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alltagsstückwerk

~ Leben lieben – Familie feiern: darum geht es in diesem Blog: ein Jahr habe ich täglich eine Sache gepostet für die ich Gott dankbar bin. Diese abendliche Gewohnheit verhalf mir zu einem dankbaren Blick und deshalb schreibe ich weiter. Dies ist nur ein Blick, ein kleiner Teil, ein kurzer Moment meines Alltages, die schönen Momente festhalten, die dankbaren Momente feiern…

alltagsstückwerk

Schlagwort-Archiv: Gedanken

Urlaubserinnerungen

04 Montag Sep 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Gedanken, Leben mit Kindern

38°C, die sanften Hügel der Toscana, die freundliche Mentalität der Italiener, Sonne, blauer Himmel… das klingt so gut. Ich muss zugeben und das fällt mir nicht leicht: in der Anfangszeit konnte ich das null genießen. 3 Wochen waren wir unterwegs. 2 Wochen Familienzeit und 1 Woche hat mein Mann eine Freizeit für junge Erwachsene in diesem schönen Land gemacht. Es war schon fast interessant (wenn es für mich und meine Familie nicht so nervig gewesen wäre) zu merken wie unzufrieden ich sein kann und mir nichts hilft meine Gefühle in den „Griff“ zu bekommen. Das Glück zum Greifen nah, aber der Seele nicht begreiflich machen können wie viele Gründe es gibt dankbar zu sein. Glück kann ich nicht konservieren und Dankbarkeit nicht festhalten. Heute Morgen habe ich erst einmal ausführlich im Abstand und in der Stille über unsere erste Urlaubswoche nachgedacht und nach Gründen recherchiert. Wer mich kennt weiß wie sehr ich solche „Suchaktionen“ liebe… Aber mit euch will ich heute ein paar Momente herausgreifen für die ich dankbar bin im Rückblick auf diese 3 Wochen:

  • Ich freue mich sehr darüber überwiegend offline sein zu können und das auch zu genießen, obwohl ich die Internetwelt mit Instagram, Pinterest, facebook, Blog usw. sehr schätze geht es auch sehr gut ohne.
  • Ich liebe das einfache Leben. Unser Camper hat nur wenig Stauraum, das bedeutet alles ist sehr minimalistisch. 2 Gasherdplatten, die nötigsten Kochuntensilien, nichts gibt es doppelt. Ich mag das!!! Anhalten wo es schön ist. Mit dem sanften Wellenrauschen des Largo Bolsena einschlafen und von der Morgensonne geweckt werden. Alles findet draußen statt. Das Einfache ist so wertvoll!!
  • Die wunderbare Freizeitgruppe!!! Ich darf so vielen tollen Leuten begegnen und mit ihnen ein Stück Lebensstrecke gehen. Gespräche, Austausch. Wir sind alle so unterschiedlich und doch wollen wir das eine: auf unsere Weise unser Leben führen zu können, unsern Beitrag leisten, zu lieben und geliebt zu werden.
  • Meine 3 Mädchen, die so viele schöne Dinge mit erleben dürfen. Junge Frauen und Männer, die mit ihnen spielen – auf Augenhöhe, Lieder singen bei Kerzenschein, baden, baden, baden…
  • Die Tasche meines Mannes ist aus unserm Auto gestohlen worden. Es war kein Bargeld, sondern „nur“ Unterlagen darin, ein Stick und Aufladekabel. Die Tasche hat er jetzt wieder. Abgefahrene Geschichte!!!
  • Wir werden nachts geweckt: es brennt in einer der Wohnungen. Eine Teilnehmerin schnappt sich beherzt den Feuerlöscher, ein Teilnehmer ist bei der freiwilligen Feuerwehr. Es ist alles gut geganagen. Nein, kein Zufall- Bewahrung.
  • Autopanne – eine Gruppe ist statt 9 Stunden 21 Stunden unterwegs. Mein Mann muss das Gepäck holen und ist an dem Tag 10 Stunden im Auto unterwegs. Stimmung? Bei allen gut, müde, aber gut. Was für besondere Charaktere, die sich davon die Urlaubsstimmung nicht nehmen lassen. Sie werden zu meinen Vorbildern in dieser Situation.

Es gibt so vieles wofür ich dankbar sein kann. Aber ich will es nicht werten, dass es mir vor allem in der Anfangszeit nicht gelungen ist. Das Leben verläuft in Phasen und meiner Seele kann ich Hilfestellung geben, sie aber nicht programmieren. Es zeigt mir wieder einmal sehr deutlich wie viel Einfluss meine innere Haltung auf die Dankbarkeit hat und sie nicht (ausschließlich) von äußeren Umständen abhängig ist. Und jetzt bin wieder gerne Zuhause und sehr dankbar dafür!!!

unscheinbare Sehenswürdigkeiten

09 Mittwoch Aug 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Freundschaft, Gedanken, Mama sein

Es sind die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fallen. Der erste Schluck Kaffee. Der spontane Besuch einer lieben Freundin, die eigentlich in Berlin wohnt. Das Gespräch. Wir erzählen, wir hören zu. Die Fähigkeit Gesagtes zu reflektieren und Vergangenes in einen Zusammenhang zu bringen. Annehmen, dass das Leben nur rückwärts betrachtet werden kann. Es ist das Lachen meiner Mädchen und unglaubliche Wäscheberge. Sie haben genug, wir haben genug. Es ist das Bewusstsein, dass Genug genug ist und nicht der Überfluss glücklich macht. Es ist Milchreis mit Apfelmus und Wasser, das den Durst löscht. Es ist reden, hören, schmecken, fühlen, sehen… Es sind die erfahrbaren Kleinigkeiten, die unscheinbaren Sehenswürdigkeiten, die ungeachteten Kostbarkeiten, die ihren Wert verlieren, weil sie bewertet werden. Zu klein, zu unbedeutend, zu selbstverständlich… Glück ist das Ziel und Dankbarkeit der Weg dorthin. Und auf diesem Weg möchte ich verlernen zu beurteilen, zu bewerten, zu vergleichen. Ich wünsche mir wahrzunehmen, wertzuschätzen, festzuhalten… Glück ist festgehaltene Dankbarkeit und Dankbarkeit festgehaltenes Glück.

einsame Insel

23 Dienstag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gedanken

Es gibt diese Momente in denen ich glaube, dass wenn ich auf einer einsamen Insel alleine wäre, die Zufriedenheit und das Glück bei mir dauerhaft zu Gast, nein, zu Hause sein würden. Sie wären keine Gäste, sie wären keine Freunde, sie wären Familie – glaube ich. Das denke ich, wenn meine Emotionen kochen, wenn ich genervt bin, wenn ich verletzt wurde, wenn es andere in meinen Augen mal wieder besser haben als ich. Dann, wenn es nicht zu einem Gespräch kommt, sondern beim Gerede bleibt oder wenn ich imaginäre Gespräche mit bestimmten Personen führe, weil da mal ein paar Sachen ganz klar auf den Tisch müssen. Das denke ich auch dann, wenn ich mich unverstanden fühle, wenn ich merke, dass ich aufgrund meiner Art andere verletze, sie sich von mir angegriffen oder in den Schatten gestellt fühlen. Die anderen sind schuld, wenn ich mich nach der einsamen Insel sehne.

Es gibt diese Momente in denen ich erkenne, dass ich auf einer einsamen Insel ziemlich einsam wäre. Ohne Gespräche und Austausch, ohne Inspiration und Motivation, ohne Vorbilder und Andersdenker.

Manchmal steckt die Inspiration und die Herausforderung in der ein und derselben Person, im anderen, in meinem Gegenüber. Und es kommt gar nicht so sehr darauf an, was der andere macht, sondern wie ich darauf reagiere. Den anderen kann ich nicht ändern und das ist auch nicht mein Auftrag. Wohl aber meine Reaktionen kann ich reflektieren, darüber nachdenken, erste Schritte der Veränderung gehen.

Die Zufriedenheit und das Glück sind bei mir Gäste, gerne gesehen, manchmal dauerhaft da, manchmal nur ganz kurz zu Besuch. Sie begegnen mir in den anderen. Oft, weil ich inspiriert und motiviert werde durch einen Gedanken eines anderen, durch seine Lebensgeschichte, durch einen Satz. Egal ob im persönlichem Gespräch, durch ein Buch, ein Blogartikel, einen Vortrag, ein Zitat oder der Bibel. Es sind immer die anderen, die mich aus meinem Gedankenkarussel herausholen – auch heute Morgen.

Und manchmal sind es sogar Situationen mit anderen, die mir unangenehm sind. Aber ich frage mich immer: „Warum verletzt mich das Verhalten dieser Person? Warum löst sie das in mir aus?“ und „Welchen Teil kann ich zu einem besseren Miteinander beitragen?“ Das löst immer den Knäuel von Groll und Hilflosigkeit, es kostet mich Überwindung, aber ich glaube, der andere ist eben anders. Anders bedeutet nicht schlechter. Eine weise Freundin hat einmal zu mir gesagt, als ich meinen Unmut über jemanden geäußert habe und sie um Rat bat wie ich damit umgehen könnte: „Jesus teilt deine Abneigung nicht.“ Das ist mein Satz und wenn ich Abneigung spüre bete ich: „…weil du sie nicht mit mir teilst, teile doch bitte deine Liebe für diesen Menschen mit mir.“ Ihr wisst bei mir ist das ein Prozess. Und es ist tatsächlich so, dass ich lernen durfte (und das meine ich tatsächlich so) für Menschen, die mich herausfordern dankbar zu sein. Aber sie sind mir ein Spiegel, bringen mich innerlich oft weiter, wenn ich mich dem anderen stelle und ihn nicht einfach nur doof finde.

Heute bin ich sehr dankbar für all die anderen. Die, die mich inspirieren, motivieren und die, die mich herausfordern. Beide sorgen heute Abend dafür, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass eine einsame Insel auch keine Lösung ist, sondern eben nur das – ziemlich einsam.

Ein paar Inspirationen mit denen ich gerade Lebe, die mir gut tun und mich begleiten:

Sprüche 4,23 Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.

Martin Schleske Man muss die Stille lieben um einen Klang zu erschaffen.

Albert Einstein Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen wie sie entstanden sind.

Ann Voskamp Freude am Kleinen macht das Leben groß.

 

scheuklappenfrei

15 Montag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Begegnungen, Frauen, Freundschaft, Gedanken

Ich trage Scheuklappen. Sie sind ziemlich groß, aber unsichtbar. Keiner spricht mich auf diese Scheuklappen an. Ich merke erst, dass ich sie trage, wenn ich jemandem begegne, der keine trägt. Der scheuklappenfrei, der den Durchblick, den Weitblick und auch den hoffnungsvollen Ausblick hat. Durch meine Scheuklappen fehlt mir dieser Blick, vor allem der Ausblick in eine hoffnungsvolle Zukunft. Heute haben wir Besuch. Früher waren wir zusammen an einem Ort, in einer Gemeinde, gemeinsam Glaube leben. Heute sind wir an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Gemeinden, der gemeinsame Glaube ist geblieben. Und sie, sie investiert ihre Zeit, ihre Gedanken, ihr Engagement und erhebt ihre Stimme für die, die sie längst verloren haben und für die, die gar nicht wissen, dass sie eine Stimme haben. Sie engagiert sich gegen Menschenhandel, gegen moderner Sklaverei, gegen Prostitution. Sie erhebt ihre Stimme. Sie ist sich ihrer Stimme und ihrer Verantwortung bewusst. Ich kann manchmal nicht aushalten was anderen Menschen an Unmenschlichkeit widerfährt. Möchte die Augen verschließen und mich zurück ziehen in meine kleine heile Welt, will das Unheil aussperren. Ihr Besuch erinnert mich, ihr Besuch ermutigt mich, ihr Besuch macht mich nachdenklich und weckt in mir den Wunsch meine Scheuklappen abzulegen. Sie ist Mitorganisatorin des Walk of freedom 14.10.2017), der in vielen Städten am gleichen Tag gelaufen wird. Menschen laufen für Menschen, gegen die Unmenschlichkeit. Ich weiß, das verändert nicht gleich alles, aber es macht auf das Thema aufmerksam, gibt den Menschen Beachtung, die nicht geachtet werden… Ich bin so dankbar für ihren Besuch bei uns, ihre Erinnerung, ihre Ermutigung, ihre Stimme. Sie ist mir ein großes Vorbild.

Stille Tage im Januar

07 Sonntag Mai 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Bücher, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Gott, kreativ, Schreiben, Zeit

 

Hallo ihr Lieben, weil ich Lust habe mein Erfahrungen mit euch zu teilen, die ich Anfang Januar während meiner Stillen Tage gemacht habe, bekommt ihr einen längeren Text als sonst zu lesen. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und eine gute neue Woche! Mit ganz lieben Grüßen eure Lissy

Stille Tage

Motivation

Stille, Schweigen, alleine sein – all das sind Begriffe, die in mir eine Sehnsucht wecken. Die Sehnsucht Urlaub zu nehmen von all den vielen Reizen, die mich an einem Tag erreichen. Aber nicht nur äußere Reize machen mich reizbar, auch mein Kopf, meine Gedanken senden immer wieder neue Signale an mein Herz, an meine Seele. Und mein Mann weiß das und weiß auch, dass mir als extrovertierter Mensch die Stille gut tut und das nichts sagen nicht nichtssagend ist. Und so ermöglicht er es mir: 4 Tage Stille, 4 Tage Schweigen, 4Tage Urlaub. Urlaub mit Gott, denn ich freue mich darauf wieder einmal die Bedeutung von Psalm 46, 11 zu erfahren: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“

Haus

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten in welcher Form man diese Stille gestalten kann und es ist wichtig, finde ich, heraus zu finden, was zu einem und der ganz eigenen Lebenssituation passt und sich inspirieren zu lassen, aber nicht gesetzlich zu werden. Bevor mein Mann und ich heirateten und Eltern wurden hatte ich schon 4-5 mal solche Stillen Tage in den unterschiedlichsten Formen gemacht und weiß nun ein bisschen besser was mir hilft still zu werden. Die Motivationen in die bewusste Stille zu gehen sind ganz verschieden. Im Vorfeld hatte ich von einem Mann gelesen, der 10 Tage ausschließlich meditierte, auf einem Betonbett in einer Art Zelle schlief und die ganze Zeit nur Wasser trank und Rohkost aß. Er will, das war seine Aussage, in den Raum der Leere kommen, sich von allem entleeren. Mein Ziel ist es in den Raum der Begegnung mit Gott einzutreten. Ich möchte in der Stille diesen leisen Impulsen nachgehen, dieser leisen aber beständigen Stimme in meinem Herzen, die ich schon auch in meinem Alltag wahrnehme, die dort aber immer wieder von anderen Stimmen übertönt wird und durch ihre Schlichtheit und Einfachheit immer wieder in Gefahr steht an Bedeutung zu verlieren. Für mich ist das Stillesein keine asketische Übung, um mich zu disziplinieren, sondern Urlaub zu machen, zu genießen mit diesem wundervollen präsenten Wissen, dass Gott selbst mir all das Gute tut, was ich an diesem Ort erfahre. Denn ich mache nicht ganz alleine diese Schweigetage. Ich schließe mich einer Gruppe in einem Haus an. Das Haus liegt in der schönen Rheinebene umgeben von Weinbergen in Betberg. (http://www.betberg.de/) Hier werden Stille Tage, Schweige Tage, Oasentage für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Es ist ein schönes Haus mit vielen liebevollen Details. Da ich ein absoluter Dekofan bin, genieße ich das sehr und freue mich an den vielen schön gestalteten Ecken und Winkeln. Als Familienfrau gehört es zu meinen Aufgaben jeden Tag meine Familie mit Essen zu versorgen, sie zu bekochen. Hier genieße ich, dass ich das nicht machen brauche. Zu jeder Mahlzeit darf ich mich an den gedeckten Tisch setzen. Das Essen ist super lecker. Wer allerdings vegane Schonkost erwartet kann das vielleicht als Diätwunsch angeben, denn serviert wird so richtig leckere Hausmannskost. Die Köchin hat ein Kochbuch heraus gegeben, das aber schon seit geraumer Zeit vergriffen ist. Gegessen wird gemeinsam. Dabei läuft im Hintergrund leise klassische Musik. Denn auch das Essen wird schweigend eingenommen. Allerdings ist es nicht solch ein Schweigen, das in Fahrstühlen herrscht und irgendwie unangenehm ist, sondern ein bewusstes Schweigen, das erholsam ist. Für mich so schön! Ich esse in Gesellschaft ohne mich unterhalten zu müssen. Ich sitze und esse. Ich sitze, esse und genieße. Die Zimmer sind schlicht eingerichtet. Ich habe mir die Lieblingsbettwäsche von meiner großen Tochter mitgenommen. Ich mag es einfach schön – und geblümte Bettwäsche ist schön und erinnert mich an meine Mädels.

Offline sein

Mein Laptop blieb zu Hause. Mein Handy habe ich dabei. Bevor ich Kinder bekam hätte ich gedacht: „Das ist dann aber nicht wirklich offline sein, wenn man sein Handy mitnimmt.“ Aber ich habe mittlerweile Familie, Kinder, die sich auf die Zeit mit dem Papa freuen, aber trotzdem die Mama vermissen werden. Deshalb habe ich den Whatsapp-Kontakt zu meinem Mann offen. So kann ich nicht sehen und reagieren, wenn mir jemand anderes schreibt, aber die Nachrichten meiner Familie bekomme ich. Es kommen sehr wenige. Mein Mann ermöglicht mir diese Stille. Es ist Anfang Januar, es sind noch Ferien. Sie sind der einzige Kontakt zur „Außenwelt“. Ansonsten keine Blogs, keine Videos, keine Podcasts, keine Mails – offline eben.

Gestalterin der Zeit

Durch meine Erfahrungen in Zeiten der Stille bevor ich Mama wurde, weiß ich, dass ich eine Art Struktur brauche um die Stille genießen zu können. Kein Terminkalender oder das Erreichen von Tageszielen, mehr so eine Art Rhythmus. Auch hier bin ich für mich am richtigen Ort, denn das Haus liegt direkt neben einer Kirche und 3 mal am Tag gibt es Tageszeitengebete, an denen man teilnehmen kann, aber nicht muss. Zusätzlich gibt es Impulsangebote vom Pfarrer und der Pfarrerin, die dieses Haus leiten. Auch das ist ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung…

Stille

Am Morgen in aller Frühe den Milchkaffee in der Hand, aus dem Fenster schauend. Es ist noch laut in mir. Echte innere Stille ist bei mir ein Weg. Wenn ich im Haus ankomme braucht es seine Zeit bis ich auch innerlich angekommen bin. Mein Kopf ist noch sehr voll, meine Gedanken springen hin und her, aber ich merke im Laufe des Tages, dass sie an Sprunghaftigkeit verlieren. Und so forme ich all diese Gedanken immer wieder zu Gebeten und bringe sie zu dem, der hier so präsent ist, so spürbar da, aber nicht in fühlbarer Nähe, sondern in der geheimnisvollen Gegenwart, die weder in Worten zu beschreiben, noch in Sätzen zu fassen ist. Hier in der Abgeschiedenheit, wo mein Glaube nicht ständig in Frage gestellt wird, da wo er nicht lächerlich gemacht wird, hier muss ich nichts beweisen, hier lerne ich von Gott – er lässt sich finden, wenn wir ihn suchen. Meine Suche hat so lange gedauert und dauert immer noch an. Immer wieder neu muss ich in den Situationen und Herausforderungen meines Lebens mich auf die Suche nach Gott machen. Da ist etwas schreckliches passiert. Bist du noch da? Meinst du es wirklich gut? Bist du ein liebender Gott? Warum passieren dann diese Dinge in meinem Leben, im Leben anderer, in dieser Menschheitsgeschichte? Ich dachte, wenn ich an dich glaube, dann wird mein Leben einfacherer, gesegneter und Segen bedeutet doch erfolgreicher, oder? Davon spüre ich nichts. Das habe ich mir anders vorgestellt. Warum ist das so? Ich erhalte keine Antworten, lerne unbeantwortete Fragen auszuhalten, weil ich gehalten bin von dem der sagt: Ich bin da. Der Raum der Begegnung bedeutet genau das, Begegnung mit Gott und nicht die Antworten auf all meine Fragen. Es scheint seine Herausforderung an mich zu sein: suche mich und sein sich – finden lassen. Denn dann werden die Fragen kleiner, sie verlieren nicht an Bedeutung, aber an Lautstärke. Was wäre wenn Gott mit mir lauter unterwegs wäre, tosender? Mein Weg gepflastert voll unergründlicher Wunder? Wenn nicht seine leise Stimme zu hören wäre, sondern eine laute, so wie ich viele laute Stimmen in meinem Alltag wahrnehme und mich schnell unter Druck gesetzt fühle. Könnte ich dann besser mit ihm gehen, hätte ich dann mehr Vertrauen in diesen unsichtbaren Gott? Gott scheint bei mir großen Wert auf die kleinen Schritte zu legen, die Sorte Schritte, die ich kaum wahrnehme. Im Gehen der scheinbare Stillstand. Ich kenne auch die Menschen, mit denen Gott offensichtlicher unterwegs ist, sich klarer zeigt. Die mir unglaubliche Dinge und Wunder erzählen, die die Stimme Gottes hören und deren Fragen gleich beantwortet werden. Das ist ihr Horizont, nicht der meine. Und ich schätze es sehr, wenn wir im Austausch miteinander sind, wenn wir uns auf Augenhöhe und in Gleichwertigkeit begegnen. Nicht im Diskutieren darüber wer recht hat und richtiger liegt, sondern im Erzählen. Wir glauben an den einen, den gleichen, der sich in so vielen Facetten zeigt. Meine Gottesbegegnung in der Stille ist ein stilles Genießen, ein da sein dürfen und können. Die Stille ist kein Appell. Sie macht mir keinen Vorwurf, dass sie in meinem Alltag selten zu finden ist. Sie grölt nicht nach mehr Aufmerksamkeit. Sie fordert mich nicht mit Bestimmtheit auf, dass sie mehr in meinem Alltag vorkommen muss, sie macht mir kein schlechtes Gewissen. Nein, die Stille ist eine Einladung. Eine Einladung Gott zu begegnen.

Die Bibel

Damit verbringe ich die Vormittage. Einen Text lesen, langsam, immer wieder. Laut und leise. Nachklingend hören. Im Alltag bin ich immer wieder eine fast food Leserin. In kurzer Zeit möglichst viele Erkenntnisse aus einem Text gewinnen. Aber fängt Glaube vielleicht erst dann an, wenn durch die Wiederholung Erkenntnisse zu alltäglichen Inhalten und Handlungen werden. Ist das Wissen das entscheidende oder das weise danach handeln? In diesen Tagen dreht es sich immer wieder um dieselben Texte. Ich schlage Stellen nach, suche Verbindungen zu Geschichten, suche Vorbilder, die mir immer wieder in der Bibel begegnen. Es ist Zeit die Bibel zu studieren, in texte tiefer einzusteigen, Worte, Sätze herauszuschreiben, ihnen nachzugehen, nach Überschneidungen im eigenen Alltag zu suchen, sich neue inspirieren zu lassen von einem Buch mit dessen Autor man in Verbindung steht.

Bücher

Was wäre ich ohne meine Bücher? Von anderen Menschen zu lesen, wie sie mit dem Leben zurecht kommen, wie sie Glauben leben, warum sie Gott nicht aufgeben, sondern nicht aufgeben Gott zu suchen. Auch hier habe ich Bücher dabei. Schon allein, weil ich doch die Sorge habe, dass mir langweilig werden könnte und ich dann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann.

Für die Abende nehme ich mir eine Biographie mit. Im Bett vor dem Einschlafen einer inspirierenden Persönlichkeit zuhören, von ihrem Leben erfahren, von den schönen und schlechten Zeiten. Abends will ich nicht mehr denken, sondern zuhören und eintauchen in eine Leben das nicht meines ist. Die Nachmittage verbringe ich (nicht immer) mit einem Buch, das mich zum Nachdenken und reflektieren anregt. Auch dieses Mal habe ich solch ein Buch dabei, ein richtig gutes. Es wird mir zum richtigen Gottesgeschenk, weil es mich anspricht und die Art,in der es geschrieben steht, mir gut tut. Es ist so intensiv, so eine Bereicherung in diesen Tagen.

Liturgie

In der Landeskirche bin ich mit ihr groß geworden, habe sie lange als einengend empfunden. Sie hat mir das Gefühl genommen mich frei entfalten zu dürfen. Hier bekommt sie eine neue Bedeutung. Sie wird mir zur Zusprecherin, die mir in eine Situation hinein spricht in der meine Gefühle noch das Gegenteil von der Wahrheit behaupten. Sie ist ein wundervolles Gerüst, die mich am Morgen an die Größe Gottes erinnert, am Mittag seine Gegenwart bezeugt und mir am Abend den Zuspruch der Gnade schenkt. Sie sammelt meine Gefühle ein, spricht Worte der Wahrheit in meine Gedanken und Sätze des Friedens in mein Herz.

Kreativ sein

Gott hat mich damit beschenkt, auch andere Ausdrucksweisen zu finden, als die der Worte. Ich kann nicht gut malen, aber ich kann einen Bibelvers gestalten, der mir wichtig wird. Und so bin ich dankbar für die tolle Idee des bible art journalings. Denn hier habe ich Zeit einem vers sehr viel zeit und Raum zu geben, weil ich ihn auch mit Farben und Formen gestalte, so dass er farbig in meinem Leben wird und Form in meinem Innerem annimmt. In meiner Reisetasche findet sich immer etwas washitape, farbige Stifte, Kleinigkeiten um kreativ zu werden.

Gedankenbuch

Auch hier gestalte ich gerne die Seiten bevor ich etwas hinein schreibe. Und ich schreibe, lang und ausführlich. Komme immer wieder mit Gott in Kontakt indem ich auf sein geschriebenes Wort mit meiner Handschrift antworte. Ich liebe dieses Gefühl der unendlichen Zeit.

Rückkehr

Ich habe einen Platz in diesem Leben, einen Ort an den ich gehöre, Menschen, die mich vermissen. Ich freue mich nach 4 Tagen nach Hause zu kommen. Ich bin so gerne Mama von meinen 3 Mädels und ich genieße diese Ruhe in der Abgeschiedenheit, aber noch mehr freue ich mich, dass ich gerne zurück kehre in mein Leben – zu meiner Familie, meinen Freundinnen, an den Ort, der mein Zuhause ist. Das wundervolle an diesem Kurzurlaub ist, dass mir Gott viel näher ist. Ich empfinde ihn als näher und weiß, dass er mit mir heimgeht. Seine Gnade steht über meinem Leben, über meinem Alltag.

Was bleibt im Alltag?

Die Freude an der Stille, das Bedürfnis danach. Die Einladung sie auch heute wieder zu suchen. Ich habe eine Liturgie in meinem Alltag. Wie ich den Tag mit Gott beginne, wie ich ihn mit Gott beende. Es ist kein gesetzliches Festhalten an neuen Vorsätzen, sondern ein Reagieren auf das was ich für mich als hilfreich und wohltuend erkannt habe. Denn ich will Gestalterin sein – Gestalterin meiner Zeit, meines Alltages, meines Leben. Es geht für mich in der Stille nicht um das Schweigen und still sein an sich, sondern um das innerlich ruhig und still werden, das mir hilft in meinem Alltag Gott zu „erkennen“. Immer nur stückweise, nie in seiner Vollständigkeit. Aber ich habe Gott in der Stille erlebt und deshalb lebe ich mit unbeantworteten Fragen, weil seine Antwort nicht die Beantwortung meiner Fragen ist, sonder seine Antwort ist seine Gegenwart.

„Seid stille und erkennt das ich Gott bin.“ Psalm 46,11

Vielleicht hab ich den ein oder anderen neugierig gemacht oder ihr habt auch schon solche Stillen Tage erlebt. Ich freue mich über Gedanken und Erfahrungen oder Fragen. Gerne einfach in die Kommentare oder an meine Mailadresse post@alltagsstueckwerk.com

neue Liste für den Alltag

27 Donnerstag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Alltagsinspirationen

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Schlagwörter

Alltag, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Schreiben

Meine liebe Mitbewohnerin hat mir ein total schönes Buch mit sehr vielen linierten Seiten geschenkt, das unbeschrieben und leer war. Mittlerweile füllen viele Zahlen und kurze Zeilen die ersten Seiten. Ich sammle darin Dankesmomente. Ja, tatsächlich nummeriert. Inspiriert von dem Buch „1000 Geschenke“ von Ann Voskamp, das mir zwar schwer fällt zu lesen, dessen Inhalte ich aber brilliant finde, nutze ich dieses Geschenk für diesen Zweck. Es macht Spaß, genau das ist der richtige Ausdruck – Spaß! Zu all meinen to-do-Listen im Kopf oder auf Papier ist dies eine Liste, deren Sinn nicht darin besteht leer zu werden, sondern gefüllt zu werden. Immer mehr soll darauf stehen. Immer mehr von all den großartigen Kleinigkeiten, den unbedeutenden Bedeutsamkeiten, den ungeachteten Augenblicken. Denn die gefüllte Liste füllt mein Herz, lässt es höher schlagen, macht den Vorschlag mich nicht mit Unzufriedenheit geschlagen zu geben. Ich liebe diese Liste und ich freu mich, irgendwann wird sie voll sein. Mit all dem schönen, das ich an einem Tag erlebe, wahrnehme… Sie bewahrt mich davor achtlos zu sein. Sie bewahrt mich davor den Blick für das Schöne und Gute zu verlieren. Sie bewahrt mich davor flüchtige Augenblicke, die, für die es sich lohnt dankbar zu sein, zu vergessen – im Trubel des Alltages, im Abarbeiten von to-do-Listen, im Planen und Grübeln.

Ich überlegte ob sie meinen Blog ablöst. Ob diese Liste meine Zukunftswerkstatt für meine Dankesmomente ist, meine Sammlerin, meine Erinnerung… Und merke im Liste schreiben wie sehr ich es eigentlich liebe ausführlich zu schreiben, wie sehr ich es liebe ein Bild mit Worten zu malen, eine Melodie mit Sätzen zu komponieren. Wie sehr ich es liebe zu suchen nach dem richtigen Wort für das eine Gefühl, für den fast schon vergangenen Augenblick. Sie werden mich gemeinsam begleiten. Die eine als schnelle Erinnerungsstütze, als tägliches Alltagsritual. Der andere für das Formulieren, das Festhalten in Farben, das Malen mit Worten. Die Dankbarkeit kann nie genug Aufmerksamkeit bekommen, also sind sie nun beide meine Begleiter. Wie schön!

Und ich freue mich über jeden, der mich hier begleitet. Herzlich Willkommen zurück im Sammeln von Dankesmomenten.

Erleichterung

09 Sonntag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Bibel, Familie, Gedanken, Gott

…und meine Tochter bittet, dass wie heute nicht so viel Action machen sollen. „Alles klar“, sage ich. Am liebsten unternehme ich etwas mit den Mädels, damit die Wochenenden nicht so lang werden. Heute nicht. Meine andere Tochter sagt: „Wir lassen die Seele bommeln.“ Ich muss lachen, alles klar, dann verbommeln wir diesen Tag mal. Und was sich die Kinder wünschen wird für mich zum Geschenk. Zwischen Ostereier anmalen, stempeln, reden, spielen sie immer wieder miteinander. Und ich lese im Familienbetrieb in dem Buch, was für mich die Wahrheit beinhaltet. Die Wahrheit, die meine Gedanken und meine Seele jetzt brauchen. Und ich werde nicht enttäuscht! Hiob wird mir heute zum Verbündeten, zur Inspirationsquelle. Immer wieder bete ich, weil ich mit dem in Kontakt bin, der dieses Buch verfasst hat. Heute Abend bin ich wieder einmal über die wundervolle Wirkung überrascht. Meine Fragen sind nicht alle beantwortet, aber die Stiche sind weg. Kein Neid mehr zu fühlen. Was für eine große Erleichterung, weil ich das Gefühl so unangenehm finde. Ein Gespräch noch am Abend nach dem Gottesdienst mit einer lieben Freundin, die das kann: Fragen aushalten ohne gleich Gründe oder Beschwichtigungen für eine Situation finden zu müssen. Es ist so wohltuend ehrlich sein zu können. Ich brauche mich nicht zu verstecken – weder vor Gott, noch vor mir selber, noch vor meinen Freundinnen. Und so gehe ich heute Abend mit dem wundervollen Gefühl des inneren Friedens schlafen. Ich verstehe nicht alles und manches würde ich gerne verändern, aber ich lerne auszuhalten, zu warten und zu vertrauen… Ich bin dankbar für diesen ganzen Tag, der mir mit seiner Ruhe geholfen hat nicht einfach meinen Gefühlen nachzugehen, sondern nach der Wahrheit zu suchen. Die Bibel ist wirklich ein wundervolles Buch, ein Buch voller Wunder. Dankbar dafür!

erster Schritt

08 Samstag Apr 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Schlagwörter

Alltag, Gedanken

Es ist schon interessant, dass ich ihn genauso spüre – ein Stich. Neid ist unnötig, unangenehm, unfair und unangebracht. Und trotzdem nützt es nichts, wenn ich mir verbieten will neidisch zu sein. Und dann erinnere ich mich, dass eine Freundin mir einen Artikel zu diesem Thema nannte, das für mich eines der größten Dankbarkeitskiller ist, das Vergleichen und der daraus entstehende Neid.

Ich lese den Artikel, fühle mich verstanden, freue mich so an der Wortwahl, an der Art das Thema zu beleuchten und in Worte zu fassen. Der Neid hat eine Botschaft, denn nicht mein Gegenüber ist das Problem, sondern Neid entsteht immer in mir. Bis gestern wollte ich das, was ich „Innere Arbeit“ nenne aber nicht angehen. Ich wollte mir selber leid tun und mich mit den Ursachen dieses Gefühls nicht auseinandersetzen. Es tat so gut diesen Artikel zu lesen, weil er mich motiviert hat, weil er mir geholfen hat den Blick weg von den anderen auf mich selber zu richten….Was ist los mit mir? Was ist los in mir? Und keine andere findet für solche Themen besser Worte als Christina Brudereck. Sie hat nichts moralisierendes, nichts gesetzliches, nichts verurteilendes in ihren Worten. Nein, sie versteht und ermutigt, gebraucht das Wort Gottes aus einem anderen Blickwinkel und bereichert durch ihre Gedanken meinen Tag.

Auch die Karte, die an meinem Kühlschrank hängt ist mit Text und Gedanken von ihr. Und eine total liebe Blogleserin hat mir vor ein paar Wochen ein wundervolles Buch von Christina Brudereck geschickt. Ich war so überrascht über diese liebe Geste und freu mich so an dieser besonderen Aufmerksamkeit.

Heute bin ich dankbar, dass ich zugeben kann, wenn der Neid an mir nagt. Denn das ist für mich dieser erste wichtige Schritt. Ich zitiere Christina Bruderecks treffende Worte: „Ich weiß heute, dass der Neid ein Bote ist. Fies, aber er hat mir etwas zu sagen. Wenn er auftaucht, sich aufbaut, weiß ich, dass ich unzufrieden bin. Gekränkt. Nicht im Gleichgewicht. Der Neid zeigt mir, dass ich unter Lücken leide. Er hält mir den Spiegel vor. Wenn ich diese Regung bemerke, höre ich daher eine Einladung zur Seelenarbeit: Werde ehrlich! Sag, was du vermisst. Was dir fehlt. Erzähl, wie schlimm es ist….“ Leider kann ich euch nicht den ganzen Artikel abschreiben. Eine so begabte Frau wurde heute für mich durch ihre Gedanken zur Ermutigung, zur Ermahnung, zur Erinnerung. Ich bin dem Neid nicht hilflos ausgeliefert und kein Opfer dieses Gefühls… Für diesen ersten Schritt heute bin ich voll dankbar, denn der Rest folgt, bis ich wieder im Gleichgewicht bin. Das Leben eben, mein Leben eben…

eine Antwort

31 Freitag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Gedanken, Schreiben

„In den 2 1/2 Jahren sammeln und bloggen von Dankbarkeitsmomenten – was war dein größter?“ Diese Frage wurde mir am Anfang der Woche nach einem Vortrag gestellt. Dazu hatte ich keine eindeutige Antwort, denn es sind die vielen Kleinigkeiten des Alltages, die mein Leben so wertvoll machen. Aber jetzt am Ende der Woche habe ich doch noch eine weitere Antwort. Ich habe etwas gefunden mit dem ich nicht gerechnet habe, eine Art Leidenschaft. Mein Blog ist alles andere als groß. Immer wieder überlege ich ihn einzustellen, weil er im Vergleich zu den Erfolgen anderer, erfolglos ist. Bis jetzt hat mich aber immer wieder dieses tiefe Erkennen davon abgehalten, dass ich etwas tue, das mir zutiefst entspricht. Dieses wunderbare Geschenk der Dankbarkeit, diese tiefe Überzeugung, dass das eine Lebenshaltung ist und die einzigartigen Erfahrungen, die ich in den letzten 2 1/2 Jahre mit und durch dieses Thema gemacht habe. Die Sprache und Worte zu formulieren, mich auszudrücken – nicht nur auf meinem Blog, sondern auch in Vorträgen, ist ein großes Privileg. Es ist natürlich auch mit vielen Unsicherheiten verbunden, aber ich höre auf diese leise innere Stimme, die mein Antrieb ist. Es ist ein Privileg sich entwickeln zu dürfen und Schritt für Schritt zu gehen. Stimmcouching, Schreibwerkstatt mit Autoren, unzählige Artikel lesen wie sich ein Schreibstil entwickelt, Vorbilder suchen und finden… Dieses Entdecken, dass ich gerade entdecke, was mir Spaß macht. Dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Dass ich diese tiefen Momente empfinden darf das zu tun was ich liebe, was mir Spaß macht und der Wunsch in diesen Fertigkeiten weiter zu gehen. Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen. Ich bin die Tochter von Junkies, bin von ihnen ungewollt in dieser Welt gelandet und als ich mit 2 Jahren in einem Kinderheim abgegeben wurde hätte ich bestimmt nicht erwartet, dass ich mich über meinen stinknormalen Alltage einmal so freuen kann. Ja, ich musste das lernen. Das war nicht immer so. Aber es freut mich so, dass es lernbar ist. Und dass ich die Möglichkeit habe durch das Schreiben und das Reden zu teilen – Dankbarkeitsmomente, Einsichten, Erfahrungen und vieles mehr. Das würde ich heute auf die oben gestellte Frage antworten.

Winter und Frühling

29 Mittwoch Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltag, Gedanken

Würde ich mich so über die Sonne freuen, wenn es die grauen Tage nicht gäbe? Würde ich ein solch tiefes Gefühl der Dankbarkeit über die Morgenluft in Zeiten des Frühlings empfinden, wenn es den schneidenden Wind des Winters nicht gäbe? Würde ich das wunderschöne rosa der Hyazinthen und das intensive gelb der Osterglocken so feiern, wenn nicht Monate hinter mir lägen, in denen alles sehr grau in grau aussah? Ist der Winter nicht auch dafür gut um zu spüren, wie sehr wir uns nach milder Luft, nach Licht, nach bunten Farben, nach Wärme sehnen? Und nicht nur das feiere ich am Winter, sondern auch: dass in all den Monaten nicht nichts passiert ist. Unter der dunklen Erde, im Verborgenen sind Prozesse vor sich gegangen, die ich nicht wahrgenommen habe. Da wo ich Stillstand empfand, sind Wurzeln entstanden, die heute wunderbare Pflanzen tragen und versorgen. Und auch dieses Bild wird mir jedes Jahr im Frühling wieder neu bewusst, das auch in mein Leben passt. Dunkle Monate und graue Tage sind kein Stillstand, sondern oft wichtige Wurzelarbeit. So will ich mit den Herausforderungen meines Lebens umgehen. Das klappt nicht immer, aber ihr wisst: ich bin eine Lernende und Übung macht den Meister. Heute bin ich so dankbar für den Winter und den Frühling, der darauf folgt.

kurzer Spruch

25 Samstag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Glaube im Alltag

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Bibel, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch

Und dann fällt mir ein kurzer Spruch ein. Prägnant formuliert, eindeutig in der Aussage, klar umrissener Handlungsbedarf. Wäre mir dieser Wegweiser nicht eingefallen, ich hätte nur mich und meine egoistischen Bedürfnisse in dieser Situation im Blick gehabt.

An meinen 2 Mädels beobachtete ich es. Das Handeln der einen, führt zur Reaktion der anderen. Es schaukelt sich hoch bis eine weint.

Wenn die Kolleginnen meiner Freundin diesen Spruch kennen würde, sie hätte es im Moment nicht so schwer an ihrer Arbeitsstelle. Abends ist sie fertig. Nicht, weil sie hart gearbeitet hat viele Stunden, sondern weil sie das Verhalten der Kollegen aushalten muss, verletzende Bemerkungen, indirekte Kränkungen – mit Absicht ausgeteilt.

Wenn sich jeder von uns an diesen Spruch halten würde, der jeden Einzelnen meint und nicht die Veränderung des anderen erwartet. Diese Welt wäre ein wundervoller Ort. Aber sie ist schon so kaputt, dass wir uns sorgen, es nicht einsehen diese Motivation im Alltag zu leben, in der Begegnung mit den anderen, im Miteinander. Weil wir sonst ausgenutzt werden, weil wir uns schützen müssen, weil wir nicht einsehen den ersten Schritt zu machen. Ich bin sehr dankbar für diesen inspirierenden Spruch und dass ich Menschen kennen und erleben darf in deren Alltag dieser sichtbar wird.

„Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen.“                    Matthäus 7, 11

wertvolle Unzufriedenheit

20 Montag Mrz 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Alltagslektion, Charakterwerkstatt, Familie, Gedanken, Leben mit Kindern

Alltagslektion. Meine Jüngste sitzt wieder am Frühstückstisch: „Ich will pfeifen können.“ Nachdem sie gekaut und geschluckt hat probiert sie es wieder, Lippen in die richtige Form bringen, Luft durchpusten – kein Pfeifen ist zu hören. Im Moment versucht sie das täglich mehrere Male – bis jetzt ohne nennenswerte Erfolge. Sie steht auf geht ins Bad und zieht sich größtenteils selber an. Dann putzt sie sich die Zähne und kämmt sich die Haare. Ihren kleinen Pferdeschwanz macht sie tatsächlich schon ziemlich lange ohne meine Hilfe. Das gefällt mir so gut an diesem unbeschwerten Kind. Immer wieder versucht sie etwas zu erlernen was sie noch nicht kann. Hängt sich aber nicht verbissen daran fest, wenn es es nicht auf Anhieb klappt. Sie probiert es immer mal wieder und macht dann weiter mit dem was sie kann. Sich anziehen, das hat sie gelernt. Und wie kompliziert war das am Anfang mit den Leggins. Mittlerweile schafft sie auch Strumpfhosen ohne Hilfe. Es gibt so vieles, was sie gelernt hat.

So versuche ich das auch im Umgang mit mir selbst zu lernen. Letztens hatte ich eine Begegnung und die Frage des anderen war, ob Dankbarkeit nicht dazu führt mich mit zu wenig zufrieden zu geben, nichts mehr dazu lernen zu wollen, keine Veränderungen anzustreben. Interessanter Gedanke, den ich aber absolut nicht teile. Meine dankbare innere Haltung sorgt dafür, dass ich mich an den noch nicht erreichten Dinge meines Lebens nicht verbissen festklammere und mit einem großen Gefühl der Unzulänglichkeit herum laufe. Ich habe Ziele, Wünsche, Träume, Vorstellungen. Aber sie sind meine „wertvolle“ Unzufriedenheit, weil sie mich in Bewegung halten. Aber nicht aus dem Gefühl des Defizites heraus mit einem ungesunden inneren Antrieb. Sondern aus der dankbaren inneren Haltung, die mich immer wieder auch zur Geduld befähigt, denn mein Lebensweg scheint nicht der zu sein, dass sich Träume reibungslos und ohne großen Einsatz erfüllen. Mein Leben braucht einen langen Atem und die Dankbarkeit hilft mir immer wieder diesen Blick einzunehmen, der ermutigt. Nicht aus einem Defizit heraus zu schnell das Handtuch zu werfen oder dauerhaft frustriert durch den Tag zu gehen, wie noch vor ca. 3 Jahren. Sie hilft mir einen realistischen Blick zu entwickeln. Das bedeutet für mich: Dinge, die ich nicht ändern kann anzunehmen, mich damit auszusöhnen, mich nicht dauernd benachteiligt zu fühlen und anderen ihre Erfolge gönnen können. Und sie hilft mir Neues zu wagen, kleine Schritte zu gehen, Ziele zu formulieren.

Ich trage dich 9 Monate im Bauch, 2 Jahre im Arm und 1 Leben lang in meinem Herzen.

Nein, die Dankbarkeit ist ein wunderbarer Motivator Neues dazu lernen zu wollen und sich nicht mit Dingen, die man ändern kann zufrieden zu geben. Aber sie hat die Eigenschaft nicht überstürzt zu handeln oder verbissen zu werden… Für meine Tochter und ihr Beispiel bin ich heute sehr dankbar.

 

wertvolle Selbstverständlichkeiten #6

18 Samstag Feb 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Charakterwerkstatt, Freundschaft, Gedanken, unterwegs mit Geflüchteten

All diese Bilder haben mir einer großen Tatsache zu tun. Sie spiegeln in einer ganz unscheinbaren Weise einen wunderbaren Zustand wieder – den Zustand der Freiheit. Schon seit einiger Zeit plane ich Mädels zu mir einzuladen und mit ihnen über Werte nachzudenken. Was sind Werte? Wozu sind sie gut? Lust zu machen sich seiner selbst und seiner Prägung bewusst zu werden und zu lernen das eigene Verhalten zu reflektieren, #wertewerkstatt. Ich darf das. Keiner, der es mir schwer macht. Keiner vor dem ich mich fürchten muss. Nein, Eltern, die mir ihre Töchter in diesen 2 1/2 Stunden anvertrauen. Ich bin frei zu entscheiden. Mein größter Gegner, meine größter Feind, der mir diese Freiheit so etwa auszuprobieren, rauben will, ist mein eigener Minderwert, meine eigenen negativen Gedanken über mich, meine Unsicherheit. Später sind wir bei Freunden eingeladen. Mein Mann fährt mit unseren Kindern hin, ich laufe. Ich laufe alleine. Genieße die Strecke durch die Felder. Keiner, der es mir verbietet, niemanden, den ich um Erlaubnis bitten muss. Mein größter Feind ist manchmal meine Faulheit, die es mir schwer macht mich aufzuraffen und noch ein Stück zu gehen. Unsere Freunde, die ein wunderbares Essen vorbereitet haben in einem Raum, mit 2 Kochplatten. Sie sind geflohen um frei zu sein. Frei ihren Glauben zu leben, sich frei als Frau bewegen zu dürfen, im Denken, Handeln, Kleiden nicht mehr eingeschränkt zu werden. Und so genieße ich und bin so dankbar für diesen wunderbaren Zustand der Freiheit – als Mensch, als Frau…

 

Beitrag vom 04.02.2017 reflektieren und gespiegelt werden

13 Montag Feb 2017

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Begegnungen, Charakterwerkstatt, Gedanken, Gedanken-/Tagebuch, Schreiben

Der Blogeintrag vom 4.2.2017 ist verloren gegangen. Aber weil ich die Sorge in mir trage, dass ich einmal als alte Frau alleine in einem Pflegeheim vor mich hin dämmere, stelle ich es mir schön vor dann meinen eigenen Blog in aller Ruhe noch einmal zu lesen. Da möchte ich diesen Eintrag gerne auch darin haben. Deshalb für meine treuen Leserinnen, die ihr ihn schon kennt: eine gute Zeit euch und bis zum nächsten Eintrag und für alle, die ihn noch nicht gelesen haben: viel Freude beim Lesen und vielleicht kann er eine Inspiration sein…

Es gibt Situationen, die begegnen mir im Leben immer wieder, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen, in denen ich an meine Grenzen komme. Deshalb liebe ich meine Gedankenbücher, deshalb liebe ich es den Dingen schreibend auf den Grund zu gehen. Diese Außenperspektive einzunehmen und sie Situation zu reflektieren. Meinen Gedankenbüchern habe ich die Erkenntnis zu verdanken, dass ich an keinem Ort glücklicher wäre, als hier, weil ich mich selbst überall mit hinnehme und ich an einem anderen Ort, mit anderen Menschen auch in Situationen käme, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen und mich an meine Grenzen kommen lassen. Mit ihnen habe ich erkannt, dass ich in jeder Situation meinen Teil dazu beitrage und dass es nicht zu meinen Hauptaufgaben gehört andere Menschen zu verändern, damit ich glücklicher werde, sondern, dass meine Hauptaufgabe ist meinen Teil zu einem gelingenden Miteinander beizutragen – in meiner Familie, in meinen Freundschaften, mit Bekannten und Fremden. In meinen Gedankenbüchern fällt es mir manchmal echt schwer auszuhalten wie ich bin, ehrlich zu sein und zu erkennen, dass sich mein Wunschbild von mir und mein reales Dasein in manchen Situationen noch nie begegnet sind. Aber diese Art der Reflektion und des Spiegelns ist auszuhalten, weil es keiner erfährt, weil ich durch meinen Glauben an einen liebenden Gott meine Schwächen und Schwachstellen zugeben kann, meine Masken fallen und ich dabei mein Gesicht nicht verliere. Es ist schwerer für mich auszuhalten, wenn das Spiegeln meines Verhaltens von außen kommt. Jemand kommt auf mich zu und sagt mir, was ihm unangenehm auffällt, vielleicht verunsichert, ein anderes Verhalten meinerseits angebracht wäre. Kritisiert werden. Das passiert mir nicht oft. Aber nicht, weil es nichts zu verändern gäbe, sondern weil Mut dazu gehört nicht hinter dem Rücken einer Person ihre schlechten Eigenschaften zu benennen, sondern ihr ins Gesicht zu sagen, was Probleme bereitet. Aber genau solch einer mutigen Person bin ich begegnet. Sie hat mich aufgesucht. Und auch wenn Kritik nie angenehm ist, weil ich gerne hätte, dass mein Idealbild von mir bei anderen ankommt und ich den Schein wahren will, damit mein wahres Sein nicht zum Vorschein kommt, bin ich dankbar für diese Kritik. Offener klarer Blick, sie blieb bei sich, erklärte mir, wie sie sich in manchen Situationen fühle, was ich nonverbal transportiere… Es ist gut das gehört zu haben und Dinge miteinander klären zu können, damit das Miteinander kein Nebeneinander oder Gegeneinander wird. Heute bin ich sehr dankbar für diese mutige Person, für ihre Offenheit (es fiel ihr nicht leicht), für ihre spürbare Freundlichkeit, für ihre Worte. Denn so viel ich auch in meine Bücher schreibe, sie reden nicht mit mir, sie haben keine Gefühle, sie können mich nicht spiegeln. Deshalb bin ich heute sehr dankbar für beides, meine verschwiegenen Gedankenbücher und die ausgesprochene Kritik. Ich brauche beides, damit ich als Lernende verantwortlich mit meinem Charakter umgehen kann – im allein sein und im zusammen sein mit anderen. 

wertvolle Selbstverständlichkeit #1

13 Montag Feb 2017

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Alltag, Gedanken, wertvolle Selbstverständlichkeiten

  •  5.30  Uhr Toilette
  •  5.32  Uhr 300 ml Wasser trinken
  •  5.35  Uhr Milchkaffee zubereiten
  •  6.20  Uhr Gesicht waschen
  •  6.30  Uhr Waschmaschine anstellen
  •  6.45  Uhr Trinkflaschen für den Kindergarten und die Schule auffüllen
  • 11.00 Uhr Böden wischen
  • 12.00 Uhr kochen
  • 13.00 Uhr abwaschen und Spülmaschine anstellen

Das klingt nach einer langweiligen Aufzählung alltäglicher Dinge. Aber sie haben alles eines gemeinsam. Diese vielen kleinen Dinge meines Alltages sind möglich, weil ich immer freien und (fast) grenzenlosen Zugang zu sauberem Wasser habe. Diese Woche möchte ich den alltäglichen Selbstverständlichkeiten widmen. Den Dingen, die ich jeden Tag achtlos benutze, nicht wahrnehme… Ihr Fehlen würde ich dann erst bemerken, wenn sie plötzlich nicht mehr da wären. Aber auch diese Dinge haben Auswirkungen auf deine, meine, unsere innere Haltung. Sie prägen deine, meine, unsere Wahrnehmung. Sie erleichtern unseren Alltag. Heute bin ich dankbar für dein, mein, unser Wasser – eine wertvolle Selbstverständlichkeit.

Menschlichkeit leben

26 Donnerstag Jan 2017

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Begegnungen, Gedanken, Leben mit Kindern, unterwegs mit Geflüchteten

Manche Artikel verletzen mich. Ich fühle mich kritisiert und in Frage gestellt, obwohl der Autor mich überhaupt nicht kennt. Solch ein Artikel geht mir schon wochenlang nach. Vor allem, weil er von so vielen positiv kommentiert wurde und sie sich verstanden fühlen. Ich verstehe das einerseits total und andererseits verstehe ich nicht welch einen Sinn solch ein Artikel haben soll. Es geht natürlich um die Situation der vielen Geflüchteten in unserem Land. Und der Artikel stellt die Frage, warum wir es haben so weit kommen lassen. Und er prangert vieles an das ich verstehe. Warum Waffen in Kriegsgebiete transportiert wurden. Warum Familien hier so viel finanzielle Unterstützung bekommen und wir nicht das Geld schon vorher den Familien in ihren Ländern zukommen ließen, damit sie erst gar nicht losgehen hätten müssen und dass man mit demselben Geld 10 Familien im ursprünglichen Land hätte helfen können… Noch vieler solcher hätte, wenn, wäre Sätze füllten diesen Artikel. Und die Überlegung, dass sich Ehrenamtliche in Deutschland, die Geflüchteten helfen, feiern lassen und so weiter. Ja, ich habe seit vorletztem Jahr sehr viel mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun. Und ja, am Anfang war ich auch eine Ehrenamtliche. Nein, ich will mich nicht feiern lassen, sondern leben, was ich glaube: dass alle Menschen gleich sind. Dass alle Menschen Menschen sind. Es kann gut sein, dass mich die Situation so trifft, weil ich selber schon erlebt habe, dass ich aufgrund meiner Hautfarbe scheinbar nicht so gleich bin wie andere und dass Ausgrenzung immer weh tut! Wir werden die Situation in unserem Land nicht lösen. Wir werden die Probleme nicht in den Griff bekommen, weder unsere eigenen, noch die die durch Geflüchtete entstanden sind. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich heute wieder unsere Freunde aus anderen Kulturen bei uns Zuhause als Gäste hatte. Es entstehen Beziehungen, wenn man Zeit miteinander verbringt. Und darüber bin ich sehr froh. So lange es noch die Möglichkeit gibt will ich Menschen menschlich begegnen um Menschlichkeit zu leben. Es ist eine schöne und lockere Atmosphäre und meine Kinder lernen nicht von mir einen perfekten Haushalt zu führen und alles in Ordnung zu haben, damit Besuch kommen kann (sonst könnte bei uns nie jemand vorbei kommen). Sie lernen, dass alle Menschen gleich sind und dass die Atmosphäre schön sein kann, wenn Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe, mit anderem kulturellem Hintergrund und fremder Sprache miteinander am Tisch sitzen. Denn Menschlichkeit grenzt nicht aus, Menschlichkeit verbindet. Und dafür bin ich heute dankbar!

Mit den Geflüchteten ist Kreuzkümmel in mein Gewürzregal eingezogen. Das kannte ich vorher nicht und es bereichert mittlerweile viele Gerichte von uns.

Alltagsglück

21 Samstag Jan 2017

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Alltag, Familie, Gedanken, Leben mit Kindern, Mama sein

Dies ist ein Blog über Dankbarkeit. Es geht nicht um die Probleme und Herausforderungen des Alltages. Hier ist nicht der Platz um euch zu erzählen, dass der Schulwechsel meiner Tochter so viele positive Auswirkungen hat und sie echte Fortschritte macht, aber gewisse Defizite sehr hartnäckig sind und wir weitere Tests in der nächsten Woche machen lassen und ich mir immer und immer wieder Sorgen um ihre Zukunft mache. Das ist nicht der Ort an dem ich euch mit hinein nehme in unser Umzugsthema, das dieses Jahr noch ansteht. Wir müssen aus unserer Wohnung raus und waren ganz dankbar, weil wir uns zuvor entschieden hatten ein Wohnprojekt zu beginnen. Die Entscheidung, ob das aber nun Wirklichkeit werden darf oder nicht wurde nun noch weiter nach hinten verschoben, das bedeutet: dieses Jahr wird das mit riesiger Wahrscheinlichkeit nichts mehr. Und ich habe wirklich das Gefühl, dass Gott uns dieses Thema so wichtig macht und das das seine Vorstellungen sind. Das Gespräch mit vielen Bedenkenträgern bringt mich nicht von dieser Vorstellung ab, dass es doch funktionieren könnte, dass es ein wichtiges Zeichen in unserer Zeit wäre und das mein Herz so dafür schlägt. Und meine Gedanken kreisen heute sehr und immer wieder darum und es macht mich traurig, dass alles so lange dauert und es zerrt an meinen Nerven…Es ist nicht ein Blog über die vielen Streitereien, die meine Mädels im Moment immer wieder miteinander haben und meine Unzulänglichkeit richtig darauf zu reagieren. Es ist ein Blog in dem ich nicht darüber schreibe, dass ich auch dieses Wochenende wieder alleine mit meinen Mädels bin – wie so oft. Es ist nicht der Ort für meine Nöte und meinen Frust, für meine Unsicherheiten und Sorgen. Es ist der Ort an dem ich meinen Blick auf die Dinge richte, die heute schön waren, für die ich dankbar bin. Es ist der Platz an dem ich diesen Dingen ganz viel Raum in meinem Herzen, in meinen Gedanken, in meinem Leben gebe. Es ist der Ort an dem ich mich zu Gott wende und sage: Danke, du meinst es in all den unbeantworteten Fragen so gut mit mir. An deiner Seite bin ich unterwegs und das ist mein wahres Glück. Denn hier kann ich ich sein, hier werde ich verstanden. Hier werde ich nicht ver- und beurteilt. Heute ist mein Alltagsglück, dass ich morgens Putzdienst in der Halle vom Kindergarten hatte und meine Kinder super miteinander gespielt haben. Die Kleine hat sich eine Beschäftigung aus dem Schrank geholt, die Großen haben miteinander gespielt. Ich konnte wirklich in aller Ruhe diese Halle putzen. Es war so schön mit ihnen danach Schlitten zu fahren und das Knirschen des Schnees unter den Füßen zu hören, das Zwitschern der Vögel, trotz Kälte und Schnee. Ich bin dankbar, dass mir meine Lieblingsblumenfrau auf dem Markt zwei Blumensträusse eingepackt hat, obwohl ich nur einen gekauft hatte. Meine Töchter erzählten mir, dass sie ihnen dabei zugezwinkert hat. Es war also Absicht. Was für eine schöne Überraschung! Ich bin sehr dankbar, dass ich auf dem Markt Eier kaufen kann von einem Hof, der die Hühner nicht in Legebatterien hält. Es ist ein Privileg, darüber nachdenken zu können und Alternativen zu haben. Ich bin dankbar für Milchkaffee am Nachmittag und Mohnschnecke dazu. Solche Pausen feiere ich. Wir sind alle freudig überrascht, als mein Mann um halb fünf zu Hause auftaucht und mir später hilft die Kinder ins Bett zu bringen. Ich freu mich seine beiden Predigtgedanken für morgen zu hören und stelle wieder dankend fest, uns sind dieselben Werte wichtig. In allem war das heute wieder ein Tag an dem es mehr zu danken als zu beklagen gibt und abends stoße ich noch auf ein Gedicht von Reiner Maria Rilke:          Man muss den Dingen die eigene, stille Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären. Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch!

Wunderschöne mutmachende Worte für die ich heute auch dankbar bin. 

Montagsmotivation

16 Montag Jan 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Bücher, Gedanken

Heute habe ich mich so über ein Buch gefreut, dass den Montagen 52 Einträge widmet °Montagsgedanken – damit Montage zu Lieblingstagen werden°. Denn es ist ein schöner Gedanke und eine wertvolle Haltung in den Alltag mit positiven Gedanken zurückzukehren, die Woche in Angriff zu nehmen, Gestalterin des Alltages zu sein. Aber am meisten freue ich mich darüber und bin heute so dankbar dafür, dass sie einen Blogeintrag von mir darin veröffentlicht haben. Es ist nur einer und ein ganz kleiner und in diesem Buch finden sich namenhafte Autoren und bekannte Bloggerinnen mit sehr vielen Einträgen und Gedanken. Aber ich freu mich trotzdem!!! Das ist heute mein Dankesmoment. Positive Gedanken zum Wochenanfang…

innere Arbeit

15 Sonntag Jan 2017

Posted by alltagsstueckwerk in Dankbarkeitsmomente

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Freundschaft, Gedanken, Leben mit Kindern, Mama sein

Der Kuchen ist fertig, der Tisch gedeckt, die Kinder sind zwar irgendwie unruhig und meine Große und Mittlere kommen nicht so richtig ins Spiel. Aber so ist das, wenn man als Mama Gäste hat. Und ich bin so froh und dankbar, dass trotzdem ein inspirierendes Gespräch entstanden ist. Meine Freundin und ich können stundenlang über das reden, was wir beide freundlich die innere Arbeit nennen. Darüber nachdenken, mit welcher Haltung wir durch unser Leben gehen? Darüber nachdenken, wie wir unseren Ehemännern begegnen, wie wir mit ihnen umgehen, was unser Anteil an Problemen und Konflikten ist. Ich liebe es so sehr mit ihr zu reden, weil sie von der Verantwortung redet, die jeder für sein Leben hat. Davon die Schuld nicht auf andere abzuschieben, sondern danach zu fragen, was kann ich zum guten Gelingen beitragen? Ich bin so dankbar, dass sie Sätze nennt wie: Das ist echt harte Arbeit. Seine eigenen Fehler anzuschauen, zuzugeben, welchen Lebensstil ich führe? Einen, der immer wieder in dieselbe Sackgasse führt? Oder lerne ich aus Situationen und hinter der Sackgasse entsteht langsam ein Trampelpfad… Es war ein toller Nachmittag. Und für diese Zeit und die damit verbundenen Gedanken bin ich heute sehr dankbar.

gönnen können

11 Mittwoch Jan 2017

Posted by alltagsstueckwerk in alltägliche Begegnungen

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Freundschaft, Gedanken, Zeit

Aus einer kurzen Frage: „Ich würde gerne ein bisschen was an meinem Blog verändern und bekomme das alleine nicht hin. Könnest du mir vielleicht helfen?“ werden lange Abende. Das hätte ich nicht gedacht. Es sind dann auch 2 Hände, die immer wieder über die Tastatur fliegen, die aber eine so ganz andere Sprache sprechen. Die Sprache der Technik, der Datenwelt, der Computerfachmenschen. Und ich weiß gar nicht, wie ich mich bei ihm für seine Hilfe bedanken kann. Seine Antwort immer wieder: „Lissy, das macht mir Spaß.“ AGBs, Jetpack, gehostet, Domain, Themes, Plugins…sind alles Begriffe, die ich nicht mit Spaß verbinde. Aber muss ich das denn? Ist es nicht total schön, dass unser Herz bei ganz unterschiedlichen Dingen höher schlägt? Dass keiner alles können muss, wenn wir uns gegenseitig unterstützen? Wenn wir uns neidfrei begegnen und dem anderen durch das was wir tun Gutes tun können? Was ist die Welt für ein schöner Ort, we20170111_095758_20170111134931382nn wir dem anderen seine Fähigkeiten nicht neiden, sondern gönnen können, wenn Unterstützung nicht nur ein Wort, sondern Wirklichkeit ist? Wenn wir voneinander profitieren, uns gegenseitig bereichern, dem anderen Gutes tun? Ich bin so dankbar, dass ich das an den Abenden erleben durfte. Einfach jemand, der es gut mit mir meint und ohne dessen Hilfe mein Blog kein neues Zuhause bekommen hätte. Ich freu mich so über diesen großzügigen Freund, seine unglaubliche Unterstützung…es ist sein Verdienst, dass ich heute Abend so dankbar bin. Und wenn ich irgendwann etwas für ihn tun kann, ich bin bereit…

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