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Im Ballett geht es oft um Perfektion, darum synchron zu sein. Das Ergebnis ist sehr wichtig, wenn man die Dokumentationen übers Ballett anschaut, die meine Große so liebt. Heute hatte sie ihren Auftritt bei dem Tanzfestival ihrer Tanzschule. Ich bin stolze Mama, beobachte aber auch noch etwas anderes und ich hoffe sehr ich kann das so positiv beschreiben wie ich es empfunden habe und verletze nicht durch meine Worte… Nicht nur die Kinder, sondern auch Frauen bringen ihr Können auf die Bühne. Manche von ihnen Mütter, die schon drei, vier Kinder zur Welt gebracht haben. Ihre Körper sind nicht das was man in der Ballettwelt perfekt nennt, sondern alltäglich, ihr Auftritt ist nicht fehlerfrei, aber für mich bedeutend, denn: Woche für Woche halten sie sich die Zeit fürs Ballett frei, ihre Zeit, ihre Auszeit vom Alltag. Sie üben und trainieren, nicht um perfekt zu werden, sondern, weil sie lieben was sie tun, weil es ihnen Spaß macht, weil nicht das Ergebnis entscheidend ist, sondern das was sie für sich tun. Ich liebe es ihre Gesichter zu beobachten. Mamas, die auf der Lebensbühne immer wieder alle Kraft einsetzen und die scheinbar verstanden haben um was es geht: sich Zeiten frei halten um aus dem Alltag herauszukommen, abzuschalten, loszulassen. Bei wunderschöner Musik mit anderen Frauen die auch genau das wollen: nicht die Perfektion, sondern Freude am Tanz und Spaß an der Sache. Ich habe mit keiner von ihnen gesprochen, meine Gedanken sind nur fiktiv, aber ich habe eine Mama, die ich flüchtig kenne nach der Veranstaltung nach Hause eilen sehen, ihr Mann und ihre Kinder waren nicht als Zuschauer dabei. Aber auf ihrem Gesicht war ein Lächeln, wir grüßten uns kurz und ich glaube sie war einfach glücklich, dass sie dabei war. Nicht der Applaus schien das entscheidende zu sein oder die Zuschauer, sondern den Wert, den sie sich durch ihr Hobby selber gibt. Wunderbar viele Dankesmomente an einem solchen Nachmittag. Einer von ihnen: die Mamas auf der Bühne…