„Unsere Eltern erklärten uns, dass jeder Mensch auf der Welt seine unsichtbare Geschichte mit sich herumträgt und allein deshalb etwas Toleranz verdient.“ Ich stehe nicht in der Gefahr mir spontan eine neue Tasche zu kaufen oder ein paar Schuhe oder ähnliches. Aber wenn ich in einem Buchladen stehe, dann werde ich meistens schwach. So viele wunderbare Geschichten, die gelesen werden wollen, so viele wunderbare Menschen, die etwas aus ihrem Leben teilen und ich die Möglichkeit habe dazuzulernen, zuzuhören, neue Gedanken zuzulassen. Mein absoluter Favorit im Moment ist das Buch von Michelle Obama. Es hat mich an dem Tag, als es in Deutschland zu kaufen gab angelacht, nein, sie hat mich angelacht. „Ihr möchte ich zuhören,“ dachte ich und schon war das Buch gekauft. Und das Zitat ihrerer Eltern, das ich am Anfang erwähne, ist schon so treffend und schön formuliert. Ich verstehe so manche Menschen nicht. Es sind nicht die, mit denen ich viel Zeit verbringe, sondern eher die, die so flüchtig in mein Leben kommen und dann auch wieder verschwinden. Von manchen bekomme ich nur einen Bruchteil ihres Lebens mit und trotzdem stehe ich in der Gefahr genauso schnell wie sie kommen und gehen ein Urteil in meinem Kopf zu fällen, eine Schublade zu öffnen und sie dort abzulegen. Diese Urteile sind meistens nicht sehr freundlich, ermutigend und aufbauend. Deshalb möchte ich immer mehr verlernen zu urteilen, auch wenn mich manche Dinge oder Verhaltensweisen stören: „Jeder Mensch trägt seine unsichtbare Geschichte mit sich herum.“ …einschließlich ich selbst. Das Buch gefällt mir jetzt schon, obwohl ich erst 30 von 538 Seiten gelesen habe…und ich wünsche mir, dass dieses Zitat Auswirkungen in meinen Alltag hat.