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Es ist so faszinierend, wenn es frisch ist, wenn alles noch so unberührt vor einem liegt. Zwei Leben, die noch keine gemeinsame Geschichte haben. Zwei Leben, die sich dafür entscheiden eine gemeinsame Geschichte zu schreiben und zu ihrem Glück und zur Erhaltung der Menschheit weitere Leben in dieses Leben zu lieben. Es ist aufregend, irgendwie abenteuerlich, vielleicht romantisch, nicht ganz so kitschig wie in Hollywood, etwas realistischer, weil wir nicht ganz so gut aussehen, weil wir in unserer Liebe nicht ganz so ausschließlich sind, denn es gibt grundsätzlich noch andere Dinge im Leben, die unser Leben lebenswert machen. Gott sei Dank. Und unser gemeinsames Leben endet nicht nach 90 Minuten. Und so liegt es auf der Hand, dass es nicht immer ganz so intensiv ist, wie in der ersten Zeit, dass wir uns immer wieder finden müssen in unserem Alltag, der nun andere Anforderungen stellt, als in der Zeit, in der wir nur zu zweit waren, in der Zeit, als unsere Geschichte noch nicht so viele Seiten hatte. In einer Situation in den letzten Tagen dachte ich (mal wieder): „Warum kann mein Mann nicht ein bisschen emotionaler sein? Mir etwas mehr Empathie entgegen bringen und nicht jedes Gefühl von mir erst einmal hinterfragen? Warum kann er nicht mehr Verständnis zeigen?“ Ich dachte (mal wieder): „Gott sei dank bringt er immer wieder mit seiner Sachlichkeit Ruhe ins emotionale Gefüge unserer Frauenwirtschaft hier zu Hause. Auf bestimmte Situationen lässt er sich gar nicht ein, stört sich an emotionalen Ausbrüchen nicht sonderlich, egal ob sie fröhlich oder verzweifelt sind. Er bleibt da in seiner verlässlichen Beständigkeit.“ Heute waren wir Teilnehmer eines Eheseminares in unserer Gemeinde (Kirche). Ich mag es total, dass dieses Thema dort einen Ort findet um besprochen zu werden. Viele Ehen, die scheitern, viele Ehen, in denen nicht mehr miteinander geredete wird, viele Ehen, deren gemeinsames Happy End es nicht gibt, weil einer schon vorher die Handlung verlässt. Und es geht für mich nicht um neue Erkenntnisse, sondern um die Erinnerung. Denn was bringt die beste Erkenntnis, wenn sie im Alltag nicht gelebt wird? Und ich bin dankbar, dass wir diese wertvolle Ehezeit miteinander hatten zusammen mit vielen weiteren Paaren, denen ihre Ehe auch nicht egal ist. Ich bin dankbar für die Mitarbeiter, die in der Zeit auf die Kinder aufgepasst haben und für liebe Leute, die uns an diesem Tag bekocht haben. Und der Satz bleibt mir in Erinnerung: „Der Punkt der Anziehung in einer Partnerschaft wird zum Punkt des Konflikts.“ Dankbar für Ehezeit, für Zeit zu zweit, für unsere gemeinsame Geschichte…