wertvolle Selbstverständlichkeiten #6

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All diese Bilder haben mir einer großen Tatsache zu tun. Sie spiegeln in einer ganz unscheinbaren Weise einen wunderbaren Zustand wieder – den Zustand der Freiheit. Schon seit einiger Zeit plane ich Mädels zu mir einzuladen und mit ihnen über Werte nachzudenken. Was sind Werte? Wozu sind sie gut? Lust zu machen sich seiner selbst und seiner Prägung bewusst zu werden und zu lernen das eigene Verhalten zu reflektieren, #wertewerkstatt. Ich darf das. Keiner, der es mir schwer macht. Keiner vor dem ich mich fürchten muss. Nein, Eltern, die mir ihre Töchter in diesen 2 1/2 Stunden anvertrauen. Ich bin frei zu entscheiden. Mein größter Gegner, meine größter Feind, der mir diese Freiheit so etwa auszuprobieren, rauben will, ist mein eigener Minderwert, meine eigenen negativen Gedanken über mich, meine Unsicherheit. Später sind wir bei Freunden eingeladen. Mein Mann fährt mit unseren Kindern hin, ich laufe. Ich laufe alleine. Genieße die Strecke durch die Felder. Keiner, der es mir verbietet, niemanden, den ich um Erlaubnis bitten muss. Mein größter Feind ist manchmal meine Faulheit, die es mir schwer macht mich aufzuraffen und noch ein Stück zu gehen. Unsere Freunde, die ein wunderbares Essen vorbereitet haben in einem Raum, mit 2 Kochplatten. Sie sind geflohen um frei zu sein. Frei ihren Glauben zu leben, sich frei als Frau bewegen zu dürfen, im Denken, Handeln, Kleiden nicht mehr eingeschränkt zu werden. Und so genieße ich und bin so dankbar für diesen wunderbaren Zustand der Freiheit – als Mensch, als Frau…

 

wertvolle Selbstverständlichkeiten #5

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Krass, wie schnell so eine Woche umgeht und wie leicht es ist jeden Tag eine Selbstverständlichkeit zu finden, für die man dankbar sein kann. Heute ist es, dass ich lesen und schreiben kann. Jeden Tag, wirklich jeden Tag gebrauche ich diese lernbare Fähigkeit. Und gut, ich habe dazu eine unglaubliche Affinität. Es ist für mich nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Genuss. Lesen sorgt für Selbstständigkeit. Obwohl ich meine Ausbildung schon lange abgeschlossen habe, habe ich immer die Möglichkeit mich weiterbilden zu können, meinen Horizont erweitern zu können, weil sich Buchstaben nicht willkürlich aneinander reihen und ich ihre Bedeutung nicht verstehe, sondern sie zu Wörtern werden, sie sinnvolle Sätze ergeben, die mein Wissen erweitern. Es ist ein riesiges Privileg. Ich erinnere mich auch noch gerne an die letzten Sommerferien. Weil ich empfinde, dass meine Zeit so begrenzt ist lese ich im Alltag eigentlich nur thematische Bücher und in den Sommerferien einen Roman. Und geschriebene Geschichten können mein Herz, meine Gedanken, meine Seele so fesseln, das schafft kein Film. Ich liebe das Lesen, das Schreiben sowieso. Heute bin ich so dankbar für diese wundervolle Fähigkeit. Sie nimmt mich in andere Welten mit, erweitert meinen Horizont, formt meine Werte, eröffnet mir neue Möglichkeiten…

Vorbilder

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Heute muss ich einen Dankesmoment mit euch teilen, der kein allgemeiner Schauplatz ist. Unsere Wohnung hatte ich rechtzeitig verlassen, mein Mann würde heute unsere 2 Mädels in den Kindergarten bringen. Meine Große saß schon längst im Schulbus für einen neuen Schultag. Und ich saß im Auto um zu einem Vortrag zu fahren, den ich ab 9.45 Uhr bis ca. 10.45 Uhr halten sollte. Beginn der Veranstaltung war 9 Uhr. Mein Navi zeigte mir an, dass ich um 8.45 Uhr dort sein würde. Das änderte sich schnell, als ich in den ersten Stau fuhr. Kurze Nachricht an den Veranstalter, ich verspäte mich, werde um 9 Uhr nicht da sein. Der Stau löste sich auf, ich holte wieder Zeit rein. Aber dann, fetter Unfall, fetter Stau, kein vor und zurück kommen. Auf das Navi wollte ich schon gar nicht mehr schauen, weil die Zeit immer weiter fort schritt und meine Ankunftszeit sich (für mich) zeitlich dramatisch nach hinten verschob. Angekommen bin ich um 10.32 Uhr. Ich dachte, heute Abend würden mir diese 3 Stunden Hinfahrt als katastrophales Tagesereignis im Kopf hängen bleiben. Aber Dankbarkeit verändert die Wahrnehmung. Erinnern kann ich mich an das freundliche Lächeln der Frau, die mich auf dem Parkplatz empfing und mich mit den Worten: „Herzlich willkommen“ begrüßte. Gibt es etwas netteres als solch eine freundliche Geste, nachdem ich 1 1/2 Stunden zu spät kam? Die Veranstalterin ist genauso freundlich. Fragt mich, ob ich gleich ans Mikrophon könnte oder erst eine Pause brauche. Natürlich bin ich sofort ans Mikrophon. Ich dachte, dass vor allem das Gefühl von Scham und Versagen mein Hauptgefühl heute Abend sein würde. Aber wenn man auf so wohlwollende, freundliche, absolut nicht hektische Art begrüßt und willkommen geheißen wird, dann ist das wirklich etwas besonderes. Eine wunderbare Atmosphäre! Mein Vortrag habe ich dann auf eine halbe Stunde gekürzt und für die Rückfahrt habe ich 1 1/4 Stunde gebraucht. So ist das Leben, der Alltag und ich bin so dankbar, dass es Menschen gibt, die mir zum Vorbild geworden sind in Freundlichkeit, Wohlwollen und Verständnis…

wertvolle Selbstverständlichkeiten #4

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Wenn ich an meinen Kleiderschrank gehe, dann ist darin immer etwas zum Anziehen. Das liegt daran, dass ich die Möglichkeit habe einkaufen zu gehen, dass ich eine Waschmaschine habe, die meine Kleidung immer wieder aufs neue frisch und sauber macht. Dass ich trotzdem oft unzufrieden bin, wenn ich mich morgens anziehe, dann liegt das daran, dass es in meinem Kopf eine gewisse Vorstellung gibt wie eine gut gekleidete Frau aussieht und was Kleidung bewirken soll. Leider hat sie dann oft nicht den gewünschten Effekt, weil die Frauen in Katalogen und Zeitschriften grundsätzlich größer und zierlicher sind als ich. Und so entsteht mein Undank nicht aus einer vorhanden Tatsache heraus, sondern aus einer Wunschvorstellung. Weil ich große schlanke Frauen so schön finde, weil ich Frauen, die einen ganz eigenen Stil haben, der sich täglich durch ihre Garderobe zieht faszinierend finde. Und deshalb muss ich mich erinnern, möchte da auch an meiner inneren Haltung arbeiten und dankbar sein, dass wann immer ich an meinen Kleiderschrank gehe darin etwas zum Anziehen ist. Denn ich weiß, dass ich auch Frauen schön finde, die klein sind und vielleicht ein paar Kilos mehr auf den Hüften haben, weil sie gepflegt sind, weil sie Ausstrahlung und Charisma haben. Ja, Kleider machen Leute, aber Ausstrahlung macht schön…

wertvolle Selbstverständlichkeiten #3

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Es ist schon sehr interessant, was es mit einer Gesellschaft macht, wenn man etwas im Überfluss hat. Es macht nicht automatisch dankbarer und das ist so eine interessante Beobachtung! Essen ist nicht mehr nur ausschließlich Genuss, sondern ein Ausdruck dafür wie diszipliniert jemand ist, weil wir zu jeder Zeit an Essen kommen können. Es ist eher der Verzicht, der gefeiert wird. Das zeigt Willensstärke und Kontrolle – low carb, zuckerfrei, vegan… Essen ist ein gesellschaftsrelevantes  Thema und heute Thema für meinen Beitrag. Denn diese wertvolle Selbstverständlichkeit ermöglicht es mir meinen Kindern ein Frühstück vorzubereiten, ihr Favorit sind im Moment Haferflocken mit Bananen. Ein 2tes Frühstück mit in die Schule/Kindergarten zu geben, dann wartet schon das Mittagessen (heute hat eine liebe Freundin überraschend für mich mit gekocht), am Nachmittag kann ich einen Obstteller meinen Mädels und ihren Freundinnen hinstellen und das Abendbrot liegt auch schon bereit. Es ist ein Vorrecht so gut versorgt zu sein und seine Kinder versorgen zu können. Für diese 3.Selbstverständlichkeit in dieser Woche bin ich dankbar.

wertvolle Selbstverständlichkeiten #2

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Er ist verlässlich, kehrt jeden Abend wieder und jeden Abend neu nehme ich ihn wahr: der Moment, es sind nur ein paar Sekunden, in denen ich meine Beine unter der kühlen Bettdecke ausstrecke, den Kopf auf das Kissen lege und das Eintreten von Entspannung spüre. Es ist ein tägliches Privileg ein Bett zu haben, in das ich mich abends fallen lasse – nach getaner Arbeit, nach Gesprächen, nach dem umtriebenen Tag kommt die Stille der Nacht. Und es ist ja nicht nur dieses wunderbare Bett mit gut riechender Bettwäsche, sondern auch das Gefühl von Sicherheit. Wenn es nachts unruhig auf der Straße ist, dann weil ein paar Leute zu viel Alkohol konsumiert haben, aber nicht wegen politischer Unruhen. Ich fürchte mich nicht. Meine Tür ist verschlossen, meine Kinder schlafen und ich bin dankbar über dieses wunderbare Privileg – ein schönes Bett, eine kuschelige Decke, und eine weitere Nacht in der Geborgenheit meiner Familie und in der Sicherheit meiner Stadt. Ich bin so dankbar, dass es mir so gut geht.

Beitrag vom 04.02.2017 reflektieren und gespiegelt werden

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Der Blogeintrag vom 4.2.2017 ist verloren gegangen. Aber weil ich die Sorge in mir trage, dass ich einmal als alte Frau alleine in einem Pflegeheim vor mich hin dämmere, stelle ich es mir schön vor dann meinen eigenen Blog in aller Ruhe noch einmal zu lesen. Da möchte ich diesen Eintrag gerne auch darin haben. Deshalb für meine treuen Leserinnen, die ihr ihn schon kennt: eine gute Zeit euch und bis zum nächsten Eintrag und für alle, die ihn noch nicht gelesen haben: viel Freude beim Lesen und vielleicht kann er eine Inspiration sein…

Es gibt Situationen, die begegnen mir im Leben immer wieder, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen, in denen ich an meine Grenzen komme. Deshalb liebe ich meine Gedankenbücher, deshalb liebe ich es den Dingen schreibend auf den Grund zu gehen. Diese Außenperspektive einzunehmen und sie Situation zu reflektieren. Meinen Gedankenbüchern habe ich die Erkenntnis zu verdanken, dass ich an keinem Ort glücklicher wäre, als hier, weil ich mich selbst überall mit hinnehme und ich an einem anderen Ort, mit anderen Menschen auch in Situationen käme, die mir Not bereiten, die mich in Stress bringen und mich an meine Grenzen kommen lassen. Mit ihnen habe ich erkannt, dass ich in jeder Situation meinen Teil dazu beitrage und dass es nicht zu meinen Hauptaufgaben gehört andere Menschen zu verändern, damit ich glücklicher werde, sondern, dass meine Hauptaufgabe ist meinen Teil zu einem gelingenden Miteinander beizutragen – in meiner Familie, in meinen Freundschaften, mit Bekannten und Fremden. In meinen Gedankenbüchern fällt es mir manchmal echt schwer auszuhalten wie ich bin, ehrlich zu sein und zu erkennen, dass sich mein Wunschbild von mir und mein reales Dasein in manchen Situationen noch nie begegnet sind. Aber diese Art der Reflektion und des Spiegelns ist auszuhalten, weil es keiner erfährt, weil ich durch meinen Glauben an einen liebenden Gott meine Schwächen und Schwachstellen zugeben kann, meine Masken fallen und ich dabei mein Gesicht nicht verliere. Es ist schwerer für mich auszuhalten, wenn das Spiegeln meines Verhaltens von außen kommt. Jemand kommt auf mich zu und sagt mir, was ihm unangenehm auffällt, vielleicht verunsichert, ein anderes Verhalten meinerseits angebracht wäre. Kritisiert werden. Das passiert mir nicht oft. Aber nicht, weil es nichts zu verändern gäbe, sondern weil Mut dazu gehört nicht hinter dem Rücken einer Person ihre schlechten Eigenschaften zu benennen, sondern ihr ins Gesicht zu sagen, was Probleme bereitet. Aber genau solch einer mutigen Person bin ich begegnet. Sie hat mich aufgesucht. Und auch wenn Kritik nie angenehm ist, weil ich gerne hätte, dass mein Idealbild von mir bei anderen ankommt und ich den Schein wahren will, damit mein wahres Sein nicht zum Vorschein kommt, bin ich dankbar für diese Kritik. Offener klarer Blick, sie blieb bei sich, erklärte mir, wie sie sich in manchen Situationen fühle, was ich nonverbal transportiere… Es ist gut das gehört zu haben und Dinge miteinander klären zu können, damit das Miteinander kein Nebeneinander oder Gegeneinander wird. Heute bin ich sehr dankbar für diese mutige Person, für ihre Offenheit (es fiel ihr nicht leicht), für ihre spürbare Freundlichkeit, für ihre Worte. Denn so viel ich auch in meine Bücher schreibe, sie reden nicht mit mir, sie haben keine Gefühle, sie können mich nicht spiegeln. Deshalb bin ich heute sehr dankbar für beides, meine verschwiegenen Gedankenbücher und die ausgesprochene Kritik. Ich brauche beides, damit ich als Lernende verantwortlich mit meinem Charakter umgehen kann – im allein sein und im zusammen sein mit anderen. 

wertvolle Selbstverständlichkeit #1

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  •  5.30  Uhr Toilette
  •  5.32  Uhr 300 ml Wasser trinken
  •  5.35  Uhr Milchkaffee zubereiten
  •  6.20  Uhr Gesicht waschen
  •  6.30  Uhr Waschmaschine anstellen
  •  6.45  Uhr Trinkflaschen für den Kindergarten und die Schule auffüllen
  • 11.00 Uhr Böden wischen
  • 12.00 Uhr kochen
  • 13.00 Uhr abwaschen und Spülmaschine anstellen

Das klingt nach einer langweiligen Aufzählung alltäglicher Dinge. Aber sie haben alles eines gemeinsam. Diese vielen kleinen Dinge meines Alltages sind möglich, weil ich immer freien und (fast) grenzenlosen Zugang zu sauberem Wasser habe. Diese Woche möchte ich den alltäglichen Selbstverständlichkeiten widmen. Den Dingen, die ich jeden Tag achtlos benutze, nicht wahrnehme… Ihr Fehlen würde ich dann erst bemerken, wenn sie plötzlich nicht mehr da wären. Aber auch diese Dinge haben Auswirkungen auf deine, meine, unsere innere Haltung. Sie prägen deine, meine, unsere Wahrnehmung. Sie erleichtern unseren Alltag. Heute bin ich dankbar für dein, mein, unser Wasser – eine wertvolle Selbstverständlichkeit.

Glückstage

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Es ist so faszinierend, wenn es frisch ist, wenn alles noch so unberührt vor einem liegt. Zwei Leben, die noch keine gemeinsame Geschichte haben. Zwei Leben, die sich dafür entscheiden eine gemeinsame Geschichte zu schreiben und zu ihrem Glück und zur Erhaltung der Menschheit weitere Leben in dieses Leben zu lieben. Es ist aufregend, irgendwie abenteuerlich, vielleicht romantisch, nicht ganz so kitschig wie in Hollywood, etwas realistischer, weil wir nicht ganz so gut aussehen, weil wir in unserer Liebe nicht ganz so ausschließlich sind, denn es gibt grundsätzlich noch andere Dinge im Leben, die unser Leben lebenswert machen. Gott sei Dank. Und unser gemeinsames Leben endet nicht nach 90 Minuten. Und so liegt es auf der Hand, dass es nicht immer ganz so intensiv ist, wie in der ersten Zeit, dass wir uns immer wieder finden müssen in unserem Alltag, der nun andere Anforderungen stellt, als in der Zeit, in der wir nur zu zweit waren, in der Zeit, als unsere Geschichte noch nicht so viele Seiten hatte. In einer Situation in den letzten Tagen dachte ich (mal wieder): „Warum kann mein Mann nicht ein bisschen emotionaler sein? Mir etwas mehr Empathie entgegen bringen und nicht jedes Gefühl von mir erst einmal hinterfragen? Warum kann er nicht mehr Verständnis zeigen?“ Ich dachte (mal wieder): „Gott sei dank bringt er immer wieder mit seiner Sachlichkeit Ruhe ins emotionale Gefüge unserer Frauenwirtschaft hier zu Hause. Auf bestimmte Situationen lässt er sich gar nicht ein, stört sich an emotionalen Ausbrüchen nicht sonderlich, egal ob sie fröhlich oder verzweifelt sind. Er bleibt da in seiner verlässlichen Beständigkeit.“ Heute waren wir Teilnehmer eines Eheseminares in unserer Gemeinde (Kirche). Ich mag es total, dass dieses Thema dort einen Ort findet um besprochen zu werden. Viele Ehen, die scheitern, viele Ehen, in denen nicht mehr miteinander geredete wird, viele Ehen, deren gemeinsames Happy End es nicht gibt, weil einer schon vorher die Handlung verlässt. Und es geht für mich nicht um neue Erkenntnisse, sondern um die Erinnerung. Denn was bringt die beste Erkenntnis, wenn sie im Alltag nicht gelebt wird? Und ich bin dankbar, dass wir diese wertvolle Ehezeit miteinander hatten zusammen mit vielen weiteren Paaren, denen ihre Ehe auch nicht egal ist. Ich bin dankbar für die Mitarbeiter, die in der Zeit auf die Kinder aufgepasst haben und für liebe Leute, die uns an diesem Tag bekocht haben. Und der Satz bleibt mir in Erinnerung: „Der Punkt der Anziehung in einer Partnerschaft wird zum Punkt des Konflikts.“ Dankbar für Ehezeit, für Zeit zu zweit, für unsere gemeinsame Geschichte…

Kleinigkeiten

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Es geht in die 3.Wochenrunde, der grippale Infekt meiner 2 Mädels will sich nicht verabschieden. Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Das eine, das voll Mitleid ist. Kleine blasse Gesichter, vieeel Zuwendungsbedürfnis, meine Jüngste weicht sozusagen nicht von meiner Seite, die meisten Abenden der letzten 2 Wochen leistet sie mir Gesellschaft. Und das zweite Herz schlägt nach dem Wunsch ein bisschen Luft bekommen zu wollen, es ist so eng. Sachen erledigen, am Stück Dinge abarbeiten, etwas mehr Freiheit. Ich fühle mich zurück versetzt in die letzten Jahre… Und dann der Vogel, der laut zwitschert und singt. Der kleine Spaziergang mit meinen Mädels zum Markt. Die Luft klar und kalt, aber nicht mehr ein so schneidend eisiger Wind. Bunte Blüten an den Marktständen. Meine Tochter, die seit Tagen nicht richtig isst und heute wieder eine Portion aß, die den Namen Mahlzeit verdient. Mit unserer Mitbewohnerin über Pinterestsprüche lachen. Heute habe ich keine Träume verwirklicht, keine bedeutenden Tore geschossen, nichts besonderes erlebt. Aber ich liebe diese innere Veränderung, dass diese kaum nennenswerten Kleinigkeiten so viel inneren Raum einnehmen, dass ich mich nach diesem Tag ohne große Mühe dankbar sein kann. Ein Tag, den ich vergessen werde, er wird in seiner Unscheinbarkeit in unserem Leben keine große Bedeutung haben. Aber ich bin für so viele Augenblicke dankbar. Das ist so wertvoll für mich, so schön!!!

wenn das Wohnzimmer zur Bühne wird

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Wir lieben ihre Geschichten. Ich gebe es zu und wer mich und meine Große kennt, der weiß: wir reden viel. Um etwas zu erklären, kann ich sehr weit ausholen und ich liebe es, meine Stimme zu gebrauchen und meine Arme zur Unterstreichung einzusetzen und meinen Worten mit Mimik noch mehr Drama zu verleihen. Ich habe eine Tochter, die genau das den ganzen Tag macht. Und manchmal ist es mir echt zu viel. Dann will ich das Leisespiel spielen, bei dem keiner etwas sagt. Das Spiel kann sie gar nicht leiden und sie sagt dann gleich, dass sie das nicht mitspielt. Heute habe ich es wieder so genossen, als meine Große von der Schule heimkam und die Geschichten des Tages zum Besten gab. Nach mehreren Tagen zu Hause mit kranken Kindern ist mir jede Abwechslung willkommen. Und ihre zwei Schwestern und ich mussten heute wieder so lachen, als sie ihre Geschichten erzählte, mit Humor und Charme. Total süß! Und dafür bin ich heute dankbar, wenn das Wohnzimmer zur Bühne wird und meine Große uns mit durch ihren Schulalltag nimmt.

süß oder sauer

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Lahmgelegt. So fühlt sich heute meine Mittlere, die es so richtig erwischt hat. Aber sie liebt im Moment ein Buch sehr, das wir die letzten Tage immer wieder anschauen und lesen. Meine Lieblingssätze aus diesem Buch: >Ob etwas süß oder sauer, salzig oder bitter schmeckt, leiten tausende von winzigen Geschmacksknospen ans Gehirn weiter.< >Überall in der Haut liegen Tastkörperchen, die wahrnehmen, ob etwas hart oder weich, rau oder glatt, nass oder trocken, warm oder kalt ist.< >Das Herz arbeitet wie eine Pumpe. Unermüdlich befördert es das Blut durch den Körper – ob du wach bist oder schläfst.< Gesundheit ist so etwas Wertvolles. Aber auch, wenn der Körper sich mal lahmgelegt anfühlt…er arbeitet trotzdem unermüdlich und hält unzählige Abläufe und Vorgänge, überlebenswichtige Funktionen aufrecht. Das vergesse ich so leicht, wenn ich oder eines meiner Mädels krank ist! Heute bin ich dankbar für diesen Denkanstoß aus einem Kinderbuch. Das Fieber meiner Tochter sank im Laufe des Tages um 1°C. Zur Unterstützung brauchte ihr Körper heute viel Schlaf und Ruhe. Er legte sie heute lahm, um in Ruhe seinen Job tun zu können. Heute bin ich dankbar für das Wunderwerk Körper. 

Luxuslady

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Liegt vielleicht daran, dass ich früher für mein Leben gerne historische Romane gelesen habe. Am liebsten von irgendwelchen Frauen, die sich zu ihrer Zeit auf totalen Umwegen ihre beruflichen Träume erarbeiten mussten und dafür unheimlich viel in Kauf nahmen an Verachtung, Vorurteilen, Urteilen. Jedenfalls ist es mir immer sehr bewusst, dass ich eine Luxuslady bin und mich für viele Dinge frei entscheiden kann. Meine Tochter klagte über kalte Füße im Kindergarten und ich hatte verschiedene Möglichkeiten – entweder ein paar Wintersocken hier im Outdoor-Laden kaufen, online welche bestellen in allen möglichen Farben, online jemanden beauftragen, der sie mir in Handarbeit strickt oder eben selber stricken. Ich habe mich für letzteres entschieden und es sehr genossen mal wieder zu stricken. Und das genießen kommt davon, dass ich es nicht muss. Es ist eine schöne Beschäftigung an den ruhigen Abenden am Wochenende gewesen. Es ist nur eines von vielen kleinen Beispielen, das mir bewusst macht, wie gut es mir in meinem Alltag als Frau im Jahre 2017 geht. Dafür bin ich immer wieder und auch heute sehr dankbar!

Eltern sein

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Zusammen lachen und weinen, weil wir verletzt werden und verletzen, weil wir uns an unsere Grenzen bringen und miteinander darüber hinaus gehen. Weil das inspirierend sein kann und manchmal zu viel ist. Es ist ein sich immer wieder auf die Suche machen und zu wissen, dass wir immer wieder gefunden werden vom anderen. Es ist sich an den Händen zu halten, wenn es schön ist und auch dann nicht los zu lassen, wenn es schwierig wird. Es ist drei Mädchen in die Welt setzen und dabei zusehen dürfen, wie sie größer werden. Es ist der erste Augenblick von ihnen, an den nur wir beide uns noch erinnern. Es ist mit ihnen Geschichte schreiben und auch dann Worte zu finden, wenn sie sprachlos sind. Es ist anstrengend und wunderschön, weil sie Wunder sind. Es ist unterschiedlicher Meinung sein und zu lernen einen gemeinsamen Weg zu finden, weil es nicht um unsere eigenen Interessen geht, sondern immer darum, dass wir jetzt versuchen die besten Entscheidungen zu treffen, damit sie ihre Ziele erreichen. Und manchmal schießen wir über das Ziel hinaus, müssen lernen, dem anderen auch recht zu geben, weil er es eben auch gut mein mit seinem Kind, das auch meines ist und uns zu Eltern macht. Zwei Menschen aus zwei unterschiedlichen Vergangenheiten, die gemeinsam die Zukunft eines neuen Menschen gestalten. Es ist ist eine Herausforderung, eine schöne, eine überfordernde, eine nie endende, es ist unsere. Wir sind Eltern. Dankbar fürs Eltern sein, fürs Familie sein, für einen Familientag.

Menschlichkeit leben

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Manche Artikel verletzen mich. Ich fühle mich kritisiert und in Frage gestellt, obwohl der Autor mich überhaupt nicht kennt. Solch ein Artikel geht mir schon wochenlang nach. Vor allem, weil er von so vielen positiv kommentiert wurde und sie sich verstanden fühlen. Ich verstehe das einerseits total und andererseits verstehe ich nicht welch einen Sinn solch ein Artikel haben soll. Es geht natürlich um die Situation der vielen Geflüchteten in unserem Land. Und der Artikel stellt die Frage, warum wir es haben so weit kommen lassen. Und er prangert vieles an das ich verstehe. Warum Waffen in Kriegsgebiete transportiert wurden. Warum Familien hier so viel finanzielle Unterstützung bekommen und wir nicht das Geld schon vorher den Familien in ihren Ländern zukommen ließen, damit sie erst gar nicht losgehen hätten müssen und dass man mit demselben Geld 10 Familien im ursprünglichen Land hätte helfen können… Noch vieler solcher hätte, wenn, wäre Sätze füllten diesen Artikel. Und die Überlegung, dass sich Ehrenamtliche in Deutschland, die Geflüchteten helfen, feiern lassen und so weiter. Ja, ich habe seit vorletztem Jahr sehr viel mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun. Und ja, am Anfang war ich auch eine Ehrenamtliche. Nein, ich will mich nicht feiern lassen, sondern leben, was ich glaube: dass alle Menschen gleich sind. Dass alle Menschen Menschen sind. Es kann gut sein, dass mich die Situation so trifft, weil ich selber schon erlebt habe, dass ich aufgrund meiner Hautfarbe scheinbar nicht so gleich bin wie andere und dass Ausgrenzung immer weh tut! Wir werden die Situation in unserem Land nicht lösen. Wir werden die Probleme nicht in den Griff bekommen, weder unsere eigenen, noch die die durch Geflüchtete entstanden sind. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich heute wieder unsere Freunde aus anderen Kulturen bei uns Zuhause als Gäste hatte. Es entstehen Beziehungen, wenn man Zeit miteinander verbringt. Und darüber bin ich sehr froh. So lange es noch die Möglichkeit gibt will ich Menschen menschlich begegnen um Menschlichkeit zu leben. Es ist eine schöne und lockere Atmosphäre und meine Kinder lernen nicht von mir einen perfekten Haushalt zu führen und alles in Ordnung zu haben, damit Besuch kommen kann (sonst könnte bei uns nie jemand vorbei kommen). Sie lernen, dass alle Menschen gleich sind und dass die Atmosphäre schön sein kann, wenn Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe, mit anderem kulturellem Hintergrund und fremder Sprache miteinander am Tisch sitzen. Denn Menschlichkeit grenzt nicht aus, Menschlichkeit verbindet. Und dafür bin ich heute dankbar!

Mit den Geflüchteten ist Kreuzkümmel in mein Gewürzregal eingezogen. Das kannte ich vorher nicht und es bereichert mittlerweile viele Gerichte von uns.

Dankbar sein, nichts neiden

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Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich auf Fotos die Haare meiner Mittleren und meine Haare sehe.

Alltagslektion. Einen ähnlichen Dankesmoment hatte ich vor ein paar Wochen schon einmal, aber bei mir laufen Vertiefungen grundsätzlich nur über Wiederholungen. Und deshalb bin ich heute dankbar für diese Erinnerung. Ich musste tanken gehen und kam an die Kasse. Die Kassiererin sagte zu mir: „Ich beneide Sie um ihre Locken.“ Ich war ziemlich verdutzt, denn mein erster Gedanke war als ich die Tankstelle betreten hatte: „Was für wunderschöne Haare die Frau hat.“ Sie hatte, glaube ich, italienische Wurzeln war sowieso sehr hübsch und hatte kastanienbraune leicht gewellte, dicke lange Haare. „Vier Stunden brauche ich um mir so ähnliche Locken zu machen wie Ihre.“ meinte sie. Ist das nicht der Hammer? Wenn wir tauschen könnten, würden wir es tun. Was würde ich manchmal darum geben morgens aufzustehen und einfach mit der Bürste in trockenem Zustand durch die Haare zu gehen? Solche Gedanken sind sehr selten geworden, weil ich lerne mit dem zurecht zu kommen, was mir auf den Weg mitgegeben wurde und nicht immer wieder neidend nach rechts und links zu schauen, was andere haben und ich nie erreichen werde. Heute wurde mir das wieder sehr bewusst! Und das beziehe ich nicht nur auf die Haare, sondern auf Gaben, Fertigkeiten, Fähigkeiten und auch Lebensumstände…Dankbar sein, nichts neiden.

helfende Hände

Heute bin ich dankbar für die Zeit, die ich mir dafür nehmen kann und die Kraft, die ich dafür habe, wenn mir meine Kinder helfen wollen. In der Küche stehen und mit meiner Jüngsten Pilze waschen und trocken tupfen und daran riechen und kosten und klein schneiden und in der Pfanne anbraten und dann noch einmal schmecken… Es ist so schön, dass sie da mit vollem Interesse dabei ist und ich neben ihr stehen kann, während sie die Pilze schneidet. Mit meiner Mittleren das Bügeleisen genau untersuchen und alle Funktionen testen und dann daneben stehen können, während sie ein Teil nach dem anderen bügelt. Dafür im Moment Zeit und Kraft zu haben genieße ich so sehr! Diese intensive Zuwendung zu meinen Kindern. Ihnen unsere kleine Welt zeigen, damit sie in der großen vorbereitet sind…Meine Große will unbedingt so eine Aufgabenwand. Jeder steht darauf und muss in der Woche bestimmte Aufgaben erledigen. Das ist ihre Idee, ihr Wunsch. Also, die Tafel habe ich schon, aber mit dem Einteilen der Aufgaben habe ich noch so meine Probleme. Denn wenn ich das mache muss ich doch auch konsequent sein, oder? Und ich habe keine Lust auf konsequent sein. Denn die Sachen, die sie machen sollen, die wollen sie nicht machen wie z.B. Zimmer aufräumen. Und dann hol ich mir ja den Stressfaktor ins Haus, wenn ich ihnen wegen dieser Aufgabentabelle dauernd hinterher rennen muss. Heute bin ich dankbar für alle Dinge, die sie freiwillig machen wollen. Für die Lust, die sie am helfen haben. Und dass ich Zeit dazu habe ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das freiwillige daran ist das schöne!

Alltagsglück

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Dies ist ein Blog über Dankbarkeit. Es geht nicht um die Probleme und Herausforderungen des Alltages. Hier ist nicht der Platz um euch zu erzählen, dass der Schulwechsel meiner Tochter so viele positive Auswirkungen hat und sie echte Fortschritte macht, aber gewisse Defizite sehr hartnäckig sind und wir weitere Tests in der nächsten Woche machen lassen und ich mir immer und immer wieder Sorgen um ihre Zukunft mache. Das ist nicht der Ort an dem ich euch mit hinein nehme in unser Umzugsthema, das dieses Jahr noch ansteht. Wir müssen aus unserer Wohnung raus und waren ganz dankbar, weil wir uns zuvor entschieden hatten ein Wohnprojekt zu beginnen. Die Entscheidung, ob das aber nun Wirklichkeit werden darf oder nicht wurde nun noch weiter nach hinten verschoben, das bedeutet: dieses Jahr wird das mit riesiger Wahrscheinlichkeit nichts mehr. Und ich habe wirklich das Gefühl, dass Gott uns dieses Thema so wichtig macht und das das seine Vorstellungen sind. Das Gespräch mit vielen Bedenkenträgern bringt mich nicht von dieser Vorstellung ab, dass es doch funktionieren könnte, dass es ein wichtiges Zeichen in unserer Zeit wäre und das mein Herz so dafür schlägt. Und meine Gedanken kreisen heute sehr und immer wieder darum und es macht mich traurig, dass alles so lange dauert und es zerrt an meinen Nerven…Es ist nicht ein Blog über die vielen Streitereien, die meine Mädels im Moment immer wieder miteinander haben und meine Unzulänglichkeit richtig darauf zu reagieren. Es ist ein Blog in dem ich nicht darüber schreibe, dass ich auch dieses Wochenende wieder alleine mit meinen Mädels bin – wie so oft. Es ist nicht der Ort für meine Nöte und meinen Frust, für meine Unsicherheiten und Sorgen. Es ist der Ort an dem ich meinen Blick auf die Dinge richte, die heute schön waren, für die ich dankbar bin. Es ist der Platz an dem ich diesen Dingen ganz viel Raum in meinem Herzen, in meinen Gedanken, in meinem Leben gebe. Es ist der Ort an dem ich mich zu Gott wende und sage: Danke, du meinst es in all den unbeantworteten Fragen so gut mit mir. An deiner Seite bin ich unterwegs und das ist mein wahres Glück. Denn hier kann ich ich sein, hier werde ich verstanden. Hier werde ich nicht ver- und beurteilt. Heute ist mein Alltagsglück, dass ich morgens Putzdienst in der Halle vom Kindergarten hatte und meine Kinder super miteinander gespielt haben. Die Kleine hat sich eine Beschäftigung aus dem Schrank geholt, die Großen haben miteinander gespielt. Ich konnte wirklich in aller Ruhe diese Halle putzen. Es war so schön mit ihnen danach Schlitten zu fahren und das Knirschen des Schnees unter den Füßen zu hören, das Zwitschern der Vögel, trotz Kälte und Schnee. Ich bin dankbar, dass mir meine Lieblingsblumenfrau auf dem Markt zwei Blumensträusse eingepackt hat, obwohl ich nur einen gekauft hatte. Meine Töchter erzählten mir, dass sie ihnen dabei zugezwinkert hat. Es war also Absicht. Was für eine schöne Überraschung! Ich bin sehr dankbar, dass ich auf dem Markt Eier kaufen kann von einem Hof, der die Hühner nicht in Legebatterien hält. Es ist ein Privileg, darüber nachdenken zu können und Alternativen zu haben. Ich bin dankbar für Milchkaffee am Nachmittag und Mohnschnecke dazu. Solche Pausen feiere ich. Wir sind alle freudig überrascht, als mein Mann um halb fünf zu Hause auftaucht und mir später hilft die Kinder ins Bett zu bringen. Ich freu mich seine beiden Predigtgedanken für morgen zu hören und stelle wieder dankend fest, uns sind dieselben Werte wichtig. In allem war das heute wieder ein Tag an dem es mehr zu danken als zu beklagen gibt und abends stoße ich noch auf ein Gedicht von Reiner Maria Rilke:          Man muss den Dingen die eigene, stille Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären. Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch!

Wunderschöne mutmachende Worte für die ich heute auch dankbar bin. 

Freitagabend

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Ich bin eine begeisterte Nutzerin des Internets. Nicht nur Pinterest oder Instagram oder Blogs haben es mir angetan, sondern ich nutze es auch um Gedanken von anderen Menschen, von weisen Menschen zu hören. Sie setzen sich Freitagabend nicht zu mir auf das Sofa, während ich die Bügelwäsche abarbeite. Auf viele Vorträge kann ich nicht gehen, weil diese zu weit weg stattfinden, weil meine Bügelwäsche dann am Montag immer noch nicht erledigt ist, weil es Freitagabend echt schwierig ist einen Babysitter zu finden. Aber ich lade die unterschiedlichsten Menschen ein in meinem Wohnzimmer zu Gast zu sein. Während meine Kinder schlafen und die leisen Zischgeräusche des Bügeleisens den Raum erfüllen, werden meine Gedanken herausgefordert, zum Nachdenken angeregt, lerne ich mir meine eigene Meinung zu bilden…Heute Abend bin ich so dankbar über einen super inspirierenden Vortrag! Allerdings war der gar nicht aus dem Internet wie sonst, sondern auf einer CD, die mein Mann zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Finde ich übrigens eine super Geschenkidee, weise Gedanken zu verschenken, die inspirieren, zum Nachdenken anregen, motivieren. Dieses Geschenk hat mir heute meine Bügelarbeit echt bereichert!!!

im Sein ist der Trost

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Es gibt unter Christen die Tradition, dass über einem Jahr ein Bibelvers steht. Dieser Vers wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellese ausgewählt. Letztes Jahr hieß dieser Vers: >Gott spricht: Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.< Jesaja 66,13. An diesem Satz habe ich mich so gestört. Ich fand diesen Vergleich total überzogen, weil ich mich sofort konfrontiert sah mit den Unzulänglichkeiten, die ich als Mama oft empfinde. Mit dem Gefühl der Überforderung, wenn sich mein Kind nicht von mir trösten lässt, obwohl ich mir alle Mühe gebe. Aber mein Vorteil ist, dass ich so einen Vers nicht abstempel und beiseite lege, sondern genau das zu Gott sage: „Ich finde diesen Vers weder tröstlich noch passend. Du siehst doch wie oft ich als Mama versage.“ Und wenn mir Gott etwas zeigt, dann ist es oft leise, fast unauffällig, ich könnte es im Alltag auch übersehen und achtlos daran vorbei gehen…                                               Und so saß ich letztes Jahr im Eltern-Kind-Kreis, den ich mit 2 Freundinnen zu dem Zeitpunkt Woche für Woche machte. Im Raum ca. 12 Mamas und ihre kleinen Kinder. Auf dem Spielteppich saß das kleine Mädchen. Braune Haare, braune große Augen, Schnuller in der Hand, ca. 1 1/2 Jahre alt. An diesem Tag hatte die Kleine eine eher betrübte Grundstimmung, sonst ist sie ein sonniges Gemüt. Ihre Mama verließ für kurze Zeit den Raum. Das kleine Mädchen fing auf dem Teppich an sich bemerkbar zu machen. Sie hat nicht richtig geweint, eher ein wimmern und die Laute, wenn eine gewisse Unzufriedenheit spürbar ist. Eine andere Mama bemerkte das und setzte sich lächelnd zu ihr, streichelte über ihre Wange, versuchte ihr den Schnuller zu geben, sprach leise freundliche Worte. Sie war dem Mädchen ganz zugewandt, ganz für sie da, tröstend wollte sie ihr begegnen. All ihre Bemühungen wurden von der Kleinen nur misstrauisch beäugt, getröstet war sie nicht. Es waren wirklich nur ein paar kurze Augenblicke, dann kam die Mama des auf dem Teppich sitzenden Mädchens herein, erfasste die Situation auf einen Blick, nahm ihre Tochter auf den Arm, schenkte ihr ein Lächeln und ein paar beruhigende Worte und ich hätte es am liebsten mitgefilmt: sofort war das Mädchen still, das leise Wimmern verebbte noch in der Bewegung, als die Mama ihre Tochter auf den Arm nahm. Die Kleine legte ihren Kopf an Mamas Schulter, steckte sich den Schnuller in den Mund. Trost, Friede. Diese Situation hat mich so bewegt, auch jetzt noch im Schreiben. Denn mir wurde etwas gezeigt, dass ich bis dahin noch nicht bemerkt hatte. Seit diesem Augenblick, seit dieser Beobachtung werte ich mein Verhalten als Mama viel seltener, denn: Mama ist Trost. Ihr Sein ist Trost. Es sind nicht in erster Linie die Handlungen, die trösten. Es ist die Art wie wir unsere Kinder auf den Arm nehmen, es ist die Stimmlage mit der wir mit ihnen reden, es ist unser Geruch, es ist die Art wie sich unsere Haut, unsere Haare anfühlen. Nicht unser Verhalten löst den Trost aus, in unserem Sein ist der Trost. Das erste Gefühl von Geborgenheit, das erste Gefühl von Annahme, das erste Gefühl von Trost. Das ursprüngliche Gefühl. Die andere Mama, die das Kind trösten wollte hat alle tröstlichen Handlungen getan, die sie hat tun können, aber sie war eben nicht der Trost. Ihre Stimme, ihre Berührung waren in ihrer ganz liebevollen Art trotzdem fremd und fühlten sich deshalb nicht tröstlich an. Trost ist die Mama selbst, Geborgenheit ist die Mama selbst. Trost bedeutet nicht unbedingt das Aufhören des Schreiens, bedeutet nicht unbedingt die Linderung des Schmerzes, bedeutet nicht unbedingt das Abklingen des unangenehmen Gefühls. Trost bedeutet: sie ist da, hält mich aus in meinem Schreien, in meinem Unwohlsein. Das ist tröstlich. Denn Trost birgt unausgesprochene, nicht nennbare Nuancen in sich…es sind nicht die Handlungen, die das ursprüngliche Gefühl von Trost auslösen, es ist die Mutter selbst… An einem Tag wie heute an dem meine Jüngste krank und damit unleidlich ist, bin ich sehr dankbar Mama zu sein, ihre Mama zu sein. Ihre Laune hat sich über den Tag nicht verbessert, ihre Schnupfnase löste sich nicht in Luft auf und doch war mein Kind getröstet, weil ich da war. Und auch wenn ich meine Handlungen vor mir selbst so oft kritisiert habe, habe ich eines durch die Situation gelernt. Ich bin Trost, mein Sein ist für mein Kind tröstlich. Ich muss nicht durch Handlungen erst Trostkompetenzen erarbeiten. Was für ein schöner Grund heute dankbar zu sein!