wieder lauter werden. Eine junge weise Frau von der ich in einer Stunde viel lernen konnte, die für mich zur Ermutigung wurde. Ich bin ihr sehr dankbar für diese Zeit heute!            https://www.youtube.com/watch?v=rubjeV_0k78

Weltfrauentag

08 Mittwoch Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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Begegnungen, Frauen, Freundschaft

Mir macht an diesem Tag vor allem der Konsumgedanke zu schaffen. In den Blumenläden wird Werbung dafür gemacht, Blumensträusse zu verschenken. Wer soll da wen beschenken? Ich mich selber oder mein Mann mich? Der Valentinstag war doch erst… Aber auch in anderen Geschäften und in sozialen Medien wird mit dem Spruch geworben: „Lass dich beschenken.“ Kommt es uns Frauen wirklich darauf an – der Wunsch uns feiern zu lassen? Der 8. März ist ein politisches Datum. Frauen haben Mut und Entschlossenheit bewiesen und sich für das Wahlrecht und die Gleichberechtigung eingesetzt. Ich erinnere mich dankbar an diese Frauen, denn sie haben mir den Weg geebnet, den ich heute so selbstverständlich gehe. Viele Möglichkeiten, Freiheiten, Perspektiven… Und das will ich leben und für meine Töchter weiter fördern, Möglichkeiten zu schaffen, Freiheiten zu behalten, Perspektiven zu gestalten… Wenn mir eines noch mehr zu schaffen macht als der Konsumgedanke am Weltfrauentag dann, dass Frauen sich gegenseitig das Leben schwer machen. Durch Be- und Verurteilungen, durch Vorurteile und Geringschätzung, durch lästern andere verunsichern und der anderen ihre Erfolge nicht gönnen können. Ich bin sehr dankbar, dass ich viele Frauen kennen darf, die mein Leben bereichern und für die ich dankbar bin. Es ist so interessant unterschiedliche Menschen wahrzunehmen und zu bemerken – in uns allen schlägt ein Herz, wir alle wünschen uns anerkannt und geliebt zu werden, glücklich zu sein und tragen in uns den Wunsch wirksam zu sein und unseren Teil in diesem unserem Leben beizutragen – egal welches Alter, aus welchem Land, in welcher Sprache. Wir könnten uns darin unterstützen, der anderen ihr Glück gönnen und einen freundlichen Umgang miteinander einüben. Immer wieder neu und auch dann, wenn es schwer fällt. Wir müssen uns nicht mehr so sehr für die Gleichberechtigung einsetzen, sondern die Gleichwertigkeit entdecken und leben. Denn sind wir nicht alle gleichwertig, gleich viel wert weil wir Frauen sind, weil wir Menschen sind?

Vorbilder

16 Donnerstag Feb 2017

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Alltagslektion, Frauen

Heute muss ich einen Dankesmoment mit euch teilen, der kein allgemeiner Schauplatz ist. Unsere Wohnung hatte ich rechtzeitig verlassen, mein Mann würde heute unsere 2 Mädels in den Kindergarten bringen. Meine Große saß schon längst im Schulbus für einen neuen Schultag. Und ich saß im Auto um zu einem Vortrag zu fahren, den ich ab 9.45 Uhr bis ca. 10.45 Uhr halten sollte. Beginn der Veranstaltung war 9 Uhr. Mein Navi zeigte mir an, dass ich um 8.45 Uhr dort sein würde. Das änderte sich schnell, als ich in den ersten Stau fuhr. Kurze Nachricht an den Veranstalter, ich verspäte mich, werde um 9 Uhr nicht da sein. Der Stau löste sich auf, ich holte wieder Zeit rein. Aber dann, fetter Unfall, fetter Stau, kein vor und zurück kommen. Auf das Navi wollte ich schon gar nicht mehr schauen, weil die Zeit immer weiter fort schritt und meine Ankunftszeit sich (für mich) zeitlich dramatisch nach hinten verschob. Angekommen bin ich um 10.32 Uhr. Ich dachte, heute Abend würden mir diese 3 Stunden Hinfahrt als katastrophales Tagesereignis im Kopf hängen bleiben. Aber Dankbarkeit verändert die Wahrnehmung. Erinnern kann ich mich an das freundliche Lächeln der Frau, die mich auf dem Parkplatz empfing und mich mit den Worten: „Herzlich willkommen“ begrüßte. Gibt es etwas netteres als solch eine freundliche Geste, nachdem ich 1 1/2 Stunden zu spät kam? Die Veranstalterin ist genauso freundlich. Fragt mich, ob ich gleich ans Mikrophon könnte oder erst eine Pause brauche. Natürlich bin ich sofort ans Mikrophon. Ich dachte, dass vor allem das Gefühl von Scham und Versagen mein Hauptgefühl heute Abend sein würde. Aber wenn man auf so wohlwollende, freundliche, absolut nicht hektische Art begrüßt und willkommen geheißen wird, dann ist das wirklich etwas besonderes. Eine wunderbare Atmosphäre! Mein Vortrag habe ich dann auf eine halbe Stunde gekürzt und für die Rückfahrt habe ich 1 1/4 Stunde gebraucht. So ist das Leben, der Alltag und ich bin so dankbar, dass es Menschen gibt, die mir zum Vorbild geworden sind in Freundlichkeit, Wohlwollen und Verständnis…

gönnen können

11 Mittwoch Jan 2017

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Freundschaft, Gedanken, Zeit

Aus einer kurzen Frage: „Ich würde gerne ein bisschen was an meinem Blog verändern und bekomme das alleine nicht hin. Könnest du mir vielleicht helfen?“ werden lange Abende. Das hätte ich nicht gedacht. Es sind dann auch 2 Hände, die immer wieder über die Tastatur fliegen, die aber eine so ganz andere Sprache sprechen. Die Sprache der Technik, der Datenwelt, der Computerfachmenschen. Und ich weiß gar nicht, wie ich mich bei ihm für seine Hilfe bedanken kann. Seine Antwort immer wieder: „Lissy, das macht mir Spaß.“ AGBs, Jetpack, gehostet, Domain, Themes, Plugins…sind alles Begriffe, die ich nicht mit Spaß verbinde. Aber muss ich das denn? Ist es nicht total schön, dass unser Herz bei ganz unterschiedlichen Dingen höher schlägt? Dass keiner alles können muss, wenn wir uns gegenseitig unterstützen? Wenn wir uns neidfrei begegnen und dem anderen durch das was wir tun Gutes tun können? Was ist die Welt für ein schöner Ort, we20170111_095758_20170111134931382nn wir dem anderen seine Fähigkeiten nicht neiden, sondern gönnen können, wenn Unterstützung nicht nur ein Wort, sondern Wirklichkeit ist? Wenn wir voneinander profitieren, uns gegenseitig bereichern, dem anderen Gutes tun? Ich bin so dankbar, dass ich das an den Abenden erleben durfte. Einfach jemand, der es gut mit mir meint und ohne dessen Hilfe mein Blog kein neues Zuhause bekommen hätte. Ich freu mich so über diesen großzügigen Freund, seine unglaubliche Unterstützung…es ist sein Verdienst, dass ich heute Abend so dankbar bin. Und wenn ich irgendwann etwas für ihn tun kann, ich bin bereit…

Danke an euch!

31 Samstag Dez 2016

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Frauen, Freundschaft, Gott

Und heute geht es zu ende-das Jahr 2016. Es war herausfordernd mit dem Beigeschmack von Überforderung. Nicht, weil ich die vielen schönen Dinge nicht sehen könnte, die in meinen Alltag gelegt sind, sondern, weil ich viele Menschen erlebt habe denen so viele Selbstverständlichkeiten nicht in den Alltag hinein gelegt sind. Sicherheit, das Gefühl willkommen zu sein, eine schöne Wohnung, Begegnungen ohne Vorurteile-all das haben sie nicht erlebt und das tut mir, nach wie vor und immer wieder neu, im Herzen weh. Weil wir doch alle Menschen sind und in allen Nationen, Kulturen und Ländern gibt es freundliche und unfreundliche Menschen, Menschen mit einem sehr feinen Gewissen und Menschen mit unglaublich groben Zügen, die unmenschliche Dinge tun, weil ihnen die Menschlichkeit verloren gegangen ist. Und wenn ich für eines dankbar bin in diesem Jahr 2016, dann, dass Gott mir so viele Begegnungen mit Menschen geschenkt hat. All die tollen Frauen, die ich an meinen Vorträgen kennen lernen durfte und manch inspirierendes Gespräch, das sich danach ergeben hat. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für all die, die ich kennen lernen durfte aus anderen Nationen, Kulturen, Ländern, weil sie meinen Horizont erweitern, weil sie mich herausfordern, weil sie mir Gutes tun. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für meine Freundin, die uns gestern aus Berlin besucht hat. Eine unglaublich lebensfrohe weise Frau, die in einem Kiez mit Jugendlichen arbeitet, die selbst schon sexuell übergriffig wurden, weil ihre Seele schon von klein auf mit Füßen getreten wurde. Eine Arbeit, die ich nie tun könnte, Hilfe, die ich nie geben könnte. Aber genau das lerne ich von ihr: wir haben alle eine andere Not, die uns anspricht, bei dir wir das Gefühl haben helfen zu müssen und zu wollen, weil es uns auf der Seele brennt. Und ich mag es so sehr, dass wir uns austauschen können, dass wir uns gegenseitig unterstützen und jede in ihrer Art lassen, da wo sie helfen will. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für eine andere Freundin, die zu Besuch war, die in diesem Jahr Familie gegründet hat, ein Haus gekauft, Urlaub mit Baby plant. Ich freu mich, wir sind schon so lange Freundinnen und können uns gegenseitig zuhören, auch wenn wir ganz unterschiedliche Themen haben. Freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Es sind noch so viele andere Menschen, andere Geschichten, andere Biographien, die ich erleben durfte…Und bei all den menschlichen Katastrophen, bei all den angstmachenden Nachrichten, bei all der gelebten Lieblosigkeit möchte ich mich auch im neuen Jahr an das halten, was wir vor ein paar Tagen in der Weihnachtsgeschichte gelesen haben: Fürchte dich nicht! Ich will mich immer wieder neu gegen die Angst und für das Vertrauen in Gott entscheiden, weil ich an ihn glaube, weil ich sein Wirken in vielem erleben darf, weil es noch nicht zu ende ist und weil ich glaube, dass eine Lebensgeschichte dann Sinn macht, wenn sie von seiner Hand geschrieben wird. Und so wünsche ich euch allen ein gesegnetes neues Jahr. Nicht als leere Floskel, sondern als sinnfüllendes alltägliches Erleben. Vielen Dank für euer treues Lesen, vielen Dank für eure likes und Kommentare…Diese schriftlichen Begegnungen sind für mich auch freundliche Begegnungen, liebevolles Miteinander, gelebte Menschlichkeit. Ich bin dankbar für euch! Mit ganz lieben Grüßen an euch alle, Lissy20161214_160414

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10 Samstag Dez 2016

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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unterwegs mit Geflüchteten

Und als ich die Nachricht gehört habe, dass die 19jährige junge Frau in Freiburg von einem afghanischen unbegleitetem Geflüchtetem vergewaltigt und ermordet wurde, bleibt meine Welt für einen Augenblick in Schockstarre stehen. Und all die Gefühle, die in mir wohnen, zeigen sich. Kann ich weiter unbegleitete Geflüchtete aus anderen Kulturen bei mir willkommen heißen? Ist das nicht gefährlich? Wie verändert sich das Land in dem ich geboren bin, das ich liebe? Bestätigt es meine inneren Ängste und Unsicherheiten, dass das Böse von außen kommt und jetzt erst richtige Probleme entstehen, weil wir Grenzen und Häuser öffnen? Ist das so? Darauf habe ich keine Antworten – nur eine Geschichte. Vor knapp einem Jahr kamen sie das erste Mal zu uns zum Essen. Alle ziemlich groß, mit Bartwuchs und auf die Frage wie alt sie sind antworten sie: 16. Und ich bin etwas verunsichert. Unsere 16jährigen sehen wirklich anders aus – noch nicht so nach Mann. Und ich bin so dankbar, dass meine Angst mich zur Vorsicht mahnt, aber nicht zur Ausgrenzung ermutigt. Und so kommen sie, jede Woche. Und ich höre ihre Geschichten. Der eine gehört zu einer Minderheit in seinem Heimatland. Keine Chance auf Bildung, auf Entwicklung, auf Selbstständigkeit. Immer Angst vor der Gewalt, die auf der Straße lauert. Und seine Mutter schickt ihn los, als das Nachbardorf verwüstet wird. Er soll es besser haben, er soll eine Chance bekommen. Zukunft soll kein leeres Wort, sondern Wirklichkeit werden. Der Kontakt nach Hause fast unmöglich, weil es dort die Telekom nicht gibt. Seinen Freund hat er auf der Flucht kennen gelernt. Seine Familie glaubt an einen anderen Gott und das ist in seinem Heimatland nicht erlaubt. Das Wort Toleranz kennt man dort nicht. Sie erleben immer wieder Demütigungen, Unsicherheit, Angst. Zwischen dem Abschiedskuss und heute liegt fast ein Jahr. Er vermisst seine Familie so, erzählt immer wieder von seiner kleinen Schwester. Er wünscht sich einen Beruf zu erlernen, lernt schnell unsere Sprache, ist hilfsbereit. Auf der Flucht lernt er seinen Freund kennen, der von seinem Onkel los geschickt wurde, weil seine Mutter ins Gefängnis kam. In den Augen unseres Rechtstaates hat sie nichts falsch gemacht. Aber es wird zu gefährlich für ihn in der Heimat zu bleiben, da wo er verwurzelt ist. Er soll neue Wurzeln schlagen nach einer gefährlichen Flucht, in einer anderen Sprache, in einer fremden Kultur. Geht das überhaupt?… Wir sind alle Menschen mit Gaben und Fähigkeiten, mit Träumen und Wünschen, mit dem Bedürfnis wirksam zu sein. Aber wir werden an sehr unterschiedlichen Orten in dieser Welt geboren, mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, in ganz unterschiedliche Situationen. Und mit anderen Sprachen, mit anderem Aussehen, mit dem fremden Geruch kommt auch die Unsicherheit, das Bedürfnis zu schützen was man hat. Und die Vermutung steht im Raum, dass Sprüche: >Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.< (Albert Schweizer) oder >Liebe ist das einzige was wächst, wenn wir es verschwenden.< (Ricarda Huch) nette Poesie, aber nicht Lebenswirklichkeit sind. Mir geht es nicht um Politik, um geschlossene oder offene Grenzen…mit geht es um meine Stadt, um mein Zuhause, um die, die schon hier sind. Ich erlebe, dass die 2 netten Poesiesprüche Wirklichkeit werden können. Ich komme auch an meine Grenzen, bin überfordert oder genervt. Aber die Gefühle kannte ich auch schon bevor ich mit Geflüchteten in Kontakt kam. Und so bin ich sehr dankbar für die Menschen, die mir begegnen, die mein Leben durcheinander wirbeln und auch bereichern, die mich nachdenklich machen und mich reflektieren lassen, die mich neu dankbar machen für das Glück, das ich habe und dass es nichts Selbstverständliches in meinem Leben gibt. Ich bin dankbar, dass sie aus Fremden Freunde machen, aus Angst Zuversicht und aus Sorge Hoffnung… 20161027_133437

(…und ich hoffe sehr und erwarte, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird. Es gibt keine angemessene Strafe für ein solches menschenverachtendes Verhalten, aber wirksame Konsequenzen und ich wünsche mir, dass so etwas nie wieder einer Frau passiert – weder durch einen Geflüchteten, noch durch einen Deutschen, weder durch einen Ehemann, noch durch einen Fremden. Woher kommt nur diese Lieblosigkeit, diese Unmenschlichkeit, dieses Zerstören von Mensch zu Mensch?)

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