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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Schlagwort-Archiv: Alltag

eine Sammlung

09 Donnerstag Nov 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Begegnungen, Gott, Leben mit Kindern, Schreiben, unterwegs mit Geflüchteten

Dankbarkeit bleibt das Sammeln von Momenten, das Füllen des Dankestankes mit vielen kleinen Begebenheiten, bedeutet mit offenen Augen Kleinigkeiten zu entdecken, bedeutet achtsam zu sein, langsamer zu werden, aufmerksam… In den Dankestank kommen heute: der wunderbare Satz aus meinem aktuellen Lesefavorit: „Wer ruht, entwickelt ein Gehör für die schwachen Signale, die aus seinem Inneren kommen.“ Warme Leggings für die Mädels kaufen. Stille am Morgen und die chillige Musikplaylist am Abend. Vorfreude auf den Vortrag morgen Abend. Abends eine saubere Küche. Duftende frische Wäsche. Ein Gespräch mit einem befreundeten Afghanen, der schon ziemlich gut deutsch kann und mir etwas aus seiner Kultur erklärt. Eine weitere Schublade entrümpelt. Gott bitten. Gott danken. In Gottes Gegenwart sein. Ein Brief geschrieben, ich liebe das Geräusch beim Schreiben auf das Papier. Küsse und Umarmungen von meinen Töchtern. Die Freundlichkeit der Kassiererin. Dankbarkeit ist ein Tu-Wort, Dankbarkeit ist eine Sammlung…

Schattentage

28 Samstag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gott

Die Dankbarkeit ist eine treue Begleiterin auch an den Tagen an denen es mir nicht gut geht. Themen, die in meinem Kopf herumschwirren, meine Gefühle massiv beeinflussen und ich Situationen aushalten muss, weil die Veränderung nicht in meiner Macht steht. Ich bin ein emotionaler Mensch und musste für mich erst lernen, dass zu mir nicht nur die Fröhlichkeit und Freude und Begeisterung gehört, sondern auch Melancholie, Traurigkeit, Schattentage. Und über Jahre, nein Jahrzehnte dachte ich dagegen etwas unternehmen zu müssen. Es kam mir so lange wie eine furchtbare Schwäche vor, die es gilt zu beseitigen. Die Frage ist wofür ich an diesem Tag dankbar bin? Ist es nicht undankbar so zu fühlen? Nein, denn die Dankbarkeit basiert auf bestehende Tatsachen nicht auf ein Gefühl. Und bestehende Tatsache ist, dass ich lerne mit diesen Schattentagen umzugehen. Ich kämpfe nicht diesen aussichtslosen Kampf, der darin mündet, dass ich mir selber vorwurfsvoll begegne. Ich lerne „Ja“ zu diesen Schattentagen zu sagen. Und mit diesem „Ja“ lerne ich auch mit diesen Tagen umzugehen. Heute treffe ich keine wichtigen Entscheidungen für meine Familie oder mich – zu groß der Minderwert. Heute gehe ich kein neues Projekt an – zu laut die Selbstkritik. Heute denke ich nicht über theologische Fragen nach – zu klein der Glaube. Heute gehe ich nicht unter Leute – zu groß die Sorge mich im Gespräch angegriffen zu fühlen. Heute werde ich mit meinem Mann (der gerade sowieso nicht da ist) nichts besprechen, diskutieren – die Gefahr, dass ich ihm zu unrecht Vorwürfe mache ist groß. Heute bin ich nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs – zu schwierig auszuhalten, dass so viele Menschen so unglaublich begabt und erfolgreich sind. Heute ist Igeltag. Zwei meiner Töchter sind auf einem Geburtstag eingeladen, ich backe mit meiner Jüngsten Muffins. Ich kaufe mir einen Blumenstrauss, weil ich Blumen auf dem Esstisch so liebe. Meine Füße stecke ich abends in eine Schüssel voll heißem Wasser mit einem so wunderbar duftenden Badezusatz. Ich igel mich ein – innerlich und äußerlich so gut es geht. Ich lerne gnädig mit mir zu sein und damit auch mit anderen, die sich schwach fühlen. Und ich halte daran fest, dass Gott mich hält auch wenn ich loszulassen scheine. Dass ich mit meinen Schattentage mittlerweile so umgehen kann… dafür bin ich dankbar. Und ich teile diesen Artikel mit all denen, die diese Schattentage auch kennen… Schattentage sind langsame Tage – irgendwie auch schön.

Wartezeit

18 Mittwoch Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Charakterwerkstatt, Leben mit Kindern

Geduld ist nicht meine Stärke, ist sie noch nie gewesen. Ich halte Situationen schwer aus in denen ich in einer Schlange stehe oder auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts warte. Aber ich lerne: meine Schwächen nicht auszumerzen und gegen sie zu sein und damit auch gegen mich zu sein, sondern mit ihnen umzugehen. Heute hatte ich eine Wartezeit zu überbrücken, weil sich nach einem Termin der Weg nach Hause nicht mehr gelohnt hat bis es Zeit wurde meine Tochter von der Schule abzuholen. Wie gut, dass  in meiner Tasche immer das Buch liegt, was ich im Moment lese oder eben die flow. Heute war es die flow, die mir das Warten verschönert hat. Nur ein kleines Beispiel dafür, dass ich meine Schwächen aufhöre ständig negativ zu bewerten, sondern ein Ja zu ihnen finde und mit dem Ja auch einen Umgang mit ihnen. Deshalb erwartet meine Tochter keine genervte Mutter als sie zur Tür hinaus kommt, was meine Ungeduld als Folgestimmung hervorruft, sondern eine, die gerade in ihrer Lieblingszeitschrift geblättert hat. Geduld ist nicht meine Stärke, aber das Lesen und das habe ich der Ungeduld heute vorgezogen. Dankbar dafür!

eine Einladung

16 Montag Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Alltagslektion, Leben mit Kindern, Mama sein

Immer wieder werde ich gefragt wie ich das mit meinen Kindern und dem Thema der Dankbarkeit mache. Fordere ich sie dazu auf zu erzählen wofür sie dankbar sind, haben sie auch ein Buch zum reinschreiben…? Mir ist sehr wichtig, dass die Dankbarkeit keine Aufforderung, kein Appell, kein Befehl ist, sondern eine Einladung. Und das ist mir für mich selber wichtig, in Gesprächen und auch im Umgang mit meinen Töchtern.

Ich habe einmal in einer Situation, als ich das Gefühl hatte meine Tochter ist nur am motzen und nörgeln, sie nachdrücklich dazu aufgefordert mir jetzt zu sagen für was sie dankbar ist. Das war natürlich extrem kontraproduktiv, weil dann schnell das Gefühl aufkommt: Ich darf keine negativen Gefühle haben oder meine Traurigkeit, mein Frust werden nicht ernst genommen. Und dann gehen die meisten – egal ob Erwachsener oder Kind – in den Widerstand. Dann kommen keine Dankesmomente ans Licht, sondern das Gefühl nicht ernst- und wahrgenommen zu werden.

Als ich aufgeräumt habe fand ich das Buch meiner Tochter. Sie wollte vor einiger Zeit, dass wir zusammen ein Heft basteln in das sie Dankesmomente (sie sagt Dankesachen) hinein schreiben, malen, kleben kann. Dieser Wunsch kam von ihr. Und auf 5 DinA 4 Seiten hat sie das Wort Danke geschrieben und an die Fensterscheiben geklebt. Meine Mittlere erzählte mir letztens wofür die in der Schule echt dankbar ist und meine Jüngste fragt manchmal: was schreibst du da in dein Buch oder eben die Frage: Worüber schreibst du heute Abend?

Nicht weil ich Appelle formuliere, sondern weil ich etwas lebe das meine Töchter sehen ist Dankbarkeit ein Thema in unserer Familie. Aber keines über das viel gesprochen wird, sondern das dann und wann mal zum Vorschein kommt. Aber natürlich ist es mein großer Wunsch, dass meine drei Mädchen zu charakterstarken Frauen heran wachsen, die zufrieden und dankbar sind und sich und ihr Leben wertschätzen. Ob das gelingt weiß ich nicht. Aber ich wünsche mir, dass sie nicht aufgrund von Appellen und Ansagen dankbare Menschen werden, sondern, weil sie die Einladung der Dankbarkeit wahrnehmen und ihr folgen… Und wenn ich dann sehe, dass meine Tochter in der letzten Woche in ihr Heft geschrieben hat, dann freut mich das und ich bin dankbar dafür.

Momentaufnahmen

11 Mittwoch Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Leben mit Kindern

Mit meiner Großen zum Schulbus gehen. Die Haustüre öffnen. Nussige, modrige Luft, Herbstluft in Verbindung mit dem süßlichen Duft von Flachswickeln. Den Bäcker können wir von uns aus nicht sehen, aber riechen. Grauer Himmel, die Fachwerkdächer und Raben zeichnen sich davor ab. Zwei Mädchen auf ihren Fahrrädern, auch auf dem Weg zur Schule. Wir wissen nicht wo sie wohnen, wie sie heißen, auf welche Schule sie gehen. Es verbindet uns nur der Zeitpunkt und der Ort an dem wir mit ihnen sind bis sie an uns vorbei gefahren sind. Aber das reicht um sich jeden Morgen aufs neue zu grüßen. Die Putzfirma des Kaufhauses in dem wir wohnen ist schon da. Wir grüßen den, der morgens den Dingen Beachtung schenkt, die am Vortag achtlos weggeworfen wurden. Ich mag den Morgen, den Beginn eines Tages. Ich mag es ihm mit Freundlichkeit zu begegnen, mit dem Auge auf die Dinge, die ihn schön machen und besonders und in ihrer Gewöhnlichkeit so schnell zu übersehen sind. Ich bin dankbar für viele Momentaufnahmen, für einen schönen Tagesbeginn.

„Ich mach auch Hausis.“

04 Mittwoch Okt 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Leben mit Kindern, Mama sein

„Mama, warum hat das Mädchen eine Schildkröte im Hals?“ nachdenklich läuft meine Jüngste neben mir her. Ich verstehe nicht, bis sie die Situation näher beschreibt und ich so lachen muss (ich lache freundlich), weil sie nach dem Mädchen fragt, dass uns gestern von ihren Schilddrüsenproblemen erzählt hat. Meine Tochter meinte, dass das Mädchen eine Schildkröte im Hals hat. Herrlich! Und nicht nur das: es gibt Fischkäse statt Frischkäse und wir essen bei uns Maktarinen statt Nektarinen. Wenn meine Töchter und ich zur Musik schnipsen versucht unsere Jüngste mit zu schnitzeln. Es ist einfach süß! Auch wenn ich immer mal wieder an meine Grenzen kam und komme als Mama, als Mensch, als Lissy – bin ich so dankbar für das Privileg 3fache Mädelsmama zu sein. Und im Moment genieße ich die Sprache meiner Jüngsten so, ihre Hände auf meinen Wangen, ihre süße Art und wenn ich sie noch einfach hochheben kann. Das geht bei meiner Großen so ziemlich überhaupt nicht mehr und bei meiner Mittleren nur unter Kraftanstrengung. Heute bin ich dankbar für unser Nästhäkchen. Es wird schwer für sie groß zu werden, weil alle sie hier so süß finden. Und irgendwie wird sie immer meine Kleinste bleiben, die aber schon groß sein will. Seit neustem setzt sie sich zu ihren Schwestern an den Esstisch und sagt: „Ich mach auch Hausis.“

kleine Oase

02 Montag Okt 2017

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Alltag, Begegnungen

Kaufland. Kurz vor dem Feiertag. Viele Menschen. Die Gänge sind voll mit Ware, mit Wagen, mit Menschen. Im Allgemeinen eher gereizte Stimmung, ungeduldig, hektisch. Nachdem ich meine sieben Sachen beieinander habe reihe ich mich ein. Viele Kassen sind offen, die Schlangen lang. Während ich wartend beobachte fällt mit zum ersten Mal auf, dass bei Kaufland die Kassierer voll dicht beieinander sitzen. Sie teilen sich einen Kassenbereich, bedienen in gegensätzliche Richtung die Kassenbänder – Schulter an Schulter. >Das muss man mögen oder aushalten<, denke ich. So dicht beieinander über Stunden. Ich nähere mich dem Kassenband und nehme die Kassiererin wahr. Ihre Kinder, wenn sie denn welche hat, dürften schon größer sein und sie grinst. Ihr Kollege dicht neben ihr hat eine Bemerkung gemacht, die sie zum Schmunzeln bringt. Er ist jung, vielleicht Azubi, vielleicht ein Student, der sich etwas dazu verdient. Sein Wechselgeld geht zu ende, sie hilft ihm aus. Sie reicht ihm eine Wasserflasche, denn sie hat zwei und er hat seine vergessen. Ein freundliches Danke. Das alles läuft unscheinbar am Rand neben her. Neben dem Scannen der Waren und dem permanenten Piepton, wenn die Ware erfasst wurde. Neben dem Nennen der Beträge, dem Auslegen des Rückgeldes. Neben dem Wunsch: „Einen schönen Feiertag.“ und dem Ablesen der Wagennummern. Sie scheinen nicht langsamer zu sein als ihre Kollegen… Ich bin dankbar an dieser Kasse gestanden zu haben, die beiden mir total unbekannten Menschen waren eine kleine Oase in der allgemein gereizten Stimmung.

 

(Leider machen mein Handy und auch meine Brigekamera immer schlechtere Bilder und ich kann euch das dazugegehörige Bild nicht zeigen. Tut mir leid!)

unscheinbare Sehenswürdigkeiten

09 Mittwoch Aug 2017

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Alltag, Freundschaft, Gedanken, Mama sein

Es sind die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fallen. Der erste Schluck Kaffee. Der spontane Besuch einer lieben Freundin, die eigentlich in Berlin wohnt. Das Gespräch. Wir erzählen, wir hören zu. Die Fähigkeit Gesagtes zu reflektieren und Vergangenes in einen Zusammenhang zu bringen. Annehmen, dass das Leben nur rückwärts betrachtet werden kann. Es ist das Lachen meiner Mädchen und unglaubliche Wäscheberge. Sie haben genug, wir haben genug. Es ist das Bewusstsein, dass Genug genug ist und nicht der Überfluss glücklich macht. Es ist Milchreis mit Apfelmus und Wasser, das den Durst löscht. Es ist reden, hören, schmecken, fühlen, sehen… Es sind die erfahrbaren Kleinigkeiten, die unscheinbaren Sehenswürdigkeiten, die ungeachteten Kostbarkeiten, die ihren Wert verlieren, weil sie bewertet werden. Zu klein, zu unbedeutend, zu selbstverständlich… Glück ist das Ziel und Dankbarkeit der Weg dorthin. Und auf diesem Weg möchte ich verlernen zu beurteilen, zu bewerten, zu vergleichen. Ich wünsche mir wahrzunehmen, wertzuschätzen, festzuhalten… Glück ist festgehaltene Dankbarkeit und Dankbarkeit festgehaltenes Glück.

Erinnerungen

24 Montag Jul 2017

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Alltag, Familie, Leben mit Kindern

Es gibt die restliche Grillwurst vom Wochenende, Kartoffeln dazu, Salat… nichts besonderes. Aber meine Kleine isst und macht dabei so ein summendes Geräusch. Das macht sie immer, wenn ihr das Essen gut schmeckt und sie ganz auf das Essen konzentriert ist. Das hat sie schon beim Stillen so gemacht, als ich ihr das erste Mal Beikost gegeben habe und bei ihrem ersten Stück Schokolade. Ich schmunzel und sage ihr genau das: dass sie das eben schon immer so macht. Sie ist sofort Feuer und Flamme und erzählt mir, dass sie sich daran noch erinnert. Ich bezweifle das in Gedanken… Das ist eines der schönen Dinge am Familienleben. Die Erinnerungen. Einen kleinen Menschen bis ins Erwachsenenalter beobachten, begleiten, lieben zu dürfen. Ein Weg der schon von der ersten Lebensminute mit Erinnerungen gesäumt ist. Erinnerung an die Schwangerschaft, an unterschiedliche Lebensphasen, an ganz bestimmte Eigenarten… Hier ist Familie. Hier wohnt die Erinnerung. Hier ist sie gut aufgehoben. Hier wird sie sicher aufbewahrt um immer mal wieder am Wegesrand aufzutauchen. Weißt du noch? Es hat sicher mit der Findung der Identität zu tun, dass Kinder so gerne schon über Dinge aus ihrer Kindheit sprechen, wenn sie noch Kinder sind. Meine 3jährige beginnt unter Umständen einen Satz schon einmal mit den Worten: „Als ich klein war…“ Und dann erinnern wir uns gemeinsam und wenn sie groß ist werde ich mich mit ihr daran erinnern, wie gerne sie schon in der Kindheit über vergangene Erlebnisse gesprochen hat, die so ganz genau gar nicht passiert sind. Eben eine Eigenart, ihre Eigenart… Ich bin dankbar für unser Familienleben, ich erinnere mich gerne. 

Blumenfreuden

12 Mittwoch Jul 2017

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Alltag, Familie, Leben mit Kindern

Wenn ich einen Wunsch frei hätte: einen Garten mit blühenden Blumen und zwar das ganze Jahr. Ohne dazugehörige Gartenarbeit natürlich. Ich würde alle paar Tage durch meinen Garten laufen und einen Strauss pflücken – einen für die Küche und einen für das Wohnzimmer. Frische Blumen in der Wohnung sind so etwas schönes! Zu meinem Geburtstag habe ich von einer Freundin einen Gutschein für einen Blumenstrauss bekommen. Diese Idee fand ich so genial. Gestern habe ich ihn eingelöst und freu mich an diesen wunderschönen Schnittblumen. Und als ich heute nach Hause kam standen die Sonnenblumen auf dem Tisch. In seinem stressigen Alltag hat mein Mann Zeit gefunden mir noch Blumen zwischen zwei Terminen auf den Tisch zu stellen. Ich habe mich so gefreut und zu unseren Töchtern gesagt: „Ist Papa nicht total süß?“ „Nein“, hat eine von ihnen geantwortet. „Der ist nicht süß. Papa ist ein großer Mann, nur kleine Kinder und Tierbabys sind süß.“ Alles klar. Gefreut habe ich mich trotzdem. An dem Gutschein, an der Geste meines Mannes, an den schönen Schnittblumen in meinem Wohnzimmer. Dankbar dafür.

unangenehmer Besuch

30 Freitag Jun 2017

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Alltag, Begegnungen

11.15Uhr Termin beim Zahnarzt. Darauf freue ich mich nicht im geringsten. Man liegt in einer total hilflosen Position auf einem Stuhl in der horizontalen und sperrt vor 2 Menschen den Mund weit auf. Das kommt in meinem Alltag echt sonst nirgends vor… es ist so unangenehm. Die Geräusche sind furchtbar. Dieses hohe Surren des Bohrers, weil ein Stück meiner Füllung heraus gebrochen ist. Diesen Schlauch im Mund, der mit unappetitlichen Geräuschen den Speichel wegsaugt und ich mich frage in was für einem Gefäß das alles landet und wer das womöglich säubern muss. Diese 2 vermummten Gesichter und das beklemmende Gefühl: wo soll ich hinschauen? Menschen, die sich beobachtet fühlen werden nervös und es passieren Fehler. Also, auf keinen Fall die beiden anschauen. Die Augen schließen? Dann denken sie vielleicht ich schlafe oder ich würde das sogar genießen. Ich konzentriere mich auf die Röhrenlampe an der Decke. Meine Hände wie zum Gebet gefaltet nur völlig verkrampft. Ich habe Sorge, dass mir dieses Gerät, dass den Zahn trockenpustet in seiner Kälte diesen super unangenehmen Empfindlichkeitsschmerz beschert. Wofür ich dankbar bin?

Dass ich in einem Land lebe, dass mir dieses Versicherungssystem ermöglicht und ich heute ohne Beschwerden nur zur Kontrolle dort war. Das kleine Stück der heraus gebrochenen Füllung wurde dabei entdeckt, sogleich behoben ohne weitere Beschwerden zu machen. Unser Zahnarzt ist super nett und kompetent. Er erkundigt sich nach unseren Umzugsplänen und ich nehme Grüße mit nach Hause. Seine Assistentin ist so freundlich und während sie den Rest versiegelt unterhalten wir uns kurz – zwischen Mund auf und zu machen, zwischen Wattepad einlegen und Speichel raussaugen. Ihre Ausstrahlung und ihre Worte sind heute Mutmacher für mich, obwohl sie meine Situation nicht kennt. Zu guter Letzt nehme ich noch eine Buchinspiration aus dem Wartezimmer mit. In dieser Praxis stimmt wirklich alles: die kompetente Betreuung, der Arzt, die Assistentinnen, die Atmosphäre. Und deshalb bin ich heute für diesen Zahnarztbesuch dankbar!

sammeln und festhalten

26 Montag Jun 2017

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Alltag, Bibel, Familie, unterwegs mit Geflüchteten

Es ist das Innehalten, das ich am Sammeln von Dankesmomenten so liebe. Für einen Augenblick wird mein unruhiger Alltag ganz ruhig, der Blick nach innen gerichtet und somit neu ausgerichtet. Wofür bin ich am dankbarsten? Das kann ich immer schwerer sagen, weil es so viele Kleinigkeiten sind, die in ihrer Summe so großartig werden. Es gibt eigentlich keine Kleinigkeiten mehr, nichts was mehr oder weniger Dankbarkeit verdient. Es ist das Sammeln von wertvollen Momenten, von wertvollen Geschenken an denen ich nicht mehr achtlos vorbei laufen kann. Zu viel Spaß macht mir dieses Sammeln, dieses Suchen nach dem Dank, das Festhalten von Glück. Ist der schönste Moment der, dass ich eine Entscheidung, die ich lange hin und her bewegt habe nun endlich getroffen ist und Friede einkehrt? Oder die wundervollen Blumen in den Vorgärten der Leute? Oder ist es das Stolz sein auf meinen Mann, der mit seiner Kollegin und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern wieder ein unglaublich gutes Zeltlager organisiert und durchgeführt hat? Oder die unglaublich liebe Nachricht, die mich über Instagram erreicht hat und wieder das Beobachten was schöne Worte Schönes bewirken können? Ist es der Besichtiungstermin einer Wohnung  für Freunde von uns aus dem Iran? Das Mitfreuen können, dass endlich die Chance besteht auf ein Zuhause nach eineinhalb Jahren zu viert in einem Zimmer? Ist es die kühle Stille am Morgen mit dem ersten Schluck Milchkaffee und den bewegenden Worten von Hiob? Oder ist es die abendliche Dusche, die mich so glücklich macht? Sind es meine Maxiröcke, die ich im Sommer so liebe, die mir um die Knöchel streifen und in Kombination mit dem Klacken meiner Flipflops das Gefühl von Leichtigkeit vermitteln? Sind es die Umarmungen von meinen Kindern, das Lachen mit ihnen, die Vorfreude auf den Geburtstag meiner Mittleren? Oder ist es der letzte Vortrag gewesen mit einem schönen Gespräch mit ein paar Frauen am Ende? Wieder das Wahrnehmen: wir geben in unserem Alltag alle das Beste und fragen uns doch immer wieder ob das reicht, ob wir überhaupt etwas zu geben haben? Miteinander im Austausch sein, einander zuhören, inspiriert werden… ist es das? Es sind so viele Gründe dankbar zu sein und ich liebe meine Dankesliste im Wohnzimmer, sie hilft mir, sie hält fest was so schnell verfliegt, sie erinnert mich. Ich bin dankbar!

Wasserfan

21 Mittwoch Jun 2017

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Alltag, Leben mit Kindern, wertvolle Selbstverständlichkeiten

Heute ist offizieller Sommeranfang und er zeigt sich von seiner schönsten Seite. In unserer Dachwohnung ist es zwar ziemlich heiß, aber wir speichern die Wärme schon mal für den nächsten langen Winter… Und in meinem Blog wiederhole ich im Sommer immer wieder dieses Thema: Wasser. Für uns eine Selbstverständlichkeit, die wertvoll, besonders, luxeriös ist. Nicht nur für die notwendigen Dinge Wasser zur Verfügung zu haben, sondern auch zur Abkühlung, zum Vergnügen, zur Erfrischung… Genügend Wasser zum Trinken, aus dem Kühlschrank. Kondenstropfen, die an der Glasflasche herunterperlen… Wasserbomben in bunten Farben, die für den kühlen Spaßfaktor sorgen… Und jetzt erfrischende Dusche mit super duftendem Duschgel… Ich bin ein absoluter Wasserfan, immer – vor allem heute und sehr dankbar für dieses unbezahlbare Geschenk!

Ente im Straßenverkehr

12 Montag Jun 2017

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Alltag, Leben mit Kindern

In der abendlichen Vorlesegeschichte für meine Mädels kommt unter anderem eine Familie vor, die eine Ente besitzt. Nicht in Form eines Tieres, sondern in Form eines Autofabrikates. Meine Mädels wissen nicht wie solch ein Auto aussieht. Und auch ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal eine Ente im Straßenverkehr gesehen habe. Als wir dann heute im Laufe des Tages unterwegs waren sahen wir tatsächlich 2 Enten. Meine Mädels sind total begeistert, dass sie nun wissen wie ein solches Auto aussieht und meine Große rief: „Sind diese Enten jetzt seit neustem wieder in?“ Man könnte es meinen, aber ich glaube nicht. Durch die Geschichte hat sich nur unsere Wahrnehmung verändert. In unserer Kleinstadt sind seit gestern Abend nicht mehr Enten unterwegs, aber durch die Geschichte ist unbewusst unser Bewusstsein darauf ausgerichtet gewesen und ich könnte mir vorstellen, dass wir in den nächsten Tagen immer mal wieder diesen Autos begegnen werden. Sie gab es auch schon vorher, aber wir sind an ihnen vorbei, weil wir ihnen keinerlei Bedeutung beigemessen haben.

Als ich mit meinem Blog begonnen habe habe ich das ganz stark auch empfunden. Ich war nach einiger Zeit erstaunt wie viele Dankesmomente sich an einem Tag finden lassen. Und heute sammelt meine Wahrnehmung ständig Momente für die ich dankbar bin. Im großen und ganzen war das heute kein Tag, der einer Wiederholung bedarf – kein guter Tag eben. Aber trotz allem voller kleiner Dankesmomente, die ich unbewusst und bewusst sammle, weil ich ihnen mittlerweile eine große Bedeutung beimesse und weiß, wie wichtig sie für meinen Alltag, für mein Leben, für meine innere Haltung sind.

Wiederholung

05 Montag Jun 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Alltagslektion, Gott, Leben mit Kindern, wertvolle Selbstverständlichkeiten

Sobald meine Töchter am Familientisch mit essen und in der Lage sind ihre süßen hübschen Schälchen aus Melanin zu tragen, bitte ich sie ihren Teller abzuräumen, wenn sie mit dem Essen fertig sind. Es sind mittlerweile mehrere Jahre vergangen und die Schälchen wurden durch Teller ersetzt, in denen ich diese Bitte immer wieder wiederhole. Man könnte doch meinen, dass solche eine Kleinigkeit, die schon sehr früh im Leben thematisiert wurde, sitzen müsste. Man könnte doch erwarten, dass diese Bitte nicht mehr erwähnt werden müsste, dass es keine Erinnerung bräuchte, dass es zu jeder Zeit ohne Diskussionen ausgeführt wird. Die Wahrheit ist: bei uns nicht. Mal klappt es, mal nicht. Mal sind sie zu müde oder vergessen es oder wollen sehr lange und sehr ausführlich mit mir darüber reden warum sie das an diesem Tag nicht tun können. Ich bleibe hartnäckig, wiederhole diese Bitte mal freundlich, mal nicht so freundlich. Ich bin der Überzeugung irgendwann sitzt es und die Teller stehen in der Küche.

Ich werde immer wieder gefragt, ob Dankbarkeitsmomente sich bei mir wiederholen oder ob ich immer wieder neue Gründe finde um dankbar zu sein. Und auch ob es nicht irgendwie „unnötig“ ist wiederkehrende Dankesmomente zu sammeln? Ja, meine Dankesmomente wiederholen sich und nein, es ist nicht „unnötig“ sie zu sammeln.

Danke, dass ich heute Morgen aufstehen kann. Mein Körper übernimmt alle Funktionen. Das freut mich so und ich merke, dass das immer wieder neu etwas besonders ist. Danke für die Tasse Milchkaffe, für die Stille, für das Gespräch mit Dir. Danke, dass Du da bist – lebendig, allgegenwärtig. Danke, dass du mich in und durch diesen Tag begleitest. Ich meine verstanden zu haben, dass du mir nicht alle Steine aus dem Weg räumst, sondern, dass du durch äußere Umstände mit mir meinen inneren Weg gehst. Danke, dass deine Liebe mir gilt, egal was ich heute erlebe oder ich über mich selbst denke. Danke, dass ich Familie habe. Sie nerven mich manchmal alle so tierisch und schenken mir so viele besondere Momente. Danke, dass ich meinen Mädels Brotdosen füllen kann. Immer wieder neu mit all dem Gemüse, dass Du kreiert hast. Danke für die Dusche, für gut riechendes Duschgel und dass ich diese einfachen Dinge mittlerweile so feiern kann…

Das sind oft die ersten Gedanken mit denen ich in den Tag starte. Gedanken in Form von Gebeten, weil ich den Geber liebe und glaube, dass er mir diese Dinge schenkt. Aber erst durch Wiederholung verinnerliche ich, dass das alles keine Selbstverständlichkeiten sind. Meine Seele muss immer wieder erinnert werden, dass das Aufstehen am Morgen, die Sonne, die scheint, die Vögel die zwitschern, die Küsschen meiner Kinder, das Brot aus dem Toaster und die Haferflocken aus dem Glas Dankesmomente sind. Die Möglichkeit lernen zu dürfen, der Anruf einer Freundin, 15 Jahre Ehe, eine freundlich lustige Mitbewohnerin… Meine Seele will manchmal nicht glauben, dass das Gründe sind um dankbar zu sein, das keines dieser Dinge selbstverständlich ist oder ich ein Recht darauf habe. Ich brauche diese Wiederholung, ich liebe diese Wiederholung, Dankbarkeit ist Wiederholung. Und Wiederholung ist Verinnerlichung. Da bin ich eben ein großes Kind und brauche viel Zeit zum lernen. Genauso wie meine Töchter…

mitten am Vormittag

30 Dienstag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Alltag, Bibel, Gott, Zeit

Der Wecker klingelt. Ich denke an alles nur nicht ans aufstehen. Heute bin ich viel zu müde für diese wunderbare Stille am Morgen. Erst als es Zeit wird meine Tochter für die Schule zu wecken verlasse ich das Bett. Als meine Mädels dann alle versorgt und im Kindergarten und  der Schule sind und ich an meine Aufgaben des Tages gehen will, halte ich inne. Nein, ich erledige jetzt nur das notwendige Telefonat und dann setzte ich mich zu Jesus. Immer dieses Gefühl Zeit nutzen zu müssen, produktiv sein zu sollen… Was genau ist eigentlich Produktivität und Effizienz und vor wem muss ich meine Zeit verantworten? Also setze ich mich an den Tisch, schlage die Bibel auf und will hören, zuhören, will seine Stimme erkennen zwischen all den Stimmen, all den Geräuschen, all dem Gerede und meinen unzähligen Gedanken. Ich will unbedingt Maria sein, obwohl ich manchmal glaube etwas mehr Martha würde mir gut tun. Weil erledigte Posten auf der Liste so viel besser aussehen, so viel wichtiger als diese Stille vor Gott, mit Gott, bei Gott. Ich lese Hiob und bin wieder so fasziniert. Ja, dieser Mann fasziniert mich und ich stelle fest, was ich immer wieder schmerzlich feststelle. In der Bibel stoße ich auf Texte in denen sich ein Gott zeigt, der nicht in mein Bild passt. Ich merke, dass ich Gott vom hören sagen kenne und von Erfahrungen, die ich mit ihm gemacht habe. Und oft genug schlage ich die Bibel auf und erwarte, dass sich in Texten der Bibel mein Bild von Gott bestätigt. Oft genug werde ich enttäuscht. Eine Täuschung, die sich in mir als Bild, als Ideal verfestigt hat wird verändert. Gott macht sich mir nicht verfügbar. Er ist souverän und in all seinen Offenbarungen bleibt er geheimnisvoll, unverständlich. Eine Freundin fragte mich letztens, wieso ich dann an ihn glaube? Wegen des Friedens den ich in seiner Gegenwart in mir erlebe. Ob in der bewussten Stille oder auch im Trubel des Alltages das innerliche Zurückziehen. Da entsteht Friede über das eigene Versagen, Verletzungen durch andere, Situationen, die mich überfordern, Schwachheit, die ich spüre, Sorgen, die ich mit mir herum trage, Ängste, die bohren, unerfüllte Wünsche, ausstehende Fragen… All diese Dinge werden leise, verlieren ihre Penetranz, ihre Präsenz, ihre Hartnäckigkeit. Dann, wenn ich heraus aus dem lauten Alltag in das Bewusstsein der stillen kraftvollen souveränen Gegenwart Gottes trete. Und Hiob ist mir ein unglaubliches Vorbild wie Beziehung zu Gott aussehen kann und seine Geschichte passt so gar nicht in meine Vorstellung eines liebenden Gottes. Aber ich will Gott kennen lernen und nicht das Bild, das ich mir von ihm mache. Auch wenn das manchmal fast schmerzlich ist. Und heute bin ich Gott dankbar für die gemeinsame Zeit mitten am Vormittag. für diesen unerklärlichen inneren Frieden. Danke dafür!!!

Tu-Wort

26 Freitag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Alltag, Alltagslektion, Familie, Freundschaft, Zeit

Ein Tag bei meiner Freundin. Ich finde sie ist eine wunderbare Frau. Sie ist hübsch, eine zugewandte Mama, sucht nach der Sinnhaftigkeit des Lebens und immer wieder die Gegenwart Gottes. Sie ist engagiert und die Gesprächsthemen gehen uns nicht aus. Ich sehe sie selten, höre sie selten, unsere Begegnungen sind etwas besonderes. Sie ist alleine mit ihren Kindern, weil ihr Mann in einer anderen Frau etwas besonders sah für das er bei ihr den Blick verloren hat. Es war kein Alkoholproblem, kein Drogenkonsum, nicht Gewalt in der Ehe das Ende, sondern der Alltag, der zum Gegner wurde. Und ist das die Gefahr langjähriger Beziehungen? Wir verlieren den anderen aus den Augen, verlieren den Blick für das besondere im Alltag, weil das besondere schon Jahre her ist. Aus einem verliebten Paar, wird ein Ehepaar, werden Eltern, die lernen müssen zu jonglieren zwischen neuen Rollen und anderen Erwartungen, zwischen Zweisamkeit, Zeit für sich und Familienzeiten. Zwischen Beruf und Begegnungen, zwischen Hausbau und Entscheidungen. Manchmal scheinen nur noch die Kinder die einzige Gemeinsamkeit zu sein. Aber ist es in der Ehe nicht genauso wie bei der Dankbarkeit? Es braucht die Entscheidung und dann die Übung am anderen zu sehen, für was man dankbar ist? Damit mein Gegenüber, den, den ich gewählt habe nicht untergeht im wahllosen Durcheinander des Alltages, beliebig wird, austauschbar. Heute bin ich sehr dankbar für meine Freundin, die sich so darum bemüht es gut zu machen mit Kind, Kegel und Beruf. Und ich bin dankbar für die Erinnerung den anderen nicht aus den Augen zu verlieren, nach Gemeinsamkeiten zu suchen und wenn ihr mich fragt: auch das kann eine Übung sein. Denn lieben ist ein Tu-Wort und Tu-Wörter werden zwar klein geschrieben, haben aber große Auswirkungen und ich schließe heute mit dem Satz, den ich für Ehen so liebe:

„Wähle wen du liebst und dann liebe wen du gewählt hast.“

Einmal wählen und 1000sende Male lieben. Das ist wahrscheinlich nötig, damit der Alltag zum Verbündeten wird und nicht zum Gegner.

Mahlzeit!

11 Donnerstag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Familie, Leben mit Kindern, unterwegs mit Geflüchteten

Begonnen zu kochen habe ich, als unser erste Tochter mit Beikost anfing. Vorher war mein Mann Student und hat in der Mensa gegessen, ich lebte von Cornflakes und am Wochenende gab es Tiefkühlpizza. Wir haben es überlebt. Mit dem Beginn dem Kochen der ersten Mahlzeiten wuchs auch meine Abneigung gegenüber dieser Tätigkeit. Ich war noch nie eine Küchenfee und wenn man mich gefragt hat, welche Tätigkeit im Haushalt ich am wenigsten mag, dann: kochen. Seitdem ich mir über die kostbaren Alltäglichkeiten mehr Gedanken mache fange ich an auch das kochen zu mögen. Es ist doch ein Privileg die prall gefüllten Einkaufstaschen die Treppen rauf zu tragen. Sie enthalten alle Lebensmittel, die ich für das Mittagessen und die nächsten Tage brauche. Ist es nicht schön Rezepte von Menschen heraus zu suchen, Neues auszuprobieren, weil es die gibt, die Lust haben sich Rezepte zu überlegen? Wie welches Gewürz zu einer Gemüsesorte passt, wie man Zutaten zusammen bringt, damit geschmacklich jede zum Tragen kommt und die andere im Geschmack unterstütz. Ist es nicht toll, dass man immer dazu lernen kann, auch wenn es nur ein neues Rezept ist? Ist es nicht wundervoll die Familie versorgen zu können und zu dürfen? Nicht in leere Augen schauen zu müssen, weil der Magen leer ist, sondern ihnen die ganze Bandbreite, die ganze Fülle schenken zu können. Und ist es nicht immer wieder etwas besonders Menschen mit an den Tisch einzuladen, die aus ihrem Leben erzählen. Beim Essen erfahre ich, was jemand anderen bewegt – gastfreundlich zu sein. Eigentlich habe ich in der Küche heute nur eine Lasagne gemacht, aber beim Einkauf wurde ich mir wieder der Vielfalt bewusst. Ich habe so gerne dabei zugesehen, als meine Töchter nach dem Vormittag im Wald ordentlich zulangten, weil der Hunger so groß war. Ich habe Menschen einen Platz an unserem Tisch geben dürfen, die noch auf der Suche sind nach ihrem Platz in einer Gesellschaft, die ihrer eigenen Kultur so fremd ist. Ich bin sehr dankbar dafür heute wieder gekocht zu haben und für die vielen Dankesmomente, die in einer einzigen Mahlzeit verborgen sind.

Take it easy!

04 Donnerstag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Alltag, Alltagslektion, Begegnungen

Donnerstag. Noch kurz ein paar Dinge einkaufen, die ich für unser Mittagessen benötige. An der Kasse stehend höre ich die Kassiererin. Sie redet… über das Wetter, das sie nervt, über 2 Kolleginnen, die krank sind, über einen Preis, den der Scanner nicht erfassen kann. Sie zählt in diesen kurzen Augenblicken all die Dinge auf, die sie als unangenehm und störend empfindet. Die (ich schätze) über 80 jährige Kundin hörte ihr erst zu, dann unterbricht sie: „Weißt du, Mädchen,“ gibt sie ihr den Rat, „jeden Tag mit einer guten Einstellung beginnen, mit einer positiven.“ Und dann erzählt sie in kurzen Sätzen, dass sie früher kaum etwas zu essen hatten und ihre Enkel jetzt Veganer sind. Dass ihre Enkel leider sehr selten zu Besuch kommen. Deshalb hat sie jetzt whats app um mit ihnen in Kontakt zu sein, hin und wieder bekommt sie sogar ein Foto geschickt. Nach Rezepten guckt sie im Internet, weil sich über einen Sauerbraten keiner mehr freut. Sie lacht dabei, sagt, dass man in allen Situationen lernen kann und lädt ihren Einkauf in den Wagen. Die Kassiererin ist weder beleidigt, noch scheint sie sich gemaßregelt zu fühlen. Vielleicht, weil man einer alten Frau glaubt, glaubt, dass man sich auch in schweren Zeiten eine positive Einstellung bewahren kann, weil die Finger der alten Dame von einer starken Arthrose ziemlich deformiert sind, sie kann kaum richtig zupacken. Weil ihre Hüfte stark beansprucht ist, denn ihre Haltung ist zur Seite geneigt und die vielen Falten im Gesicht sind nicht ausschließlich Lachfalten, sondern bergen mit Sicherheit auch unschöne Erfahrungen. Die Kassiererin bedankt sich lächelnd bei der Kundin. Diese lächelt zurück und verabschiedet sich mit den Worten: „Wissen sie was mein Enkel immer zu mir sagt? Take it easy. Take it easy, das sage ich Ihnen jetzt auch.“ Eine erfrischende und inspirierende Begegnung am Donnerstagvormittag. Wie gut, dass ich noch Lebensmittel fürs Mittagessen brauchte…Für diese Alltagsbegegnung bin ich heute dankbar.

neue Liste für den Alltag

27 Donnerstag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Alltagsinspirationen

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Alltag, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Schreiben

Meine liebe Mitbewohnerin hat mir ein total schönes Buch mit sehr vielen linierten Seiten geschenkt, das unbeschrieben und leer war. Mittlerweile füllen viele Zahlen und kurze Zeilen die ersten Seiten. Ich sammle darin Dankesmomente. Ja, tatsächlich nummeriert. Inspiriert von dem Buch „1000 Geschenke“ von Ann Voskamp, das mir zwar schwer fällt zu lesen, dessen Inhalte ich aber brilliant finde, nutze ich dieses Geschenk für diesen Zweck. Es macht Spaß, genau das ist der richtige Ausdruck – Spaß! Zu all meinen to-do-Listen im Kopf oder auf Papier ist dies eine Liste, deren Sinn nicht darin besteht leer zu werden, sondern gefüllt zu werden. Immer mehr soll darauf stehen. Immer mehr von all den großartigen Kleinigkeiten, den unbedeutenden Bedeutsamkeiten, den ungeachteten Augenblicken. Denn die gefüllte Liste füllt mein Herz, lässt es höher schlagen, macht den Vorschlag mich nicht mit Unzufriedenheit geschlagen zu geben. Ich liebe diese Liste und ich freu mich, irgendwann wird sie voll sein. Mit all dem schönen, das ich an einem Tag erlebe, wahrnehme… Sie bewahrt mich davor achtlos zu sein. Sie bewahrt mich davor den Blick für das Schöne und Gute zu verlieren. Sie bewahrt mich davor flüchtige Augenblicke, die, für die es sich lohnt dankbar zu sein, zu vergessen – im Trubel des Alltages, im Abarbeiten von to-do-Listen, im Planen und Grübeln.

Ich überlegte ob sie meinen Blog ablöst. Ob diese Liste meine Zukunftswerkstatt für meine Dankesmomente ist, meine Sammlerin, meine Erinnerung… Und merke im Liste schreiben wie sehr ich es eigentlich liebe ausführlich zu schreiben, wie sehr ich es liebe ein Bild mit Worten zu malen, eine Melodie mit Sätzen zu komponieren. Wie sehr ich es liebe zu suchen nach dem richtigen Wort für das eine Gefühl, für den fast schon vergangenen Augenblick. Sie werden mich gemeinsam begleiten. Die eine als schnelle Erinnerungsstütze, als tägliches Alltagsritual. Der andere für das Formulieren, das Festhalten in Farben, das Malen mit Worten. Die Dankbarkeit kann nie genug Aufmerksamkeit bekommen, also sind sie nun beide meine Begleiter. Wie schön!

Und ich freue mich über jeden, der mich hier begleitet. Herzlich Willkommen zurück im Sammeln von Dankesmomenten.

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