ohne Altersbeschränkung

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Heute habe ich die Freundin meiner Freundin getroffen. Weil ihre Freundin und ich gerne schreiben, reden und überhaupt die Sprache unsere Art und Weise ist uns auszudrücken, bekamen wir die Möglichkeit uns näher kennenzulernen. Auf Instagram folge ich einem kleinen Stück, einem Ausschnitt ihres Lebens, das sie teilt, sich uns mitteilt, das was sie frei gibt von sich in die Öffentlichkeit. Und ich liebe ihre Texte, auch die, die sie schon auf youtube veröffentlicht hat. Manche Menschen werden tief berührt durch Melodien eines Liedes, durch die Noten eines Instrumentes – bei mir werden es immer die Sätze sein. Sätze, die treffen, weil sie zutreffen und einen Teil in mir treffen, den ich bis dahin selbst nicht in Worte fassen konnte. So habe ich mich heute in diesem Gespräch gefühlt. Uns trennen Welten und verbindet doch diese Liebe zur Sprache und dieser Wunsch sprachfähig zu bleiben und in Worte zu fassen was in uns ist. Sie ist schon auf großen Bühnen unterwegs und hat schon eine CD heraus gebracht. Deshalb habe ich ihr Fragen gestellt. Fragen, die sie auch kennt und für sich schon Antworten gefunden hat oder noch eine Fragende ist. Es war eine inspirierende Stunde für mich. Eine Stunde in der ich gelernt habe. Und eine Stunde, die mir wieder einmal bestätigt, was ich schon lange glaube zu wissen: Weisheit hat nichts mit dem Alter zu tun. Weisheit entsteht da, wo dem Leben mit offenen Augen begegnet wird. Da, wo die Bereitschaft da ist dazuzulernen und sich hinterfragen zu lasse ohne sich selbst dabei immer in Frage zu stellen. Weisheit ist zuhören um zuzuhören. Weisheit ist zu lernen sich selbst zu reflektieren und nicht die Ursache von schwierigen Situationen immer bei den anderen zu suchen. Die Freundin meiner Freundin ist weise. Und so manchen Satz schreibe ich mir jetzt noch auf. Damit ich ihn nicht vergesse, wenn die Fragen in mir wieder lauter werden. Eine junge weise Frau von der ich in einer Stunde viel lernen konnte, die für mich zur Ermutigung wurde. Ich bin ihr sehr dankbar für diese Zeit heute!            https://www.youtube.com/watch?v=rubjeV_0k78

Duft der Erinnerung

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Wenn ich gerade an unserem Eßtisch sitze, dann steigt mir der intensive Geruch der Hyazinthe in die Nase, die unseren Tisch verschönert. Und zum Frühlingsbeginn kommt einer meiner Lieblingsdüfte zum Vorschein, den ich schon jahrelang in der warmen Jahreszeit trage. Und an unserem Riechorgan fasziniert mich nicht nur allein, dass wir riechen können – frisch gebackenes Brot, gewaschene Wäsche, Rosen und Hyazinthen, Kaffeeduft, sondern, dass unser Gehirn mit Düften Erinnerungen verbinden kann. Das ist vielleicht nicht bei allen Menschen so, aber ich kenne das gut. Der Duft von Mexx Ice touch hab ich in einem Wartezimmer eines Gynäkologen an einer schwangeren Frau gerochen. Ich habe sie einfach gefragt, welches Parfum sie trägt und es mir noch am selben Tag gekauft. Und dieser Duft erinnert mich immer an diese wundervolle Zeit, als meine Große ca. ein halbes Jahr alt war. Mein Einstieg in die Mutterrolle ist mir trotz entspanntem Kind schwer gefallen. Und an dem Tag hatte ich das schöne innere Gefühl meinen Frieden zu finden mit meiner Unfertigkeit, habe begonnen zu genießen Mama zu sein. Es war ein warmer Frühlingstag und ich spürte ganz einfaches Mamaglück. Riechen zu können ist schon Dank genug, aber mit schönen Gerüchen schöne Erinnerungen verbinden zu können ist absolut faszinierend. Dafür bin ich heute so dankbar!

eine Antwort

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„In den 2 1/2 Jahren sammeln und bloggen von Dankbarkeitsmomenten – was war dein größter?“ Diese Frage wurde mir am Anfang der Woche nach einem Vortrag gestellt. Dazu hatte ich keine eindeutige Antwort, denn es sind die vielen Kleinigkeiten des Alltages, die mein Leben so wertvoll machen. Aber jetzt am Ende der Woche habe ich doch noch eine weitere Antwort. Ich habe etwas gefunden mit dem ich nicht gerechnet habe, eine Art Leidenschaft. Mein Blog ist alles andere als groß. Immer wieder überlege ich ihn einzustellen, weil er im Vergleich zu den Erfolgen anderer, erfolglos ist. Bis jetzt hat mich aber immer wieder dieses tiefe Erkennen davon abgehalten, dass ich etwas tue, das mir zutiefst entspricht. Dieses wunderbare Geschenk der Dankbarkeit, diese tiefe Überzeugung, dass das eine Lebenshaltung ist und die einzigartigen Erfahrungen, die ich in den letzten 2 1/2 Jahre mit und durch dieses Thema gemacht habe. Die Sprache und Worte zu formulieren, mich auszudrücken – nicht nur auf meinem Blog, sondern auch in Vorträgen, ist ein großes Privileg. Es ist natürlich auch mit vielen Unsicherheiten verbunden, aber ich höre auf diese leise innere Stimme, die mein Antrieb ist. Es ist ein Privileg sich entwickeln zu dürfen und Schritt für Schritt zu gehen. Stimmcouching, Schreibwerkstatt mit Autoren, unzählige Artikel lesen wie sich ein Schreibstil entwickelt, Vorbilder suchen und finden… Dieses Entdecken, dass ich gerade entdecke, was mir Spaß macht. Dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Dass ich diese tiefen Momente empfinden darf das zu tun was ich liebe, was mir Spaß macht und der Wunsch in diesen Fertigkeiten weiter zu gehen. Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen. Ich bin die Tochter von Junkies, bin von ihnen ungewollt in dieser Welt gelandet und als ich mit 2 Jahren in einem Kinderheim abgegeben wurde hätte ich bestimmt nicht erwartet, dass ich mich über meinen stinknormalen Alltage einmal so freuen kann. Ja, ich musste das lernen. Das war nicht immer so. Aber es freut mich so, dass es lernbar ist. Und dass ich die Möglichkeit habe durch das Schreiben und das Reden zu teilen – Dankbarkeitsmomente, Einsichten, Erfahrungen und vieles mehr. Das würde ich heute auf die oben gestellte Frage antworten.

Winter und Frühling

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Würde ich mich so über die Sonne freuen, wenn es die grauen Tage nicht gäbe? Würde ich ein solch tiefes Gefühl der Dankbarkeit über die Morgenluft in Zeiten des Frühlings empfinden, wenn es den schneidenden Wind des Winters nicht gäbe? Würde ich das wunderschöne rosa der Hyazinthen und das intensive gelb der Osterglocken so feiern, wenn nicht Monate hinter mir lägen, in denen alles sehr grau in grau aussah? Ist der Winter nicht auch dafür gut um zu spüren, wie sehr wir uns nach milder Luft, nach Licht, nach bunten Farben, nach Wärme sehnen? Und nicht nur das feiere ich am Winter, sondern auch: dass in all den Monaten nicht nichts passiert ist. Unter der dunklen Erde, im Verborgenen sind Prozesse vor sich gegangen, die ich nicht wahrgenommen habe. Da wo ich Stillstand empfand, sind Wurzeln entstanden, die heute wunderbare Pflanzen tragen und versorgen. Und auch dieses Bild wird mir jedes Jahr im Frühling wieder neu bewusst, das auch in mein Leben passt. Dunkle Monate und graue Tage sind kein Stillstand, sondern oft wichtige Wurzelarbeit. So will ich mit den Herausforderungen meines Lebens umgehen. Das klappt nicht immer, aber ihr wisst: ich bin eine Lernende und Übung macht den Meister. Heute bin ich so dankbar für den Winter und den Frühling, der darauf folgt.

Abschied und Neuanfang

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Meine Freundin und ich sind im Kindergarten unserer beiden Großen und verabschieden uns von einer Erzieherin. Wir kommen schon länger nicht mehr hierher. Aber dieser Abschied ist ein besonderer, weil er ein Ende bedeutet und ein Neuanfang. 42 Jahre hat die ältere Dame, die uns in ihrer ganzen Herzlichkeit gegenübersteht, in diesem Kindergarten gearbeitet. Wie viele Kinder sie in dieser Zeit kennen gelernt hat? Wie viele Tränen sie getrocknet und wie viele Umarmungen sie wohl verteilt hat? Sie hat Einrichtungsleiterinnen kommen und gehen sehen, war dabei als Pädagogik neu definiert wurde und wie ein neues Konzept das andere ablöste. Sie hat mit vielen Eltern gesprochen und immer auf zu kleinen Stühlen gesessen: „Ein Kind braucht doch vor allem Annahme und Liebe. Manche Eltern haben das aus dem Blick verloren und manche Pädagogikkonzepte auch.“ Es fasziniert mich, dass sie  jeden Tag treu ihrer Arbeit aus Überzeugung nachging. Alle Veränderungen mit erlebte, aber nie das Handtuch schmissen. Ihr beruflicher Lebenslauf zeigt keine großen Veränderungen, aber durch ihre zugewandte Art, hat sie viele Kinder geprägt und begleitet, bei den ersten Schritte in die Welt der Kinder ohne Mama geholfen und so manchen Weg mit vorbereitet. Heute haben wir uns bedankt, morgen kommt sogar der Bürgermeister wurde uns erzählt. „Und was haben Sie jetzt vor?“ wage ich vorsichtig zu fragen. „Ich will laufen, am liebsten den Jakobsweg. Ja, eine Pilgerreise. Erst einmal den Kopf frei laufen und dann mal sehen…“ Ein Abschied und ein Neuanfang… Heute bin ich für diese besondere Erzieherin und ihr Beispiel sehr dankbar.

kurzer Spruch

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Und dann fällt mir ein kurzer Spruch ein. Prägnant formuliert, eindeutig in der Aussage, klar umrissener Handlungsbedarf. Wäre mir dieser Wegweiser nicht eingefallen, ich hätte nur mich und meine egoistischen Bedürfnisse in dieser Situation im Blick gehabt.

An meinen 2 Mädels beobachtete ich es. Das Handeln der einen, führt zur Reaktion der anderen. Es schaukelt sich hoch bis eine weint.

Wenn die Kolleginnen meiner Freundin diesen Spruch kennen würde, sie hätte es im Moment nicht so schwer an ihrer Arbeitsstelle. Abends ist sie fertig. Nicht, weil sie hart gearbeitet hat viele Stunden, sondern weil sie das Verhalten der Kollegen aushalten muss, verletzende Bemerkungen, indirekte Kränkungen – mit Absicht ausgeteilt.

Wenn sich jeder von uns an diesen Spruch halten würde, der jeden Einzelnen meint und nicht die Veränderung des anderen erwartet. Diese Welt wäre ein wundervoller Ort. Aber sie ist schon so kaputt, dass wir uns sorgen, es nicht einsehen diese Motivation im Alltag zu leben, in der Begegnung mit den anderen, im Miteinander. Weil wir sonst ausgenutzt werden, weil wir uns schützen müssen, weil wir nicht einsehen den ersten Schritt zu machen. Ich bin sehr dankbar für diesen inspirierenden Spruch und dass ich Menschen kennen und erleben darf in deren Alltag dieser sichtbar wird.

„Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen.“                    Matthäus 7, 11

Mama-Tochter-Zeit

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Heute habe ich die 2 Stunden am Nachmittag mit meiner Großen so genossen. Wir waren alleine. Ein paar Erledigungen in der Stadt. Ihre Hand in meiner. Das ist selten geworden bei drei Kindern und sie ist die Älteste. Gemeinsam Eis essen. Ein Frühlingskleid für sie kaufen. Für solche Momente bin ich, auch wenn sie selten sind, so dankbar. Ihr meine ganze Aufmerksamkeit schenken können, mich mit ihr unterhalten, ihr ununterbrochen zuhören können. In diesem Moment kein Erziehungsauftrag, keine Stresssituation. Die Hausaufgaben haben wir in dieser Zeit nicht gemacht. In dieser Zeit hatte einfach unsere Beziehung ihre Zeit, unser Gespräch, unser Zusammensein. Ich bin sehr dankbar für diese 2 Stunden an diesem Tag, Mama-Tochter-Zeit. 

eine Einladung und staunende Stille

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Der Nachteil an meinem Blog ist, dass ich mit euch nicht im Gespräch sein kann. Ich bin so dankbar dafür Dankbarkeit einzuüben und überrascht über die unterschiedlichen Auswirkungen in meinem Leben. Deshalb liebe ich die Möglichkeit, darüber in Vorträgen sprechen zu dürfen. Und die Gespräche, die sich danach mit Einzelnen noch ergeben sind sehr wertvoll für mich. Denn dort erfahre ich, warum es so schwer fällt dankbar zu sein und das ein Vortrag neugierig machen kann, aber die Möglichkeit fehlt, tiefer in dieses wunderbare Thema, in diese bereichernde Lebenshaltung einzusteigen. Denn im Gespräch können wir über die Gründe reden warum Dankbarkeit manchmal fehl am Platz wirkt oder wie man in schweren Tagen damit umgeht oder warum es eine Übung ist und auch was es mit Selbstreflexion zu tun hat… Es gibt eine Menge zu entdecken. Ich freu mich sehr, dass ich angefragt bin einen Workshop von 3 Abenden dazu zu gestalten. Wir können miteinander ins Gespräch kommen, uns austauschen, dazu lernen… Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gange. Und vielleicht lerne ich die ein oder andere von euch dort kennen. Ich würde mich freuen! Mit diesem Link könnt ihr euch anmelden. Mit ganz herzlichen Grüßen, Lissy     http://ow.ly/QNwL308WXOe

Dankesmoment

Wir saßen beim Frühstück, meine Mädels und ich, als eine Meise auf unseren Balkon flog und von dem nicht abgehangenem Weihnachtskranz Stücke heraus zupfte um damit ihr Nest zu polstern. Es waren nur ein paar Augenblicke und vielleicht nichts besonders, aber es war ein so stiller Moment: meine 3 und ich zusammen, gemeinsam staunen über dieses kleine Geschöpf. Es hat mich auch wieder so froh gemacht, dass meine Kinder dafür diesen Blick haben: das ist etwas besonderes und übt Faszination und Stille aus. Alle haben die kleine Meise gesehen und keiner von uns hat sich bewegt. Gemeinsame staunende Stille. Ein schöner Familienaugenblick.

 

 

wertvolle Unzufriedenheit

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Alltagslektion. Meine Jüngste sitzt wieder am Frühstückstisch: „Ich will pfeifen können.“ Nachdem sie gekaut und geschluckt hat probiert sie es wieder, Lippen in die richtige Form bringen, Luft durchpusten – kein Pfeifen ist zu hören. Im Moment versucht sie das täglich mehrere Male – bis jetzt ohne nennenswerte Erfolge. Sie steht auf geht ins Bad und zieht sich größtenteils selber an. Dann putzt sie sich die Zähne und kämmt sich die Haare. Ihren kleinen Pferdeschwanz macht sie tatsächlich schon ziemlich lange ohne meine Hilfe. Das gefällt mir so gut an diesem unbeschwerten Kind. Immer wieder versucht sie etwas zu erlernen was sie noch nicht kann. Hängt sich aber nicht verbissen daran fest, wenn es es nicht auf Anhieb klappt. Sie probiert es immer mal wieder und macht dann weiter mit dem was sie kann. Sich anziehen, das hat sie gelernt. Und wie kompliziert war das am Anfang mit den Leggins. Mittlerweile schafft sie auch Strumpfhosen ohne Hilfe. Es gibt so vieles, was sie gelernt hat.

So versuche ich das auch im Umgang mit mir selbst zu lernen. Letztens hatte ich eine Begegnung und die Frage des anderen war, ob Dankbarkeit nicht dazu führt mich mit zu wenig zufrieden zu geben, nichts mehr dazu lernen zu wollen, keine Veränderungen anzustreben. Interessanter Gedanke, den ich aber absolut nicht teile. Meine dankbare innere Haltung sorgt dafür, dass ich mich an den noch nicht erreichten Dinge meines Lebens nicht verbissen festklammere und mit einem großen Gefühl der Unzulänglichkeit herum laufe. Ich habe Ziele, Wünsche, Träume, Vorstellungen. Aber sie sind meine „wertvolle“ Unzufriedenheit, weil sie mich in Bewegung halten. Aber nicht aus dem Gefühl des Defizites heraus mit einem ungesunden inneren Antrieb. Sondern aus der dankbaren inneren Haltung, die mich immer wieder auch zur Geduld befähigt, denn mein Lebensweg scheint nicht der zu sein, dass sich Träume reibungslos und ohne großen Einsatz erfüllen. Mein Leben braucht einen langen Atem und die Dankbarkeit hilft mir immer wieder diesen Blick einzunehmen, der ermutigt. Nicht aus einem Defizit heraus zu schnell das Handtuch zu werfen oder dauerhaft frustriert durch den Tag zu gehen, wie noch vor ca. 3 Jahren. Sie hilft mir einen realistischen Blick zu entwickeln. Das bedeutet für mich: Dinge, die ich nicht ändern kann anzunehmen, mich damit auszusöhnen, mich nicht dauernd benachteiligt zu fühlen und anderen ihre Erfolge gönnen können. Und sie hilft mir Neues zu wagen, kleine Schritte zu gehen, Ziele zu formulieren.

Ich trage dich 9 Monate im Bauch, 2 Jahre im Arm und 1 Leben lang in meinem Herzen.

Nein, die Dankbarkeit ist ein wunderbarer Motivator Neues dazu lernen zu wollen und sich nicht mit Dingen, die man ändern kann zufrieden zu geben. Aber sie hat die Eigenschaft nicht überstürzt zu handeln oder verbissen zu werden… Für meine Tochter und ihr Beispiel bin ich heute sehr dankbar.

 

Geschwisterliebe

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Eine stürmische Umarmung. Meine Mittlere und Jüngste gehen in zwei unterschiedliche Gruppen im Kindergarten und wenn sie sich nach den 3 Stunden wiedersehen ist die Freude groß. Beim Einkaufen letztens nehmen sich die 3 Klobürsten aus Schaumstoff aus dem Regal und singen spontan ein gemeinsames Lied. Zusammen fordern sie ihre Rechte ein und können sich gemeinsame wie eine Mauer vor mich aufstellen, wenn sie glauben, ihnen steht etwas bestimmtes zu. Meine Jüngste blickt dann meistens noch nicht so richtig um was es geht, aber sie ist eindeutig auf der Seite ihrer Schwestern. Heute meinte meine Mittlere zu meiner Jüngsten: „Du bist manchmal so bescheuert. Aber auch sooo süß.“ und drückt ihr einen dicken Kuss auf die Wange. Diese Woche war Schulanmeldung meiner Mittleren. Die zukünftigen Schüler durften etwas basteln, während die Eltern den Papierkram erledigten. Meine Mittlere wollte nicht, dass ich den Raum verlasse, während meine Jüngste schon längst am Tisch saß und fröhlich herum schnippelte. „Ich bleibe doch da,“ meinte meine Große, ließ sich von mir zeigen in welchem Raum ich bin. Als ich fertig war hatten alle drei ein Bild gemalt, etwas ausgeschnitten und meine Große hatte aus dem Nebenraum Kuchen organisiert. Solche Situationen und Augenblicke rühren mich und ich halte sie fest. Denn die Stimmung kann ganz schnell umschlagen. Dann können sie sich so ärgern. Sie wissen am besten was die andere verletzt, welches Wort, welcher Satz gesagt werden muss, damit die andere spürt, dass man ärgerlich ist. Mein größtes Geschenk ist nicht nur Mama zu sein, sondern Mama von 3 Kindern zu sein, die nicht nur die Elternliebe, sondern auch Geschwisterliebe erleben. Und zur Familie gehört bei uns auch Streit. Aber wir haben uns immer wieder vertragen. Und das lernen sie – lieben, streiten, vertragen… Dafür bin ich heute wieder sehr dankbar.

Baustelle

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„Mama, wie alt bist du?“ fragt mich meine Mittlere vor ein paar Wochen. „36 Jahre“, meine Antwort. „Mama, hast du schon einmal ein Haus gesehen wie es abgerissen wird?“ „Nein“, sage ich. „Na, dann hast du echt Glück, dass wir hier wohnen und du das noch siehst. Weil du bist ja schon ein bisschen alt.“  Süße Worte meiner Mittleren und genau die richtige Haltung für die letzten Wochen. Wir wohnen in der Stadt und gegenüber kommt ganz groß ein H&M hin. Dafür wurde ein Gebäude abgerissen und das denkmalgeschützte Gebäude neben dran wird saniert und gemeinsam werden sie zukünftig unglaublich viel Kleidung beherbergen. Auch heute wieder wurde ich auf den Lärm und den Dreck angesprochen. Aber die letzten Wochen waren einfach interessant, keine Spur von Baustellenblues. Wir saßen so oft am Fenster und haben beobachtet, wie die Ziegel mit Hand herausgezogen und entfernt wurden. Die Balken des Fachwerks fein säuberlich zersägt und abtransportiert, der Bagger, der dann in den Keller fiel, war ein riesiges Ereignis. Der Abend bis dann zwei Kräne den Bagger befreit hatten, sehr lang. Meine Mädels wollten unbedingt alles sehen. Und während immer wieder Leute in der Kälte stehen geblieben sind, haben wir hier die besten Plätze. Heute wurde ein Kran aufgebaut. Meine Mädels plus Freundin haben gebannt zugesehen. Wir werden immer wieder gefragt: „Oh, das muss doch schrecklich sein so dicht an der Baustelle zu wohnen.“ Sehr dankbar kann ich sagen: „Nein, ist es nicht. Es ist voll interessant.“ Und das sieht, zum Glück, die ganze Familie so. Und wir sind ziemlich gespannt wie so ein Hausneubau dann aussieht.

schöne Blumen und mehr

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Was ich in den letzten Tagen am meisten genossen habe? Was mein Herz dankbar macht? Wo ich Glück verspüre? In der ersten Aufbruchstimmung des beginnenden Frühlings! Was für ein wundervolles Gefühl: der Winter schon so lang und so kalt, dass förmlich ein Lechzen nach Sonne ist, nach Wärme, nach der Freundlichkeit des Wetters. Die Sensibilisierung der Sinne: erste Sonnenstrahlen, die nicht nur hell sind, sondern auch wärmend. Die wunderschönen Farben der Frühlingsboten Schneeglöckchen, Krokusse (und wie heißen die gelben Wiesenblumen, die man gerade überall sieht?). Es ist früher und länger hell und das Lied der Vögel, das mich in den Morgen begleitet, mir am Beginn des Tages, zum Start in den Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Eine wundervolle Vorfreude, jedes Jahr neu. Ich bin so dankbar für diese wundervolle Schöpfungsidee, ich bin so dankbar für den beginnenden Frühling.

Weltfrauentag

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Mir macht an diesem Tag vor allem der Konsumgedanke zu schaffen. In den Blumenläden wird Werbung dafür gemacht, Blumensträusse zu verschenken. Wer soll da wen beschenken? Ich mich selber oder mein Mann mich? Der Valentinstag war doch erst… Aber auch in anderen Geschäften und in sozialen Medien wird mit dem Spruch geworben: „Lass dich beschenken.“ Kommt es uns Frauen wirklich darauf an – der Wunsch uns feiern zu lassen? Der 8. März ist ein politisches Datum. Frauen haben Mut und Entschlossenheit bewiesen und sich für das Wahlrecht und die Gleichberechtigung eingesetzt. Ich erinnere mich dankbar an diese Frauen, denn sie haben mir den Weg geebnet, den ich heute so selbstverständlich gehe. Viele Möglichkeiten, Freiheiten, Perspektiven… Und das will ich leben und für meine Töchter weiter fördern, Möglichkeiten zu schaffen, Freiheiten zu behalten, Perspektiven zu gestalten… Wenn mir eines noch mehr zu schaffen macht als der Konsumgedanke am Weltfrauentag dann, dass Frauen sich gegenseitig das Leben schwer machen. Durch Be- und Verurteilungen, durch Vorurteile und Geringschätzung, durch lästern andere verunsichern und der anderen ihre Erfolge nicht gönnen können. Ich bin sehr dankbar, dass ich viele Frauen kennen darf, die mein Leben bereichern und für die ich dankbar bin. Es ist so interessant unterschiedliche Menschen wahrzunehmen und zu bemerken – in uns allen schlägt ein Herz, wir alle wünschen uns anerkannt und geliebt zu werden, glücklich zu sein und tragen in uns den Wunsch wirksam zu sein und unseren Teil in diesem unserem Leben beizutragen – egal welches Alter, aus welchem Land, in welcher Sprache. Wir könnten uns darin unterstützen, der anderen ihr Glück gönnen und einen freundlichen Umgang miteinander einüben. Immer wieder neu und auch dann, wenn es schwer fällt. Wir müssen uns nicht mehr so sehr für die Gleichberechtigung einsetzen, sondern die Gleichwertigkeit entdecken und leben. Denn sind wir nicht alle gleichwertig, gleich viel wert weil wir Frauen sind, weil wir Menschen sind?

mitfühlen

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Herzlich Willkommen zu einem neuen Beitrag, zu neuen Dankesmomenten, zu den Kleinigkeiten des Alltages, die doch so besonders sind, zu Beobachtungen und Wahrnehmungen. Ich freu mich, wenn ihr wieder mit lest, mit denkt, mit dankbar seid. Schön, dass es euch gibt!

Bei meinen Töchtern kann ich das. Wenn sie sich weh tun oder eben gerade kam noch einmal eine von ihnen aus dem Bett um mir etwas zu erzählen, was ihr Kummer macht. Ich höre zu und nehme wahr. Beurteile weder ihren Schmerz, wenn sie sich weh tun, noch ihren Kummer, wenn sie traurig sind. Ich bin für sie da mit tröstenden Worten, manchmal mit einer Umarmung, manchmal einfach nur da sein. Bei meinen Freundinnen kann ich das. Wenn eine von ihnen Schmerzen hat oder mir erzählt, was ihr Kummer macht. Ich höre zu und nehme wahr. Beurteile weder ihren Schmerz noch ihren Kummer. Ich bin für sie da mit tröstenden Worten, manchmal mit einer Umarmung, manchmal einfach nur da sein. Bei mir lerne ich das. Denn bis jetzt konnte ich das nicht. Wenn ich traurig, enttäuscht und frustriert bin, dann sind da in mir keine tröstenden Worte, kein gütiger Umgang mit mir selbst, sondern Sätze wie: „Reiß dich zusammen. Das kann doch nicht so schwer sein.“ „Das ist doch nicht so schlimm. Stell dich nicht so an.“ Mein inneres Reden in Krisenzeiten. Aber ich beobachte, lerne, lerne von Freundinnen, wie sie mit mir umgehen, lerne von meiner Rolle als Mama. In den letzen Tagen war ich traurig, enttäuscht, frustriert. Eine Situation ist eingetreten mit der ich nicht gerechnet hätte, der ich betrübt gegenüber stehe. Aber und das ist mein Dankesmoment heute: die Traurigkeit und Enttäuschung und auch der Frust, der dadurch gerade in mir ist, nehme ich wahr ohne mich dafür zu verurteilen. Es ist o.k., dass ich traurig bin. Und die negativen Gefühle, die ich sonst mit Aktivismus versuche zu überspielen, habe ich einfach wahrgenommen. Interessant für mich: dadurch wurden diese Gefühle erst gar nicht so groß. Weiterhin habe ich in all dem die Dankesmomente wahrnehmen können. Statt wie sonst sofort zu versuchen Gute-Laune-Mechanismen zu aktivieren, die alles oft noch schlimmer machen, weil sie einen enormen Druck aufbauen wie ich in meinen Augen zu sein habe, konnte ich mich in den letzten Tagen so nehmen wie ich bin. Ich wusste nicht was für eine große Freiheit darin liegt! Und jetzt geht es mir schon so viel besser, obwohl sich gar nichts an der Situation verändert hat. Und weil ich die Bibel liebe und Gott weise ist, lese ich mit neuen Augen:  Alles hat seine Zeit – weinen hat seine Zeit, wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit, wie auch das tanzen. Prediger 3, 4  Ob ich mir die Zeit zum traurig sein nehme liegt in meiner Hand. Ich bin heute sehr dankbar für diese neue Erfahrung, die so hilfreich ist, für diesen neuen Blickwinkel und für Gottes gütigen Umgang und ein Buch, dass vor so vielen Jahren entstanden ist und mir heute zum Wegweiser wurde.

introvertiert

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An Straßenschildern, Mülleimern und Hauswänden finde ich immer wieder diese Klebezettel. Und ich finde das eine so schöne Botschaft und eine so schöne Erinnerung – auf dem Weg, während man einem Ziel entgegen läuft kurz inne zu halten: Wofür bin ich heute dankbar? Tolle Zettel, tolle Idee, tolle Erinnerung. Und mein heutiger Beitrag ist ein Mensch bzw. eine Persönlichkeitsstruktur. Denn, gestern hatte ich es angedeutet, wir haben für 2 Nächte einen Übernachtungsgast. Keine Freundin oder Besuch, sondern sie ist aus beruflichen Gründen hier und brauchte ein Plätzchen zum Schlafen. Dafür machen wir dann Platz. Im Arbeitszimmer meines Mannes. Echt nichts besonderes und mein Traum wäre ja mal so ein eigenes Gästezimmer, dass immer mit einem frisch bezogenen Bett auf seinen nächsten Gast wartet…  Ich genieße es, dass sie hier ist. Im umgangssprachlichen Wortschatz würde man sie als introvertiert bezeichnen. Ich mag solche festen Raster eigentlich nicht, denn auch extrovertierte Menschen haben introvertierte Anteile und anders herum. Aber manchmal helfen sie ein Bild von jemandem zu bekommen. Unser Gast kann so wunderbar mit unseren Töchtern umgehen. Ganz auf Augenhöhe, zugewandt, aufmerksam. Und ich dachte mal wieder, was das für eine schöne Charakterstruktur ist. Ja vielleicht gehen sie nicht auf jeden Fremden zu, aber sie können so wunderbar auf andere eingehen. Ja vielleicht erheben sie in einer Runde voll Menschen nicht ihre Stimme, aber am Ende des Tages haben sie viele Stimmen gehört, können einordnen, wer welche Meinung hat. Es übt immer wieder eine Faszination auf mich aus, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die genau das Gegenteil von mir sind. Wenn ich unseren Gast etwas frage wählt sie die Worte bewusst und bedacht. Sie macht keine langen Ausführungen, ist sich ihrer bewusst ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen. Ich lerne und bin inspiriert. Denn scheinbar unscheinbare Menschen können so eine Ausstrahlung haben, ein Charisma, dass nicht viele Worte braucht, das einfach wirkt. Ich bin dankbar für diese junge Frau bei uns. Sie lehrt mich ohne Worte zu gebrauchen, sie inspiriert mich ohne Geschichten zu erzählen… Heute bin ich wieder sehr dankbar immer mal wieder Menschen beherbergen zu dürfen, weil es einfach unglaublich interessant ist.

(P.S.: Meine lieben treuen Leserinnen, nur zur Info: die nächsten Tage sind wir unterwegs und ich weiß nicht, wie die Gegebenheiten vor Ort sind, deshalb sammle ich meine Dankesmomente auf Papier. Liebe Grüße, Lissy)

manchmal mit Worten, manchmal mit Taten

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Wisst ihr, meine Große ist eigentlich noch klein. Aber sie hat einen unglaublichen Wortschatz, einen eigenen Willen und viele Fragen. Das bedeutet an einem Tag wie heute, dass wir ziemlich oft aneinander geraten und meine Reaktionen auf ihre Widerworte nicht aus der reflektierten, du kannst dich hier voll entfalten- Ecke meines Herzens kommen. Es ist ziemlich offensichtlich wie ähnlich wir uns sind. Wenn ich mich aufrege, zieht mein Mann die Augenbraue hoch und sagt: „Wer ist ihre Mutter?“ Deshalb war der Ferientag heute nicht so total entspannt wie ich es gerne gehabt hätte. Abends bekommen wir einen Übernachtungsgast und ich mache Pizza. Und da steht meine Große: „Kann ich dir helfen?“ Wir rollen Teig aus, belegen gemeinsam, reden, lachen… Wie schön, dass der Tag heute so geendet ist. Wir ärgern uns übereinander und wir versöhnen uns wieder manchmal mit Worten, manchmal mit Taten. Und zum Schluss gibt es einen fetten Gute-Nacht-Kuss und ein >Mama, ich hab dich so lieb.< >Ich dich auch, meine große Kleine.<. Und für diesen schönen Abendabschluss bin ich heute dankbar.  

Leben teilen

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Um 11.30 Uhr heute Morgen kommen wir an. Nicht in meiner Heimatstadt, sondern in meiner Heimatgemeinde (Kirche). Hier habe ich Menschen kennen gelernt, die so lebendig Glaube gelebt haben, dass es mich angesteckt hat und ich mich auf die Suche gemacht habe – „meinen“ eigenen Glauben zu finden. Und deshalb sind es immer besondere Momente, wenn ich durch die Türe ins Innere des Gebäudes gehe. Denn hier treffe ich Menschen, die mich geprägt und begleitet haben, mit denen ich mich sonst nicht treffe, weil es einfach zu viele wunderbare Menschen gibt. Und in der Predigt gab es ein Zitat von Christopher McCandless: „Echtes Glück kann man nur erfahren, wenn man es teilt.“ Genau das erlebe ich in meinem Leben und freue mich so sehr und bin so dankbar, dass Gott mir Menschen schenkt. Genauso empfinde ich das. Sie sind jeder für sich ein Geschenk. Ein fröhliches Hallo an den verschiedenen Ecken und Türen, Umarmungen, freundliches Händedrücken, ein paar austauschende Worte, wunderbare Begegnungen. Mittags sitzen wir dann in der Familie meiner Freundin, mein Patenkind erzählt mir von ihrem letzten Urlaub, zeigt Bilder, teilt ihre Glücksmomente. Meine Freundin und ich bringen uns zwischen Pizza zubereiten, Kindern zuhören und beschäftigen auf den neusten Stand: Wie geht es dir? Wie geht es mir? Es war kurz, intensiv, schön. Wir müssen los. Nach Hause, mein Mann hat im Abendgottesdienst unserer jetzigen Gemeinde (Kirche) eine Aufgabe. Und dankbar sitze ich da und denke, auch hier beschenkt mich Gott mit Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Es hat gedauert bis das hier und jetzt zum Zuhause wurde. Bis ich hier auch zugeben konnte, wenn es mir nicht gut ging und merkte trotzdem angenommen zu sein. In der Zeit als meine Kinder so klein waren und ich über Jahre vom eigentlichen Gottesdienst nicht viel mitbekommen habe, bin ich oft trotzdem gegangen, weil ich hier Menschen getroffen habe, mit denen ich mein Leben teilen, denen ich mich mitteilen konnte und ich durfte zuhören, habe Glück und Unglück von anderen erfahren. Und an dem heutigen Abend sitze ich hier und denke: „Echtes Leben kann man (nur) erfahren, wenn man es teilt, wenn man sich mitteilt, mit anderen teilt, wenn man Anteil nimmt.“ Ich bin so dankbar, dass Gott so unterschiedliche wunderbare Menschen geschaffen hat. Seine Kreativität ist unübertroffen. Das ist mir heute sehr bewusst geworden und ich bin so dankbar dafür.

Ausblick

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Es ist der Rückweg und mir wird etwas bewusst, was ich auf dem Hinweg noch nicht wahrgenommen hatte. Ein Mann, wenn ich bei ihm bin (was selten ist) helfe ich ein bisschen im Haushalt. Er hat ein gut organisiertes soziales Netz um sich. Es sind keine großen Dinge, aber die Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen ist notwendig geworden. In meinem Mailpostfach liegt ein Gruß von meiner Pflegemutter. Sie schreibt von einer Insel, Urlaub bei 24°C. Die beiden haben den selben Jahrgang. Während der Mann im Alter Unterstützung benötigt, unterstütz meine Pflegemutter ihre Nichte, als diese mit ihrem Mann für ein paar Tage weg fährt. Kochen, Hausaufgaben machen, Kinder ins Bett bringen. Sie macht es nicht mehr mit links, weil sie das Alter spürt. Aber es geht noch. Alt werden wir alle und wenn wir manchmal denken, dass das Leben unfair ist, dann ist es das doch im Alter erst recht. Krankheiten, der körperliche Abbau, das Gedächtnis lässt nach, die Sinnesorgane, die langsam, schleichend, kaum wahrnehmbar an Fähigkeiten zu verlieren scheinen. Vielleicht so, dass man es selber gar nicht bemerkt, sondern an den Reaktionen der anderen. „Altern ist nichts für Feiglinge“, ein Zitat. Und irgendwie denke ich heute auch: altern ist unfair. Die einen sind noch ziemlich fit bis ins hohe Alter, können Unternehmungen machen, unterwegs sein, sind gesellig. Die anderen finden größere Mengen als zunehmend beschwerlich, weil der Tinitus anstrengt, weil da Krankheiten und Medikamente sind und weil Medikamente Nebenwirkungen haben und all das Auswirkungen ins tägliche Leben… Und auf dem Heimweg höre ich leise in mir diesen Wunsch: ich will unbedingt in Übung bleiben, dankbar sein – das Gute wahrnehmen, Augenblicke, Begebenheiten, Begegnungen sammeln, festhalten, hüten. Mut darin macht mir immer noch die Frau, die nach einem Vortrag von mir auf mich zukam und bestätigte: Dankbarkeit ist auch eine Entscheidung. Mit ihrer chronischen Erkrankung muss sie viel Zuhause sein, immer wieder Schmerzen. „Dann schreib ich mir auf für was ich an dem Tag dankbar bin, manchmal unter Schmerzen. Das hilft mir, nicht in einem Loch zu versinken und es gab noch keinen Tag an dem ich nichts hätte aufschreiben können.“ Ich bin so dankbar für ihr Beispiel, denn alt werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit, krank vielleicht auch. Darauf habe ich kaum Einfluss, aber auf meine innere Haltung will ich Einfluss nehmen und sie mitgestalten, schon heute. Dankbar sein – das Schöne wahrnehmen, wertschätzen und durch geschriebener Sprache einen festen Platz in meinem Leben geben.

Treue

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Meine liebe Freundin hat sich in einem Kommentar dazu geäußert, gerne mehr über die Wertewerkstatt zu erfahren. Da ich heute mit einem Thema dazu konfrontiert wurde, erzähle ich euch mehr darüber und was heute mein Dankesmoment dazu ist. Es war schon lange mein Wunsch und ich freu mich, dass es jetzt Wirklichkeit geworden ist, mich mit jungen Mädchen und Frauen zu treffen, mit ihnen Zeit zu verbringen und Themen zu besprechen, die positive Auswirkungen in ihr Leben haben können. Ich habe dazu keinerlei Kompetenzen, außer, dass ich auch einmal so jung war und dass ich so ein großes Herz und Anliegen für Mädchen und junge Frauen in diesem Alter habe. Der Name setzt sich durch das Ziel zusammen, das ich mit diesen Treffen verfolge. Wir reden über Werte, ich habe da einen Teil wo ich einen Impuls zum Nachdenken weiter gebe, aber es geht auch darum, dass wir wie in einer Werkstatt miteinander an unserem Charakter arbeiten – #Wertewerkstatt. Dabei geht es nicht um Perfektion oder darum sich zu verbessern, sondern darum wie das Leben gelingen kann. Und ob ich schon jetzt Weichen für ein gelingendes Leben stellen kann. Ich habe mich im Vorfeld mit vielen „Zweifeln“ auseinander gesetzt. – Bin ich nicht schon zu alt für diese Mädels? Was habe ich schon weiter zu geben? Nehme ich mich und meine Meinung zu wichtig? – Es hat länger gedauert, aber mit 2 Mitarbeiterinnen haben wir gedacht: Wir starten einfach mal. Und darum geht es: Was sind Werte? Wie entstehen sie? Wozu sind sie wichtig? Ganz wichtige Frage, denn wenn ich in etwas nur eine Regel sehe ist das Bedürfnis ziemlich groß sie irgendwann brechen zu wollen. Es geht um Selbstreflexion und um Worte dafür zu finden, was mir wichtig ist. Für mich auch entscheidend: Werte sind sehr unterschiedlich! Ich will mich an meine Werte halten, auch wenn mein Gegenüber mir nicht mit demselben Wert begegnet. Ich will meine Werte formulieren können, denn zwischen Menschen und auch in Familien kommt es oft dann zu Konflikten, wenn meine Kinder sich nicht mehr an die Werte halten, die ich unbewusst für richtig und wichtig halte. Ich könnte jetzt ewig so weiter schreiben. Aber das wird hier sonst unendlich lang. In den nächsten Treffen steigen wir mit den Mädels thematisch in die einzelnen Werte ein, wollen Werte auseinander nehmen, schauen, was sich dahinter verbirgt, ob sie für die Einzelne interessant sein könnte und auch, was es praktisch bedeutet sich an diesen Wert zu halten. Das letzte Treffen hat mir schon voll Spaß gemacht. Wisst ihr, wenn man tut was man liebt, dann gibt das ein so schönes Lebensgrundgefühl! (Auf meine Töchter passt in der Zeit ein jung verheiratetes Ehepaar auf und meine Große hat schon gefragt: „Wann ist wieder die Werkstatt? Wir wollen zur Jessie.“ Ihr wisst gar nicht, wie dankbar ich für die beiden bin! Die Gemeinde (Kirche) in die wir gehen, schätze ich sehr wegen der vielen tollen Menschen, die dort sind.) Heute wurde ich mit dem Wert der Treue konfrontiert bzw mit dem Gegenteil davon. Es macht mir so viel aus zu beobachten, wie viele Menschen leiden, wenn sich innerhalb einer Gruppe einer gegen diesen Wert der Treue entscheidet. Untreue hat so viel zerstörendes. Und es geht nicht erst in einer Ehe oder Partnerschaft darum. Oft denken Leute, erst dann ist es wichtig. Falsch (also, ich halte den Gedanken für falsch.) Treue beginnt schon viel früher: Halte ich dicht, wenn mir eine Freundin ein Geheimnis verrät? Auch dann, wenn ich vielleicht einen Vorteil davon hätte, wenn ich diese Information an jemanden anderen weitertrage? Bin ich mir selber treu? Mache ich Sachen, weil alle sie machen oder lerne ich mir selbst treu zu bleiben, obwohl es in der Situation schwierig ist? Denn wieso sollte es mir in einer großen Sache leichter fallen, wenn ich Treue nicht schon in den kleinen Situationen einübe? Werte können entscheidend sein, wenn meine Gefühle verrückt spielen. Sie können ein wunderbarer Wegweiser für Entscheidungen sein. Ja, vielleicht ist das noch nicht die Lebenswelt jeder jungen Frau, die da samstags bei mir im Wohnzimmer sitzt an 6 Terminen. Aber zumindest hat sie schon einmal etwas davon gehört und das ist mir so wichtig. Ich habe dieses Thema erst in Angriff genommen als ich Mutter wurde. Erst da ist es mir bewusst geworden, wie viel Eigenverantwortung ich für mein Leben habe und wie Werte mir helfen diese Verantwortung wahrzunehmen, auch wenn meine Gefühle in eine andere Richtung wollen. Und für mich ist es immer sehr wichtig in die Bibel zu schauen. Ich liebe dieses Buch und verstehe nicht, dass es diesen Ruf hat veraltet zu sein. Es so praxisnah und es sind einzelne Sätze, die helfen können um gute Werte, gewinnbringende Lebensweisen zu verinnerlichen. Es ist wundervoll, dass Lebensthemen, die jetzt von Psychologen erforscht werden schon dort ihre Grundlage haben, weil Gott Schöpfer ist, den Menschen kennt und weiß, welche Werte, Überzeugungen und Grundsätze wichtig sind, damit Beziehungen gelingen. Und ich liebe diesen Vers aus Lukas 16,10: „Wer in kleinen Dingen treu ist, wird auch in großen treu sein. Und wer schon in geringen Angelegenheiten betrügt, wird auch bei größerer Verantwortung nicht ehrlich sein.“ Kann man es präziser ausdrücken? Treue ist ein Übungsfeld mit dem man nicht früh genug anfangen kann. Nicht erst in der Ehe… und heute wurde ich durch eine Begebenheit in meiner Entscheidung bestätigt, dass es o.k. ist, wenn ich diese #Wertewerkstatt anbiete – denn der Wert der Treue verbindet, schafft Vertrauen, schenkt gelingende Beziehungen. Und ich liebe die Bibel und Jesus, denn wenn ich daran scheitere und untreu werde, wenn meine Gefühle stärker waren, als meine innere Überzeugung, dann kann ich das vor Gott zugeben, kann ich mich öffnen, muss nichts vorspielen, kann darüber mit ihm nachdenken, warum mir die Treue so schwer fällt und seine Liebe vergibt mir. Denn Treue ist eine Übung und Meister sind wir alle nicht…

wertvolle Selbstverständlichkeiten #7

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Eine steht noch aus um diese „Reihe“ komplett zu machen. Diese Woche hat mir gefallen. Sie füllt den unterbewussten Dankbarkeitstank auf. Und ich kann mich bei diesem letzten Beitrag kaum entscheiden. Denn wenn man einmal auf die Selbstverständlichkeiten achtet die fehlen würden, wenn es sie nicht mehr gäbe, dann gibt es da unglaublich viele. Aber ich glaube, ich entscheide mich für den Strom. Es ist ja nicht nur, dass ich mir Licht anmachen kann, wenn es dunkel wird, sondern auch all meine Haushaltsgeräte. Wenn ich die nicht hätte, dann wäre ich ja nur noch mit Haushaltsangelegenheiten beschäftigt. Ich schätze meine Küchenmaschine, meine Wasch- und Spülmaschine, meinen Herd, meine Mikrowelle, meine Nähmaschine, meinen Staubsauger, meinen Wasserkocher so sehr, natürlich auch mein Handy und meinen Laptop, der super ist – z.B. auch dann, wenn ich meiner Großen die Haare kämmen muss. Eine Folge Lassie lenkt vom Knoten entwirren ab. Und es hielt mich mal wieder vom permanenten Grübeln und Gedanken im Kreis drehen ab mir zu überlegen, auf welche 3 Geräte ich auf keinen Fall verzichten will. Echt schwer! Was wäre das bei euch? Für welches Gerät bist du am dankbarsten? Ich glaube ich finde meine Waschmaschine richtig wichtig , meine Küchenmaschine, weil sie so schön aussieht und meinen Laptop. Ich lese immer mal wieder einen Blog von einer Familie, die sind Rohkostveganer. Kochen wird allgemein überschätzt. Dort würde ich mir dann zukünftige Rezeptideen holen… Meine Geräte und der immer verfügbare Strom sind für mich Gründe dankbar zu sein.