>Das Besondere im Gewöhnlichen erkennen.< Dieser Spruch begleitet mich in dieser Woche (siehe Eintrag vom Sonntag). Und eines der gewöhnlichsten Dinge überhaupt in meiner Woche sind die Mahlzeiten mit und für meine Kinder. Morgens sitzen wir nicht gemeinsam am Tisch. Während meine Große sofort Hunger hat, braucht die Mittlere erst einmal bis ihr Organismus hochgefahren ist. Abends bin ich schon echt fertig. Am meisten merke ich das beim Abendessen, wenn die Kinder erzählen und ich merke, dass ich schon gar nicht mehr richtig zuhöre. Das tut mir zwar leid, aber ich merke dann echt, mein Akku ist leer. Deshalb sind meine Lieblingsmahlzeiten die am Mittagstisch. Wir haben Zeit! Und meine beiden Größeren erzählen was im Kindergarten oder in der Schule los war. Mittags ist das update. Wer hat was erlebt und wie gehts uns. Ich merke, hier bin ich voll anwesend. Stelle Rückfragen, bin aufnahmefähig und wir lachen gemeinsam. Der Tag hat seine Mitte erreicht, die wir gemeinsam feiern. Beim ganz normalen Mittagessen. Zeit zum Zusammensein, Kraft um Zuzuhören, in Ruhe essen. Wobei Ruhe in dem Fall nicht Stille oder wenig Geräusche bedeutet. Das Besondere im Gewöhnlichem ist unser Mittags-update. Ich bin sehr dankbar für diese Zeiten!
update
10 Donnerstag Dez 2015
Posted in Dankbarkeitsmomente
Sich nicht mit denselben Taten zu wehren ist mutig. Es braucht Mut zur Güte, Wille den Frieden zu fertigen, Kraft Gewaltbereitschaft loszulassen und es ist riskant versöhnlich zu leben.
Die Beispiele von gestern Abend über Vorbilder haben mich heute weiter nachdenken lassen. Denn alle Geschichten zeichnet eines aus: Vertrauen. Diese Menschen haben Dinge getan, gewagt, entschieden deren Risiko im Vorfeld nicht klar war/ist. Sie haben ihre Comfortzone verlassen, weil sie das Leben wollen, was sie glauben, das Gott für sie im Sinn hat. Das sieht von Außen nicht immer vernünftig und durchdacht und pro/contra-Listen mäßig durchbuchstabiert aus. Aber Gottvertrauen ist doch genau das: loslassen, Risiken eingehen, unvernünftig sein. Natürlich nicht immer. Aber manchmal sind solche Dinge durchaus dran, weil Gott ziemlich unpopuläre Ansichten hat, was z.B. vergeben, Nächstenliebe, Feindesliebe betrifft (um nur ein paar zu nennen). In den einzelnen Geschichten haben sich die Menschen dazu entschieden zu vertrauen und damit ziemlich abgefahrene Werte zu leben, weil der Friede Gottes im Herzen erstrebenswerter ist, als die vernünftigen Argumente des Verstandes. Ich bin heute sehr dankbar für diese Erinnerung. Advent bedeutet Ankunft. Gott ist schon da, auch wenn erst 2 Kerzen brennen. Und Gott sagt: „Ich bin da, bin real und meine Macht auch. Du kannst mir wirklich vertrauen.“ Das will ich-wirklich!
was man mit Geld bezahlen kann. Es scheint nichts zu sein, was man trainieren oder üben kann. Es ist der innwendige Mensch. Und er sagte: alle seine Vorbilder haben eines gemeinsam. Sie glauben an Jesus Christus und erleben wie diese besondere Liebe sie andere Menschen lieben lässt, annehmen lässt, unangenehme Situationen ertragen lässt, vergeben lässt…Ein unwahrscheinlich inspirierender Abend. Er lässt mich wieder nachdenken über das, was im Leben wirklich reich macht und für andere bereichernd ist. Für diesen Abend und die vielen Beispiele bin ich sehr dankbar.
Ich genieße es sehr mit Menschen Zeit verbringen zu können, bei denen ich mich einfach wohlfühle. Heute hatten wir als Familie mit Freunden eine besondere Zeit, bei solch einer Frau, die uns eingeladen hat. Und ich habe alles, was sie vorbereitet hat so genossen. Frühstück, eine Planwagenfahrt mit Nikolaus mitten im Wald, Kaffee danach. Ich habe es genießen können, weil diese Frau scheinbar mit dem Leitsatz durch die Welt läuft: Wem kann ich Gutes tun. Und auf eine ganz natürliche, demütige, liebevolle Art und Weise tut sie Gutes – tut anderen Menschen gut mit ihrer Art und Weise. Es war ein wundervoller Tag. Es ist für mich immer immer immer total bereichernd mit Menschen Zeit zu verbringen, die mit sich selbst gut umgehen können, die sich selbst bejaen können und damit solch eine Ausstrahlung bekommen, dass man völlig entspannt über Schwächen, Herausforderungen, Spannungen reden kann. Sie gibt keine Ratschläge, sie lässt an Erfahrungen teilhaben und was sie daraus gelernt hat. Meine Freundin (die auch mit ihrer Familie eingeladen war) meinte zu ihr (sinngemäß, ich bekomm es nicht mehr wortwörtlich hin): „Als Gott dich schuf, dachte er: Ich lege das Material für drei Frauen in die eine hinein.“ Weil sie auch echt so begabt ist. Und all das finde ich schon total schön, aber dann erzählte sie noch etwas ausführlicher die Geschichte mit ihrer Pflegetochter. Und aus eigener Erfahrung weiß ich (also, ich habe es als Kind miterlebt) was Pflegeeltern aushalten müssen. Welchen seltsamen pädagogischen Ansätzen so mancher Sachbearbeiter folgt und die Konsequenzen, die dann die Familie tragen muss. Die Geschichte rührt mich, berührt mich, natürlich! Ich bin sehr dankbar für diese wundervolle Frau, die ich kennen darf, dass ich viel Gutes von ihr erfahren darf und dass sie ihre Stimme für ein Kind erhebt, dessen Stimme (noch) nicht laut genug ist. Ich bin sehr dankbar, dass es sie gibt.
Morgens vor der Schule. Meine Große und ich stehen im Bad, ich mache ihr die Haare. Sie: „Mama, das ist so komisch. Manchmal verstehen wir uns voll gut und manchmal gar nicht und streiten voll viel.“ Mir „wir“ meint sie ihr jüngere Schwester. Und dann reden wir übers Streiten. Ich mag solche Gespräche. Denn sie geben mir die Möglichkeit zwanglos Dinge zu vermitteln, die mir wichtig sind. Z.B., dass es gar nicht komisch ist zu streiten. Es gehört irgendwie zum Familienleben. Ich finde Streit nicht toll, aber ihn zu vermeiden und unterschwelliges schwelgen finde ich viel unangenehmer. Und wo sonst lernt man für sich selbst einzustehen, seine Position klar zu machen. Versteht mich nicht falsch, ich kann Streit vor allem unter meinen Töchtern oder ich mit ihnen nicht ausstehen. Aber bei uns gehört er eben dazu. Wir sind alle so unterschiedlich…Und wir reden auch über das Danach, sich entschuldigen können. Das lernt man eben nur dann, wenn man einsieht etwas falsch gemacht zu haben oder jemandem wehgetan zu haben. Wir reden auch darüber eine Entschuldigung anzunehmen, zu vergeben. Kann sein, dass solche Gespräche zu schwer sind. Ich weiß es nicht. Meine Mädels reden aber mit und liefern auch Beispiele. Und ab welchem Alter fangen solche Gespräche an? Ich mag Alltagssituationen, die mir eine Vorlage geben. Und heute bin ich dankbar für die Satzvorlage meiner Tochter und unser kurzes Gespräch vor der Schule.
Ich gehöre ja eher zu den Menschen, die es ziemlich erstaunlich finden, dass Gemeindeleben (Kirche) funktioniert, weil wir alle aus unterschiedlichen Prägungen kommen, innere Verletzungen mitbringen, anders sind. Und ich weiß, dass manche glauben, dass unter Christen alles besser laufen müsste. Das würde ich mir auch wünschen, aber die Erfahrung zeigt: wir bleiben Menschen. Und Menschen machen Fehler – überall. Aber viele Gemeinden zeichnet etwas aus. Viele Gemeinden strahlen, trotz der Unterschiede etwas schönes aus. Und was ich in meiner Gemeinde vor allem wahrnehme, und das sind natürlich die Menschen, die diesen Begriff füllen, ist: herzlich. Unsere Gemeinde erlebe ich als sehr herzlich. Am Eingang wird man grundsätzlich immer von jemandem begrüßt. Das finde ich total schön. Im Foyer umarmen sich Leute, es wird gelacht, geredet und geteilt. Gemeinschaft wird vor, im und nach dem Gottesdienst gefeiert. Und natürlich gibt es auch Schwierigkeiten, Konflikte, Kritik. Aber mir geht es heute um die Herzlichkeit, die ich und viele andere dort erleben dürfen. Das Interesse aneinander und füreinander. Am Sonntag kam eine Frau aus der Gemeinde auf mich zu und schenkte uns einen Adventskalender. Heute habe ich das 2. Päckchen geöffnet und war so bewegt von dieser freundlichen Geste. 21 Frauen hat sie kontaktiert, so viele Namen stehen auf der Karte, die uns als Pastorenfamilie eine Freude machen wollten. Und jetzt könnte man meinen das sind voll die engen Freundinnen. Nein, es sind Mütter, die ihre Kinder in den Gruppen haben, es sind Ehrenamtliche ohne die so vieles in der Gemeinde gar nicht möglich wäre, es sind herzliche Menschen, die ermutigen wollen. Weil es Frauen wie sie in unserer Gemeinde gibt, strahlt unsere Gemeinde Herzlichkeit aus. Andere im Blick haben, ermutigen, füreinander da sein…Das empfinde ich, ist eine totale Stärke dieser Gemeinde. Natürlich freu ich mich besonders, weil wir diesen Adventskalender bekommen habe, aber ich weiß auch andere werden ermutigt, denn es gibt extra ein Ermutigungsteam. Das überrascht immer wieder Einzelne aus der Gemeinde mit etwas Schönem. Für dieses Team und diese 21 Frauen, denen ich so dankbar für den Adventskalender bin und dass unsere Gemeinde herzlich ist, dafür bin ich heute so dankbar!!!
Tages, am Vormittag, ein – auf meinem Arm, einfach so. Und schnell will ich sie ablegen, um die Zeit zu nutzen…Mittagessen vorbereiten geht so viel schneller ohne Kleinkind, putzen ist so viel effektiver ohne Kleinkind…aber ich halte inne. Kommt es darauf an, schnell und effektiv? Ich halte sie im Arm, nehme ihr Gewicht wahr, ihre Gesichtszüge, ihre Entspannung. Schlafende Kinder sind so schön zu beobachten. Und ich genieße es, diesen Moment mit ihr – uneffektiv und langsam. Ich werde mir wieder einmal sehr bewusst, dass ich für sie da bin, da sein kann. Und vielleicht weil ich mich selber lange heimatlos gefühlt habe, wird mir sehr bewusst: ich bin ihr zu Hause. Hier hat sie ihren Platz, jetzt und auch morgen. Ich bin dankbar für diesen schönen Moment heute, für das Innehalten, für die Momente, wie heute an denen ich mein Mamasein genießen kann.
Morgengrauen. Meine Töchter kennen kein Wochenende und ich frage mich, ob ich irgendwann einmal wehmütig auf diese Zeit zurückblicke. Ich will noch schlafen und sie stehen auf. In 10, 12 Jahren wollen sie vielleicht den Sonntag verschlafen und ich will, dass sie aufstehen. Und als dann alle 3 spielmäßig versorgt sind, mache ich mir meinen ersten Kaffee und greife zur Aufatmen (Zeitschrift). Ich weiß, dass ein Artikel von Tamara Hinz dabei ist. Das überprüfe ich sofort, wenn die Zeitschrift im Briefkasten liegt. Und heute im Morgengrauen, als ich noch keinen Elan habe zum Basteln, Backen, Reden, Spielen trifft mich dieser Artikel von Tamara Hinz. Ihre Gedanken, ihre Auslegung zu Daniel 1,1-21 ist (in meinen Augen) brillant. Ich bewundere wie sie in ein paar Sätzen solche Beobachtungen wahrnimmt und Wahrheiten daraus formuliert. Das Buch Daniel gehört zu meinen Lieblingstexten in der Bibel. Ich bewundere den Mann, der dort beschrieben wird. Die Konsequenz mit der er seinen Glauben an Gott im Alltag lebt. Und auf welche Weise er Gott dadurch im Alltag erlebt. Tamara Hinz betont den Satz: „Aber Daniel war entschlossen…“ Und dann geht es darum wie er auch zu seinem Glauben steht, sich an Gottes Richtlinien hält, seine inneren Überzeugungen bewahrt, obwohl es schwierig ist, herausfordernd und später richtig problematisch. Diese Entschlossenheit bringt mich ins Nachdenken. Es ist keine trotzige Entschlossenheit, sondern eine aus innere Überzeugung notwendige Entschlossenheit, um sich und Gott treu zu bleiben. Ein wunderbarer Artikel, für den ich heute sehr dankbar bin. Morgengrauen kann so inspirierend sein. Diesen Satz nehme ich mit in die neue Woche.
Heute hatte ich den BU vorzubereiten ( biblischer Unterreicht, ähnlich wie Konfirmationsunterricht). Es ist so interessant mit 13/14jährigen Teenagern über das 5.Gebot zu sprechen „Du sollst Vater und Mutter ehren.“ Letzte Woche bei meinem Vortrag kam ich mit der 15jährigen Tochter der Mitveranstalterin ins Gespräch und es hat mich richtig gerührt, wie sie über ihre Mama sprach, weil sie ihre Mama sehr schätzt. Ich gebe es zu: ich bin neugierig und ich frage gerne Kinder was sie an ihren Eltern schätzen. Ich schreibe mir diese Dinge tatsächlich auf, denn ich bin und bleibe eine Lernende, die viel zu schnell vergisst, was sie wann wo Gutes gehört hat. Und ich mag an der Bibel, ja ich schätze das am Wort Gottes so sehr, dass es hier nicht nur um die Beziehung von den Kindern zu den Eltern geht, sondern auch umgekehrt. „Ihr Eltern reizet eure Kinder nicht zum Zorn.“ Um nur eine Stelle zu zitieren. Ich liebe die Alltagstauglichkeit der Bibel, die Wahrheit, die darin enthalten ist, der Wunsch, dass Menschen in guter Art und Weise miteinander leben. Denn sie hat auch Vorschläge, wenn ich versagt habe: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Um nur wieder eine Stelle zu zitieren. Mich spricht das so an, ich könnt jetzt ewig weiter schreiben und darüber nachdenken, was das im konkreten Fall bedeutet. Die 13/14 jährigen heute waren nicht so richtig zugänglich für das Thema von dem ich so begeistert bin 😉 Sie wollten über Politik, Kampfeinsätze und platt machen der Vollidioten sprechen. Die großen Themen der Welt sind so einfach zu diskutieren, aber den kleinen Frieden zu Hause zu leben doch so schwer. Ich bin heute dankbar, dass ich dieses Thema vorbereiten konnte. Ich bin dankbar Mama sein zu dürfen und noch mit Teenagern im Gespräch sein zu können. Das können 2 so unterschiedliche Welten sein…
Für mich ist es so ein unangenehmes Gefühl. Ein Gefühl zu dem ich nur schwer stehen, das ich mir nur schwer eingestehen kann: Es gehört mehr in die Mädchenkramecke, in die Pubertätsschiene. Aber heute hat es auch zu mir gehört. Morgens habe ich, eine für mich, schwierige und herausfordernde Situation. Ich bin sofort unsicher und lasse kurz die Frage: Was mache ich nur falsch? Wo trage ich hier die Schuld? aufkommen. Diese Fragen können nützlich sein. In diesem Fall sind sie es nicht. Und so bete ich und erfahre, was ich oft erfahren darf. Inneren Frieden, Ruhe, die Situation löst sich äußerlich nicht auf, aber innerlich wird es besser. Und so spüre ich sofort Dankbarkeit, dass mich das alles nicht so mitnimmt, wie ich gedacht hätte. Ich spüre echte Dankbarkeit. Kurz darauf schnappe ich ein paar Gesprächsfetzten zwischen 2 Frauen auf, die ich sehr mag. Die eine erzählt der anderen von einer Entscheidung, die sie nun getroffen hat und umsetzt. Ich stehe daneben und innerhalb von Sekunden sinkt mein eben noch sehr bewusst wahrgenommenes Dankbarkeitsgefühl von ca. 8 auf 0,5. Und der Gedanke: „Ich will das auch.“ Es ist das Gefühl von Neid. Nicht, dass ich es der anderen nicht gönne, aber es ist kein voll schönes Gönnen, sondern ein: das ist voll ungerecht, ich will das auch Gönnen. Selbst wenn ich das Geld hätte, was ich nicht habe, hätte ich nicht die innere Freiheit, solch eine Entscheidung zu treffen. Wofür ich heute dankbar bin? Dass dieses Gefühl wirklich nur ganz kurz da ist. Dass ich es enttarne und entlarve, dass ich es ihr heute Abend voll gönnen kann ohne ich will das auch. Dass ich diese innere Freiheit wieder habe. Gott schreibt mit mir eine ganz andere Geschichte als mit ihr. Und das kann ich nach ein paar Minuten wieder sehen. Vergleichen kann so zerstörend sein. Innerhalb von Sekunden zerstört es meinen Dankbarkeitsmoment, weil der plötzlich so klein, so unbedeutend wirkt. Vergleichen erstickt Dankbarkeit! Ich bin sehr dankbar, dass mir das so präsent und bewusst ist. Denn Neid, auch wenn er nur selten bei mir anklopft oder auch die Tür einrennt, ist so anstrengend.
Über meinen Mann hat sich eine liebe Freundin spontan zu Besuch angemeldet. Mein Mann wusste davon scheinbar schon länger, hat es vergessen auszurichten und rief kurz vorher vom Büro an, dass sie jetzt dann kommt. „Passt das?“ fragt er. Was bitte kann ich jetzt noch darauf antworten? Ich bin nicht spontan. ich merke es immer wieder und ich versuche aufzuhören es zu werten. Wie oft habe ich mich schon über mich selbst geärgert. Aber das hilft gar nicht. Was mir hilft sind Fragen. Ich stelle sie mir selber, so seltsam das klingen mag. Reflektionsfragen, deren Antworten mein negatives Gefühl abbauen. Vor längerer Zeit habe ich mich auf die Suche nach meiner Unspontanität gemacht, weil ich dachte: Da kündigt sich, wie heute, eine Person an, die ich total mag, von der ich schon viel gelernt habe und die ich toll finde. Und ich kann mich nicht gleich richtig freuen. Solchen negativen Gefühlen auf die Spur zu kommen finde ich total interessant und dann Formen zu finden damit umzugehen. Und ich bin so dankbar, dass ich dem Erstimpuls, anrufen und absagen, nicht gefolgt bin. 1 1/2 h war sie in meinem Montagschaos da und es war so schön!!! Mit jemandem, den man sehr selten sieht, dann gleich so richtig schön reden können, ist so besonders. Wir haben uns wieder Einblicke in unser Leben gegeben. Ich bin so dankbar, dass ich Freunde habe, die spontan sind! Und ich bin dankbar, dass ich Formen finde um mit mir selber umzugehen.
Mamakram erledigen. Das bedeutet, sich bei dm eindecken mit Windeln, Toilettenpapier, Zahnpasta…und noch kurz fragen, ob ich ein paar Luftballons für ein Schulprojekt meiner Tochter haben kann. „Ja klar, die muss ich nur bestellen.“ „Oh, nein, brauchen Sie nicht. Die Lehrerin braucht sie schon morgen.“ Ich bin grundsätzlich ziemlich frühzeitig dran mit Vorbereitungen ;). „Warten Sie kurz, ich frage, ob wir noch welche haben.“ Kurz darauf kommt die Verkäuferin wieder zu mir. „Meine Kollegin sagt, hinten im Lager sind evt. noch welche von unserer letzten Werbeaktion. Ich schau mal nach.“ Eigentlich will ich ihr noch sagen, sie soll sich wegen meiner Bitte keine Umstände machen. Aber da ist sie schon weg und ich warte. Nach ein paar Minuten kommt sie. Eine Tüte voller Luftballons. „Reicht Ihnen das?“ Ich bin voll dankbar und sag ihr, dass ich es so nett finde, dass sie sich so bemüht hat um mir auf den letzten Drücker Luftballons zu besorgen. Und ich glaube, sie hat im Lager nach denen suchen müssen. So eine nette und hilfsbereite Verkäuferin. Ich bin voll dankbar heute für diese Frau, weil sie so nett, engagiert und hilfsbereit war. So freundliche Menschen im Alltag sind einfach eine Bereicherung!
Solche Tage sind „gefährlich“. Ich bin verletzt und enttäuscht aufgrund einer Situation und dann wirbelt in mir ein Sturm. Richtig heftig. Ich fühle mich hilflos und möchte so schnell wie möglich diese Situation klären, aber da gibt es nichts zu klären. Manches muss man einfach aushalten. Und an solchen Tagen besteht die Gefahr, dass die Dankesmomente, die es gibt gar nicht auffallen oder dass sie vom Sturm davon geweht werden, leicht wie eine Feder. Im letzten Jahr habe ich mich immer und immer wieder gefragt, ob ich heuchle, wenn ich auch an diesen schweren Tagen abends meinen Dankesmoment schreibe und veröffentliche. Nein, tu ich nicht. Denn diese guten Momente gibt es, auch in Herausforderungen, in Traurigkeit, schlechten Erfahrungen, Krisen…aber sie scheinen nicht so stark zu sein wie der Sturm. Indem ich sie mir vergegenwärtige, wahrnehme, bewusst mache, formuliere und aufschreibe, lege ich einen Briefbeschwerer darauf. Halte sie fest, damit der Sturm sie nicht mitnehmen kann. Auch an diesem Tag bin ich dankbar für die warme Dusche am Morgen, bevor meine Familie wach ist, habe ich den Waldspaziergang mit meinen Mädels genossen-das duftende, raschelnde Laub, die kleinen Ärmchen meiner Tochter um meinen Hals, die Aussage einer meiner Töchter, als ich ihr sage, dass ich sie lieb habe: Ach Mama, das weiß ich doch. An diesem Satz und dass sie sich meiner Liebe bewusst ist, freu ich mich so. Es war ein stürmischer Tag, aber die Federn sind noch da, dafür bin ich heute dankbar.


