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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Schlagwort-Archiv: Gedanken-/Tagebuch

die Melodie der Stille

24 Dienstag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Schlagwörter

Bibel, Gedanken-/Tagebuch, Gott, Zeit

Das Öffnen des Wasserhahnes, ein nicht zu beschreibendes Geräusch, aber in der Stille ist es wahrnehmbar. Das erste plätschern des Wasserstrahles, der mein Gesicht erfrischt. Das Knarzen unter meinen Füßen der losen Dielen unter dem Teppichboden. Im Alltag auch hörbar, in der Stille so laut. Die Kaffeemaschine, die tagsüber treu ihren Dienst tut – auch ihr Tätigkeit ist ein Lärmen und die damit verbundene Anspannung: <Hoffentlich wacht niemand aus meiner Familie aus.> Der Wind, der leise durch die Balkonpflanzen bläst. Jedes vorbei fahrende Auto zählbar, bemerkbar – wenn die Stunden fortgeschritten sind, werde ich an ihren Motoren nicht mehr zählen können wie viele es sind. Das leise Rascheln beim Umblättern der Seiten, das feine Kratzen des Kugelschreibers über Papier. Schreiben, damit auch die Gedanken zur Ruhe kommen. Wer die Stille kennt weiß um das Lärmen des Tages, weiß um die Geräusche des Alltages, weiß um die Töne des Lebens. Und ich liebe es aus der Melodie der Stille in das Lärmen, in die Geräusche, in die Töne einzutauchen. In der Stille höre ich meine Lebensmelodie und ihrer möchte ich mir bewusst sein, bewusst werden – immer wieder neu. Dankbar für diese Zeit. (Deshalb freue ich mich über meinen Kaffeefilter, der neu bei mir eingezogen ist. Aufbrühen mit der Hand, wie im Urlaub und in alten Zeiten und sehr leise.)

den Tag feiern

28 Sonntag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Bibel, Gedanken-/Tagebuch, Leben mit Kindern, Mama sein

Wenn ich draußen sein kann, dann feier ich und habe den ganzen Tag dieses wundervolle von innen warme und fröhliche Gefühl der Dankbarkeit. Wer mich kennt weiß, dass ich der Überzeugung bin, dass Dankbarkeit ein Gefühl sein kann, aber nicht automatisch sein muss. In vielen Situationen ist es eine Entscheidung. Und heute ist es den ganzen Tag ein tolles Gefühl gewesen.

Morgens aufstehen, die Sonne scheint schon mit warmen Strahlen. Milchkaffee, Bibel und Gedankenbuch auf dem Balkon. Wie wunder-wunderbar. Morgens in aller Frühe in kurzer Hose und Shirt. Und den Rest des Tages mit Kind und Kegel, Freundin und ihrem Kind am See. Draußen fühlt sich einfach gut an. Und für diesen wunderbaren Tag bin ich heute sehr dankbar.

Stille Tage im Januar

07 Sonntag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Gott, kreativ, Schreiben, Zeit

 

Hallo ihr Lieben, weil ich Lust habe mein Erfahrungen mit euch zu teilen, die ich Anfang Januar während meiner Stillen Tage gemacht habe, bekommt ihr einen längeren Text als sonst zu lesen. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und eine gute neue Woche! Mit ganz lieben Grüßen eure Lissy

Stille Tage

Motivation

Stille, Schweigen, alleine sein – all das sind Begriffe, die in mir eine Sehnsucht wecken. Die Sehnsucht Urlaub zu nehmen von all den vielen Reizen, die mich an einem Tag erreichen. Aber nicht nur äußere Reize machen mich reizbar, auch mein Kopf, meine Gedanken senden immer wieder neue Signale an mein Herz, an meine Seele. Und mein Mann weiß das und weiß auch, dass mir als extrovertierter Mensch die Stille gut tut und das nichts sagen nicht nichtssagend ist. Und so ermöglicht er es mir: 4 Tage Stille, 4 Tage Schweigen, 4Tage Urlaub. Urlaub mit Gott, denn ich freue mich darauf wieder einmal die Bedeutung von Psalm 46, 11 zu erfahren: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“

Haus

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten in welcher Form man diese Stille gestalten kann und es ist wichtig, finde ich, heraus zu finden, was zu einem und der ganz eigenen Lebenssituation passt und sich inspirieren zu lassen, aber nicht gesetzlich zu werden. Bevor mein Mann und ich heirateten und Eltern wurden hatte ich schon 4-5 mal solche Stillen Tage in den unterschiedlichsten Formen gemacht und weiß nun ein bisschen besser was mir hilft still zu werden. Die Motivationen in die bewusste Stille zu gehen sind ganz verschieden. Im Vorfeld hatte ich von einem Mann gelesen, der 10 Tage ausschließlich meditierte, auf einem Betonbett in einer Art Zelle schlief und die ganze Zeit nur Wasser trank und Rohkost aß. Er will, das war seine Aussage, in den Raum der Leere kommen, sich von allem entleeren. Mein Ziel ist es in den Raum der Begegnung mit Gott einzutreten. Ich möchte in der Stille diesen leisen Impulsen nachgehen, dieser leisen aber beständigen Stimme in meinem Herzen, die ich schon auch in meinem Alltag wahrnehme, die dort aber immer wieder von anderen Stimmen übertönt wird und durch ihre Schlichtheit und Einfachheit immer wieder in Gefahr steht an Bedeutung zu verlieren. Für mich ist das Stillesein keine asketische Übung, um mich zu disziplinieren, sondern Urlaub zu machen, zu genießen mit diesem wundervollen präsenten Wissen, dass Gott selbst mir all das Gute tut, was ich an diesem Ort erfahre. Denn ich mache nicht ganz alleine diese Schweigetage. Ich schließe mich einer Gruppe in einem Haus an. Das Haus liegt in der schönen Rheinebene umgeben von Weinbergen in Betberg. (http://www.betberg.de/) Hier werden Stille Tage, Schweige Tage, Oasentage für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Es ist ein schönes Haus mit vielen liebevollen Details. Da ich ein absoluter Dekofan bin, genieße ich das sehr und freue mich an den vielen schön gestalteten Ecken und Winkeln. Als Familienfrau gehört es zu meinen Aufgaben jeden Tag meine Familie mit Essen zu versorgen, sie zu bekochen. Hier genieße ich, dass ich das nicht machen brauche. Zu jeder Mahlzeit darf ich mich an den gedeckten Tisch setzen. Das Essen ist super lecker. Wer allerdings vegane Schonkost erwartet kann das vielleicht als Diätwunsch angeben, denn serviert wird so richtig leckere Hausmannskost. Die Köchin hat ein Kochbuch heraus gegeben, das aber schon seit geraumer Zeit vergriffen ist. Gegessen wird gemeinsam. Dabei läuft im Hintergrund leise klassische Musik. Denn auch das Essen wird schweigend eingenommen. Allerdings ist es nicht solch ein Schweigen, das in Fahrstühlen herrscht und irgendwie unangenehm ist, sondern ein bewusstes Schweigen, das erholsam ist. Für mich so schön! Ich esse in Gesellschaft ohne mich unterhalten zu müssen. Ich sitze und esse. Ich sitze, esse und genieße. Die Zimmer sind schlicht eingerichtet. Ich habe mir die Lieblingsbettwäsche von meiner großen Tochter mitgenommen. Ich mag es einfach schön – und geblümte Bettwäsche ist schön und erinnert mich an meine Mädels.

Offline sein

Mein Laptop blieb zu Hause. Mein Handy habe ich dabei. Bevor ich Kinder bekam hätte ich gedacht: „Das ist dann aber nicht wirklich offline sein, wenn man sein Handy mitnimmt.“ Aber ich habe mittlerweile Familie, Kinder, die sich auf die Zeit mit dem Papa freuen, aber trotzdem die Mama vermissen werden. Deshalb habe ich den Whatsapp-Kontakt zu meinem Mann offen. So kann ich nicht sehen und reagieren, wenn mir jemand anderes schreibt, aber die Nachrichten meiner Familie bekomme ich. Es kommen sehr wenige. Mein Mann ermöglicht mir diese Stille. Es ist Anfang Januar, es sind noch Ferien. Sie sind der einzige Kontakt zur „Außenwelt“. Ansonsten keine Blogs, keine Videos, keine Podcasts, keine Mails – offline eben.

Gestalterin der Zeit

Durch meine Erfahrungen in Zeiten der Stille bevor ich Mama wurde, weiß ich, dass ich eine Art Struktur brauche um die Stille genießen zu können. Kein Terminkalender oder das Erreichen von Tageszielen, mehr so eine Art Rhythmus. Auch hier bin ich für mich am richtigen Ort, denn das Haus liegt direkt neben einer Kirche und 3 mal am Tag gibt es Tageszeitengebete, an denen man teilnehmen kann, aber nicht muss. Zusätzlich gibt es Impulsangebote vom Pfarrer und der Pfarrerin, die dieses Haus leiten. Auch das ist ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung…

Stille

Am Morgen in aller Frühe den Milchkaffee in der Hand, aus dem Fenster schauend. Es ist noch laut in mir. Echte innere Stille ist bei mir ein Weg. Wenn ich im Haus ankomme braucht es seine Zeit bis ich auch innerlich angekommen bin. Mein Kopf ist noch sehr voll, meine Gedanken springen hin und her, aber ich merke im Laufe des Tages, dass sie an Sprunghaftigkeit verlieren. Und so forme ich all diese Gedanken immer wieder zu Gebeten und bringe sie zu dem, der hier so präsent ist, so spürbar da, aber nicht in fühlbarer Nähe, sondern in der geheimnisvollen Gegenwart, die weder in Worten zu beschreiben, noch in Sätzen zu fassen ist. Hier in der Abgeschiedenheit, wo mein Glaube nicht ständig in Frage gestellt wird, da wo er nicht lächerlich gemacht wird, hier muss ich nichts beweisen, hier lerne ich von Gott – er lässt sich finden, wenn wir ihn suchen. Meine Suche hat so lange gedauert und dauert immer noch an. Immer wieder neu muss ich in den Situationen und Herausforderungen meines Lebens mich auf die Suche nach Gott machen. Da ist etwas schreckliches passiert. Bist du noch da? Meinst du es wirklich gut? Bist du ein liebender Gott? Warum passieren dann diese Dinge in meinem Leben, im Leben anderer, in dieser Menschheitsgeschichte? Ich dachte, wenn ich an dich glaube, dann wird mein Leben einfacherer, gesegneter und Segen bedeutet doch erfolgreicher, oder? Davon spüre ich nichts. Das habe ich mir anders vorgestellt. Warum ist das so? Ich erhalte keine Antworten, lerne unbeantwortete Fragen auszuhalten, weil ich gehalten bin von dem der sagt: Ich bin da. Der Raum der Begegnung bedeutet genau das, Begegnung mit Gott und nicht die Antworten auf all meine Fragen. Es scheint seine Herausforderung an mich zu sein: suche mich und sein sich – finden lassen. Denn dann werden die Fragen kleiner, sie verlieren nicht an Bedeutung, aber an Lautstärke. Was wäre wenn Gott mit mir lauter unterwegs wäre, tosender? Mein Weg gepflastert voll unergründlicher Wunder? Wenn nicht seine leise Stimme zu hören wäre, sondern eine laute, so wie ich viele laute Stimmen in meinem Alltag wahrnehme und mich schnell unter Druck gesetzt fühle. Könnte ich dann besser mit ihm gehen, hätte ich dann mehr Vertrauen in diesen unsichtbaren Gott? Gott scheint bei mir großen Wert auf die kleinen Schritte zu legen, die Sorte Schritte, die ich kaum wahrnehme. Im Gehen der scheinbare Stillstand. Ich kenne auch die Menschen, mit denen Gott offensichtlicher unterwegs ist, sich klarer zeigt. Die mir unglaubliche Dinge und Wunder erzählen, die die Stimme Gottes hören und deren Fragen gleich beantwortet werden. Das ist ihr Horizont, nicht der meine. Und ich schätze es sehr, wenn wir im Austausch miteinander sind, wenn wir uns auf Augenhöhe und in Gleichwertigkeit begegnen. Nicht im Diskutieren darüber wer recht hat und richtiger liegt, sondern im Erzählen. Wir glauben an den einen, den gleichen, der sich in so vielen Facetten zeigt. Meine Gottesbegegnung in der Stille ist ein stilles Genießen, ein da sein dürfen und können. Die Stille ist kein Appell. Sie macht mir keinen Vorwurf, dass sie in meinem Alltag selten zu finden ist. Sie grölt nicht nach mehr Aufmerksamkeit. Sie fordert mich nicht mit Bestimmtheit auf, dass sie mehr in meinem Alltag vorkommen muss, sie macht mir kein schlechtes Gewissen. Nein, die Stille ist eine Einladung. Eine Einladung Gott zu begegnen.

Die Bibel

Damit verbringe ich die Vormittage. Einen Text lesen, langsam, immer wieder. Laut und leise. Nachklingend hören. Im Alltag bin ich immer wieder eine fast food Leserin. In kurzer Zeit möglichst viele Erkenntnisse aus einem Text gewinnen. Aber fängt Glaube vielleicht erst dann an, wenn durch die Wiederholung Erkenntnisse zu alltäglichen Inhalten und Handlungen werden. Ist das Wissen das entscheidende oder das weise danach handeln? In diesen Tagen dreht es sich immer wieder um dieselben Texte. Ich schlage Stellen nach, suche Verbindungen zu Geschichten, suche Vorbilder, die mir immer wieder in der Bibel begegnen. Es ist Zeit die Bibel zu studieren, in texte tiefer einzusteigen, Worte, Sätze herauszuschreiben, ihnen nachzugehen, nach Überschneidungen im eigenen Alltag zu suchen, sich neue inspirieren zu lassen von einem Buch mit dessen Autor man in Verbindung steht.

Bücher

Was wäre ich ohne meine Bücher? Von anderen Menschen zu lesen, wie sie mit dem Leben zurecht kommen, wie sie Glauben leben, warum sie Gott nicht aufgeben, sondern nicht aufgeben Gott zu suchen. Auch hier habe ich Bücher dabei. Schon allein, weil ich doch die Sorge habe, dass mir langweilig werden könnte und ich dann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann.

Für die Abende nehme ich mir eine Biographie mit. Im Bett vor dem Einschlafen einer inspirierenden Persönlichkeit zuhören, von ihrem Leben erfahren, von den schönen und schlechten Zeiten. Abends will ich nicht mehr denken, sondern zuhören und eintauchen in eine Leben das nicht meines ist. Die Nachmittage verbringe ich (nicht immer) mit einem Buch, das mich zum Nachdenken und reflektieren anregt. Auch dieses Mal habe ich solch ein Buch dabei, ein richtig gutes. Es wird mir zum richtigen Gottesgeschenk, weil es mich anspricht und die Art,in der es geschrieben steht, mir gut tut. Es ist so intensiv, so eine Bereicherung in diesen Tagen.

Liturgie

In der Landeskirche bin ich mit ihr groß geworden, habe sie lange als einengend empfunden. Sie hat mir das Gefühl genommen mich frei entfalten zu dürfen. Hier bekommt sie eine neue Bedeutung. Sie wird mir zur Zusprecherin, die mir in eine Situation hinein spricht in der meine Gefühle noch das Gegenteil von der Wahrheit behaupten. Sie ist ein wundervolles Gerüst, die mich am Morgen an die Größe Gottes erinnert, am Mittag seine Gegenwart bezeugt und mir am Abend den Zuspruch der Gnade schenkt. Sie sammelt meine Gefühle ein, spricht Worte der Wahrheit in meine Gedanken und Sätze des Friedens in mein Herz.

Kreativ sein

Gott hat mich damit beschenkt, auch andere Ausdrucksweisen zu finden, als die der Worte. Ich kann nicht gut malen, aber ich kann einen Bibelvers gestalten, der mir wichtig wird. Und so bin ich dankbar für die tolle Idee des bible art journalings. Denn hier habe ich Zeit einem vers sehr viel zeit und Raum zu geben, weil ich ihn auch mit Farben und Formen gestalte, so dass er farbig in meinem Leben wird und Form in meinem Innerem annimmt. In meiner Reisetasche findet sich immer etwas washitape, farbige Stifte, Kleinigkeiten um kreativ zu werden.

Gedankenbuch

Auch hier gestalte ich gerne die Seiten bevor ich etwas hinein schreibe. Und ich schreibe, lang und ausführlich. Komme immer wieder mit Gott in Kontakt indem ich auf sein geschriebenes Wort mit meiner Handschrift antworte. Ich liebe dieses Gefühl der unendlichen Zeit.

Rückkehr

Ich habe einen Platz in diesem Leben, einen Ort an den ich gehöre, Menschen, die mich vermissen. Ich freue mich nach 4 Tagen nach Hause zu kommen. Ich bin so gerne Mama von meinen 3 Mädels und ich genieße diese Ruhe in der Abgeschiedenheit, aber noch mehr freue ich mich, dass ich gerne zurück kehre in mein Leben – zu meiner Familie, meinen Freundinnen, an den Ort, der mein Zuhause ist. Das wundervolle an diesem Kurzurlaub ist, dass mir Gott viel näher ist. Ich empfinde ihn als näher und weiß, dass er mit mir heimgeht. Seine Gnade steht über meinem Leben, über meinem Alltag.

Was bleibt im Alltag?

Die Freude an der Stille, das Bedürfnis danach. Die Einladung sie auch heute wieder zu suchen. Ich habe eine Liturgie in meinem Alltag. Wie ich den Tag mit Gott beginne, wie ich ihn mit Gott beende. Es ist kein gesetzliches Festhalten an neuen Vorsätzen, sondern ein Reagieren auf das was ich für mich als hilfreich und wohltuend erkannt habe. Denn ich will Gestalterin sein – Gestalterin meiner Zeit, meines Alltages, meines Leben. Es geht für mich in der Stille nicht um das Schweigen und still sein an sich, sondern um das innerlich ruhig und still werden, das mir hilft in meinem Alltag Gott zu „erkennen“. Immer nur stückweise, nie in seiner Vollständigkeit. Aber ich habe Gott in der Stille erlebt und deshalb lebe ich mit unbeantworteten Fragen, weil seine Antwort nicht die Beantwortung meiner Fragen ist, sonder seine Antwort ist seine Gegenwart.

„Seid stille und erkennt das ich Gott bin.“ Psalm 46,11

Vielleicht hab ich den ein oder anderen neugierig gemacht oder ihr habt auch schon solche Stillen Tage erlebt. Ich freue mich über Gedanken und Erfahrungen oder Fragen. Gerne einfach in die Kommentare oder an meine Mailadresse post@alltagsstueckwerk.com

neue Liste für den Alltag

27 Donnerstag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Alltagsinspirationen

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Alltag, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Schreiben

Meine liebe Mitbewohnerin hat mir ein total schönes Buch mit sehr vielen linierten Seiten geschenkt, das unbeschrieben und leer war. Mittlerweile füllen viele Zahlen und kurze Zeilen die ersten Seiten. Ich sammle darin Dankesmomente. Ja, tatsächlich nummeriert. Inspiriert von dem Buch „1000 Geschenke“ von Ann Voskamp, das mir zwar schwer fällt zu lesen, dessen Inhalte ich aber brilliant finde, nutze ich dieses Geschenk für diesen Zweck. Es macht Spaß, genau das ist der richtige Ausdruck – Spaß! Zu all meinen to-do-Listen im Kopf oder auf Papier ist dies eine Liste, deren Sinn nicht darin besteht leer zu werden, sondern gefüllt zu werden. Immer mehr soll darauf stehen. Immer mehr von all den großartigen Kleinigkeiten, den unbedeutenden Bedeutsamkeiten, den ungeachteten Augenblicken. Denn die gefüllte Liste füllt mein Herz, lässt es höher schlagen, macht den Vorschlag mich nicht mit Unzufriedenheit geschlagen zu geben. Ich liebe diese Liste und ich freu mich, irgendwann wird sie voll sein. Mit all dem schönen, das ich an einem Tag erlebe, wahrnehme… Sie bewahrt mich davor achtlos zu sein. Sie bewahrt mich davor den Blick für das Schöne und Gute zu verlieren. Sie bewahrt mich davor flüchtige Augenblicke, die, für die es sich lohnt dankbar zu sein, zu vergessen – im Trubel des Alltages, im Abarbeiten von to-do-Listen, im Planen und Grübeln.

Ich überlegte ob sie meinen Blog ablöst. Ob diese Liste meine Zukunftswerkstatt für meine Dankesmomente ist, meine Sammlerin, meine Erinnerung… Und merke im Liste schreiben wie sehr ich es eigentlich liebe ausführlich zu schreiben, wie sehr ich es liebe ein Bild mit Worten zu malen, eine Melodie mit Sätzen zu komponieren. Wie sehr ich es liebe zu suchen nach dem richtigen Wort für das eine Gefühl, für den fast schon vergangenen Augenblick. Sie werden mich gemeinsam begleiten. Die eine als schnelle Erinnerungsstütze, als tägliches Alltagsritual. Der andere für das Formulieren, das Festhalten in Farben, das Malen mit Worten. Die Dankbarkeit kann nie genug Aufmerksamkeit bekommen, also sind sie nun beide meine Begleiter. Wie schön!

Und ich freue mich über jeden, der mich hier begleitet. Herzlich Willkommen zurück im Sammeln von Dankesmomenten.

kurzer Spruch

25 Samstag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Schlagwörter

Bibel, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch

Und dann fällt mir ein kurzer Spruch ein. Prägnant formuliert, eindeutig in der Aussage, klar umrissener Handlungsbedarf. Wäre mir dieser Wegweiser nicht eingefallen, ich hätte nur mich und meine egoistischen Bedürfnisse in dieser Situation im Blick gehabt.

An meinen 2 Mädels beobachtete ich es. Das Handeln der einen, führt zur Reaktion der anderen. Es schaukelt sich hoch bis eine weint.

Wenn die Kolleginnen meiner Freundin diesen Spruch kennen würde, sie hätte es im Moment nicht so schwer an ihrer Arbeitsstelle. Abends ist sie fertig. Nicht, weil sie hart gearbeitet hat viele Stunden, sondern weil sie das Verhalten der Kollegen aushalten muss, verletzende Bemerkungen, indirekte Kränkungen – mit Absicht ausgeteilt.

Wenn sich jeder von uns an diesen Spruch halten würde, der jeden Einzelnen meint und nicht die Veränderung des anderen erwartet. Diese Welt wäre ein wundervoller Ort. Aber sie ist schon so kaputt, dass wir uns sorgen, es nicht einsehen diese Motivation im Alltag zu leben, in der Begegnung mit den anderen, im Miteinander. Weil wir sonst ausgenutzt werden, weil wir uns schützen müssen, weil wir nicht einsehen den ersten Schritt zu machen. Ich bin sehr dankbar für diesen inspirierenden Spruch und dass ich Menschen kennen und erleben darf in deren Alltag dieser sichtbar wird.

„Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen.“                    Matthäus 7, 11

Leben teilen

26 Sonntag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Begegnungen, Freundschaft, Gedanken-/Tagebuch, Zeit

Um 11.30 Uhr heute Morgen kommen wir an. Nicht in meiner Heimatstadt, sondern in meiner Heimatgemeinde (Kirche). Hier habe ich Menschen kennen gelernt, die so lebendig Glaube gelebt haben, dass es mich angesteckt hat und ich mich auf die Suche gemacht habe – „meinen“ eigenen Glauben zu finden. Und deshalb sind es immer besondere Momente, wenn ich durch die Türe ins Innere des Gebäudes gehe. Denn hier treffe ich Menschen, die mich geprägt und begleitet haben, mit denen ich mich sonst nicht treffe, weil es einfach zu viele wunderbare Menschen gibt. Und in der Predigt gab es ein Zitat von Christopher McCandless: „Echtes Glück kann man nur erfahren, wenn man es teilt.“ Genau das erlebe ich in meinem Leben und freue mich so sehr und bin so dankbar, dass Gott mir Menschen schenkt. Genauso empfinde ich das. Sie sind jeder für sich ein Geschenk. Ein fröhliches Hallo an den verschiedenen Ecken und Türen, Umarmungen, freundliches Händedrücken, ein paar austauschende Worte, wunderbare Begegnungen. Mittags sitzen wir dann in der Familie meiner Freundin, mein Patenkind erzählt mir von ihrem letzten Urlaub, zeigt Bilder, teilt ihre Glücksmomente. Meine Freundin und ich bringen uns zwischen Pizza zubereiten, Kindern zuhören und beschäftigen auf den neusten Stand: Wie geht es dir? Wie geht es mir? Es war kurz, intensiv, schön. Wir müssen los. Nach Hause, mein Mann hat im Abendgottesdienst unserer jetzigen Gemeinde (Kirche) eine Aufgabe. Und dankbar sitze ich da und denke, auch hier beschenkt mich Gott mit Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Es hat gedauert bis das hier und jetzt zum Zuhause wurde. Bis ich hier auch zugeben konnte, wenn es mir nicht gut ging und merkte trotzdem angenommen zu sein. In der Zeit als meine Kinder so klein waren und ich über Jahre vom eigentlichen Gottesdienst nicht viel mitbekommen habe, bin ich oft trotzdem gegangen, weil ich hier Menschen getroffen habe, mit denen ich mein Leben teilen, denen ich mich mitteilen konnte und ich durfte zuhören, habe Glück und Unglück von anderen erfahren. Und an dem heutigen Abend sitze ich hier und denke: „Echtes Leben kann man (nur) erfahren, wenn man es teilt, wenn man sich mitteilt, mit anderen teilt, wenn man Anteil nimmt.“ Ich bin so dankbar, dass Gott so unterschiedliche wunderbare Menschen geschaffen hat. Seine Kreativität ist unübertroffen. Das ist mir heute sehr bewusst geworden und ich bin so dankbar dafür.

Beitrag vom 04.02.2017 reflektieren und gespiegelt werden

13 Montag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Begegnungen, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Schreiben

Der Blogeintrag vom 4.2.2017 ist verloren gegangen. Aber weil ich die Sorge in mir trage, dass ich einmal als alte Frau alleine in einem Pflegeheim vor mich hin dämmere, stelle ich es mir schön vor dann meinen eigenen Blog in aller Ruhe noch einmal zu lesen. Da möchte ich diesen Eintrag gerne auch darin haben. Deshalb für meine treuen Leserinnen, die ihr ihn schon kennt: eine gute Zeit euch und bis zum nächsten Eintrag und für alle, die ihn noch nicht gelesen haben: viel Freude beim Lesen und vielleicht kann er eine Inspiration sein…

Es gibt Situationen, die begegnen mir im Leben immer wieder, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen, in denen ich an meine Grenzen komme. Deshalb liebe ich meine Gedankenbücher, deshalb liebe ich es den Dingen schreibend auf den Grund zu gehen. Diese Außenperspektive einzunehmen und sie Situation zu reflektieren. Meinen Gedankenbüchern habe ich die Erkenntnis zu verdanken, dass ich an keinem Ort glücklicher wäre, als hier, weil ich mich selbst überall mit hinnehme und ich an einem anderen Ort, mit anderen Menschen auch in Situationen käme, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen und mich an meine Grenzen kommen lassen. Mit ihnen habe ich erkannt, dass ich in jeder Situation meinen Teil dazu beitrage und dass es nicht zu meinen Hauptaufgaben gehört andere Menschen zu verändern, damit ich glücklicher werde, sondern, dass meine Hauptaufgabe ist meinen Teil zu einem gelingenden Miteinander beizutragen – in meiner Familie, in meinen Freundschaften, mit Bekannten und Fremden. In meinen Gedankenbüchern fällt es mir manchmal echt schwer auszuhalten wie ich bin, ehrlich zu sein und zu erkennen, dass sich mein Wunschbild von mir und mein reales Dasein in manchen Situationen noch nie begegnet sind. Aber diese Art der Reflektion und des Spiegelns ist auszuhalten, weil es keiner erfährt, weil ich durch meinen Glauben an einen liebenden Gott meine Schwächen und Schwachstellen zugeben kann, meine Masken fallen und ich dabei mein Gesicht nicht verliere. Es ist schwerer für mich auszuhalten, wenn das Spiegeln meines Verhaltens von außen kommt. Jemand kommt auf mich zu und sagt mir, was ihm unangenehm auffällt, vielleicht verunsichert, ein anderes Verhalten meinerseits angebracht wäre. Kritisiert werden. Das passiert mir nicht oft. Aber nicht, weil es nichts zu verändern gäbe, sondern weil Mut dazu gehört nicht hinter dem Rücken einer Person ihre schlechten Eigenschaften zu benennen, sondern ihr ins Gesicht zu sagen, was Probleme bereitet. Aber genau solch einer mutigen Person bin ich begegnet. Sie hat mich aufgesucht. Und auch wenn Kritik nie angenehm ist, weil ich gerne hätte, dass mein Idealbild von mir bei anderen ankommt und ich den Schein wahren will, damit mein wahres Sein nicht zum Vorschein kommt, bin ich dankbar für diese Kritik. Offener klarer Blick, sie blieb bei sich, erklärte mir, wie sie sich in manchen Situationen fühle, was ich nonverbal transportiere… Es ist gut das gehört zu haben und Dinge miteinander klären zu können, damit das Miteinander kein Nebeneinander oder Gegeneinander wird. Heute bin ich sehr dankbar für diese mutige Person, für ihre Offenheit (es fiel ihr nicht leicht), für ihre spürbare Freundlichkeit, für ihre Worte. Denn so viel ich auch in meine Bücher schreibe, sie reden nicht mit mir, sie haben keine Gefühle, sie können mich nicht spiegeln. Deshalb bin ich heute sehr dankbar für beides, meine verschwiegenen Gedankenbücher und die ausgesprochene Kritik. Ich brauche beides, damit ich als Lernende verantwortlich mit meinem Charakter umgehen kann – im allein sein und im zusammen sein mit anderen. 

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