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Mir macht an diesem Tag vor allem der Konsumgedanke zu schaffen. In den Blumenläden wird Werbung dafür gemacht, Blumensträusse zu verschenken. Wer soll da wen beschenken? Ich mich selber oder mein Mann mich? Der Valentinstag war doch erst… Aber auch in anderen Geschäften und in sozialen Medien wird mit dem Spruch geworben: „Lass dich beschenken.“ Kommt es uns Frauen wirklich darauf an – der Wunsch uns feiern zu lassen? Der 8. März ist ein politisches Datum. Frauen haben Mut und Entschlossenheit bewiesen und sich für das Wahlrecht und die Gleichberechtigung eingesetzt. Ich erinnere mich dankbar an diese Frauen, denn sie haben mir den Weg geebnet, den ich heute so selbstverständlich gehe. Viele Möglichkeiten, Freiheiten, Perspektiven… Und das will ich leben und für meine Töchter weiter fördern, Möglichkeiten zu schaffen, Freiheiten zu behalten, Perspektiven zu gestalten… Wenn mir eines noch mehr zu schaffen macht als der Konsumgedanke am Weltfrauentag dann, dass Frauen sich gegenseitig das Leben schwer machen. Durch Be- und Verurteilungen, durch Vorurteile und Geringschätzung, durch lästern andere verunsichern und der anderen ihre Erfolge nicht gönnen können. Ich bin sehr dankbar, dass ich viele Frauen kennen darf, die mein Leben bereichern und für die ich dankbar bin. Es ist so interessant unterschiedliche Menschen wahrzunehmen und zu bemerken – in uns allen schlägt ein Herz, wir alle wünschen uns anerkannt und geliebt zu werden, glücklich zu sein und tragen in uns den Wunsch wirksam zu sein und unseren Teil in diesem unserem Leben beizutragen – egal welches Alter, aus welchem Land, in welcher Sprache. Wir könnten uns darin unterstützen, der anderen ihr Glück gönnen und einen freundlichen Umgang miteinander einüben. Immer wieder neu und auch dann, wenn es schwer fällt. Wir müssen uns nicht mehr so sehr für die Gleichberechtigung einsetzen, sondern die Gleichwertigkeit entdecken und leben. Denn sind wir nicht alle gleichwertig, gleich viel wert weil wir Frauen sind, weil wir Menschen sind?