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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

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Kategorien-Archiv: Dankbarkeitsmomente

Hoffnungsträger

06 Samstag Apr 2019

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Die Sonne scheint, wir essen Eis, die Kinder lachen während sie auf dem Trampolin hüpfen. Der junge Mann macht eine Pause, legt sich ins Gras, blickt in den Himmel mit Armen, die hinter dem Kopf verschränkt sind. Ich wundere mich immer wieder über sein Lachen, seine lustige Art, dass er unbeschwert wirkt. Denn so vieles hat er schon mitmachen müssen! Die Gewalt des Vaters, den Krieg in Syrien, die Flucht aus der Heimat in ein fremdes Land, die Unsicherheit als sie ihre Füße auf deutschen Boden setzen und der Vater in der Nacht einfach verschwindet, die Mutter allein lässt, gerade angekommen, der deutschen Sprache nicht mächtig, nachts an einem Bahnhof. Flüchtlingsheim, anderes Schulsystem, fremde Sprache, fremde Kinder, fremde Kultur. Wie viel kann eine Kinderseele tragen, wie viel aushalten, wie viel verarbeiten? Seine Mutter sitzt in einem Seminar, mit leuchtenden Augen kommt sie danach auf mich zu, umarmt mich: „Es tut so gut hier zu sein.“ Sie kann in ihrer Sprache über Glauben und Religion, Hoffnung und Vergebung, Schmerz und Verletzungen reden. Sie ist Mutter von drei Kindern und als ich das erste Mal ihre Geschichte gehört habe, überlegte ich: Wie viel kann eine Seele tragen, wie viel aushalten, wie viel verarbeiten? Diese Frau aus Syrien, die ihre Kinder so liebt, die verzweifelt und kämpft, die um Siege ringt und unter ihrem Versagen leidet, die mit einer geringen Schulbildung dieses Land betritt, sich die deutsch Sprache überwiegend selber beibringt, ihre Kinder ermutigt, jetzt ihren Führerschein macht, sie, sie ist mir Vorbild, sie ist Hoffnungsträgerin, Freundin und einfach eine fasziniernde Frau. Ich bin so dankbar für den Nachmittag mit ihnen, für ihre Geschichte, die sie mit uns teilen und die Hoffnung, die darin sichtbar ist…

Bücher, Post und wache Nächte

31 Sonntag Mrz 2019

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Es ist nichts Neues, dass ich gerne die Geschichten und Gedanken anderer höre, dass ich dadurch dazu lerne, sich mein Horizont erweitert, meine Seele Dinge spürt, die ein anderer dann wundervoll in Worte fasst. Deshalb liebe ich Bücher, das Zuhören in einem geschützten Raum in dem nicht gleich eine Reaktion erwartet wird, sondern ich wirken lassen kann, Gedanken nachspüren… Und ich bin so dankbar, dass in der letzten Woche vier neue Bücher mit den geschriebenen Gedanken und Erfahrungen mein Haus betreten und bei mir eingezogen sind. Alle verbindet, dass sie nicht neu sind, sondern, dass ich die wunderbare Welt des Internet so nutze, dass ich die Möglichkeit habe zu schauen wer sein Buch nicht mehr braucht und es günstig verkauft. Ich weiß natürlich nicht wie Autoren das finden, aber ich könnte mein Hobby nicht in dem Ausmaß leben, wenn es keine gebrauchten Bücher gäbe. Und zwei der Bücher sind im Verlag gar nicht mehr erhältlich, sind vergriffen und keine Neuauflage geplant. Und wahrscheinlich denken viele: „Wann liest sie die denn alle?“ Mein größter Vorteil ist sicher, dass ich keinen Fernseher habe, es Netflix und andere Anbieter von Serien und Filme nicht in unser Zuhause geschafft haben. Trotzdem lese ich täglich nicht mehrere Stunden, sondern habe für mich eine Leseroutine ausgefeilt, die nur minimale Weichen stellt, aber über den langen Zeitraum ich mehr Bücher gelesen habe als ohne diese Gewohnheiten. Und ich ärgere mich nicht mehr, wenn ich nachts nicht schlafen kann, was relativ häufig vorkommt (und das schon seit ich denken kann), sondern nehme mir ein Buch, meine Leselampe und lese bis ich wieder schläfrig werde. Ich bin dankbar für begabte und weise Menschen, die ihre Gedanken nicht für sich behalten, dankbar, dass ich lesen kann, dankbar, dass es gebrauchte Bücher gibt und die Post, die sie bei mir vorbei bringt!

„Verloren unter 100 Freunden – Wie wir in der digitalen Welt seelisch verkümmern“ von Sherry Turkle

„Sabbat im Cafe – Warum jüdische Rituale mein Leben bereichern“ von Lauren F. Winner

„Die Sprache der Seele verstehen – Die Wüstenväter als Therapeuten“ von Daniel Hell

„Frauen und ihre Bücher – Das Glück zu lesen“ von Johannes Thiele

Blumengruß

25 Montag Mrz 2019

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Wenn ich daran denke, dann bekommt nicht nur das Geburtstagskind sein Geschenk, sondern die Mama auch einen Blumengruß. So wie gestern: der Sohn wird sechs Jahre. Wir sind eingeladen und feiern ihn mit Muffins und Smarties mit Luftballons und Geschenken. Er soll sich geliebt und willkommen fühlen, wertgeschätzt und besonders. Und seine Mama auch. Die in den Nächten wach war als er klein war und in der Nacht aufsteht, wenn er nach ihr ruft. Die weiß, was er am liebsten isst und worauf er schon allergisch reagiert hat. Die spürt, wenn es Zeit ist ins Bett zu gehen und die Liste kennt mit all den Dingen, die er sich zum Geburtstag wünscht. Die mittlerweile ziemlich viel über Fußball weiß, obwohl es nicht ihre Lieblingssportart ist, es reicht, dass ihre Söhne sich dafür interessieren. Die man nach Kleidergöße und Schuhgröße im Schlaf fragen kann und sie auch weiß, welches Shirt er am liebsten im Moment trägt. Die sich überlegt was aus ihm einmal wird und welche Weichen sie stellen könnte, damit er einen starken Charakter entwickelt, lernt sich zu behaupten und gleichzeitig Rücksicht zu nehmen. Ich versuche an einen Blumengruß für die Mamas zu denken. Weil wir lieben und mitleiden, weil wir uns hinterfragen und versagen, weil wir uns sorgen und uns mitfreuen, weil wir Gefahren sehen und Chancen vermuten, Potential wahrnehmen und Gaben entdecken, weil wir Rückenstärkerinnen sind und Begleiterinnen und natürlich Fahrerinnen, Bodyguards, Fachfrau für Oberflächen (früher Putzfrauen) und Köchinnen. Heute bin ich dankbar für meine Freundinnen, für andere Mamas mit denen ich im Austausch bin, denn hin und wieder brauche ich einen Rat oder eine Ermutigung…

Post ist da!

22 Freitag Mrz 2019

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Heute habe ich mich so über Post gefreut. Ich sammle ja meine Dankesmomente in meinem Alltag und liebe diese Gewohnheit. Und ich wechsle immer wieder die Form wie ich sie sammle. Auf meinem Blog bin ich ja tatsächlich im Moment eher sporadisch unterwegs was gar keinen bestimmten Grund hat und wenn ich hier gerade wieder in die Tasten haue, dann nehme ich mir vor es wieder öfter zu tun, weil es Freude macht. Ich habe zum Sammeln von Dankesmomenten lange auch Seiten eines Notizbuches in Form von Listen gefüllt. Aber da fehlte mir manchmal so das ausformulieren des Momentes. Es war eben eine Liste. Ich hebe das Buch natürlich auf, weil vielleicht bietet sich irgendwann wieder einmal an, dass ich einfach Lust habe die Liste mit Nummern weiterzuführen und all die Dankesmomente mit Zahlen zu versehen. Aber in den letzten Monaten landen meine Dankesmomente einfach auf den Seiten meines Gedankenbuches (Tagebuches). Zwischen all den Fragen und Reflexionen blitzen immer wieder die Dankesmomente hervor. Jetzt hat mir mein lieber Ehemann einen Stempel dazu entworfen und drucken lassen. (Heißt das auch drucken lassen, wenn man einen Stempel in Auftrag gibt?) Ist das nicht total lieb?! Er ist bis Sonntag gar nicht da, aber heute kam die Post und ich sammle meine Dankesmomente zukünftig unter diesem wunderschönen Stempel. Ich freu mich so darüber. Heute bin ich dankbar für meine über viereinhalb Jahre etablierte Gewohnheit Dankesmomente schriftlich festzuhalten und über meinen Mann, der mich darin unterstützt… Ich freu mich so über diesen Stempel!!!

verlorenes Zeitgefühl

13 Mittwoch Mrz 2019

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Parkplatz suchen, Auto abstellen, zur Haustür, klingeln, Treppe hoch. Unzählige Male schon an jenem Vormittag. Mein letzter Einsatz für heute. Ich betrete die Wohnung, etwas ist anders. Ich gehe ins Zimmer des Patienten, seine Frau folgt mir. Unsicher wandert mein Blick in ihre Richtung, schätzt sie die Situation so ein wie ich, dass sich ihr Mann in der letzten Phase seines Lebens befindet? Sie ahnt es, geht zu ihm, redet leise mit ihm – von längst vergangenen Zeiten, von den gemeinsamen Kindern. Ihre Stimme ist weich, voller Liebe. Immer wieder bewegt sich seine Hand, nestelt über die Bettdecke, nicht mehr ganz bei Bewusstsein, aber immer noch suchend. Er findet Halt, denn die Hand seiner Frau ist bereit die seine in ihrer zu halten, sie hält sie fest und sie hält ihn fest. Mein Einsatz verlängert sich, aber gibt es im Angesicht des Todes ein Zeitgefühl. Meines scheint verloren zu gehen. Wir betten ihn, schauen, dass er weich liegt, polstern alles. Meine eigentliche Aufgabe kann ich nicht mehr zur vollen Zufriedenheit ausführen, der Körper konzentriert sich nur noch auf die wichtigsten Organe. Ein Mann, der aus dem Leben scheidet. Der diese Welt verlässt, seine letzte Reise angetreten ist und seine Frau, die die letzten Schritte versucht mitzugehen. Nicht der Alltag hat ihre Liebe zum Erliegen gebracht, nicht die Enttäuschung darüber im anderen nicht das Glück gefunden zu haben, nein, es ist der Tod, der sie trennen wird. So wie sie es sich vor vielen Jahren versprochen haben – bis dass der Tod euch scheidet. Vor mir liegt ein Mann in seiner ganzen Schwachheit, vom hohen Alter und Krankheit gezeichnet. Sie sieht viel mehr, erinnert sich, kennt ihn, schätzt ihn, liebt ihn. Ich habe in meiner Laufbahn als Krankenschwester schon so manchen Menschen von dieser Erde gehen sehen. Aber hier ist etwas besonders, weil die Liebe noch so spürbar ist, diese Aufrichtigkeit. Ich bin tief bewegt. In Diskussionen über die Ewigkeit oder ob es ein Leben nach dem Tod gibt bin ich schon lange nur noch Zuhörerin. Zu stolz wirken manchmal die Argumente, dass der Glaube doch nur ein billiger Trost ist, dass das alles rational nicht zu erklären ist, es keine Beweise gibt. Ob nun als billig betitelt oder nicht, für mich ist der Blick auf die Ewigkeit immer Trost – vor allem in solchen Momenten. Wer schon einmal einen Sterbenden gesehen hat, der argumentiert nicht ausschließlich mit rational stichhaltigen Argumenten und wer Beweise braucht, der ist beim Glauben sowieso falsch. Gott beweist sich nicht. Ich gehe, wir verabschieden uns. Der Hausarzt wird noch vorbei kommen, die erwachsenen Kinder sind auf dem Weg. Ich gehe zurück in meinen Alltag, nachdenklich, bedrückt, traurig und demütig. Denn es wird mir wieder einmal bewusst, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich weder erklären noch kontrollieren lassen. Dort bewegt sich die aufrichtige Liebe, das Mitgefühl, die Sehnsucht… „Gott wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben. Denn die erste Welt mit ihrem ganzen Unheil ist für immer vergangen.“Offenbarung 21,4 Ich bin so dankbar für diesen Trost und diese Hoffnung und im alltäglichen Einerlei den Blick auf die Ewigkeit nicht aus den Augen zu verlieren.

Gebet, Mutterliebe, Waschmaschine

14 Donnerstag Feb 2019

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Gerade wollte ich im Bett meine Dankesmomente aufschreiben und dachte: heute teile ich sie mal wieder mit euch. Ich bin dankbar für…

… einen wunderschöne Gebetsspaziergang mit meiner Freundin. Sie hatte heute enorm viel zu tun und hat aber diesen Termin nicht abgesagt. Und mir geht es nach solchen Gebeten immer um so vieles besser in meinem Kopf. Es ist ein echtes Abladen von noch ungelebten Ideen, Sorgen und Bedenken, innerer Unruhe und ein sich erinnern an Hoffnung und Gottes Wirken in dieser Welt.

… als ich meine eine Tochter in einem Anfall von Mutterliebe fest an mich drücke und ihr sage wie lieb ich sie habe, grinst sie mich an und sagt: „Weiß ich doch.“ So schön, dass sie das nicht in Frage stellt.

… nach einer kurzen Teamsitzung auf der Arbeit danke ich Gott für meine Kolleginnen und meine zwei tollen Chefinnen. Mir fällt das regelmäßige Arbeiten immer noch schwer, aber diese Frauen manchen es mir durch ihre Art leichter. Ein echtes Geschenk für mich!

… meine Waschmaschine habe ich heute einer Grundreinigung unterzogen und bin wieder einmal so dankbar für die Arbeit, die sie fast täglich leistet, für Waschmittel und immer verfügbares Wasser. Es fühlt sich meistens nicht so an, aber ich bin so unglaublich reich!

… bevor ich gerade ins Bett gehen wollte, habe ich das Bett von meinem Mann und mir frisch bezogen. (Ich kann Betten beziehen nicht ausstehen und schiebe es so lange raus, bis ich dann ins Bett will. Und dann bin ich von mir genervt, weil ich es den ganzen Tag hätte machen können und es abends viel länger dauert, weil ich schon so müde bin.) Aber ich habe das Fenster geöffnet und während ich die Knöpfe der Bettdecke schließe, streift mich ein frischer Windhauch Abendluft. Schön!!!

Überraschung

11 Montag Feb 2019

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Eigentlich wollte ich heute von etwas ganz anderem schreiben. Aber als ich heute nach Hause kam von der Arbeit da erwartete mich ein Paket. Ohne Anschrift und Absender stand es in meinem Wohnzimmer. Zur Erklärung warum ich mich so über dieses Paket gefreut habe ist zum einen, dass ich wieder einmal Großzügigkeit erfahren durfte und dass ich die Marke DocMartens liebe. Diese Liebe geht schon über Jahre: Ich habe in  DocMartens geheiratet, ich arbeite in der ambulanten Pflege in DocMartens und viele Vorträge halte ich in diesen Schuhen. Die einen sind weiß, die anderen schwarz mit eingestanzten Blumenmuster, die nächsten lackschwarz. Und heute sind wieder ein paar neue DocMartens bei mir eingezogen. Nicht, weil ich sie bestellt habe, sondern, weil mich eine Blog-Leserin und Seminarbesucherin in meinen Schuhen gesehen hat und mir ein paar heute zukommen ließ. Wie und warum weiß ich nicht, aber ich freue mich riesig.

Und weil ich keine Adresse von dir habe und dir nicht persönlich schreiben kann, bedanke ich mich auf diesem Weg für diese tollen Schuhe, die passen und deine lieben Worte auf der Karte. Das war heute definitiv der schönste und intensivste Dankesmoment!!!! Vielen Dank!!!!

stille Schönheiten

29 Dienstag Jan 2019

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Die Küche ist bei uns ein undankbarer Raum wenn es ums Aufräumen geht. Irgendwie steht immer etwas herum, drei Mahlzeiten, die Vor – und Nachbereitung dieser, Brotdosen und Trinkflaschen, Zettel zum Unterschreiben, Wassermalfarben von den Künsten meiner Mädels: die Küche ist im Dauerbetrieb. Und deshalb liebe ich meine Tulpen, die auf dem Küchentisch stehen. Wenn ich einmal einen Garten haben sollte, geht es mir nicht so sehr um den Selbstversorger Aspekt, sondern es werden viele Blumen darin blühen, die man zwar alle nicht essen kann, aber die einfach schön aussehen, gut riechen, die Seele erfreuen. Und genau das machen die Tulpen in meiner Küche, wenn ich scheinbar ununterbrochen damit beschäftigt bin diese auszuräumen – die Seele erfreuen, mitten im Alltag. Ich weiß, es ist noch überhaupt keine Tulpenzeit und trotzdem bin ich heute für diese stillen Schönheiten dankbar.

Highlights

27 Sonntag Jan 2019

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Dankesmomente sind oft viele kleine Dinge die im Alltag meine Seele füllen. Aber dann gibt es immer mal wieder ganz besondere Momente, Highlights, die sich abheben aus der Masse an Dankesmomenten. Die besonders sind, einzigartig und die Seele auch nächste Woche und in einem Monat noch erfreuen. Von denen man zehrt – auch an Frusttagen. Und dieses Wochenende durfte ich solch ein Highlight erleben. Denn ich habe auf einem Frauentag die Referentin und Autorin Tamara Hinz getroffen. Dieses kurze Treffen war für mich deshalb so besonders, weil sie die erste Frau war, von der ich theologische Inhalte gelesen und gelernt habe, damals in der Zeitschrift AUFATMEN. Sie schrieb über Gottes Begegnungen in ihrem Alltag, legte Bibelstellen aus und ich schaute bei jeder neuen Ausgabe nach ob ein Artikel von ihr darin enthalten war. Und deshalb habe ich mich so gefreut sie nach all den gelesenen Gedanken zu treffen.

Und das zweite Highlight waren Frauen, die in meinem Seminar waren. Tatsächlich heißt dieses: Glucke oder Rabenmutter – seinen eigenen Weg finden zwischen Vorurteilen und Klischees. Und ich war überrascht, dass doch einige da waren, weil ich nur mit 5-10 Frauen gerechnet hatte. Und über einige offenen Gespräche danach habe ich mich so gefreut. So wunderbare Mütter, jede auf ihre Weise. Ich bin so dankbar für jede, die jetzt wieder bei ihren Kindern ist. Die liebt und behütet, in den Arm nimmt und tröstet, ihr Kind lehrt und zurechtweist, ins Leben leitet und begleitet. Wir haben in der Berufung als Mama keine leichte Aufgabe, aber ich bin so dankbar, dass wir uns gegenseitig unterstützen können, um Rat fragen, Schwächen zugeben, Unsicherheiten klären. Ihr seid wunderbar. Ich wünsche euch eine gute Nacht ( auch wenn so mache wach sein wird), morgen beginnt ein neuer Tag mit allen Freuden und allem Versagen unter der liebenden Gnade Gottes. Schön, dass es euch gibt und ich euch treffen durfte. Mit lieben Grüßen Lissy

nette Menschen

07 Montag Jan 2019

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Willkommen im neuen Jahr, willkommen in meinen Alltagsdankesmomenten.

Natürlich hätte ich mich darauf konzentrieren können, dass mir, während ich einen Patienten versorgte, ein vorbei fahrendes Auto meinen Seitenspiegel beschädigte und nicht wartete bis ich an Ort und Stelle war. Aber ich war viel zu dankbar für den Mann, der das alles beobachtete und sich das Kennzeichen aufgeschrieben hatte. Meine Chefin, die ich anrief um zu fragen wie ich jetzt weiter vorgehen muss (weil es ein Dienstauto war) gab mir freundliche Anweisungen. Der Polizist mit dem ich mich dann in Verbindung setzte war zügig und ich konnte meine Arbeit wieder aufnehmen. Zu allen weiteren Patienten kam ich dann später und keiner war sauer, genervt oder böse. Und als ich später auf die Polizeistation musste, hatte sich der Fahrer gemeldet und erklärt, dass er kein Handy dabei hatte und schnell weiter musste, aber ein Auto angefahren hatte. Es war ein kurzer Augenblick über den ich entschied mich nicht zu ärgern und ich erlebte sehr viele Menschen, die einfach nett und verständnisvoll waren. Und ich bin dankbar, dass ich an einem Montagmorgen nach einer Sachbeschädigung so viele Menschen erlebte, die mir Grund geben dankbar zu sein.

Ich wünsche dir ein gesegnetes Jahr 2019 und freue mich auf all die Dankesmomente, die in diesem Jahr liegen. Im Moment schreibe ich noch meine Neujahrsgrüße (weil ich Weihnachtspost nie schaffe) und wenn Du Lust auf Post hast, dann schreibe mir deine Adresse an post@alltagsstueckwerk.com und du bekommst auch Neujahrsgrüße.

Mit ganz lieben Grüßen Lissy

heilige Momente am heiligen Abend

26 Mittwoch Dez 2018

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Das werde ich einfach nicht essen, denke ich, als ich das grüne Etwas im Topf vor sich hinköcheln sehe. Die Gottesdienste in unserer Gemeinde (Kirche) an Heilig Abend sind vorbei. Im Foyer verabschiedet man sich fröhlich voneinander. „Frohe Weihnachten“, es ist immer diese besondere Atmosphäre, die ich nach diesen Gottesdiensten so liebe. Erwartungsvoll, fröhlich, einander zugewandt. Ich stehe in der Küche unserer Gemeinde (Kirche). Meine Bolognesesauce ist fertig, das Wasser für die Spagetti kocht. Ich kann nur dann entspannt Gastfreundschaft leben, wenn das Essen, dass ich zum Buffet beitrage einfach sein darf. In der Küche ist ein Gewusel. Vor allem Iraner drängen sich um die Töpfe, aber im angrenzenden Raum, in dem wir miteinander Essen werden, warten 2 Familien aus Syrien und eine Frau aus Eritrea. Ursprünglich haben sich 12 Leute auf die Einladung miteinander Heilig Abend zu feiern angemeldet, es sind dann aber doch 28, ohne unsere 5 köpfige Familie. Später steht der Reis, das grüne Zeug, gebackenes Hähnchen auf dem Tisch. Ich freue mich wieder einmal, dass das Essen auf jeden Fall reichen wird und festlich ist, auch wenn ich mich nicht ins Zeug gelegt habe. Bei Gott muss ich mich nicht verbiegen – an Weihnachten nicht und sonst auch nicht. Meine Art der Gastfreundschaft kommt nicht in der Zubereitung von Mahlzeiten zum Ausdruck. Aber, darf ich wieder feststellen, das ist voll in Ordnung. Meine Tochter kommt zu mir: „Können wir nicht eine normale Familie sein und jetzt nach Hause gehen?“ Mein schlechtes Gewissen mischt sich wieder ein. Überfordere ich meine Kinder? Werden sie es mir später vorwerfen, dass wir das dritte Weihnachtsfest nun schon so feiern? Rettung kommt in Form eines Iraners. Er hat meinen Mädels Kinderzeitschriften mit pädagogisch fragwürdigem Inhalt mitgebracht. Meine Kinder freuen sich riesig: „Mama, schau, das würdest du uns niemals kaufen.“ Mein Gewissen gibt wieder Ruhe. Später beim Essen meint eine meiner Töchter: „Nicht traurig sein, aber die kochen echt besser als du.“ Nein, ich bin nicht traurig, ich hoffe, dass das bei ihnen hängen bleibt. Das gute Essen, die Gemeinschaft, das Fußball spielen, während wir nach dem Essen aufräumen. Der Koch, der am längsten in der Küche stand (auch ein Iraner) kommt zu mir: „Lissy, das musst du probieren. Ich habe gut gekocht.“ Jetzt stehe ich vor dem grünen Zeug, möchte unseren lieben Freund nicht enttäuschen und lade mir eine kleine Portion auf. Ich koste und vergrößere die Portion. Es schmeckt unglaublich lecker. Aber was es ist habe ich bis jetzt nicht heraus gefunden. Wir feiern miteinander. Jeder von uns hat seine eigene Geschichte, unterschiedliche Länder, Rituale, Kulturen. Aber an Heilig Abend kommen wir zusammen vor Jesus. Er liegt zwar nicht mehr in der Krippe, aber er ist der Grund warum wir alle hier sind. Als alle satt und alles aufgeräumt ist gehen auch wir Geschenke auspacken. Meine Mädels freuen sich. Es klingelt und noch einmal sind drei Iraner vor der Tür. Sie kommen herein, setzten sich zu uns. Die großen Kerle knien sich auf den Boden und kaufen bei meinen Töchtern im Kaufladen ein und bewundern ihre neue Puppe. Es ist so schön, die Atmosphäre so herzlich. „Wir feiern schon das dritte Mal zusammen Weihnachten“, sagt einer der Jungs zu meiner Jüngsten. Sie bleiben nicht lange, wollen dann noch weiter woanders feiern und wir lassen den Abend als Familie ausklingen. Ich bin so dankbar für den Heiligen Abend mit seinen heiligen Momenten…

Dankesliste der vergangenen Tage

17 Montag Dez 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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  • Regentropfen, die an der Fensterscheibe wie viele glitzernde Goldpunkte aussehen.
  • Meine Große und ich hatten Mama-Tochter-Zeit und waren auf einem Adventsmarkt unterwegs. Außerdem haben wir einen Weihnachtsbaum gekauft. Und weil ich grundsätzlich nur da parke wo ich viel Platz habe, mussten wir ein ganzes Stück mit dem Baum laufen. Wir haben so viel miteinander geschleppt und gelacht. Das war unheimlich schön.
  • Maracuja oder Passionsfrüchte, so lecker und ein riesen Privileg, dass ich sie hier essen darf.
  • Eine unglaublich liebe Karte von einer Patientin, die ich mit betreue. So schön gebastelt mit Händen, die über 80 Jahre schon nach Dingen greifen und Worten, die so freundlich und ermutigend sind.
  • Vorweihnachtszeit, mit allem was dazu gehört.
  • Gespräch mit einer Mama deren Kinder so alt sind wie meine. Gespräch mit einer Mama deren Tochter fast 30 Jahre alt ist. Gespräch mit einer Mama deren Tochter 22 Jahre alt ist. Dieser Austausch ist „zufällig“ im Alltag entstanden. Fazit: Unsere Kinder werden älter, unsere Gedanken, die wir uns um sie machen nicht weniger.
  • „Mein Überlebenslauf“ von Eva-Maria Admiral gelesen. Unglaublich tiefes, gutes Buch.
  • Erfahre, dass sie bei uns in der Stadt einen Auftritt hat. Karten gekauft hingegangen, ermutigt zurück gekommen. Und jetzt schmückt mein Buch ein Autogramm von ihr. Wie cool ist das denn.
  • Freundliches Feedback auf meinen Stille Blogbeitrag. Das tut immer gut.
  • Eine Kollegin springt für mich ein, weil ich krank bin.
  • Wundervolles Zitat: Mögest du immer genug Zeit haben, um die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben.
  • Dankbar, dass ich diese Zeit habe und immer wieder kleine Wunder entdecke, die große Auswirkungen in meiner Seele haben.

hausgemacht

05 Mittwoch Dez 2018

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In der Stadt unterwegs und mir kommt ein Bekannter entgegen. Wobei das schon fast zuviel gesagt ist. Denn er kennt vor allem meinen Mann. Ich wäre freundlich nickend an ihm vorbei gelaufen, merke aber er bleibt stehen. O.k., dann bleibe ich auch stehen. Er fragt mich, ob ich schon im Weihnachtsstress bin. „Nein,“ antworte ich. „Ja, aber Sie haben doch Familie,“ sagt er. (Seine Kinder sind schon eine ganze Weile erwachsen.) Ohne auf eine Reaktion von mir zu warten, spricht er von der Reizüberflutung an Weihnachten. Von dem wenigen was er früher hatte und dass doch die Menschen nicht zufriedener sind mit all dem was heute so geboten wird und dass der eigentliche Sinn von Weihnachten verloren geht. Seine Ausführung schließt er mit dem kurzen Satz: „Weihnachtsstress ist hausgemacht.“ Er gibt mir noch schöne Grüße für meinen Mann mit auf den Weg und verschwindet zwischen den noch geschlossenen Buden des Weihnachtsmarktes. Ich gehe nach Hause und bin sehr dankbar für den erinnernden und ermahnenden Satz des Bekannten. Ich liebe Adventskalender, Punsch, Lichterketten, Zuckerwatte mit meinen Mädels auf dem Weihnachtsmarkt, Geschenke besorgen, dekorieren und alles was dazu gehört. Aber ich liebe auch die Momente in denen es still wird in meiner Wohnung, das Licht gedimmt und Ruhe kehrt ein. Mit der Bibel auf dem Schoß habe ich darüber nachgedacht welcher Satz der Weihnachtsgeschichte mir am besten gefällt. Es gibt für mich nicht das eine oder andere. Stress oder Besinnlichkeit. Der Stress lässt sich nicht immer vermeiden, aber für die Besinnlichkeit möchte ich immer wieder sorgen. „Weihnachtsstress ist hausgemacht, Besinnlichkeit aber auch.“ Für diese Begegnung und Erinnerung bin ich heute dankbar.

Kompromisse

24 Samstag Nov 2018

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Wir sind unterwegs, meine drei Mädels und ich. Eine Adventsaustellung wartet in 20 km Entfernung auf uns. Ob meine Mädels darauf Lust haben? Die Große schon, die zwei anderen eher nicht so. Auf der Fahrt hören wir ein Hörspiel, was ich schon gefühlte 1000 Mal gehört habe und ich mein Kinder frage, ob ihnen nicht mittlerweile die Stimme des Sprechers auf den Keks geht. Mir wäre jetzt echt etwas Hip Hop über die Lautsprecher lieber oder Armin von buuren. Aber wir hören zusammen auf die CD, deren Dialoge vor allem meine Mittlere mitsprechen kann. Wir nähern uns der Kasse und im Einkaufswagen liegen Äpfel, Tomaten und eine Pamelo, da passieren wir die Süßigkeitenabteilung und meine Kleinste hat mich zu Keksen mit Schokolade garniert mit Smarties überredet. Mir wäre ausschließlich das Obst und Gemüse viel lieber gewesen. Mein Mann kommt nach Hause, mittlerweile hängt in jeden Zimmer irgendeine Form von Weihnachtsdeko und wer mich ein bisschen kennt weiß, ich mag es glitzernd und funkelnd und nicht alles muss echt sein. Ich schätze, keiner dieser Dinge hätte er in unseren 17 Jahren Ehe gekauft. Mein Mann meinte, dass er dieses Wochenende etwas mehr Zeit hat und nicht so viele Termine. Die meisten Stunden hat er dann aber trotzdem im Büro verbracht.Was das mit Dankesmomenten zu tun hat? Für mich bedeutet Familie manchmal, dass ich lerne in Kompromissen glücklich zu sein. Wir müssen aufeinander Rücksicht nehmen, den anderen annehmen, nicht alles bewerten… Das waren nur die kleinen Kompromisse eines gewöhnlichen Alltages, aber sie sind für mich immer ein gutes Wahrnehmen und Einüben…

ein Stück Heimat

19 Montag Nov 2018

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Im Gottesdienst neben mir sitzt meine Freundin. Sie kommt aus Ägypten, lebt schon lange in Deutschland und übersetzt 3 Syrern die Predigt ins arabische. Seitdem ich Syrer kenne, weiß ich, dass das arabisch aus Ägypten und das arabisch aus Syrien sehr unterschiedlich ist. Und, dass Syrer nur das arabisch der Ägypter kennen, weil viele Serien und Fernsehsendungen in Ägypten produziert werden. Am Wochenende saß in unserem Wohnzimmer ein Mann aus Eritrea. Die Sprache Tigrinya habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört. Jetzt weiß ich wie sie klingt und mein Mann hat hier in unserer Stadt eine Frau ausfindig gemacht, die ihm das Gespräch übersetzen kann. Denn bisher haben sich mein Mann und der Eritreer auf english unterhalten, für beide eine Fremdsprache. Am Wochenende treffe ich meine Freundin aus dem Iran. Ist sie meine Freundin? Ich mag sie sehr und sie mich auch, jedenfalls schreibt sie das manchmal, aber meine Besuche bei ihr sind seltener geworden, weil sie seit drei Jahren auf meine Frage wie es ihr geht nur „gut“ antworten kann. Ihre Augen und ihre Körpersprache sagen etwas anderes. Aber ich erfahre nicht wie es ihr wirklich geht, weil sie fast keine Fortschritte im Erlernen der deutschen Sprache macht und ich kein Farsi kann. Ich sehe in unsichere Augen, als ich zum ersten Mal die neue Patientin aufsuche, die ich betreue. Ihr Blick gewinnt an Freundlichkeit als sie hört, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Es ist so leicht zu übersehen wie schön es ist, dass viele von uns dieselbe Sprache sprechen, uns ausdrücken können, unser Herz ausschütten können, Gefühle benennen, Gedanken in Worte fassen. Wir finden Gemeinsamkeiten, kommen uns näher, werden verstanden… Sprache ist ein Stück Heimat, ist Sicherheit. Ich bin heute sehr dankbar, dass Sprache verbindet und ich dieses Verbindungsstück nutzen und schätzen kann. Wie wäre mein Alltag ohne diese wertvolle Selbstverständlichkeit?

Sinnbild aus dem Alltag

15 Donnerstag Nov 2018

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Meine Mittlere Tochter kommt traurig nach Hause. Ein Junge aus ihrer Klasse hat sie geärgert. Sie erzählt, ich höre zu und tröste sie. (Er hat etwas zu ihr gesagt, nichts wo ich jetzt irgendwie eingreifen müsste.) Ich frage sie dann wie die Situation ausgegangen ist. „Meine Freundinnen haben mich getröstet,“ meint sie. Ich mache ihr Mut sich genau das zu merken. Wir reden über das was ihr etwas ausmacht, aber wir bleiben nicht dabei stehen, sondern nehmen wahr und schätzen wert wie es ausging. Es waren Menschen da, die sie getröstet haben, ihr das Gefühl gaben nicht alleine zu sein. Für den ein oder anderen mag die Schlussfolgerung, die mir dabei bewusst wurde etwas übertrieben sein, aber für mich ist sie ein Sinnbild aus dem Alltag.

Gestern habe ich meinen 38.Geburtstag gefeiert. Weil meine Eltern nicht für mich sorgen konnten haben sie mich vor 36 Jahren in ein Kinderheim gebracht, ein Jahr später kam ich dann in eine Pflegefamilie. Es ist für mich der absolute Hammer wie schwer mir das über all die Jahre fiel. Das Gefühl in dieser Welt nicht willkommen geheißen zu sein. Meine Eltern waren überfordert, haben mit meiner Geburt nicht gerechnet und ich hatte oft das Gefühl meinen Platz in dieser Welt rechtfertigen zu müssen. Und habe am meisten darunter gelitten, dass ich nicht herausragend bin, in nichts besonders, sondern eben ziemlich durchschnittlich. Über Jahrzehnte habe ich dieses Grundgefühl Gott zum Vorwurf gemacht. Schließlich wusste er in was für eine Familie ich geboren werde, er hätte das verhindern können. Ich bin so dankbar, dass ich an einen Gott glaube, der unter meinen anklagenden Gebeten nicht zusammenbricht, der sich nie genervt abgewandt hat. In den letzten Jahren hat sich dann angefangen mein Blick zu verändern und für mich ein wunderbarer Tag war der gestrige Geburtstag. Die Reise ist nicht beendet, weil ich lebe ja noch, aber sie ist versöhnt. Mein Blick geht nicht mehr dauernd darauf was Gott hätte verhindern können, sondern wie dankbar ich ihm heute für mein Leben sein kann. Es ist ein langer Prozess und ich musste mich von einem Gott verabschieden, der mich vor allem bewahrt, der mir auf alle Fragen eine Antwort gibt, der schenkt, dass es mir besser geht als Menschen, die nichts mit ihm zu tun haben wollen und dass meine äußeren Umstände nicht das Maß sind für seine Liebe zu mir. Dafür habe ich einen Gott kennen gelernt bei dem Zweifel erlaubt sind, der mir keine Vorwürfe macht und der eines schenkt: inneren Frieden. Es ist so schön nicht bei dem Schmerz stehen zu bleiben, sondern sich anzuschauen wie es weitergeht. Meine Seele findet tatsächlich Ruhe bei Gott, Sein dürfen ohne Rechtfertigung, ohne Beweise… Und er stellt mir Menschen an die Seite, die mir ganz oft das Gefühl geben in dieser Welt willkommen zu sein. Mein Mann und meine drei Mädchen und meine Freundinnen… Gott erfüllt nicht alle meine Vorstellungen und Erwartungen, aber er heilt die Seele. Und mit einer ermutigten Seele lebt es sich leichter, schöner, versöhnter. Dafür bin ich heute sehr dankbar!!! 

von leichten Dankesmomenten und solchen, die man suchen muss

11 Sonntag Nov 2018

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Einige habe ich von ihnen schon gesehen. Sie haben mir Dinge aus ihrem Leben erzählt ohne, dass ich den Ton ihrer Stimme dabei vernommen hätte, die Bewegung ihrer Hände, der Ausdruck in ihren Augen. Am Anfang sitze ich innerlich eingeschüchtert auf meinem Platz. Ihre Geschichten haben sie nicht nur mir erzählt, sondern auch den 13 000, die auf eine Begebenheit aus ihren Leben warten. Ich sitze mit denen in einem Raum, die ihrem Leben Worte geben und das verbindet uns. Die Liebe zum Schreiben, die Freude an Sprache, der Wunsch sich mitzuteilen, auszudrücken. Das Bloggerevent von dem ich ein Teil sein durfte hat mich so bereichert, die Seminare und Impulse, Gespräche und Gemeinschaft. Ich komme mit großer Unsicherheit und gehe motiviert, inspiriert, berührt und ermutigt. Es ist nicht schwer auf der Rückfahrt viele Dankesmomente innerlich festzuhalten.

Mein Mann holt mich kurz vor 20 Uhr vom Bahnhof mit unseren Kinder ab. Er hat abends gepredigt, sie waren mit ihm unterwegs. Meine Mittlere weint. Es dauert etwas bis ich heraus bekomme was sie traurig macht. Meine Kleine dreht sich von mir weg, weil ich zuerst meine Mittlere tröste und sie danach erst in den Arm nehme. Meine Große erzählt mir zwischen den Schluchzern meiner Mittleren und dem abgewandten Blick meiner Jüngsten, ihre Version des Wochenendes. In die Wohnung stolpern wir zu fünft. Jedes Zimmer sieht auf seine Weise kreativ bewohnt aus, so lässt sich Chaos schön umschreiben. Die Brotdosen für morgen früh fische ich noch aus den Ranzen, denn vor meinem morgigen Frühdienst werde ich sie für die Pausen füllen. Mein Mann fragt, ob alles in Ordnung ist. Ja, denke ich und sage ich und meine ich auch. Das ist meine Realität, das ist mein Leben. Mein Wochenende war so schön und daran können auch Chaos, weinende Kinder und der morgige Frühdienst nichts ändern. Ich habe mich für die Dankbarkeit entschieden, selbst wenn manche meinen ich rede mir mein Leben schön. Vielleicht mach ich das auch, aber ich liebe diese Perspektive. Ich möchte mich nicht über meinen Mann ärgern, der die Wohnung nicht aufgeräumt hat, sondern bin ihm dankbar, dass ich gehen konnte. Ich möchte nicht frustriert sein, dass meine Mittlere weint, sondern dankbar, dass eine Umarmung von mir eine große Wirkung hat. Ich will nicht genervt sein, dass ich morgen Frühdienst habe, sondern werde die Hoffnung, die diese Frauen in mein Herz gestreut haben mitnehmen zu all den Menschen, denen ich morgen begegne. Die Hoffnung, dass jede Stimme gehört wird. Und ihre Berechtigung nicht erst bekommt, wenn sie von vielen wahrgenommen wird. Gott, der geschaffen und ins Leben geliebt hat ist Hörender, ist der, der unsere Stimmen wahrnimmt. Und es nicht wichtig, ob sie leise oder laut sind, verzagt oder fordernd, mit Schliff oder ein Stottern. Bei ihm braucht es noch nicht einmal hörbare Worte… Es fühlt sich nicht alles wunderbar gerade an, aber Dankbarkeit ist für mich vor allem eine Entscheidung und kein Gefühl. Und so sammle ich all die Momente, die leicht zu finden waren von diesem Wochenende in meinem seelischen Dankestank und sammle hier Zuhause weiter, auch wenn ich erst etwas suchen muss…

Hier mit den zwei wunderbaren und inspirierenden Frauen Christine von http://www.denspatzinderhand.blogspot.com und Veronika von www.veronikasmoor.com 

unsinnig?

08 Donnerstag Nov 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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„Ja, da stimme ich dir zu: unser Geruchssinn dient auch dazu, dass wir überleben und macht uns auf Gefahren aufmerksam.“ Das war eine meiner Antworten vor langer Zeit als ich im Gespräch mit jemandem war, der nicht daran glaubt, dass wir Menschen erdacht, geschaffen, geformt sind. Meine Argumente sind in solchen Situationen sehr sehr dünn, weil mich das Thema Evolution noch nie so wirklich interessiert hat. „Ja, aber vielleicht glaubst du einer Lüge,“ sagt mein Gegenüber verständnislos. „Schließlich kannst du nicht beweisen, dass wir alle erschaffen wurden und sich jemand etwas bei jedem Menschen gedacht hat.“ „Ja, aber ist das denn nicht eine wunderschöne Lüge, falls es eine ist? Denn deine Theorie kannst du doch auch nicht beweisen.“ Und in meinem Alltag gibt es immer wieder Anzeichen, kleine Besonderheiten, unscheinbare Nebenschauplätze. Zum Beispiel: der Geruchssinn. Ja, er dient zum Überleben. Das sehe ich auch so und es fasziniert mich. In der Krankenpflege finde ich das immer wieder so interessant. Im Moment versorgen wir eine große klaffende Wunde bei einer Person. Man sieht nicht in die komplette Wunde hinein, aber wenn der Verband entfernt ist riecht es nach Wunde, nach saubere Wunde. Der Geruch wäre ein anderer, wenn sie nicht gut heilen würde. Ein Mensch mit Diabetes, welches noch unentdeckt ist hat verschiedene Symptome, eines davon ist ein veränderter Mundgeruch. Ich habe eine feine Nase und viele Gerüche stressen mich, aber in der Pflege helfen sie mir und machen mich manchmal auf etwas, was ich noch nicht sehen kann, aufmerksam. Außerdem kennen wir Geschichten in denen Menschen gerettet werden konnten, weil sie ein Feuer schon gerochen haben bevor sie es entdeckten. Aber letzte Woche war ich mit meinen Mädels in einer anderen Stadt unterwegs und wir liefen über einen Markt. Bevor ich den Rosenstand sah, nahm ich schon den feinen Geruch dieser wunderschönen Blume wahr. Kann mir jemand erklären, warum eine Blume, die schon so schön aussieht auch noch duften soll? Die Biene würde die Rose zum Bestäuben auch ohne ihren Duft finden. Ist der Duft der Rose nicht unsinnig? Oder ist er einfach ein liebenswerter duftender Hinweis auf den, der sich an Schönheit erfreut und sich daran freut, wenn ich seine kleinen Anzeichen wahrnehme und dankbar mit einem Strauss Rosen nach Hause gehe, weil die Frau sie mir so super günstig verkauft hat? Ich sitze mit Gott (so fühlt sich das an) vor diesen fünf Wunderwerken und danke ihm für diese wunderschönen Blumen, für diesen feinen Geruch, den ich nur in Form der Rose mag und nicht in anderen Dingen als Zusatzstoff. Für mich ist das ein lesbares Zeichen von Liebe, Genuss und jemandem, der an mehr denkt als nur ans Überleben. Ja, ich bin sehr dankbar für meinen Geruchssinn. Ich liebe gute Düfte sehr! Bei einem meiner letzten Vorträge haben mir die Veranstalter zu meinem Honorar noch einen Douglas Gutschein dazu geschenkt. ich war so freudig überrascht, weil ich mir nach einem Jahr endlich wieder mein absolutes Lieblingsparfum kaufen konnte… Und das ist für mich totaler Genuss das morgens aufzusprühen. Ich feiere meinen Geruchssinn, nicht nur zum Überleben und für meinen Beruf, sondern auch, weil er Genuss bedeutet. Und ich feiere den, der liebevoll erdacht, geformt und geschaffen hat, die Rose und ihre Schönheit in Duft und Aussehen und meine Sinne, die sich daran erfreuen.

ein paar Dankesmomente

02 Freitag Nov 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Wenn ich regelmäßiger schreiben würde und wieder einen Rhythmus hätte wann ich abends meine Dankesmomente mit euch teile, dann hättet ihr am

Montag gelesen, dass ich unendlich dankbar für eine liebe Freundin war, die bei mir übernachtet hat, weil mein Mann in Rumänien ist und ich Frühdienst hatte. Als ich dann nach der Frühschicht in meine Wohnung kam war keiner da und meine Töchter hatten mir einen Zettel geschrieben, dass sie bei meiner Freundin sind und ich am Nachmittag machen soll was ich möchte. Ich habe geschlafen, gemalt, gelesen… Wunderbare Freundin, wunderbarer Montagnachmittag.

Am Dienstag hätte ich euch wieder von einer Freundin erzählt mit der ich kurz Zeit hatte zu reden und die mir einfach in ihrer Art gut tut. Ich habe das riesen Privileg mit der Mutter und der Tochter befreundet zu sein und das ist so bereichernd für alle Gespräche. Sie sind mir eine riesige Ermutigung für eine Mama-Tochter Beziehung, für die ich am Dienstag so dankbar war.

Am Mittwoch galt mein Dank dem Reis, dem Gemüse und dem Lachs und einer super leckeren Soße dazu. Meine Mädels und ich waren eingeladen und meine Freundin ist Thermomix begeistert. Das Essen war so lecker. Meine Große sagte: „Wünsch dir doch einen Thermomix.“ Nein, ich muss nicht alles haben und kann es genießen, wenn ich zu ihr zum Essen eingeladen bin. Das war echt lecker!

Am Donnerstag habe ich einen Ausflug mit meinen Mädels zu einer Veranstaltung gemacht. Da mein Mann unser Auto mit in Rumänien hat, habe ich eins bei Carsharing ausgeliehen und als wir 4 im Auto sitzen fragt meine Tochter was das für ein komischer Schaltknüppel ist. Ah, ein Automatic und ein Hybridauto. Meine Mädels werden richtig unsicher. Und ich mag das so. Denn ich bin auch unsicher und sage das auch, aber von unserer Unsicherheit lassen wir uns nicht leiten. Das hören sich meine Mädels zu jeder Gelegenheit an und da ist wieder so eine. Und wir kommen bewahrt (wobei das nicht in meinen Händen liegt) hin und zurück. Und weil der Tank dann ziemlich leer ist und dieser aber beim Abstellen zu einem viertel gefüllt sein muss, fahren wir zu einer Tankstelle und bekommen den Tankdeckel nicht auf. Ich denke, wir bieten sicher ein amüsantes Bild wie wir alle nacheinander an diesem Tankdeckel rumdrücken und ziehen… Er bleibt geschlossen. Youtube ruf ich und wir beugen uns über das Handy und freuen uns, dass es einen jungen Mann gab, der ins Internat stellt wie er den Tankdeckel seines Toyota Hybrids aufmacht. Es gibt einen Hebel im Fußraum, auf den ich in 100 Jahren nicht gekommen wäre. Meine Dankbarkeit gilt einem schönen Tag mit meinen Mädels, dass wir uns von unserer Unsicherheit haben nicht leiten lassen und dem Video bei youtube.

Und das schöne ist, weil ich mir viele Dankesmomente so bewusst mache fallen sie mir alle gleich wieder ein und obwohl es auch unangenehme Situationen in dieser Woche gab sind sie nicht vorherrschendes Lebensgefühl. Dafür bin ich dankbar. 

tröstende Worte

27 Samstag Okt 2018

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Im Dankesmomente sammeln gibt es immer wieder mal Zeiten in denen sich wie eine Art Trotz in mir entwickelt. Weil ich äußere Umstände als kompliziert und nicht so wie ich es mir vorgestellt habe wahrnehme und dazu meine emotionale Lage nicht ganz ausgeglichen ist, dann will ich keine Momente festhalten für die ich dankbar bin, weil sie meine äußeren Umstände nicht verändern mit denen ich hadere. Heute komme ich an meinem Bücherregal vorbei und mein Blick fällt auf das Buch: 1000 Geschenke von Ann Voskamp. Ich unterbreche meinen Wochenendputz und weiß, die brauche ich jetzt. Die wunderschönen Worte von Ann Voskamp, die all die Gefühle und Gedanken zum Thema Dankbarkeit kennt und die mich tröstet. Ihre Worte haben mich heute wieder erinnert und ermutigt und getröstet und mir einfach gut getan. Deshalb liebe ich Bücher, Ann Voskamp werde ich nie persönlich treffen, aber ihre Worte, ihre Weisheit treffen meine Seele, ein wunderbarer Dankesmoment.

<Ist es nicht falsch, die Aufmerksamkeit des Herzens auf einen Solchen Augenblick (Dankesmoment) zu richten, während die Welt haltlos taumelt und in schier unerträglichem Leid versinkt? Ich weiß um das schreckliche Leiden der Armen, ich habe Hungernde gesehen und die Waffen des Krieges. Ich habe selbst Schmerz erlebt, aber ich weiß, dass ich mit meinem Leiden die Not der Welt nicht lindern kann. Vielmehr trage ich zum allgemeinen Elend bei, wenn ich nicht dankbar bin für das Morgenlicht, das durch die Baumkronen fällt, wenn ich mich nicht erfreue an dem schweren Duft der Rosen am Beginn des Sommers, wenn ich das Lied der Drillen in einer feuchten Nacht nicht beachte, das Rauschen der Flüsse, die Sterne am Himmel, den Regen, der fällt, und an all die unzähligen guten Gaben, die Gott uns gibt. Die Welt braucht nicht noch mehr Verzweiflung. Es wird der Welt nicht helfen, wenn ich die Freude zurückweise, wo sie doch die Kraft ist, die uns zu retten vermag. Wer sich aus Solidarität mit den Leidenden der Freude verschließt, der hilft ihnen nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Tapferen, die auf all die guten und schönen Dinge achten – und seien sie auch noch so klein -, die dankbar sind und Freude im Alltag entdecken, sie sind die Botschafter der Hoffnung, die das Licht in die Welt tragen.> Ann Voskamp, 1000 Geschenke

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