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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Kategorien-Archiv: Dankbarkeitsmomente

eine Sammlung

09 Donnerstag Nov 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Begegnungen, Gott, Leben mit Kindern, Schreiben, unterwegs mit Geflüchteten

Dankbarkeit bleibt das Sammeln von Momenten, das Füllen des Dankestankes mit vielen kleinen Begebenheiten, bedeutet mit offenen Augen Kleinigkeiten zu entdecken, bedeutet achtsam zu sein, langsamer zu werden, aufmerksam… In den Dankestank kommen heute: der wunderbare Satz aus meinem aktuellen Lesefavorit: „Wer ruht, entwickelt ein Gehör für die schwachen Signale, die aus seinem Inneren kommen.“ Warme Leggings für die Mädels kaufen. Stille am Morgen und die chillige Musikplaylist am Abend. Vorfreude auf den Vortrag morgen Abend. Abends eine saubere Küche. Duftende frische Wäsche. Ein Gespräch mit einem befreundeten Afghanen, der schon ziemlich gut deutsch kann und mir etwas aus seiner Kultur erklärt. Eine weitere Schublade entrümpelt. Gott bitten. Gott danken. In Gottes Gegenwart sein. Ein Brief geschrieben, ich liebe das Geräusch beim Schreiben auf das Papier. Küsse und Umarmungen von meinen Töchtern. Die Freundlichkeit der Kassiererin. Dankbarkeit ist ein Tu-Wort, Dankbarkeit ist eine Sammlung…

Nervenkitzel

06 Montag Nov 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltagslektion, Gedanken, Leben mit Kindern

Wer meinen Blog schon länger liest weiß wie sehr ich diese Alltagsepisoden liebe. Situationen, die einfach vorbeistreifen könnten, aber indem ich sie wahrnehme bekommen sie eine Bedeutung und werden zu einem Sinnbild, einem Beispiel, einer Alltagslektion.

Eines der liebsten Spiele meiner Töchter gerade ist, dass eine die Augen schließt und die andere führt. Das machen sie an bekannten und unbekannten Orten. Am liebsten lässt sich meine Mittlere von meiner Jüngsten führen. Sie scheint den Nervenkitzel zu lieben, denn sie knallt innerhalb von kürzester Zeit irgendwo dagegen. Und jedes Mal ist meine Jüngste total überrascht. Das ist so süß!!! Denn sie versteht nicht, dass sie an der Hecke vorbei läuft und ihre Schwester mit ca 30 cm Abstand von ihr in die Hecke reinläuft. „Ich habe sie doch an der Hand. Ich bin doch auch vorbei gekommen,“ sie schaut mich mit großen Augen an. Ich erkläre ihr in möglichst einfachen Worten, dass das ihre Perspektive ist. Die ihrer Schwester ist zwar fast gleich, aber eben nur fast und das Hindernis, das für sie zwar sichtbar aber kein Problem darstellt wird zur Stolperfalle für die andere.        Wir sind wieder unterwegs. Diesmal ist es ein Schild, das im Weg stehen könnte für die mit den geschlossenen Augen. Aber meine Jüngste lernt dazu und manövriert sie geschickt um das Hindernis herum. Sie hat sich darauf eingelassen die Position der anderen einzunehmen und nicht nur die eigene zu sehen.

Wofür ich dabei dankbar bin? Ich urteile manchmal über andere, weil ich die Situation nur aus meiner Perspektive betrachte. Es ist nur mein Horizont, meine Sicht der Dinge, mein Blickwinkel… Das Beobachten meiner Mädels hilft mir heute sehr, gnädiger in einer bestimmten Situation zu sein. Denn der andere, selbst wenn es nur 30 cm weiter ist, hat einen anderen Horizont vor Augen, eine andere Sicht, einen anderen Blickwinkel. Und es ist nicht meine Aufgabe über den Seinen aus meiner Perspektive zu urteilen. In dieser Situation fällt mir das gerade sehr schwer, aber ich will es üben. Und meine Mädels haben mir heute dabei geholfen. Dankbar dafür!

Trostpflaster

02 Donnerstag Nov 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Bibel, Gott

Eine Freundin und ihre Töchter besuchen. Reden, Kaffee trinken, gemeinsam essen, den Kindern beim Lachen zuhören… Unsere Gespräche werden schwieriger, intensiver – überhaupt habe ich in den letzten Tagen viele Gespräche geführt. Um Probleme zu lösen, aber bis jetzt haben sich die Probleme noch nicht verflüchtigt. Um Ursachen und Gründe zu finden, bis jetzt sind sie noch verborgen. Und auch meine Freundin reiht sich ein und erzählt mir von den Herausforderungen in denen sie steht und ich weiß auch keinen Rat. Und sie erzählt mir von den Herausforderungen in denen ihre Nachbarinnen stehen… In den letzten Monaten sind 3 weitere Frauen Alleinerziehende geworden in tollen Häusern mit schönen Gärten. Wir reden über Verletzungen und innere Nöte über Ängste und Ungerechtigkeiten. Ich merke, dass es mir immer schlechter geht während wir reden, weil ich so traurig bin. Sind wir nicht alle Menschen, die geliebt und geachtete werden wollen, verstanden und ermutigt? Wünschen wir uns nicht alle einen Platz an dem wir schwach sein dürfen und gehalten werden, an dem wir Fehler machen dürfen ohne verurteilt zu werden?

Wir müssen los, wollen ihrer großen Tochter noch bei einem Auftritt zusehen. Meine Mädels wollen unbedingt bei ihr im Auto mitfahren. Deshalb habe ich 20 Minuten Zeit, alleine im Auto von carsharing. Ich fahre los, meine Hand sucht das Radio. Es ist kein Sender programmiert, außer Rauschen kommt da nicht viel. Ich bin so unruhig, hoffe auf Musik, die mir gefällt und die ich schön laut aufdrehen kann. Ich brauche jetzt diese Musik um all die unruhigen Gedanken, all die pochenden Fragen zu übertönen. Ja, meine Gedanken können laut sein, aber Musik noch viel lauter. Aber da ist nur dieses Rauschen und der leise Impuls: „Ich will euch trösten…“ Ich schalte das Radio ab und lasse meinen hilflosen Gedanken in lauten Gebeten freien Lauf. Ich stelle meine Fragen, äußere meine Mutlosigkeit und frage ängstlich und ehrlich: „Entgleitet dir denn nicht alles, Vater? Großer Gott, wo bist du in all dem?“ Schon im Aussprechen merke ich wie ich ruhiger werde, weil ich weiß, dass ich gehört werde. Mein Gedanken sind nicht mehr ganz so finster und es taucht das wunderbare Lied auf:

Du bist mein wunderbarer Hirt, der mich zum frischen Wasser führt… Du bist mein Stecken und mein Stab. Und wandre ich im dunklen Tal fürcht ich kein Unheil mehr, denn du bist hier bei mir, bei mir… An deiner Hand wird meine Seele still, sie wird still…Ich komm, ich komm an deinen Tisch. Ich komm, ich komm, ich bin gewiss – du bist mein wunderbarer Hirt. Lothar Kosse

Ich kann weder gut singen noch fällt mir der ganze Text ein, aber ich werde getröstet. Nicht in dem ich meine lauten Gedanken durch noch lautere Musik versuche zu übertönen, sondern in dem ich sie laut werden lasse und dem bringe an den ich glaube. Und der sie einbettet in ein wunderschönes stilles Lied. Da sind nicht Antworten und Lösungen auf dem Silbertablett, aber da ist Trost und da ist Friede. Wenn Menschen mit einem schiefen Lächeln sagen, dass nur schwache Menschen einen Gott und Glauben als Trostpflaster brauchen, dann stehe ich dazu, ich bekenne: „Ich bin schwach.“ Ich verstehe so vieles nicht, es überfordert mich, es macht mich zutiefst traurig. Gott ist so vieles – groß und wunderbar, mächtig und allwissend, zu fürchten und liebevoll, gnädig und voller Schönheit. In den 20 Minuten Autofahrt war er mein Trostpflaster. Und für diesen Trost den ich in der Begegnung mit ihm erfahre, für diesen inneren Frieden bin ich unendlich dankbar!!!

Feste feiern

30 Montag Okt 2017

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Familie, Leben mit Kindern, Mama sein

Die Muffins sind gebacken. Nur noch Schokolade schmelzen, Zuckerperlen verteilen, eine Decke auf dem Fußboden ausbreiten, das gute Geschirr heraus holen, die Geburtstagsgäste in Form von Kuscheltieren einladen und dann kann gefeiert werden. Es ist nun schon das dritte Jahr in dem wir in den Herbstferien den Geburtstag von den Puppen meiner Töchter feiern. Und obwohl sie alle drei im Moment sehr unterschiedlich sind und meine Größte gerade dringend das Bedürfnis hat sich von ihren Schwestern abzugrenzen, sitzen wir vereint auf der Decke in unserem Wohnzimmer, packen die Geschenke für die Puppen aus und plaudern darüber worüber Mamas eben so reden. Diese schöne Atmosphäre, diesen Frieden habe ich genossen und die Tatsache, dass wir Feste feiern können wie sie fallen. In all dem Geschwisterhin und her und meiner ungeduldigen Hilflosigkeit habe ich diesen Anlass und dieses Fest sehr genossen. Ich bin dankbar für meine 3 Mädels, dankbar für gemeinsame Interessen, dankbar für die Ferien, dankbar, dass sie die Möglichkeit haben zu spielen, dankbar, dass sie in einem friedlichen Land aufwachsen…dankbar!!!

Schattentage

28 Samstag Okt 2017

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Alltag, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gott

Die Dankbarkeit ist eine treue Begleiterin auch an den Tagen an denen es mir nicht gut geht. Themen, die in meinem Kopf herumschwirren, meine Gefühle massiv beeinflussen und ich Situationen aushalten muss, weil die Veränderung nicht in meiner Macht steht. Ich bin ein emotionaler Mensch und musste für mich erst lernen, dass zu mir nicht nur die Fröhlichkeit und Freude und Begeisterung gehört, sondern auch Melancholie, Traurigkeit, Schattentage. Und über Jahre, nein Jahrzehnte dachte ich dagegen etwas unternehmen zu müssen. Es kam mir so lange wie eine furchtbare Schwäche vor, die es gilt zu beseitigen. Die Frage ist wofür ich an diesem Tag dankbar bin? Ist es nicht undankbar so zu fühlen? Nein, denn die Dankbarkeit basiert auf bestehende Tatsachen nicht auf ein Gefühl. Und bestehende Tatsache ist, dass ich lerne mit diesen Schattentagen umzugehen. Ich kämpfe nicht diesen aussichtslosen Kampf, der darin mündet, dass ich mir selber vorwurfsvoll begegne. Ich lerne „Ja“ zu diesen Schattentagen zu sagen. Und mit diesem „Ja“ lerne ich auch mit diesen Tagen umzugehen. Heute treffe ich keine wichtigen Entscheidungen für meine Familie oder mich – zu groß der Minderwert. Heute gehe ich kein neues Projekt an – zu laut die Selbstkritik. Heute denke ich nicht über theologische Fragen nach – zu klein der Glaube. Heute gehe ich nicht unter Leute – zu groß die Sorge mich im Gespräch angegriffen zu fühlen. Heute werde ich mit meinem Mann (der gerade sowieso nicht da ist) nichts besprechen, diskutieren – die Gefahr, dass ich ihm zu unrecht Vorwürfe mache ist groß. Heute bin ich nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs – zu schwierig auszuhalten, dass so viele Menschen so unglaublich begabt und erfolgreich sind. Heute ist Igeltag. Zwei meiner Töchter sind auf einem Geburtstag eingeladen, ich backe mit meiner Jüngsten Muffins. Ich kaufe mir einen Blumenstrauss, weil ich Blumen auf dem Esstisch so liebe. Meine Füße stecke ich abends in eine Schüssel voll heißem Wasser mit einem so wunderbar duftenden Badezusatz. Ich igel mich ein – innerlich und äußerlich so gut es geht. Ich lerne gnädig mit mir zu sein und damit auch mit anderen, die sich schwach fühlen. Und ich halte daran fest, dass Gott mich hält auch wenn ich loszulassen scheine. Dass ich mit meinen Schattentage mittlerweile so umgehen kann… dafür bin ich dankbar. Und ich teile diesen Artikel mit all denen, die diese Schattentage auch kennen… Schattentage sind langsame Tage – irgendwie auch schön.

frauenpower

22 Sonntag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Frauen, Gedanken

Der anderen gut tun durch Gutes tun. Sie wahrnehmen, sie willkommen heißen. Ihr einen Alltagsurlaub ermöglichen. Es ist für mich ein riesen Privileg immer mal wieder Teil eines solchen Abends oder Vormittages zu sein. Da wo Frauen sich zusammenschließen, ein Team bilden, sich Gedanken amchen, zusätzliche Aufgaben in den eigenen Alltag übernehmen. Warum? Um anderen Frauen gut zu tun durch Gutes tun. Ihnen einen Alltagsurlaub ermöglichen in Form von wunderschöner Deko, gutem Essen, herzlicher Atmosphäre und einem Thema, das zum Nachdenken anregen soll, mit dem Wunsch der Ermutigung…

Unter Frauen gibt es Neid, Vergleichen und lästern. Ich weiß und das ist schade, weil jede von uns einfach nur angenommen, geliebt, gesehen werden will.

Aber unter Frauen gibt es auch Unterstützung, gegenseitige Hilfe, zuhören, wahrnehmen, in den Arm genommen werden, füreinander beten. Es gibt mutmachende Worte und ausgedrückte Wertschätzung. Es gibt kleine Aufmerksamkeiten und Freundschaftsdienste. Es gibt das Gefühl mit den eigenen Problemen nicht alleine zu sein und sich gegenseitig den Rücken zu stärken oder frei zu halten. Es gibt echte Anteilnahme und freundliche Anerkennung. Es ist wunderbar so etwas immer wieder erleben zu dürfen. Diese Frauenveranstaltungen, die manchmal belächelt werden, sind so wertvoll, weil sie Werte ausdrücken: wir wollen uns gegenseitig gut tun durch Gutes tun. Ich bin dankbar, dass ich das immer wieder sehen und miterleben darf!!!

Wartezeit

18 Mittwoch Okt 2017

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Alltag, Charakterwerkstatt, Leben mit Kindern

Geduld ist nicht meine Stärke, ist sie noch nie gewesen. Ich halte Situationen schwer aus in denen ich in einer Schlange stehe oder auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts warte. Aber ich lerne: meine Schwächen nicht auszumerzen und gegen sie zu sein und damit auch gegen mich zu sein, sondern mit ihnen umzugehen. Heute hatte ich eine Wartezeit zu überbrücken, weil sich nach einem Termin der Weg nach Hause nicht mehr gelohnt hat bis es Zeit wurde meine Tochter von der Schule abzuholen. Wie gut, dass  in meiner Tasche immer das Buch liegt, was ich im Moment lese oder eben die flow. Heute war es die flow, die mir das Warten verschönert hat. Nur ein kleines Beispiel dafür, dass ich meine Schwächen aufhöre ständig negativ zu bewerten, sondern ein Ja zu ihnen finde und mit dem Ja auch einen Umgang mit ihnen. Deshalb erwartet meine Tochter keine genervte Mutter als sie zur Tür hinaus kommt, was meine Ungeduld als Folgestimmung hervorruft, sondern eine, die gerade in ihrer Lieblingszeitschrift geblättert hat. Geduld ist nicht meine Stärke, aber das Lesen und das habe ich der Ungeduld heute vorgezogen. Dankbar dafür!

eine Einladung

16 Montag Okt 2017

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Alltag, Alltagslektion, Leben mit Kindern, Mama sein

Immer wieder werde ich gefragt wie ich das mit meinen Kindern und dem Thema der Dankbarkeit mache. Fordere ich sie dazu auf zu erzählen wofür sie dankbar sind, haben sie auch ein Buch zum reinschreiben…? Mir ist sehr wichtig, dass die Dankbarkeit keine Aufforderung, kein Appell, kein Befehl ist, sondern eine Einladung. Und das ist mir für mich selber wichtig, in Gesprächen und auch im Umgang mit meinen Töchtern.

Ich habe einmal in einer Situation, als ich das Gefühl hatte meine Tochter ist nur am motzen und nörgeln, sie nachdrücklich dazu aufgefordert mir jetzt zu sagen für was sie dankbar ist. Das war natürlich extrem kontraproduktiv, weil dann schnell das Gefühl aufkommt: Ich darf keine negativen Gefühle haben oder meine Traurigkeit, mein Frust werden nicht ernst genommen. Und dann gehen die meisten – egal ob Erwachsener oder Kind – in den Widerstand. Dann kommen keine Dankesmomente ans Licht, sondern das Gefühl nicht ernst- und wahrgenommen zu werden.

Als ich aufgeräumt habe fand ich das Buch meiner Tochter. Sie wollte vor einiger Zeit, dass wir zusammen ein Heft basteln in das sie Dankesmomente (sie sagt Dankesachen) hinein schreiben, malen, kleben kann. Dieser Wunsch kam von ihr. Und auf 5 DinA 4 Seiten hat sie das Wort Danke geschrieben und an die Fensterscheiben geklebt. Meine Mittlere erzählte mir letztens wofür die in der Schule echt dankbar ist und meine Jüngste fragt manchmal: was schreibst du da in dein Buch oder eben die Frage: Worüber schreibst du heute Abend?

Nicht weil ich Appelle formuliere, sondern weil ich etwas lebe das meine Töchter sehen ist Dankbarkeit ein Thema in unserer Familie. Aber keines über das viel gesprochen wird, sondern das dann und wann mal zum Vorschein kommt. Aber natürlich ist es mein großer Wunsch, dass meine drei Mädchen zu charakterstarken Frauen heran wachsen, die zufrieden und dankbar sind und sich und ihr Leben wertschätzen. Ob das gelingt weiß ich nicht. Aber ich wünsche mir, dass sie nicht aufgrund von Appellen und Ansagen dankbare Menschen werden, sondern, weil sie die Einladung der Dankbarkeit wahrnehmen und ihr folgen… Und wenn ich dann sehe, dass meine Tochter in der letzten Woche in ihr Heft geschrieben hat, dann freut mich das und ich bin dankbar dafür.

alt?

15 Sonntag Okt 2017

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Begegnungen, Freundschaft

Ich gebe zu, dass wenn mir jemand erzählt hat, dass er ein Klassentreffen vor sich hat und die Betreffenden seit 20 Jahren nicht gesehen hat, dann war klar: Der ist alt! Bin ich alt? Denn genau das hatte ich heute. Vor 20 Jahren habe ich in Frankfurt meine Mittlere Reife gemacht – mit 16 Jahren und bin dann auch gleich Zuhause ausgezogen. Viele, eigentlich alle, hab ich aus den Augen verloren. Um so schöner, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen alle alten Klassenkameraden zu kontaktieren und ein solchen Treffen zu organisieren. Ich habe es so genossen!!! Wir haben so viel gelacht und uns erzählt wohin uns das Leben geführt hat. Selbst unser Klassenlehrer war anwesend und hat uns das „Du“ angeboten. Jetzt sitze ich hier und muss beim Schreiben grinsen, weil mir das null über die Lippen kam. Der Automatismus, die tiefliegende Verteilung von Rollen sitzen eben fest. Ich bin sehr dankbar für dieses Treffen heute und für eine schöne Schulzeit. Das Treffen fand in einem Restaurant statt mit dem Namen: Das Leben ist schön. Wunderbarer Name, wunderbarer Mittag, wunderbare Menschen. Ja, das Leben ist schön auch oder vielleicht weil wir älter sind!

Momentaufnahmen

11 Mittwoch Okt 2017

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Alltag, Leben mit Kindern

Mit meiner Großen zum Schulbus gehen. Die Haustüre öffnen. Nussige, modrige Luft, Herbstluft in Verbindung mit dem süßlichen Duft von Flachswickeln. Den Bäcker können wir von uns aus nicht sehen, aber riechen. Grauer Himmel, die Fachwerkdächer und Raben zeichnen sich davor ab. Zwei Mädchen auf ihren Fahrrädern, auch auf dem Weg zur Schule. Wir wissen nicht wo sie wohnen, wie sie heißen, auf welche Schule sie gehen. Es verbindet uns nur der Zeitpunkt und der Ort an dem wir mit ihnen sind bis sie an uns vorbei gefahren sind. Aber das reicht um sich jeden Morgen aufs neue zu grüßen. Die Putzfirma des Kaufhauses in dem wir wohnen ist schon da. Wir grüßen den, der morgens den Dingen Beachtung schenkt, die am Vortag achtlos weggeworfen wurden. Ich mag den Morgen, den Beginn eines Tages. Ich mag es ihm mit Freundlichkeit zu begegnen, mit dem Auge auf die Dinge, die ihn schön machen und besonders und in ihrer Gewöhnlichkeit so schnell zu übersehen sind. Ich bin dankbar für viele Momentaufnahmen, für einen schönen Tagesbeginn.

wunderlich wundervoll

08 Sonntag Okt 2017

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Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gott

In der Stille beschäftige ich mich momentan mit dem Markusevangelium. Ich gehe mit den ersten Jüngern mit… Es lässt sich leicht lesen, ist bündig geschrieben, Markus scheint kein Freund von verschachtelten Sätzen zu sein.

Am Frühstückstisch unterhalten wir uns über Namen und mein Mann erzählt die Geschichte von Gehasi, weil er den Namen so witzig findet. Ich meine ja, dass ich vor Jahren die Bibel einmal durchgelesen habe, aber ich frage mich immer mal wieder ob ich mir das nur einbilde, denn an diese Geschichte kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Völlig abgefahren was Gehasi hier widerfährt und auch was diese Geschichte über Gott aussagt.

In der Predigt geht es um Zachäus. Und die Frage mit wem in dieser Geschichte wir uns identifizieren können. Unser Pastor steigt wieder sehr persönlich in diesen Text ein und ich werde noch in den nächsten Tagen über seine Worte nachdenken, weil sie mich herausfordern.

Und am heute Abend lege ich mich schlafen mit den Worten von Psalm 103. Ich kann mich ihrer Schönheit nicht entziehen, ihres Ausdrucks, ihrer Aussagekraft, ihrer stillen Seelenberührung. Die Psalmen sind so wunderschön!

Es ist ein Buch – ein wundrvolles Buch. Nicht nur weil es Wundergeschichten enthält, die für so manchen unglaublich wunderlich sind und damit nicht glaubwürdig, sondern auch, weil es so viele unterschiedliche Inhalte hat. Lebensthemen, Wundergeschichten, Biographien, Geschichtskunde, Namensregister… Ja, es gibt die langweiligen Stellen, aber denen begegne ich nicht so oft, weil ich Geschlechtsregister mit unendlichen Namensaufzählungen überspringe. Aber es gibt auch die Geschichten, die mich packen und treffen. Ermahnend oder ermutigend. An manchen stoße ich mich, will nicht hinhören, weil sie nicht in mein Gottesbild passen. An vielen erfreue ich mich, weil sie so andere Gedanken streuen, weil sie inspirieren, weil sie von einer unglaublichen Liebe erzählen. Es ist eine lange Liebesgeschichte mit vielen Nebenschauplätzen. Es ist eine lange Liebesgeschichte mit vielen Worten und noch mehr Taten. Es ist eine unglaubliche Liebesgeschichte, die durch ihren wunderlichen Charakter nicht an Glaubwürdigkeit verliert, obwohl ich immer wieder auch Zweiflerin bin. Und in dieser Liebesgeschichte zwischen Gott und mir ist die Bibel meine Informantin, meine Freundin, mein Ratgeberin. Ich lese selten an einem Tag so viel in ihr wie heute, aber es ist und bleibt ein kostbarer Genuss die Seiten aufzuschlagen, zu lesen, hinzuhören, sich prägen zu lassen. Heute bin ich dankbar für dieses wundervolle wunderliche Buch!

„Ich mach auch Hausis.“

04 Mittwoch Okt 2017

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Alltag, Leben mit Kindern, Mama sein

„Mama, warum hat das Mädchen eine Schildkröte im Hals?“ nachdenklich läuft meine Jüngste neben mir her. Ich verstehe nicht, bis sie die Situation näher beschreibt und ich so lachen muss (ich lache freundlich), weil sie nach dem Mädchen fragt, dass uns gestern von ihren Schilddrüsenproblemen erzählt hat. Meine Tochter meinte, dass das Mädchen eine Schildkröte im Hals hat. Herrlich! Und nicht nur das: es gibt Fischkäse statt Frischkäse und wir essen bei uns Maktarinen statt Nektarinen. Wenn meine Töchter und ich zur Musik schnipsen versucht unsere Jüngste mit zu schnitzeln. Es ist einfach süß! Auch wenn ich immer mal wieder an meine Grenzen kam und komme als Mama, als Mensch, als Lissy – bin ich so dankbar für das Privileg 3fache Mädelsmama zu sein. Und im Moment genieße ich die Sprache meiner Jüngsten so, ihre Hände auf meinen Wangen, ihre süße Art und wenn ich sie noch einfach hochheben kann. Das geht bei meiner Großen so ziemlich überhaupt nicht mehr und bei meiner Mittleren nur unter Kraftanstrengung. Heute bin ich dankbar für unser Nästhäkchen. Es wird schwer für sie groß zu werden, weil alle sie hier so süß finden. Und irgendwie wird sie immer meine Kleinste bleiben, die aber schon groß sein will. Seit neustem setzt sie sich zu ihren Schwestern an den Esstisch und sagt: „Ich mach auch Hausis.“

kleine Oase

02 Montag Okt 2017

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Alltag, Begegnungen

Kaufland. Kurz vor dem Feiertag. Viele Menschen. Die Gänge sind voll mit Ware, mit Wagen, mit Menschen. Im Allgemeinen eher gereizte Stimmung, ungeduldig, hektisch. Nachdem ich meine sieben Sachen beieinander habe reihe ich mich ein. Viele Kassen sind offen, die Schlangen lang. Während ich wartend beobachte fällt mit zum ersten Mal auf, dass bei Kaufland die Kassierer voll dicht beieinander sitzen. Sie teilen sich einen Kassenbereich, bedienen in gegensätzliche Richtung die Kassenbänder – Schulter an Schulter. >Das muss man mögen oder aushalten<, denke ich. So dicht beieinander über Stunden. Ich nähere mich dem Kassenband und nehme die Kassiererin wahr. Ihre Kinder, wenn sie denn welche hat, dürften schon größer sein und sie grinst. Ihr Kollege dicht neben ihr hat eine Bemerkung gemacht, die sie zum Schmunzeln bringt. Er ist jung, vielleicht Azubi, vielleicht ein Student, der sich etwas dazu verdient. Sein Wechselgeld geht zu ende, sie hilft ihm aus. Sie reicht ihm eine Wasserflasche, denn sie hat zwei und er hat seine vergessen. Ein freundliches Danke. Das alles läuft unscheinbar am Rand neben her. Neben dem Scannen der Waren und dem permanenten Piepton, wenn die Ware erfasst wurde. Neben dem Nennen der Beträge, dem Auslegen des Rückgeldes. Neben dem Wunsch: „Einen schönen Feiertag.“ und dem Ablesen der Wagennummern. Sie scheinen nicht langsamer zu sein als ihre Kollegen… Ich bin dankbar an dieser Kasse gestanden zu haben, die beiden mir total unbekannten Menschen waren eine kleine Oase in der allgemein gereizten Stimmung.

 

(Leider machen mein Handy und auch meine Brigekamera immer schlechtere Bilder und ich kann euch das dazugegehörige Bild nicht zeigen. Tut mir leid!)

Freundinnen

29 Freitag Sep 2017

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Freundschaft, Leben mit Kindern, Mama sein

Ich mag den Kindergeburtstag meiner Mädels auch deshalb, weil dann alle Kinder, die ihnen wichtig sind an einem Nachmittag an einem Ort sind und ich sie erleben darf. Meine Große hat durch ihren Schulwechsel, durch unseren Anschluss an eine Gemeinde (Kirche), durch ihre Fahrt mit einem Schulbus ganz unterschiedliche Freundinnen, die nicht alle regelmäßig zum Spielen kommen können, weil manche viel zu weite Anfahrtswege haben. Und so war heute Nachmittag ein wunderbarer Mädchen-Mix bei uns zu Hause. Und hinter jeder Tüte, die ich mit Namen für den Kreativteil vorbereitet habe steht eine kleine Lebensgeschichte – erst ein paar Jahre alt. Steht ein Charakter, eine Prägung, eine Art mit dem Leben umzugehen, die noch so formbar und verwundbar ist. Ich habe die Zeit mit den Mädchen genossen und freue mich, dass meine Große in all ihren Unterschiedlichkeiten so liebe Freundinnen hat, die sie ein Teil ihres Lebens begleiten. Einige schon Jahre lang, die, die schon bei den ersten Kindergeburtstagen dabei waren, einige neu dazugekommen – für meine Tochter alle wichtig. Für diese Mädchen, den heutigen Nachmittag und dass meine Tochter Freundinnen hat bin ich heute sehr dankbar.

Ja

25 Montag Sep 2017

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Familie, Gedanken

Am Wochenende waren wir feiern. Wir feierten die Liebe zwischen zwei Menschen in Form einer Hochzeit. Und obwohl ich schon auf so vielen Hochzeiten war ist nach wie vor für mich der bedeutendste Moment das Ja-Wort. Der Augenblick in dem sich zwei Menschen versprechen sich zu lieben, zu ehren, zu unterstützen, zu wertschätzen. Denn das Ja, das an einer Hochzeit ausgesprochen wird (und das sind einfach nur meine losen Gedanken) ist ein unbeschwertes Ja, ein leichtes. Im weißen Kleid und schönem Anzug. Ein Ja in dem all die Wünsche und Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft liegen, all die unausgesprochenen Erwartungen. Es hat etwas von einem Neuanfang, von einem Abenteuer, dieses Ja. Ich mag Hochzeiten, weil ich immer wieder an mein Ja-Wort erinnert werde, an mein Trauversprechen. In diesem Ja, 16 Jahre später liegen schon viele Verletzungen, die Realität von Kreißsaal und Hormondurcheinander. Es ist kein Geheimnis, dass mein Partner Schwächen hat und ich muss zugeben, dass ich auch ziemlich viele habe, die in der Kombination zu ziemlich vielen Unruhen führen können. Mein Ja muss sich manchmal an die Oberfläche kämpfen im Alltag, in Konflikten, in unterschiedlichen Vorstellungen von Familienleben. Aber es ist immer noch ein Ja. Ein echtes, ein erprobtes, ein geprüftes, eines, dass durchhält. Nicht aus Gewohnheit, dazu ist mir meine Ehe viel zu wichtig. Nicht aus Routine, dazu wünsche ich mir viel zu sehr Lebendigkeit. Ich mag Hochzeiten. Ich feiere die Liebe zwischen zwei Menschen. Und irgendwo in den Reihen sitze ich mit meinem Mann und unseren 3 Kindern und feiere ganz leise und im stillen: unser Ja, feiere unsere Liebe, die bis jetzt all den Anforderungen auch durch schwierige Zeiten standgehalten hat und bin dankbar dafür.

in der Warteschleife

22 Freitag Sep 2017

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Charakterwerkstatt, Gedanken

Sie haben 250 DM gekostet, Marke Buffalo, schwarz, vorne mit Stahlkappen. Diese Stiefel sah ich, wollte ich, bekam ich nicht. Teenagerjahre – der Geschmack meiner Pflegemutter und mir bezüglich ordentlicher Schuhe war eben sehr unterschiedlich. Doch ich bekam Taschengeld, fing an Zeitungen auszutragen und hatte nach einem knappen Jahr, mit Fenster putzen noch bei Oma, das Geld zusammen. In meinem Leben hatte ich zuvor noch nie freiwillig Schuhe geputzt, jetzt tat ich es. Wenn ich zum Sport ging zog ich andere Schuhe an, denn die Spinte in den Umkleidekabinen konnte man nicht abschließen. Ich hatte 1 Sache gelernt bis diese Schuhe nicht mehr das Schaufenster, sondern meine Füße schmückten. Geduld!

Ca. 22 Jahre später. Ich brauche etwas, dass es in unserer Kleinstadt nicht zu kaufen gibt. Ich setze mich vor den Laptop und mir steht innerhalb von Sekunden nicht nur mein gewünschtes Produkt zur Verfügung, sondern noch gefühlt 1000 ganz ähnliche. Ich bestelle was ich wollte und muss sehr bewusst den Laptop ausmachen um nicht mehr zu kaufen als ich ursprünglich wollte. Sofort bekomme ich die Bestellbestätigung, per Mail. Kurz darauf bekomme ich wieder eine Mail, dass mein Produkt verpackt wurde und sich nun auf den Weg zu mir macht. Und falls ich mich zwischendurch frage wo mein Päckchen ist bekomme ich eine Nummer. Ich kann genau verfolgen wo sich das Produkt zur Zeit aufhält. Dann kommt wieder auf mein Handy eine Mail, die mir sagt, dass das Paket am Freitag bei mir sein wird – es ist eine Uhrzeit angegeben und ich überlege tatsächlich ob ich es einrichten kann zu besagtem Zeitpunkt Zuhause zu sein um die Lieferung entgegen zu nehmen. Ich weiß nicht ob ich schon erwähnt hatte, dass sich in dem Paket nichts Weltbewegendes, nichts Lebensveränderndes oder gar Lebensrettendes befand. Es war eine Kleinigkeit. Irgendwann in der Nacht erhalte ich eine Mail (die ich erst am Morgen entdeckt habe), dass mein Paket einen Tag früher kommen würde wie geplant. Wow. Am Donnerstag halte ich dann das Produkt in den Händen, nachdem ich 4 Nachrichten innerhalb von 2 Tagen bekommen habe wie genau es jetzt um mein Päckchen steht.

Ich bin echt niemand der alte Zeiten glorifiziert, denn die neuen haben auch ihre guten Seiten. Aber heute bin ich sehr dankbar, dass ich in einer Zeit groß geworden bin in der nicht alles in jeder Minute gleich zu bekommen war und in einer Zeit in der man sich viele Dinge erst kaufen konnte, wenn das Geld dafür da war. Es gab noch keine Ratenzahlung auf Kleidung, Flachbildschirme oder Mikrowellen. Dinge die das Leben natürlich schön und bequem machen, aber nicht voll nötig sind. Meine Kinder werden groß in einer Welt die förmlich die Ungeduld statt die Geduld fördert. Durch die vielen Mails wurde ich ständig daran erinnert, dass ich ja noch auf etwas warte. Ich bin ein ungeduldiger Mensch, es fällt mir schwer mir über einen langen Zeitraum etwas zu erarbeiten oder eine Situation auszuhalten, die ich nicht verändern kann. Heute bin ich dankbar für meine schwarzen Stiefel von Buffalo. Sie haben mir eine wichtige Lektion erteilt. Denn ich werde nie das wundervolle Gefühl vergessen, als ich die Tüte mit dem Schuhkarton inklusive Stiefel nach Hause trug. Und nie diese unglaublich lange Freude, die ich an diesem Paar Schuhe hatte. Heute erinnere ich mich daran und das ermutigt mich für meine momentane Wartesituation, für meine persönlichen Warteschleife.

üben

20 Mittwoch Sep 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Der dritte Tag an dem ich aufstehe und meine 3 Mädels sind krank. Die Große schon seit 3 Tagen, die anderen seit 2. Am Wochenende hatte es mich total erwischt und weil wir Familie sind teilen wir nicht nur Süßigkeiten, Bastelmaterial und das Bad, sondern auch Keime, Viren, Bakterien. Im Urlaub (der gefühlt schon eine Ewigkeit her ist) stieß ich auf das Zitat: „Übernimm das Tempo der Natur: Geduld ist ihr Geheimnis.“ -Ralph Waldo Emerson- Das habe ich mir heute und in den letzten Tagen gesagt. Denn was mich im Urlaub total inspiriert hat zum Thema bewusstes Leben gilt natürlich auch für Tage wie diese. Wenn ich mir eigentlich wünsche, dass etwas total schnell vorbei geht. Also versuche ich mich in dieser Woche mit diesem Zitat anzufreunden. Denn ich hatte so richtig viel vor diese Woche. Ich habe so viele Ideen in meinem Kopf und ein Umzug steht vor der Tür und ich will voller Tatendrang Dinge abarbeiten und komme kaum zum Mails beantworten. Heute und die letzten Tage bin ich dankbar für dieses Zitat. Und ich finde es für mich in den letzten Tagen total interessant darüber nachzudenken, dass Gott selbst die Natur geschaffen hat und mir damit ein Wesenszug von ihm wieder voll bewusst wird. Geduld. Geduld ist etwas so wertvolles, der der sie hat. Ich gehöre zu denen, die sie immer wieder lernen und einüben müssen. Denn ein zweites Zitat heißt: „Geduld ist nicht einfach die Fähigkeit zu warten. Es ist wie wir uns verhalten, während wir warten.“ Diese Aussage gefällt mir auch total gut. Bedeutet: ich übe mich in Geduld und freue mich über Ingwer, Zitronen, Zeit…

Weitblick

18 Montag Sep 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Gedanken, unterwegs mit Geflüchteten

Man könnte meinen ich meine es böse, aber das tue ich nicht. Man könnte meinen ich sei ungerecht, aber das will ich gar nicht sein. Man könnte meinen ich sei herzlos, aber das bin ich nicht. Seit knapp 2 Jahren habe ich fast täglich mit Menschen aus einem anderen Land, aus einer anderen Kultur zu tun. Interessant ist, dass sie alle aus demselben Land kommen und dieselbe Sprache sprechen. Ich genieße viele dieser Begegnungen, weil sie mir eine andere Welt zeigen, weil sie meinen Horizont erweitern, weil sie mich vorsichtiger werden lassen darüber zu urteilen was richtig und was falsch ist. Aber sie alle bringen immer wieder Fremdes in mein Leben, das befremdlich für mich ist. Und ich mir immer wieder Fragen stelle wie: Muss ich hier tolerant sein oder eine Grenze ziehen? Worin begründet sich meine Identität, damit Integration funktionieren kann? Was kann und darf ich von den anderen erwarten, wie muss ich an mir selber arbeiten um mit den unterschiedlichen Situationen gut zurecht zu kommen? Ich bin eine Menschenliebhaberin und plädiere für mehr Menschlichkeit. Aber manchmal merke ich wie mich die Überforderung Forderungen stellen lässt. Ich spüre wie ich Dinge verteidige, die ich doch eigentlich teilen will: Zeit, Freundschaft, Offenheit. Ich fühle mich hilflos, obwohl ich doch eine Hilfe sein will. Dies alles ist ein Teil von mir und damit ein Teil meines Lebensprozesses, ein Stück Wegstrecke in der ich lerne. Wofür ich heute dankbar bin? Für meinen Glauben. Ja, ich bin auch Zweiflerin, immer mal wieder. Ja, ich bin auch unsicher, immer mal wieder. Ja, ich stelle alles in Frage, immer mal wieder. Aber ich bin auch Glaubende, Gläubige, Suchende, Findende. Immer mal wieder. Und ich bin dankbar, dass ich nicht alleine auf diesem Weg bin. Denn der Gott an den ich glaube, der an dessen Werte ich mich halten möchte, dessen Wille Frieden bringt ist unsichtbar und wird doch im Leben, im Reden, im Denken einzelner Menschen sichtbar. Ich bin so dankbar, dass ich letzte Woche Besuch hatte von einer wundervollen Frau, die so viel schreckliches, so viel schmerzliches erlebt hat und die lachend und liebend an meinem Tisch sitzt. Viele aus ihrem Land saßen schon an meinem Tisch, jeder mit seiner Geschichte. Sie ist schon viele Jahre in Deutschland und wird nicht müde mir meine Fragen zu beantworten. Verurteilt mich nicht, weil ich manchmal genervt von der Fremdheit ihres Volkes bin und überfordert, weil unausgesprochenes im Raum steht, das sehr laut zu sein scheint. Sie ist mir ein großes Vorbild in der Liebe, in der Vergebung, Dinge mit innerem Frieden auszuhalten, die man nicht ändern kann. Ich bin dankbar für die Worte der Bibel, die ich höre und lese. Von dem, der alle Menschen geschaffen hat und Grenzen sieht, aber darüber hinaus liebt. Der die Probleme unter den Völkern benennt, Schwierigkeiten nicht verschweigt, nichts schön redet – aber einen Weitblick aufzeigt. Ich sehe diesen Ausblick im Moment nur bruchstückhaft. Zu sehr verbauen mir manchmal meine alltäglichen Gedanken den Blick auf das große Ganze. Ich bin froh, dass ich so sein darf, dass es solche Zeiten geben darf bei dem, der sich Aufrichtigkeit und nicht Perfektion wünscht, der, der nicht die Fehlerfreiheit, sondern die Vergebung in den Mittelpunkt stellt. Sein zu dürfen, gehalten zu werden, wahrgenommen, geliebt, angenommen. Ich bin dankbar, dass das auch für ihn gilt aus einem anderen Land, aus einer anderen Kultur. Er darf sein, wird von Gott wahrgenommen, geliebt, angenommen. Das verbindet uns heute Abend miteinander. Und dafür bin ich sehr dankbar!!! Und habe ich schon erwähnt? Ich meine das nicht böse und will auf keinen Fall herzlos sein oder ungerecht… 

eher spürbar als meßbar

14 Donnerstag Sep 2017

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Familie, Leben mit Kindern, Mama sein

Wenn man am richtigen Ort zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen ist, dann fällt es leicht dankbar zu sein. Ich saß in der großen Halle unserer Stadt mit meinem Mann und unseren 3 Kindern. Eine von ihnen saß ganz vorn. Sie hat nicht wie viele andere Kinder diesem Tag mit Ungeduld entgegen gefiebert, sondern war hin- und hergerissen zwischen Sorge, Unsicherheit und Vorfreude. Und da wo sie Sorge und Unsicherheit spürte, da waren in mir Zuversicht und das Wissen: „Jetzt ist es an der Zeit.“ Manche Kinder lösen sich einfach und unkompliziert von ihren Eltern in den unterschiedlichen Phasen, werden selbstsicherer und selbstständiger. Und manche brauchen länger für dieses lösen, für das Loslassen, das innerliche wachsen. Ich habe mich lange gefragt ob ich Schuld daran bin, klammere ich? was haben wir da für eine Mutter- Tochter – Interaktion? Das Akzeptieren, dass alle Kinder unterschiedlich sind selbst die 3 eigenen Töchter hilft mir am meisten. Nicht in Normen und Formen zu denken, in Zahlen und Statistiken. Denn wir können Kleidergröße und Körpergröße messen, Schuhgröße und Kopfumfang, aber wie weit die Seele ist, was sich ein Kind zutraut, wann es mehr Nähe braucht und wann das liebevolle öffnen einer neuen Tür… Das kann ich nicht messen, nicht schriftlich festhalten und in Tabellen verewigen. Das können wir nur lernen zu beobachten, zu erspüren, wahrzunehmen… Die Schullaufbahn meiner Mittleren hat begonnen. Es war an der Zeit. Heute bin ich dankbar für dieses zuversichtliche Gefühl am richtigen Ort zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen gewesen zu sein.

Zeichnungen

08 Freitag Sep 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Familie, Leben mit Kindern

„Wann laden wir das neue Team ein? Ich möchte sie gerne kennenlernen.“ Prägung findet so subtil statt. Wir sind Vorbilder für unsere Kinder, zeichnen ein Bild vor, wie man leben, denken, lieben kann. Tun das sehr unbewusst. Und unsere Zeichnungen bringen manchmal fragwürdige Ergebnisse hervor und manchmal leuchtet ein Funke auf, der einen freut. Vor vier Jahren startete zum ersten Mal ein Team in unserer Gemeinde (Kirche) von drei jungen Leuten, die ein Jahr in andere junge Leute investieren wollen, ein FSJ machen, Schulen unterstützen, Schülern begegnen, Werte vermitteln. Und meine Tochter fragte mich diese Woche wann wir sie zum Essen einladen. Es war für sie klar, dass sie kommen, wir unsern Esstische ausziehen, sie kennen lernen werden. Das hat mich so gefreut. Diese Selbstverständlichkeit der Gastfreundschaft. Ich mag es gerne eingeladen zu werden und ich lade gerne ein. Das Essen ist einfach, die Gespräche gut, ein Freund kommt noch mit dazu, der dann auch etwas länger bleibt. Es gibt diesen schönen Spruch: „Was ich noch mehr liebe als mein Zuhause sind die Menschen mit denen ich es teile.“ Ich bin dankbar für all diese Begegnungen, für all diese Menschen. Sie lehren mich, dass es viele Arten gibt zu leben, denken und lieben. Sie zeichnen ein Bild von ihrem Leben, das ich mir anschauen darf. Ich bin sehr dankbar für unsere Gäste heute. Es war interessant.

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